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Das Buch
Mit »Star Wars - Die ultimative Chronik« liegt erstmals ein reich illus-
triertes Kompendium vor, das durch die verschiedenen Zeitebenen,
Charaktere und Geschehnisse des Star Wßrs-Universums führt. Es bringt
Ordnung in das weit verzweigte Netz aus Galaxien, Königreichen, Krie-
gen und Dynastien und führt die verschiedenen Stränge der außerge-
wöhnlichen Saga zusammen. Angefangen bei den Kriegen, die die alten
Jedi-Ritter entzweite über die Rebellion gegen das Imperium bis zur
Gründung von Skywalkers Jedi-Akademie wird nichts ausgelassen, was
im Star Wars-Universum eine Rolle spielt. Endlich kann der Fan mit
Hilfe einer Zeittafel alle Filme, Romane, Comics und Computerspiele
klar zuordnen. Das angeschlossene Register ermöglicht einen schnellen
Zugriff und löst letzte Unklarheiten. Somit ist das Kompendium für Insi-
der ein praktisches Nachschlagewerk und ermöglicht dem Neueinstei-
ger einen schnellen ersten Einblick.

Über die Autoren
KEVIN J. ANDERSON hat insgesamt vierundfünfzig Romane, Comics,
Kurzgeschichten und andere Star Wars-Projekte für Lucasfilm geschrie-
ben. Am bekanntesten ist er wohl für seine Jedi-Akademie-Trilogie und
die Young-Jedi-Knights-Serie, die er gemeinsam mit seiner Frau Rebecca
Moesta verfasst hat. Er ist außerdem der Bestseller-Autor von drei inter-
national erfolgreichen A/rte-X-Romanen sowie einer neuen Trilogie (mit
Brian Herbert), die die Vorgeschichte von Frank Herberts Klassiker Der
Wüstenplanet
erzählt. 1998 brachte ihn die »Längste Signierstunde aller
Zeiten eines einzelnen Autors« ins Guinessbuch der Rekorde.

DANIEL WALLACE plant für eine der größten Werbeagenturen der Welt
Kommunikationsstrategien für Massenmedien. Darüber hinaus war er
Autor und Ko-Autor zahlreicher Star Wars-Projekte, darunter Episode I:
What's What, C-3PO: Tales of the Golden Droid
sowie zweier früherer Bei-
träge zur Star Wars-Essential-Guide-Serie: Planets and Moons und Droids.
Er lebt mit seiner Frau, zwei Söhnen und einer kleinen Menagerie in der
Gegend von Detroit.


KEVIN J. ANDERSON & DANIEL WALLACE
WARS
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Die ultimative Chronik
Der definitive Führer durch das
Star Wars Universum

Mit Illustrationen von Bill Hughes
Aus dem Amerikanischen von Ralf Schmitz

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WILHELM HEYNE VERLAG
MÜNCHEN


HEYNE ALLGEMEINE REIHE
Band-Nr. 01/10222

Die Originalausgabe
START WARS™ - THE ESSENTIAL CHRONOLOGY
erschien bei The Ballantine Publishing Group

Umwelthinweis:
Dieses Buch wurde auf chlor- und säurefreiem Papier gedruckt.

Redaktion: Rainer-Michael Rahn
Deutsche Erstausgabe 3/2001
Copyright © 2000 by Lucasfilm Ltd. & TM

All rights reserved.
Used Under Authorization.

www.starwars.com
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2001 by
Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München

Printed in Germany 2001
Umschlagillustration: Bill Hughes
Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München
Satz: Gramma GmbH, München
Druck und Bindung: Eisnerdruck, Berlin

ISBN: 3-453-17812-2
http: //www.heyne.de


Für George Lucas, ohne dessen visionäre
Vorstellungskraft
diese Geschichte niemals erfunden,
geschweige denn niedergeschrieben worden wäre.


Inhalt
Einführung für Studenten der
Geschichtswissenschaft................................... 15

Bemerkungen zur Datierung ........................... 16
TEIL I - LEGENDEN DER ALTEN
JEDI-RITTER 17
Das Erscheinen der Sith .................................. 20
Das Goldene Zeitalter der Sith (5000 v.S.Y.) .......... 20
Der Große Hyperraumkrieg (5000 v.S.Y.) ............. 26
Das Vermächtnis der Sith ................................ 31
Der Schatten von Freedon Nadd (4400 v.S.Y.) ........ 31
Die Prüfungen der Jedi (4000 v.S.Y.) .................. 33
Der Freedon-Nadd-Aufstand (3998 v.S.Y.) ........... 36
Das drohende Ende (3997 v.S.Y) ....................... 39
Der Sith-Krieg (3996 v.S.Y.) ............................. 47
Die Verwüstung von Ossus (3996 v.S.Y.) .............. 51
Die Erlösung von Ulk Qel-Droma (3986 v.S.Y.) ...... 53
Auswirkungen auf die Republik
(4000-3000 v.S.Y.) ....................................... 55
Die neuen Sith (2000-1000 v.S.Y.) ...................... 56
Jedi-Tapferkeit (600-400 v.S.Y.) ........................ 59

TEIL II - DAS IMPERIUM UND
DIE NEUE ORDNUNG 61
Die Geburt des Imperiums (ca. 50 -18 v.S.Y.) ........ 61
Am Vorabend des Konflikts (ca. 18-0 v.S.Y.) ......... 69
TEIL III - HISTORISCHE PROFILE 73
HanSolo .................................................... 73
Ylesia (10 v.S.Y.) ......................................... 75
Die Akademie (10-5 v.S.Y.) ............................. 76
Das Leben als Schmuggler (5-2 v.S.Y.) ................ 77
Der Korporationssektor (2-1 v.S.Y.) ................... 81
Mittellos in der Tion-Hegemonie (1-0 v.S.Y.) ......... 85
Rückkehr nach Ylesia (wenige Monate v.S.Y.) ........ 88
Der letzte Gewürzschmuggel
(unmittelbar v.S.Y.) ...................................... 89
Lando Calrissian ........................................... 90
Das Erwachen der Sharu (4 v.S.Y.) .................... 92
Die Schlacht von Nar Shaddaa (3 v.S.Y.) .............. 95
Zurück im Oseon-System (3 v.S.Y.) .................... 97
Wie gewonnen, so zerronnen (3 v.S.Y.) ............... 100
Die Rettung der ThonBoka (3-2,5 v.S.Y.) ............. 102
Freies Unternehmertum (2,5-0 v.S.Y.) ................. 104
»Ein Mann von Ehre« (0-3 n.S.Y.) ..................... 106
Die Skywalkers ............................................ 108

TEIL IV - DIE REBELLION GEGEN DAS
IMPERIUM ............................................... 111
Die Rebellion beginnt .................................... 111
Der Bau des Todessterns (3-0 v.S.Y.) .................. 111
Vorbereitung zur Schlacht (im Jahr der S.Y.) ......... 117
Die Gefangennahme von Prinzessin Leia
(im Jahr der S.Y.) ........................................ 118
Neue Hoffnung (im Jahr der S.Y.) ..................... 120
Die Schlacht und ihre Folgen (0-0,5 n.S.Y.) ........... 123
Die Rebellen in der Falle (0-0,5 n.S.Y.) ................ 125
Der Gegenschlag des Imperiums (0,5-2 n.S.Y.) ...... 127
Circarpous schließt sich dem Widerstand an
(2 n.S.Y.) .................................................. 130
Eine Zuflucht im Eis (2-3 n.S.Y.) ...................... 132
Ein Licht verblasst ........................................ 133
Die Schlacht von Hoth (3 n.S.Y.) ....................... 133
Ein neuer Jedi (3 n.S.Y.) ................................. 135
Prinz Xizor und die Schwarze Sonne (3,5 n.S.Y.) .... 138
Die Allianz triumphiert .................................. 141
Die Rebellion formiert sich neu (4 n.S.Y.) ............. 141
Die Schlacht von Endor (4 n.S.Y.) ..................... 143
Der Pakt von Bakura (4 n.S.Y.) ......................... 146
Aufbruch in den Ssi-ruuvi-Raum (4-5 n.S.Y.) ........ 151
TEIL V - DIE GEBURT DER NEUEN
REPUBLIK 155

Die Zerschlagung des Imperiums (4—4,5 n.S.Y.) ..... 156
Der Schwarze Nebel (4-1,5 n.S.Y.) ..................... 158
Der Aufstieg Isards (4,5-5 n.S.Y.) ...................... 159
General Skywalker (5-5,5 n.S.Y.) ...................... 163

Der letzte Großadmiral? (6 n.S.Y.) ..................... 165
Die Schlacht um Coruscant (6,5-7 n.S.Y.) ............. 167
Das Krytos-Virus (7-7,5 n.S.Y.) ........................ 169
Der Bacta-Krieg (7,5 n.S.Y.) ............................ 172
Die Jagd nach Zsinj (7,5-8 n.S.Y.) ...................... 174
Die Hapaner und die Schwestern der Nacht
von Dathomir (8 n.S.Y.) ................................. 178
Zsinjs Tod(8 n.S.Y.) ...................................... 182
Eins kommt zum anderen (8,5 n.S.Y.) ................. 185
TEIL VI - DIE WIEDERAUFERSTEHUNG DES
IMPERIUMS ............................................. 187

Die Verwüstungen durch Großadmiral Thrawn
(9 n.S.Y.) ..................................................... 187
Talon Karrde und die Schmuggler (9 n.S.Y.) ......... 190
Die Noghri wechseln die Seiten (9 n.S.Y.) ............ 193
Die Katena-Flotte und die Klonkrieger (9 n.S.Y.) ..... 195
Thrawns Fall (9 n.S.Y.) .................................. 199
Isards Wiederkehr (9-10 n.S.Y.) ........................ 202
Die Auferstehung des Imperators Palpatine
(10 n.S.Y.) .................................................... 205
Operation Schattenhand (10 n.S.Y.) ................... 213
Palpatine unterliegt (11 n.S.Y.) ......................... 217
Jax, Kanos und der Interimsrat (11 n.S.Y.) ............ 220

TEIL VII - DIE RUCKKEHR
DER JEDI-RITTER 225
Skywalkers Jedi-Akademie (11 n.S.Y.) ................ 225
Das Schiundzentrum (11 n.S.Y.) ....................... 227
Politische Wirren (11 n.S.Y.) ............................ 231
Die Rache Exar Kuns (11 n.S.Y.) ....................... 233
Die Zerstörung des Schiundzentrums (11 n.S.Y.) .... 237
Die Hand des Imperators und die Senex-Lords
(12 n.S.Y.) ................................................ 242
Palpatines Auge (12 n.S.Y.) ............................ 247
Die Bedrohung durch den Darksaber (12 n.S.Y.) ... 250
Der Plan der Hutts (12 n.S.Y.) .......................... 252
Admiral Daala kehrt zurück (12 n.S.Y.) ............... 255
Durgas Torheit (12 n.S.Y.) .............................. 256
Angriff auf Yavin 4 (12 n.S.Y.) ......................... 259
Das Imperium schlägt zurück (12 - 13 n.S.Y.) ........ 263
Mission nach Adumar (13 n.S.Y.) ...................... 265
Die Todessaat-Seuche (13 n.S.Y.) ....................... 267
TEIL VIII - UNRUHEN UND
AUFSTÄNDE ............................................ 275
Die Bewegung Neugeborenes Imperium
(14 n.S.Y.) .................................................... 275
Die Macht des Waru (14 n.S.Y.) ........................ 278
Die Schwarze Flotte (16-17 n.S.Y.) ..................... 283
Meister Skywalker und die Fallanassi
(16-17 n.S.Y) ............................................ 291
Der Teljkon-Vagabund (16-17 n.S.Y.) ................. 293

Der Aufstand von Almania (17 n.S.Y.) ................ 295
Smuggler's Run (17 n.S.Y.) ............................. 302
Imperiale Scharmützel (17-18 n.S.Y.) ................. 305
Die Corellianische Revolte (18 n.S.Y.) ................. 306
TEIL IX - DAUERHAFTER FRIEDEN 319
Das Caamas-Dokument (19 n.S.Y.) .................... 319
Die Hand von Thrawn (19 n.S.Y.) ..................... 328
TEIL X - GENERATIONEN VON
JEDI-RITTERN
335

Die goldene Kugel und Kenobis Lichtschwert
(22n.S.Y.) .................................................... 336

Die Schattenakademie und das Zweite Imperium
(23n.S.Y.) .................................................... 342

Die Allianz der Vergessenen (23 - 24 n.S.Y.) ......... 351
Das Wiederaufleben der Schwarzen Sonne
(24n.S.Y.) .................................................... 358
Nachwort ................................................... 365
Zeittafel ...................................................... 367
Karte ......................................................... 386
Register ...................................................... 388

Danksagung
Eine Arbeit wie diese erfordert zahllose detaillierte Untersu-
chungen und aufmerksam prüfende Leser. Unser besonderer
Dank gilt Rebecca Moesta Anderson, Catherine Sidor, Steve
Saffel, Sue Rostoni, Lucy Autrey Wilson, Allan Kausch ... und
natürlich allen Autoren, deren Werke hier Eingang gefunden
haben.

13


Einführung für Studenten der
Geschichtswissenschaft

Nach dem Untergang des Imperiums wurden zahlreiche Ar-
chive geöffnet, womit Studenten in der gesamten Galaxis bis-
lang verborgene Informationen zugänglich gemacht wurden.
Man fand bald heraus, dass es der Propaganda des Imperi-
ums binnen weniger Jahrzehnte in erstaunlichem Umfang ge-
lungen war, die Geschichte von Grund auf umzuschreiben,
bestimmte Ereignisse nur vage zu beleuchten und die histori-
sche Entwicklung aus einem verzerrten Blickwinkel darzu-
stellen.

Teams ausgebildeter Historiker haben Jahre damit zuge-
bracht, die im Imperialen Informationszentrum gefundenen
Aufzeichnungen durchzugehen. Studenten der Geschichte
der Jedi erforschten die wenigen noch erhaltenen Holocrone
(in denen das Wissen der Jedi gespeichert ist), während an-
dere Volksmärchen, Legenden und Lieder sammelten und
verglichen, um so das Fresko der »tausend Generationen von
Jedi-Rittern« nachzuzeichnen.

Wir leben in unruhigen Zeiten; daher haben wir uns außer-
dem darum bemüht mit vielen der Protagonisten der Ge-
schichte persönlich zu sprechen, lebenden Legenden, die im
Brennpunkt bedeutender Ereignisse gestanden haben. Wir
befinden uns heute an einem Wendepunkt der Geschichte
und obwohl diese Persönlichkeiten noch unter uns weilen,
haben wir ihre Aussagen, Erinnerungen und Meinungen auf-
gezeichnet. Es ist unser Bestreben, zukünftigen Generationen
eine vollständige und objektive Chronik zu hinterlassen.

Aber selbstverständlich wird dieses Dokument ständig
ergänzt werden, weist es doch gegenwärtig zahlreiche Lü-
cken und lediglich skizzenhafte Schilderungen auf. Doch die
Gelehrten werden auch weiterhin neues Datenmaterial entde-
cken. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein solches Unter-
nehmen niemals abgeschlossen werden kann. Nichtsdesto-
weniger haben der Staatschef sowie der Senat der Neuen
Republik in dem sicheren Wissen, dass spätere erweiterte

15

Ausgaben folgen werden, Weisung erteilt, diese Fassung von
Star Wars - die ultimative Chronik in ihrer gegenwärtigen Form
zu veröffentlichen.

Die Bürger der Neuen Republik bedürfen des Wissens um
ihre historischen Wurzeln. Eine reiche und ruhmvolle Tradi-
tion liegt ebenso hinter uns wie das Vermächtnis dunkler, ver-
hängnisvoller Irrtümer. Wir müssen aus beiden lernen.

Der Historische Rat der Neuen Republik
Bemerkungen zur Datierung
Wir haben uns dafür entschieden, die Datierung der Ereig-
nisse nach dem standardisierten Verfahren vorzunehmen, das
der wahren Bedeutung des Untergangs des Imperiums sowie
dem unumkehrbaren Triumph der Rebellion Rechnung trägt.
Die »Zeitenwende« unseres Kalenders bezeichnet das Datum
der Schlacht von Yavin, der Zerstörung des ersten Todes-
sterns und damit des ersten überwältigenden Siegs der Rebel-
len-Allianz. Wir sehen darin das erste Heraufdämmern unse-
rer Zeit und unserer Lebensweise. Alle Ereignisse, die der
Schlacht von Yavin vorausgingen, sind mit v.S.Y, alle die da-
nach stattfanden, mit n.S.Y. ausgewiesen. Kommende Gene-
rationen werden diese Jahre als den Beginn des Goldenen
Zeitalters der Galaxis betrachten.

16

TEIL I
LEGENDEN DER
ALTEN JEDI-RITTER

Die vollständige Geschichte der Alten Republik würde
tausend Bibliotheken füllen. Manche Ereignisse und Op-
fergänge sind zu Legenden geworden, die von Generation zu
Generation weitergegeben wurden.

Wie immer, wenn die Geschichte Jahrhunderte zurück-
reicht, verwirren sich die Einzelheiten und Fakten mit den
Jahren. Geschehnisse, die vor so langer Zeit stattgefunden ha-
ben, versinken in einem Nebel aus Widersprüchen und My-
then. Daher mag ihre Reihenfolge ebenso wie mancher Name
nicht ganz korrekt wiedergegeben sein, aber die Schilderung
der großen Konflikte entspricht zweifellos der historischen
Wirklichkeit.

Die Geschichte der Zeit vor der Republik greift unvorstell-
bar weit in die Vergangenheit zurück; sie ist deshalb bekann-
termaßen nur sehr schwer zu rekonstruieren. Irgendwann in
jener Ära wurde das corellianische System künstlich erschaf-
fen. Dieses Faktum beweist, dass unsere Region des Alls einst
von unglaublich mächtigen fremden Architekten besucht
wurde, die möglicherweise auch für die eigentlich unwahr-
scheinliche Ballung Schwarzer Löcher nahe Kessel verant-
wortlich sind, die wir als den Schlund kennen. Auf Corus-
cant, dem zentralen Planeten des galaktischen Bereichs, der
später den Namen Kernwelten erhielt, trafen in einer legen-
dären Schlacht zwei Armeen aufeinander: die Taung und die
Bataillone von Zhell. Die Zhell unterlagen, als ein unvorher-
gesehener Vulkanausbruch ihr Heerlager verschüttete. Die
hoch aufsteigende Wolke aus vulkanischer Asche hing zwei
volle Jahre lang über der Streitmacht der Taung. Die entsetz-
ten Taung nannten sich fortan Schattenkrieger - oder in der

17

Sprache der Alten Dha Werda Verda. Das antike Heldenepos
gleichen Namens erzählt ihre Geschichte. Das ehemalige
Schlachtfeld liegt heute unter den Wolkenkratzern von Impe-
rial City begraben.

Xim der Despot ist der berühmteste Eroberer aus prärepu-
blikanischer Zeit. Er versammelte in der abgelegenen Region,
die heute als Tion-Hegemonie bekannt ist, ein riesiges Heer
unter seinem Banner, darunter eine Legion unaufhaltsamer
Kriegsdroiden - die ersten Kampfmaschinen in der Ge-
schichte. Xims ruhmvolles Imperium erstreckte sich über
abertausend Welten in der Nähe der heutigen Tion-Hegemo-
nie. Doch der Kriegsherr verrechnete sich, als er versuchte in
den Hutt-Raum einzufallen. Die Hutts hatten längst ihr eige-
nes Furcht erregendes Sternreich aufgebaut und sie wehrten
sich mit aller Macht gegen Xims Besetzung des Si'klaata-
Sternhaufens. Auf der Welt Vontor wurden darauf zunächst
zwei ebenso zermürbende wie ergebnislose Schlachten ge-
schlagen; aber in der dritten Begegnung sahen sich Xims
Kriegsdroiden neuen Kämpfern aufseiten der Hutts gegen-
über: den wilden Kriegshorden der Nikto, Vodran und Wee-
quay. Xim wurde vollständig besiegt und Kossak der Hutt tri-
umphierte in der sogenannten Dritten Schlacht von Vontor.

Etwa 25 000 Jahre vor den Tagen der Neuen Republik ver-
einigte die weit verbreitete Nutzung von Antriebssystemen,
die Reisen durch den Hyperraum mit Überlichtgeschwindig-
keit gestatteten, die Galaxis zu einem gemeinsamen Lebens-
raum. Diese Neuerung war die Geburt eines demokratischen
Verbunds von Sternsystemen, der Galaktischen Republik. Die
Republik wuchs über viele Jahrhunderte immer weiter und
umfasste schließlich eine beeindruckend große Zahl bewohn-
ter Welten.

Jenes mystische Energiefeld, das uns die Jedi-Ritter als die
Macht beschrieben haben, bildete das geistige Fundament der
Republik. Die ersten Jedi waren Philosophen; sie studierten
die lichten und dunklen, die lebendigen und einigenden As-
pekte der Macht und prophezeiten, dass eines Tages ein Aus-
erwählter kommen würde, um das Gleichgewicht der Macht
herzustellen. Spätere Generationen übernahmen eine aktivere

18

Rolle innerhalb der galaktischen Gemeinschaft und setzten
die Macht als Mittel der Verteidigung gegen die Legionen des
Bösen ein. In jenen glorreichen Tagen begannen zahlreiche
machtsensitive Persönlichkeiten die mühevolle Ausbildung
unter der Anleitung musterhafter Jedi-Meister und eigneten
sich die Waffen, das Wissen und die Fähigkeiten der Jedi an.
Manche behaupten, der Orden der Jedi-Ritter sei auf dem Pla-
neten Ossus gegründet worden; doch diese These konnte nie-
mals bewiesen werden.

19

Das Erscheinen der Sith
Das Goldene Zeitalter der Sith
5000 v.S.Y.

Als es zum Zusammenprall zwischen den beinahe vergesse-
nen Sith-Lords und einer unvorbereiteten und verwundbaren
Republik kam, raste der Große Hyperraumkrieg wie eine
Feuersbrunst über die gesamte Galaxis hinweg. Dieser Krieg
zwischen Gut und Böse, der während der Blütezeit der Alten
Republik ausbrach, prägte die galaktische Zivilisation für
Tausende von Jahren.

Über die Anfänge und die Frühzeit des Sith-Reichs in den
Jahren vor dem Krieg verzeichnen die Annalen der Ge-
schichtsschreibung nur wenig. Wir wissen von einem Kampf
zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht in ural-
ter Zeit, dem ersten großen Schisma zwischen den Jedi-Rit-
tern. Die Dunklen Jedi wurden nach einem Jahrhundert des
Blutvergießens besiegt und die Überlebenden flohen mit ih-
ren halb zerstörten Raumschiffen ins Exil. Sie verließen die
bekannten Regionen und überquerten die Grenze zu den un-
erschlossenen Territorien der Galaxis. Schließlich stießen die
geschlagenen Dunklen Jedi auf eine primitive Zivilisation,
auf ein neues Volk, zu dessen Herrschern sie sich aufschwin-
gen konnten - auf die Sith.

Dieses mächtige, aber leicht beeinflussbare Volk behandelte
die Dunklen Jedi wie Götter. Da die exilierten Jedi nun über
unbegrenzte Ressourcen und willige humanoide Sklaven ver-
fugten, konnten sie die Sith-Zivilisation zu einem neuen
Reich umformen. Gleichsam in der Wildnis der Galaxis, Tau-
sende von Lichtjahren von der Perlemianischen Handels-
straße "entfernt, die damals die äußerste Grenze der Republik
bildete, brach ein Goldenes Zeitalter des Bösen an. In den fol-
genden Jahrhunderten verloren die finsteren Herrscher des
Sith-Reichs ihre Stern- und Hyperraumkarten, so dass sie
schließlich nicht einmal mehr wussten, wo sie die Republik
hätten suchen sollen.

Auch auf der anderen Seite verblassten die Erinnerungen
20

an die Revolte der Jedi und die Niederlage der Beherrscher
der dunklen Seite der Macht, die fortan nur noch in Volks-
sagen fortlebten.

Fünftausend Jahre vor der Herrschaft des Imperators
blühte und wuchs die Alte Republik. Die großen Jedi-Ritter
sowie engagierte Forscher zivilisierten einen Großteil der
Galaxis, obwohl zahlreiche ferne Sektoren unerschlossen blie-
ben.

Es war die Zeit unsicherer Grenzen: Pioniere gründeten
Siedlungen auf rauen Kolonialwelten und zum ersten Mal
trafen die Menschen auf fremde Rassen. Während die galakti-
sche Regierung fortfuhr, weit verstreute Systeme zu vereini-
gen, wurden immer wieder kleinere siegreiche Schlachten ge-
schlagen. Die verschlungenen Wege durch die unbegreifliche
Wildnis des Hyperraums wurden damals erst allmählich kar-
tographiert, so dass Fernreisen häufig gefährlich und unsi-
cher waren.

Die Geschwister Gav und Jori Daragon waren Hyperraum-
kartographen, deren verzweifelte Entdeckungsreise die Ge-
schichte der Galaxis nachhaltig beeinflusste. Sie waren uner-
schrockene Gefahrensucher - manche hielten sie gar für
verrückt - und setzten alles daran, sichere Handelsrouten

chronik-4.jpg
Gav und Jori Daragon
2l

durch den unerforschten und beängstigenden Hyperraum zu
erschließen. So schlugen sie mit ihrem Schiff Starbreaker 12 ei-
nen beliebigen Kurs ein und hofften, an einem nützlichen Ort
herauszukommen - und die Reise heil zu überstehen.

Wie zahlreiche Forscher, Schmuggler und Kolonisten wa-
ren Gav und Jori eher raubeinige Gesellen. Sie hatten bereits
früh herausgefunden, dass sie über eine gewisse Stärke in der
Macht verfügten, doch fehlte es ihnen an der Geduld und
dem nötigen Antrieb, die strenge geistige Ausbildung zu
durchlaufen, die erforderlich ist, um ein Jedi-Ritter zu wer-
den. Stattdessen setzten sie auf ihr Glück und den blinden
Glauben, nicht unversehens in Sterne oder Schwarze Löcher
zu rasen. Da sie beständig knapp bei Kasse waren, hofften sie
stets, auf eine neue Route zu stoßen, die ihnen den beträcht-
lichen Lohn der Bruderschaft der Navigatoren eintragen
würde.

Nach einer gerade noch vermiedenen Katastrophe sahen
sich Gav und Jori mittellos und außer Stande, die notwendi-
gen Reparaturen an ihrem Raumschiff zu bezahlen; die Star-
breaker 12
lag darauf gewissermaßen herrenlos in einem Re-
paraturdock im Innern der ehernen Mauern von Cinnagar.
Da sie ohnehin nichts als Gefahren und Schuldner zu gewär-
tigen hatten, stahlen Gav und Jori ihr eigenes Raumschiff
und verschwanden zwischen den Sternen. Sie wollten ihre
letzte Chance nutzen, eine gewinnbringende neue Route
zu erschließen, die weiter in den Weltraum führte als irgend-
eine andere zuvor. Die Kenntnis darüber würde es ihnen er-
möglichen, ihre Schulden zu bezahlen. Unter dem Beschuss
der Sicherheitskräfte von Cinnagar holten Gav und Gori alles
aus ihrem Navcomputer heraus und starteten ins Unbe-
kannte.

Auf der anderen Seite der Galaxis war das Reich der Sith
(durch die gewaltige Entfernung sowie unerforschte Wege
von der Republik geschieden) im Verlauf der Jahrhunderte zu
einer Macht herangewachsen, die sich der Zauberei und der
Ausübung dunkler Macht verschrieben hatte. Doch gegen-
wärtig durchlebte das Reich eine Krise.

Der größte Dunkle Lord des Sith-Reichs, Marka Ragnos,
22

war jüngst, nach einem Jahrhundert eiserner Herrschaft, ge-
storben. Das dadurch entstandene Machtvakuum führte zu
einem heftigen Streit. Ein Bürgerkrieg drohte, der das uralte
Reich zerreißen konnte. Die machthungrigen Parteien kamen
anlässlich der Beisetzung Ragnos' inmitten der hoch auf-
ragenden Grabstätten auf der Begräbniswelt Korriban zu-
sammen. Ungeachtet der heraufziehenden dunklen Kriegs-
wolken wurde Ragnos eine prunkvolle Bestattung zuteil, bei
der die Opferung von Sklaven aus dem Volk der Sith von
der Vollendung eines spektakulären neuen Grabmals kün-
dete.

Noch am Rande des Grabes stießen die beiden stärksten
Widersacher aufeinander: Naga Sadow, der begierig war, die
Macht der Sith auszudehnen und sich mit Ungewissen magi-
schen und alchemistischen Künsten befasste, und sein Rivale
Ludo Kressh, der sich mit den bestehenden Gründungen des
Reichs zufrieden gab und nicht gewillt war, sich auf irgend-
eine Dummheit einzulassen, die die Dunklen Lords ihren
gesamten Besitz kosten mochte.

Es kam auf der Schwelle der neuen Grabstätte zu einem
blutigen Zweikampf zwischen Sadow und Kressh, doch
schließlich erschien ihnen zu ihrer beider Erstaunen gleich-
sam mit dem letzten Aufwallen seiner Lebensenergie wie ein
gespenstischer Herold das Abbild des verstorbenen Dunklen
Lords. Der Schatten von Marka Ragnos verkündete ebenso
rätselhaft wie geheimnisvoll, dass das Schicksal des Reichs
vom Ausgang ihres Streits abhinge.

Inmitten dieser Auseinandersetzung erschien die Starbrea-
ker 12
über Korriban. Gav und Jori Daragon hatten ihren blin-
den Sturz in den Hyperraum ohne jede Orientierung, aber
voller Neugier halbwegs überstanden und machten sich so-
fort daran, Informationen über die soeben entdeckte neue
Welt zu sammeln. Denn wenn sich ihnen hier keine neuen
Märkte und Ressourcen eröffneten, hätte ihre gefährliche Ex-
pedition nicht den geringsten Sinn gehabt.

Doch die in Fehde liegenden Sith-Lords zeigten keinerlei
Interesse an friedlichen Handelsbeziehungen mit der Repu-
blik. Gav und Jori wurden als feindliche Spione gefangen ge-

23

chronik-5.jpg
Naga Sadows Invasionsflotte
nommen und auf den trostlosen Planeten Ziost verschleppt,
wo sie eingekerkert und von den Herrschern der Sith verhört
wurden.

Die Dunklen Lords erinnerten sich kaum an die ferne Re-
publik. Der konservative Kressh glaubte, die Daragon-Ge-
schwister wären die Vorboten einer Invasion, während sein
ehrgeiziger Widersacher Naga Sadow in der unvermutet ins
Spiel kommenden Republik ein neues großes Ziel für seine
Eroberungspläne sah. Insgeheim vertrat Sadow außerdem die
Auffassung, dass ein neuer äußerer Gegner wie die Republik
die Feindseligkeiten innerhalb des Sith-Reichs beenden und
die Bevölkerung von den politischen Schwächen in ihrer Hei-
mat ablenken würde.

Nachdem ein Tribunal aus Sith-Lords Gav und Jori zum
Tode verurteilt hatte, half Naga Sadow den beiden bei der
Flucht, wobei er auf seine Massassi-Krieger zurückgriff, An-
gehörige einer speziell gezüchteten Rasse von Soldaten. Er
ließ Gav und Jori in seine abgelegene Festung bringen und

24

legte bestechende Beweise für die Befreiung der Gefangenen
durch Agenten der Republik vor.

Bei der nächsten Ratsversammlung der Sith zog Naga Sa-
dow Nutzen aus der allgemeinen Unsicherheit und der
Furcht vor der Republik. Er machte Gav und Jori zu Zielschei-
ben für den voll entbrannten Zorn des Reichs und überzeugte
die übrigen Lords von der angeblich bevorstehenden In-
vasion. Er bestand darauf, dass die Sith zuerst zuschlagen
müssten.

Nachdem er in seine Festung zurückgekehrt war, machte
Sadow sich daran, Gav in die Magie der Sith einzuweihen.
Während der mühevollen Ausbildung hielt er Jori Daragon
von ihrem Bruder fern und lenkte beide wie Marionetten.
Eingedenk ihrer Notlage verlangte Jori ihr Schiff zurück -
das einzige Mittel, das sie wieder nach Hause bringen
konnte. Da sie das Sith-Reich entdeckt hatten, als sie einem
zufälligen Kurs folgten, war die einzig sichere Route nach
Hause im Computer der Starbreaker 12 gespeichert. Ohne ihn
würden sie und ihr Bruder den Rückweg niemals finden.
Nachdem Sadow immer neue Entschuldigungen dafür vor-
brachte, dass er sie in seiner Festung festhielt, begann Jori
sich allmählich zu fragen, ob der Sith-Lord wirklich ihr Ver-
bündeter sei.

Als Ludo Kressh Anhaltspunkte dafür aufdeckte, dass
möglicherweise Sadow hinter der Flucht der Gefangenen
stand, versammelte er loyale Truppen der Sith um sich, um
Sadows Festung anzugreifen und ihn als Verräter und Intri-
ganten bloßzustellen. Auf diese Weise wollte Kressh die Herr-
schaft über das Reich an sich bringen.

Doch all dies entsprach genau Naga Sadows Plänen, der
gut darauf vorbereitet war, den vermeintlichen Überra-
schungsangriff seines Rivalen zurückzuschlagen. Während
des Durcheinanders, das auf die Schlacht folgte, überzeugte
Sadow Jori Daragon davon, dass ihre einzige Chance in einer
neuerlichen Flucht lag; außerdem sorgte er dafür, dass Gav
im letzten Augenblick daran gehindert wurde, ihr zu folgen,
damit sie allein entkommen musste. In dem Augenblick, als
Ludo Kressh' Raumer auftauchten und eine zerstörerische

25

Kanonade entfesselten, stand Jori vor einer grässlichen Ent-
scheidung. Erfüllt von tiefer Trauer, ließ sie ihren Bruder in
der versprochenen Obhut von Naga Sadow zurück und
schwor, so bald wie möglich zu seiner Rettung zurückzukeh-
ren. Doch sie wusste, dass das Reich der Sith die Vorbereitun-
gen für den Überfall auf die Republik intensivierte, und nur
sie würde zu Hause Alarm schlagen können.

Die Starbreaker 12 war kaum im Hyperraum verschwun-
den, als Naga Sadow auch schon seine militärischen Reser-
ven von der Leine ließ. Seine Streitkräfte zerschmetterten
Kressh' Flotte, vernichteten das Flaggschiff seines Widersa-
chers und, wie zu vermuten stand, auch diesen selbst. Jetzt,
da die Opposition geschlagen und zerstreut war, ergriff Sa-
dow die Gelegenheit und krönte sich zum Dunklen Lord der
Sith.

Der Große Hyperraumkrieg
5000 v.S.Y.

Ohne Jori Daragons Wissen befand sich an Bord ihres Schiffs
ein Signalsender, der Naga Sadow und seine Streitkräfte ins
Herz der ahnungslosen Republik führen sollte. Jori erreichte
das Teta-System, schlug Alarm und rief ihr Volk zu den Waf-
fen - doch sie wurde auf der Stelle festgenommen und des Be-
trugs, des Diebstahls ihres eigenen Raumschiffs sowie weite-
rer schwerer Vergehen angeklagt. Sie geriet darüber schier
außer sich und berichtete von der Bedrohung durch die Sith,
doch niemand schenkte ihr Glauben, jeder sah darin bloß die
List einer verzweifelten Kriminellen. Sie wurde auf eine
unwirtliche Koloniewelt verbannt und so jeder Möglichkeit
beraubt, ihren Bruder aus dem Sith-Reich zu befreien. Doch
es dauerte nicht lange und Jori konnte entkommen. Sie ver-
steckte sich auf einem Frachttransporter, der sie auf die Zen-
tralwelt der Tetaner brachte. Nach einer verzweifelten Hatz
gelang es Jori schließlich, bis zur Kaiserin von Teta vorzudrin-
gen. Sie flehte die Kaiserin an, ihr Gehör zu schenken, und
konnte endlich ihre Geschichte erzählen.

26

Einige der großen Jedi-Ritter der Republik reagierten mit Ver-
wunderung auf ihren Bericht. Zu ihnen gehörten auch der
junge Odan-Urr, sein Meister Ooroo sowie Tetas Ratgeber
Memit Nadill. Als Jori ihnen die Einzelheiten von Naga Sa-
dows Ambitionen lieferte, erinnerten sie sich an die Legenden
über abtrünnige Dunkle Jedi, die vor langer Zeit im Nir-
gendwo verschwunden waren. Das erregte ihr Misstrauen
und sie überredeten die Kaiserin, sich gegen eine möglicher-
weise bevorstehende Invasion zu rüsten.

Während die Jedi-Ritter die Kunde überall in der Galaxis
verbreiteten, reiste die Kaiserin nach Coruscant, um dort um
die Unterstützung der übrigen politischen Führer zu werben.
Allerdings gelang es Teta mit ihrer Rede vor der Vollver-
sammlung nicht, die verbündeten Welten zum Handeln zu
bewegen. Lediglich eine Hand voll Jedi unter den Zuhörern
schenkte ihrer Warnung Beachtung.

Im Reich der Sith mobilisierte Naga Sadow unterdessen
seine verbliebenen Kräfte sowie die blutrünstigen Massassi-
Krieger. Sadow nahm seinen formbaren Schützling Gav und
brach zu einem Überraschungsangriff gegen die verwund-
bare Republik auf, wobei sie nach dem Start den Koordinaten
folgten, die ihnen von der Starbreaker 12 ungewollt über-
mittelt worden waren. Wenig später erschien Naga Sadows
vollständige Kriegsflotte mit Feuer speienden Waffen im Teta-
System.

Der unerwartete Konflikt erfasste die gesamte Republik
wie ein Orkan. In einer Reihe von Gefechten maßen sich
Kriegsschiffe und loyale Jedi-Ritter mit den Zauberkräften
und der Feuerkraft der Sith. Unter den jugendlichen Helden
dieser Kämpfe befand sich auch der nichtmenschliche Jedi
Odan-Urr, der tausend Jahre später im Sith-Krieg abermals zu
einer zentralen Figur werden sollte.

Die Kaiserin Teta erwies sich im Zuge dieser Auseinander-
setzungen als begabte Befehlshaberin, doch die Sith waren ein
hartnäckiger und zudem unberechenbarer Gegner, da Naga
Sadow sich in diesem neuen Sektor der Galaxis nur sehr ober-
flächlich auskannte. So wandte sich das Kriegsglück gegen
die Republik.

27

chronik-6.jpg
Die Verteidigung von Coruscant
Schließlich stellten sich die vereinigten Streitkräfte der Re-
publik bei dem aktiven roten Riesenstern Primus Goluud
zum entscheidenden Kampf. Sadow legte Gav Daragon ein-
mal mehr herein und ließ ihn im Angesicht der auf Rache sin-
nenden vereinten Flotte im Stich. Dann setzte er die schreckli-

28

ehe Technologie der Sith ein und verursachte eine Explosion
im Kern des Sterns.

Obwohl Jori Daragon keine militärische Ausbildung genos-
sen hatte, kannte sie, wenn es darum ging, ein Raumschiff zu
fliegen, doch eine Vielzahl von Tricks. Im Verlauf der Schlacht
stieß sie mit ihrem manipulierten Bruder Gav zusammen, der
sich jedoch endlich von den Sith lossagte und einsah, was er
getan hatte. Er wechselte die Seiten und half seiner Schwester
und der Republik. Kurz bevor der Rote Riese sich in eine
Supernova verwandelte und ihn vernichtete, bat er Jori um
Vergebung.

Als die Gezeiten des Krieges wechselten, sammelte die Re-
publik ihre Kräfte gegen die Invasoren und erwies sich der
Sith-Flotte als haushoch überlegen. Memit Nadill und seine
Jedi-Ritter schlugen den Feind auf Coruscant, während
Odan-Urr ein bedeutendes Gefecht auf dem abgelegenen Pla-
neten Kirrek gewann. Doch der Jedi-Meister Ooroo bezahlte
diesen Sieg mit dem Leben.

Naga Sadow befahl den unverzüglichen Rückzug und
führte seine überlebenden Krieger zurück in das Sith-Reich.
Als er mit den geschlagenen Truppen - gleichsam an Krücke
- zurückkehrte, fand er bald heraus, dass sein Widersacher
Ludo Kressh keineswegs tot war. Kressh hatte eigene Spione
ausgebildet und war dem Mordanschlag gegen ihn entkom-
men.

Nun erwartete er mit seinen loyalistischen Kräften Sadows
bereits angeschlagene Flotte. Kressh verlor keine Zeit und
griff Sadows »Verräter« an, ehe diese sich erholen konnten.
Naga Sadow, der zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu verlie-
ren hatte, wehrte sich mit verzweifelter Kraftanstrengung, so
dass schließlich beide Seiten aufgerieben wurden.

Die Verfolgerflotte der Republik tauchte inmitten des
Schlachtgetümmels auf, um der Bedrohung durch die Sith ein
für alle Mal Herr zu werden. Sadows und Kressh' Kampfver-
bände wurden gleichermaßen im Kreuzfeuer dezimiert.

Naga Sadow setzte daraufhin alles auf eine Karte, insze-
nierte ein Ablenkungsmanöver, entkam in Begleitung seiner
treusten Anhänger an Bord seines ramponierten Flaggschiffs

29

und opferte den Rest seiner Streitkräfte. Er wurde von Raum-
schiffen der Republik verfolgt, doch Sadow griff ein letztes
Mal auf seine Zauberkräfte zurück: Er steuerte seinen Rau-
mer zwischen die beiden eng beieinander stehenden Sterne
eines binären Systems, die Denarii Nova, und setzte die
Macht der Sith ein, um die solaren Energien so umzuleiten,
dass die Schiffe der Republik in seinem Kielwasser vernich-
tet wurden. Von sich selbst hinterließ er nicht die geringste
Spur.

Von all der vergangenen Pracht und Herrlichkeit blieb
Naga Sadow nur ein einziges Raumschiff und dessen Mas-
sassi-Besatzung. Der Dunkle Lord landete auf einem damals
kaum bekannten Dschungelmond, der um den Gasriesen
Yavin kreist. Dort, auf Yavin 4, schlug er sein Lager auf, ver-
steckte sein Kriegsschiff und ließ die Massassi als Wachen zu-
rück.

Naga Sadow gelobte, das Feuer des Streits zu ersticken, ehe
er wiederkommen würde. Er benutzte die Technologie und
Magie der Sith um sich in einer Kammer einzuschließen, die
ihn am Leben erhielt - in Vorausschau auf einen fernen Tag,
an dem jemand die dunklen Lehren annehmen und das neue
Goldene Zeitalter der Sith heraufbeschwören würde, dessen
Kommen der gefallene Dunkle Lord Marka Ragnos vorherge-
sagt hatte.

Aber Ragnos war nicht der einzige, dessen Prophezeiun-
gen glaubhaft klangen. Meister Ooroo hatte auf dem Schlacht-
feld von Kirrek mit seinen letzten Worten vorausgesagt, dass
sein strebsamer Schüler Odan-Urr einst eine riesige Biblio-
thek gründen und ein sehr hohes Alter erreichen würde. Doch
schließlich würde er inmitten seiner geliebten Schriftrollen
und Bücher sterben. Beginnend mit Meister Ooroos Samm-
lung obskurer Artefakte und zahlreicher Objekte, die er in
den Trümmern der besiegten Invasionsflotte der Sith fand,
gründete Odan-Urr tatsächlich die größte Bibliothek und
Ausbildungsstätte der Alten Republik: die große Museums-
stadt auf Ossus. Und wie sein Meister es vorhergesagt hatte,
starb Odan-Urr erst tausend Jahre später nach dem Ausbruch
des Sith-Krieges über seinen Büchern.

30

Das Vermächtnis der Sith
Das Reich der Sith zerbröckelte und man kann es den Beob-
achtern der Republik nicht verdenken, dass sie darauf mit
großem Optimismus reagierten. Neue Sternsysteme wurden
erforscht, neue Spezies entdeckt und in die Gemeinschaft auf-
genommen, während die galaktische Regierung immer geeig-
netere Methoden fand, unterschiedliche Kulturen über gewal-
tige Entfernungen hinweg zu verwalten.

Jahrhunderte vergingen. Es kam zu keinen neuen Begeg-
nungen mit den Herrschern der Dunkelheit oder den Überle-
benden der Sith, aber das Böse gewann auf eine andere und
weit heimtückischere Weise erneut an Einfluss - als Krebsge-
schwür im Innern des republikanischen Leibes.

Der Schatten von Freedon Nadd
4400 v.S.Y.

Sechshundertjahre nachdem Naga Sadow auf jenem Dschun-
gelmond Zuflucht gefunden und seine Massassi-Dienerschaft
dort ihre großen Tempel erbaut hatte, folgte ein ehrgeiziger
Jedi-Ritter namens Freedon Nadd gewissen Gerüchten und
seiner inneren Stimme und suchte das abgelegene Yavin-
System auf.

In den Jahrhunderten, die vergangen waren, seit der be-
siegte Dunkle Lord seine konservierte Essenz in der fokussie-
renden Kammer des zentralen Tempels eingeschlossen hatte,
waren die entkommenen Massassi zu mächtigen, aber primi-
tiven Wilden herabgesunken. Nadd begegnete ihnen und
kämpfte gegen sie - und als er die Macht einsetzte, erinnerten
sich die Massassi ihrer Vergangenheit. Sie zeigten ihm, wo
sich der Dunkle Lord zur Ruhe begeben hatte und auf das Er-
scheinen eines neuen Helden des Bösen wartete - auf jeman-
den wie Freedon Nadd.

Nadd weckte den uralten Sith-Lord, der ihn die Zauberei
und dunklen Winkelzüge der Macht lehrte und ihm Fähig-

31

chronik-7.jpg
Die Bestienkriege von Onderon
keiten und Waffen gab, denen die übrigen Jedi nichts ent-
gegenzusetzen haben würden. Was aus dem auferstandenen
Naga Sadow wurde, ist nicht bekannt; Freedon Nadd jedoch
verließ Yavin 4 und ließ sich auf der primitiven Welt On-
deron außerhalb der Grenzen der Alten Republik zum König
krönen.

Das friedfertige Volk von Onderon wurde bereits seit Jahr-
hunderten von schrecklichen Bestien heimgesucht, die von
dem erratischen Mond Dxun kamen. Die gemeingefährlichen
Räuber hatten entsetzlich unter der Bevölkerung gewütet, bis
das Volk zu seinem Schutz endlich die ummauerte Stadt Iziz
baute.

Freedon Nadd gelang es dank seiner Kenntnis der Sith-Ma-
gie und seines Willens, die Dunkle Seite einzusetzen, mit
Leichtigkeit, sich zum Führer dieses Volkes zu machen. In den
folgenden Jahrzehnten wurde die ummauerte Stadt immer
größer und drängte den Urwald unerbittlich immer weiter
zurück. Nadd half seinen Untertanen bei der Entwicklung
zerstörerischer Technologien, damit sie sich besser gegen die
Ungeheuer und später auch gegen ihre inneren Feinde zur

32

Wehr setzen konnten, die sich gegen die Herrschaft des Sith-
Lords erhoben.

Eine der neuen Methoden, die Nadd einführte, sah die Ver-
bannung von Kriminellen vor, wozu jeder gezählt wurde, der
sich offen gegen Nadd aussprach. Sie wurden vor die Stadt-
mauer von Iziz geschickt, wo sie von den unersättlichen
Raubbestien verschlungen wurden. Einige dieser Ausgesetz-
ten indes überlebten und schlössen sich zusammen; sie lern-
ten sogar, wie man die Ungeheuer einfangen und domestizie-
ren konnte. Die Überlebenden wandten sich darauf auf dem
Rücken der fliegenden Bestien und mit selbst gebauten Waf-
fen gegen die Stadt, die sie verbannt hatte. Es war der Beginn
jahrhundertelanger Unruhen und Aufstände - eines immer
wieder neu aufflammenden Guerillakrieges, dem nicht ein-
mal Freedon Nadds Macht Einhalt gebieten konnte.

Nach Nadds Tod wurde der Sarkophag, der seinen Leich-
nam barg, zu einem Brennpunkt dunkler Energie, von der
seine Nachkommen zehrten. Nadds Vermächtnis wurde von
Generation zu Generation weitergereicht, doch der endlose
Bürgerkrieg ging immer weiter und der Blutzoll war beinahe
so hoch wie in den Tagen der Übergriffe der Bestien von
Dxun. Viele Jahrhunderte später, als die Republik ihr Ein-
flussgebiet erweiterte und andere Jedi-Ritter in das Onderon-
System kamen, stand die endgültige Zuspitzung der Krise
unmittelbar bevor.

Die Prüfungen der Jedi
4000 v.S.Y.

Das Überleben der Republik hing von zwei Faktoren ab: von
der weisen Regierung der Administratoren und Gesetzgeber
sowie der Wahrung der Harmonie und Gerechtigkeit durch
eine heroische Bruderschaft von Kämpfern - der Jedi-Ritter.
Auf diese Weise gewöhnten sich die Jedi daran, Wächter
neuer Systeme zu werden, in Zeiten des Wandels die Augen
offen zu halten und bei lokalen Schwierigkeiten zu helfen.
Dem Jedi-Meister Arca Jeth von Arkania wurde die Verwal-

33

tung des Onderon-Systems übertragen. Doch anstatt die Rolle
des Wächters selbst zu übernehmen, schickte er seine drei
Schüler: die ebenso gutmütigen wie impulsiven Brüder Ulic
und Cay Qel-Droma sowie einen ruppigen Twi'lek mit Na-
men Tott Doneeta. Die Befriedung eines lokalen Konflikts auf
einer rückständigen Welt schien zunächst eine einfache Auf-
gabe zu sein, doch in Wirklichkeit wurde damit die Bühne für
eines der folgenreichsten Ereignisse in der Geschichte der
Alten Republik bereitet.

Die drei Jedi-Ritter wurden bei ihrer Ankunft auf dem un-
zivilisierten Planeten von dessen uralter Königin Amanoa be-
grüßt, der Herrscherin von Iziz. Sie schilderte ihnen die Ver-
wüstungen durch die Bestienreiter, die über die Stadtmauer
kamen, um die Bewohner heimzusuchen, zu töten und zu
entführen. Die alte Königin bat die Jedi, den Jahren der Qua-
len und des Leids ein Ende zu bereiten. Als die Bestienreiter
sich bei ihrem nächsten Überfall den Palast vornahmen, ver-
schleppten sie Galia, die Tochter der Königin Amanoa, und
brachten sie zu ihrem Stützpunkt im Dschungel.

Die Qel-Droma-Brüder und Doneeta brachen unverzüglich
zu ihrer Rettung auf, fanden jedoch bald heraus, dass sich
nicht alles so verhielt, wie es ihnen berichtet worden war. Ga-
lia und der Führer der Bestienreiter, Oron Kira, hatten die
Entführung gemeinsam geplant; sie wollten sich vermählen
und die beiden Parteien zusammenführen, um so das endlose
Blutvergießen zu beenden.

Die Jedi versuchten zu vermitteln und legten Königin
Amanoa Kiras Plan vor, doch sie fanden heraus, dass die alte
Herrscherin kein Interesse am Frieden hatte. Sie zehrte bereits
seit Jahren von Freedon Nadds Fähigkeiten und rief nun die
dunkle Seite der Macht an, um Oron Kiras Anhänger zu ver-
nichten. Sie zog die Armeen von Iziz zusammen und befahl
ihnen, die Eindringlinge zu zerschmettern.

Die Jedi wehrten sich, waren jedoch hoffnungslos unterle-
gen. Cay Qel-Droma verlor im Kampf einen Arm, den er spä-
ter durch eine mechanische Prothese ersetzte. Daraufhin
wurde Meister Arca selbst herbeigerufen und bei seiner An-
kunft wendete sich das Kriegsgeschick. Die Bestienreiter be-

34

zwangen die garstigen Soldaten der Königin Amanoa; Arca
drängte die Mächte des Bösen mit den vereinten Kräften des
Lichts zurück und besiegte die Schatten, die so lange das
Herz der Stadt beschwert hatten. Galia und Oron Kira be-
mühten sich fortan gemeinsam um den friedlichen und zivili-
sierten Wiederaufbau ihrer Welt.

Nomi Sunrider, eine andere Jedi, die Ulic niemals begegnet
war, durchlief derweil ein Martyrium, das sie darauf vorbe-

reitete, eine der
größten Füh-
rerinnen und
Kriegerinnen ihrer Zeit zu werden.

Die junge Frau war mit Andur
Sunrider, einem erst kürzlich ausge-
bildeten Jedi, verheiratet und
gemeinsam hatten sie eine
kleine Tochter, Vima. Nomi
besaß eine ausgeprägte Affi-
nität zur Macht, es man-
gelte ihr jedoch zunächst
an dem nötigen Selbstbe-
wusstsein und dem An-
trieb, eine Jedi zu wer-
den.

Andur und seine Fa-
milie unternahmen eine
Pilgerfahrt in das Sten-
ness-System, um dem Jedi-

chronik-8.jpg
Meister Thon kostbare Kri- Ulic Qel-Droma und Arca Jeth
stalle von Adega zum Ge-
schenk zu machen. Auf ihrem Weg wurde Andur jedoch von
Räubern ermordet, die versuchten, die adeganischen Kristalle
zu stehlen. In ihrem Entsetzen und ihrer Trauer erschien
Nomi der Jedi-Geist des erschlagenen Gatten, der ihr gebot,
sein Lichtschwert an sich zu nehmen, um sich selbst und ihre
Tochter damit zu verteidigen. Sie erschlug unter der Führung
der Macht den größten Teil der Angreifer und lauschte an-
schließend Andurs Abschiedsworten, mit denen er sie an-

35

wies, Meister Thon selbst aufzusuchen, um sich zur Jedi aus-
bilden zu lassen.

Ungeachtet ihres Widerwillens, jemals wieder ein tödliches
Lichtschwert zu führen, sah sich Nomi unversehens auf
einem Weg, dessen Ziel die Beherrschung der Macht war. Sie
fand Meister Thon, einen Ehrfurcht gebietenden, gepanzerten
Tchuukthai von wilder Erscheinung und großer Weisheit, auf
der öden Welt Ambria. Obwohl Thon behauptete, das Licht-
schwert sei ihr Schicksal, nahm Nomi das Jedi-Training durch
diesen Meister nur unter der Voraussetzung an, dass sie nie-
mals wieder eine solche Waffe würde benutzen müssen.

Doch das Schicksal ließ ihr gar keine andere Wahl, als für
sich selbst und Vima zu kämpfen. Als Piraten Ambria überfie-
len, focht sie an Thons Seite, um den Planeten zu beschützen.
Nomi überwand ihre Zweifel und den Widerwillen und
lernte mit der Zeit, dass das Lichtschwert nicht die einzige
Waffe ist, die den Jedi-Rittern zu Gebote steht. Nomi Sunrider
wurde zu einer unbestrittenen Meisterin in der Technik der
Jedi-Kampfmeditation, bei der sie die Macht einsetzte, um
ihre Gegner so zu beeinflussen, dass sie einander bekämpften.

Nach einigen Monaten Training brachte Meister Thon
Nomi in das Jedi-Ausbildungszentrum auf Ossus, wo er sie
dem Meister Vodo-Siosk Baas überantwortete. Dort erfuhr sie
gemeinsam mit anderen Adepten noch mehr über die Macht
und baute schließlich ihr eigenes Lichtschwert.

Der Freedon-Nadd-Aufstand
3998 v.S.Y.

Auf Onderon flammten unterdessen die Unruhen ungeachtet
von zwei Jahren relativen Friedens wieder auf. Der zündende
Funke kam von einer finsteren Sekte, die das Andenken von
Freedon Nadd ehrte.

Meister Arca war mit seinen Schülern Ulic und Cay Qel-
Droma sowie Tott Doneeta vor Ort geblieben. Sie alle, vor al-
lem aber Meister Arca, unterlagen dem Einfluss der bedrü-
ckenden Schatten der Dunklen Seite, die noch immer auf

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allem lasteten. In einem verzweifelten Versuch, das Krebsge-
schwür des Bösen zu vernichten, machten sie sich daran, den
Sarkophag mit Freedon Nadds Hülle sowie den Sarg von Kö-
nigin Amanoa weit weg auf den von Ungeheuern verseuch-
ten Mond Dxun zu bringen.

Doch während der Überführung starteten die Anhänger
Nadds aus dem Untergrund der Stad Iziz einen unerwarteten
Angriff. Bei diesem Überfall wurde Meister Arca von einem
dunklen Machtblitz getroffen, worauf es den Nadd-Aufstän-
dischen gelang, die königlichen Sarkophage an sich zu brin-
gen. Während Arca sich erholte, erfuhr er, dass Königin Ga-
lias Vater, König Ommin, die ganze Zeit am Leben gehalten
worden war. Gebrechlich und altersschwach, wie er war, lebte
Ommin in einer geheimen Pflegeeinrichtung. Arca besuchte
den sterbenden alten Mann; Galia und Ulic Qel-Droma be-
gleiteten ihn. Arca erkannte rasch, dass Ommin selbst der Ur-
sprung der großen Dunkelheit und ein Anhänger von Free-
don Nadd war. Ommins Ungeschick befreite den Geist von
Nadd, der sich sofort mit Ommin verband. Der gelähmte Kö-
nig schleuderte glühende Blitze dunkler Energie auf Arca und
unterwarf ihn so. Obwohl Ulic tapfer kämpfte, um seinen
Meister zu retten, entfloh Ommin mit dem paralysierten Arca
an einen geheimen Ort der Dunklen Seite, an den zuvor auch
die gestohlenen Sarkophage gebracht worden waren.

Ulic Qel-Droma, den sein Versagen und seine Schwäche an
den Rand der Verzweiflung trieben, bat die galaktische Regie-
rung und das Bündnis der Jedi-Ritter um Hilfe. Im Onderon-
System tauchten bald Kriegsschiffe der Republik auf, wäh-
rend auf der Bibliothekswelt Ossus ein weiteres Jedi-Team
zusammengestellt und in Marsch gesetzt wurde. Zu der
Gruppe gehörte auch die inzwischen von sich überzeugte
und voll ausgebildete Nomi Sunrider. Die Jedi-Verstärkung
geriet unter Feuer, traf auf die Belagerer von Iziz und schlug
sich zu Ulic und seinen Gefährten durch. Die vereinten und
erstarkten Jedi-Ritter stiegen darauf in die tieferen Ebenen
hinab, um Meister Arca zu finden und zu befreien.

Mitten in dem Chaos, das Onderon erfasst hatte, erschie-
nen zwei neue Mitspieler, die sich der drohenden Gefahr

37

nicht bewusst waren: Satal Keto und seine Kusine Aleema,
die Erben des mittlerweile korrupten Teta-Systems. Ver-
wöhnt, gelangweilt und reich, hatten Satal, Aleema und ihre
Freunde mit der Magie der Sith herumgespielt und nutzten
zu ihrer Unterhaltung die Artefakte, die der Jedi-Schüler
Odan-Urr unmittelbar nach dem Großen Hyperraumkrieg
vor tausend Jahren entdeckt hatte. Diese Clique gelangweilter
Aristokraten nannte sich nach einer Furcht erregenden Le-
gende aus ihrer Kindheit die Krath.

Satal Keto, der von der ebenso schönen wie ehrgeizigen
Aleema angestachelt wurde, hatte aus einem Museum auf
Coruscant ein uraltes Buch über die Geheimnisse der Sith ge-
stohlen. Die beiden brachen anschließend nach Onderon auf,
da sie vom Freedon-Nadd-Aufstand und den aktiven Sith-
Adepten gehört hatten. Krieg oder nicht, Satal und Aleema
waren fest entschlossen, jemanden zu finden, der ihnen das
geheimnisvolle Buch übersetzen und mehr über die Magie
der Sith erzählen würde.

Da sie ihre neu erworbenen Fähigkeiten hinsichtlich der
dunklen Seite der Macht einsetzten und ihnen außerdem das
Glück hold war, gelang es den beiden Adligen, die vom
Kampf heimgesuchte Stadt zu durchqueren und in den
Schlupfwinkel hinabzusteigen, in dem König Ommin Meister
Arca gefangen hielt. Ommin, der hoch erfreut war, das ob-
skure Buch der Geheimnisse der Sith in die Hand zu bekom-
men, überreichte Satal Keto ein Sith-Amulett und versprach
ihm, das Buch zu übersetzen.

Während ein Schreiber sich gewissenhaft mühte, den Wäl-
zer zu kopieren, erschien der Geist von Freedon Nadd, dem
angesichts der republikanischen Truppen, die auf die Stadt
einstürmten, und der sich nähernden vereinten Jedi-Rittern
klar wurde, dass König Ommin verloren hatte. Statt dessen
setzte er nun auf die beiden Aristokraten und überzeugte
Satal Keto und Aleema davon, dass sie allein den Schlüssel zur
Wiedergeburt eines neuen Goldenen Zeitalters der Sith in
Händen hielten - und dass er sie führen würde.

Die Jedi-Ritter drangen in dem Augenblick in Ommins
Unterschlupf ein, als Meister Arca soeben von der Dunklen

38

Seite zerschmettert zu werden drohte. Nadd entzog dem al-
ten König seine Kraft und Unterstützung und Ulic stürmte
ungehindert vor, um den Alten zu töten und Arca zu be-
freien.

Während Satal Keto und Aleema aus Iziz flohen und eine
Fülle von Sith-Artefakten in das Teta-System mitnahmen, er-
schien Freedon Nadd erneut und verhöhnte Arca, Ulic und
die übrigen Jedi, indem er sagte, die Dunkle Seite würde
schon bald andere lebende Wesen vereinnahmen.

Schließlich stellten die Streitkräfte der Republik die Ord-
nung in der verwüsteten Stadt Iziz wieder her und verhäng-
ten das Kriegsrecht. Der Sarkophag Freedon Nadds wurde
endlich in die gepanzerte Gruft auf dem Bestienmond Dxun
verbracht und hinter dicken Platten aus mandalorianischem
Stahl verschlossen, von denen die Jedi hofften, dass sie Jahr-
tausende überdauern würden.

DÖS drohende Ende
3997 v.S.Y

Satal Keto und Aleema, die mit ihrem Sith-Wissen und den
Artefakten ausgerüstet waren, brachten ihre Krath-Truppen
in Stellung, um das Teta-System in einem Staatsstreich zu
übernehmen. Doch es erwies sich als wesentlich einfacher, die
führenden Köpfe der alten Aristokratie zu beseitigen, als das
Volk zu unterjochen. Die sieben Welten erhoben sich gegen
die barbarischen Despoten. Trotzdem machten sich Keto und
Aleema einen Spaß daraus, ihre neuen Sith-Fähigkeiten ein-
zusetzen, um den Widerstand zu brechen.

Die Nachrichten über die Revolte und den alarmierenden
Einsatz von Sith-Magie gelangten bis nach Onderon, wo Ulic
und Cay Qel-Droma, Tott Doneeta und Nomi Sunrider sich
gemeinsam mit Meister Arca um die Wiederherstellung des
Friedens auf jener vom Krieg zerrissenen Welt bemühten.
Nomi und Ulic waren sich im Zuge des Wiederaufbaus näher
gekommen und Meister Arca beschloss, sie beide zu entsen-
den, damit sie sich um die Lage im Teta-System kümmerten.

39

Außerdem waren von Coruscant aus Einsatzkräfte der Re-
publik zu den erbitterten Kämpfen um die sieben Planeten in
Marsch gesetzt worden. Ulic und Nomi schlössen sich ihnen
an und setzten ihre Jedi-Kräfte bei den Gefechten ein, doch
Aleema begegnete ihnen mit machtvollen Jedi-Trugbildern.
Einer der Krath-Raumer zerstörte in einem Selbstmordangriff
um ein Haar die Kommandobrücke des republikanischen
Flaggschiffs. Dabei erlitt Ulic eine schreckliche Verwundung,
doch Nomi rettet ihm das Leben. Die Flotte der Republik trat
auf der Stelle den Rückzug an.

Zur gleichen Zeit unterwies der Jedi-Meister Vodo-Siosk
Baas auf der fernen Welt Dantooine drei Schüler: Crado und
Sylvar, ein Paar von Cathar, sowie seinen begabtesten Lehr-
ling Exar Kun. Im Verlauf der Ausbildung stellte sich heraus,
dass Kun Crado im Umgang mit dem Lichtschwert überlegen
war. Die Spannungen eskalierten und während eines Zwei-
kampfs fuhr Sylvar Kun mit ihren Krallen über das Gesicht.
Meister Vodo trat dazwischen und Kun stellte sich auch die-
ser Herausforderung. Er schlug seinen Lehrer, ohne sich im
geringsten zurückzuhalten, und behauptete großspurig, alles
gelernt zu haben, was der Jedi-Meister ihn zu lehren ver-
mochte. Vodo war zutiefst beunruhigt über den Schatten, den
er gleichsam über seinen Schüler fallen sah: die Macht des
Bösen.

Voller Ehrgeiz und Neugier studierte Kun heimlich die al-
ten Legenden, lernte viel über den Großen Hyperraumkrieg
und das Goldene Zeitalter der Sith. Er wurde von seinem
Interesse so sehr aufgezehrt, dass er nach Onderon reiste, um
mehr über den Freedon-Nadd-Aufstand und das Wiederauf-
leben der alten Art zu erfahren. Dazu gab er sich als Jedi-Ar-
chäologe mit dem Auftrag aus, alte Sith-Artefakte auszugra-
ben. Cäy Qel-Droma und Tott Doneeta boten ihre Hilfe an,
doch Meister Arca durchschaute Exar Kuns Überheblichkeit
und erklärte, dass sie ihm keine Unterstützung gewähren
würden.

Kun heuerte darauf auf eigene Faust zwei Söldner an
und flog zu dem Mond Dxun, um in die versiegelte Gruft
von Freedon Nadd einzubrechen. Nachdem er die Wächter-

40

kreaturen niedergerungen hatte, benutzte er sein Licht-
schwert, um den mandalorianischen Stahl zu durchbohren.
In der Gruft brach er den Sarkophag auf und blickte auf den
skelettierten Leichnam im schwarzen Körperpanzer hinab -
und mit Erstaunen erlebte er das Erscheinen von Nadds
Geist.

Der unheilvolle Dunkle Jedi zeigte ihm Schriftrollen aus
Metall, die in einem Geheimfach unter seinen Überresten
versteckt gewesen waren. Er versprach Kun eine große Zu-
kunft auf der Dunklen Seite, doch Kun missachtete die
Prophezeiung des Geistes. Und als er die Gruft verließ, ver-
suchten ihn seine beiden Söldner auszurauben. Exar Kun rea-
gierte darauf ganz unerwartet und ohne nachzudenken mit
brutaler Gewalt. Er zückte sein Lichtschwert und tötete die
Männer. Kun, den dieser blutige Ausbruch selbst entsetzte,
verließ das System und nahm die Schriftrollen mit.

Sein Weg führte ihn nach Korriban, der Begräbniswelt des
alten Sith-Reichs, wo Gav und Jori Daragon vor tausend Jah-
ren zum ersten Mal mit Naga Sadow zusammengetroffen wa-
ren. Die Schriftrollen verrieten ihm mehr über Freedon Nadds
Verbindung zu den sagenhaften Sith. Inmitten der Ruinen
entdeckte und erforschte Kun eine eindrucksvolle Krypta,
doch als er immer tiefer hinabstieg, barst eine baufällige De-
cke und begrub ihn unter sich.

Als er um Hilfe rief, erschien abermals der Geist von Free-
don Nadd und versprach Rettung - doch nur dann, wenn
Exar Kun sich der Dunklen Seite verschreiben würde. Um
sein Leben zu retten, gab Kun ihm dieses Versprechen, doch
der falsche Schwur beschleunigte nur seinen rasanten Ab-
stieg. Er stieß die schicksalhaften Worte aus und entfesselte
damit eine Woge gewaltiger Kraft, die das Geröll mühelos
beiseite fegte, seine gebrochenen Knochen regenerierte und
ihn nackt auf der trockenen Tonerde von Korriban liegend zu-
rückließ.

Exar Kun gab einen gellenden Schrei von sich, der in der
gesamten Galaxis widerhallte. Voller Verzweiflung rief er
nach Meister Vodo, den er so schändlich im Stich gelassen
hatte.

41

Als der qualvolle Schrei ihn durch die Macht erreichte, be-
fand sich Vodo gerade auf dem Weg nach Deneba, wo eine
große Jedi-Versammlung einberufen worden war, um über
den Streit im Teta-System und die tiefere Dunkelheit zu dis-
kutieren, die dieser bereits erahnen ließ. Als Vodo unter Kuns
mentalem Aufschrei erzitterte, eilten Crado und Sylvar sofort
an seine Seite. Zwar verstand Vodo nicht vollständig, was
ihm soeben widerfahren war, da er jedoch mögliche Folgen
fürchtete, setzte er seine Reise zu der Versammlung in aller
Eile fort.

Das historische Treffen war von dem hochbetagten Biblio-
thekar Odan-Urr einberufen worden, der Jahrhunderte dar-
auf verwendet hatte, Ossus zu dem bedeutendsten Jedi-Aus-
bildungszentrum der Galaxis auszubauen. Die wichtigsten
Jedi-Ritter jener Epoche waren erschienen, unter ihnen auch
die Meister Arca und Thon sowie Nomi Sunrider und der in-
zwischen genesene Ulic Qel-Droma. Die Augenzeugen be-
richteten von der gefährlichen Magie der Sith, die von den
Krath entfesselt worden war, von dem wachsenden Gewicht
der Dunklen Seite und von der Notwendigkeit, den Vor-
marsch des Bösen aufzuhalten.

Während die Versammlung im vollen Gange war, fielen
plötzlich Transportkapseln vom Himmel, aus denen Horden
von Kriegsdroiden der Krath drangen und sich sofort auf die
Jedi-Ritter stürzten. Die Jedi verteidigten sich wütend und
zerstörten die Droiden. Doch die Schlacht hatte eine tragische
Konsequenz: Meister Arca, einer der größten Jedi-Meister sei-
ner Zeit, wurde, als er seinem Schüler Ulic Qel-Droma das Le-
ben rettete, von einem Geschoss getroffen und getötet. Ulic,
der davon überzeugt war, Arca ein zweites Mal im Stich ge-
lassen zu haben, verzweifelte daran. Sein Geist zerbrach und
öffnete sich so der Einwirkung der Dunklen Seite. Seine Ver-
wundbarkeit sollte eines Tages gewaltige Verwüstungen in
der Galaxis nach sich ziehen.

Während sich die Jedi-Ritter noch von dem Überfall erhol-
ten, traf der gepeinigte Ulic eine schicksalhafte Entscheidung.
Nachdem er herausgefunden hatte, dass die Droiden aus teta-
nischer Produktion stammten, schwor er, in das Teta-System

42

aufzubrechen, die Krath zu unterwandern und von innen zu
zerschlagen. Meister Thon, der sich sorgte, dass der unges-
tüme junge Jedi sich aus den falschen Gründen auf dieses wa-
gemutige Unternehmen einlassen wollte, warnte ihn vor den
Versuchungen der Dunklen Seite. Doch Ulic wollte sich nicht
umstimmen lassen. Sein Bruder Cay bat darum, ihn begleiten
zu dürfen, und bestand darauf, dass sie als Brüder zusam-
menhalten müssten, doch Ulic schlug dieses Ansinnen aus. Er
gab an, diese Sache wegen Meister Arca allein in Angriff neh-
men zu müssen. Also nahm Ulic Abschied von Nomi Sun-
rider, ohne sich seine wachsende Liebe zu ihr vollends einzu-
gestehen, und brach nach Cinnagar auf.

Exar Kun, der in den Ruinen von Korriban sozusagen geheilt
und wiedergeboren worden war, redete sich ein, Freedon
Nadd mit seinem falschen Versprechen hereingelegt zu
haben - doch Nadd wusste es besser. Der Geist wies Kun
an, nach Yavin 4 zu reisen, der letzten Ruhestätte von Naga
Sadow, der wiederum vor vielen hundert Jahren Nadd ins-
truiert hatte.

Kun entdeckte auf dem abgelegenen Dschungelmond ei-
nen uralten geheimnisvollen Tempel, in dem er von den dege-
nerierten Nachfahren der Massassi gefangen gesetzt wurde.
Einer ihrer Hohepriester trug noch immer die Insignien der
Sith-Magie, obwohl er nicht genau wusste, wie er deren Zau-
berkraft einsetzen sollte. Die Massassi legten Kun in Ketten
und versuchten ihn einem gigantischen Ungeheuer unter
dem Haupttempel zu opfern. Um sein Leben zu retten, sah
Kun sich gezwungen, einmal mehr Zuflucht bei der Dunklen
Seite zu suchen.

Wieder tauchte der Geist von Freedon Nadd auf; er zeigte
sich erfreut über Exar Kuns Sieg und erklärte ihn zu seinem
Verbündeten und Schützling - doch Kun wollte davon nichts
hören. Noch immer verfügte er über die Macht der Sith, also
führte er einen gewaltigen Schlag und vernichtete Nadd ein
für alle Mal. Der Einsatz der Dunklen Seite schien ihm auch
dieses Mal der leichtere Weg zu sein.

Exar Kun erklärte sich zum Dunklen Lord der Sith, dem
43

chronik-9.jpg
Das Wiedererwachen des Bösen
einzigen überlebenden Praktiker der alten Künste. Er unter
jochte die Massassi und hieß sie weitere Tempel errichten, rie
sige Bauten, die auf der Architektur der Sith basierten um
dazu ausersehen waren, die Mächte der Dunkelheit zu bün
dein. Als die neuen Sklaven bei ihren Grabungen immer tiefe
unter die alten Ruinen vordrangen, stießen sie auf das groß

44

Schlachtschiff der Sith, das Naga Sadow vor langer Zeit dort
vergraben hatte. Exar Kun nahm das Raumschiff in seinen
Besitz.

Ulic Qel-Droma gab sich inzwischen als verbitterter »gefal-
lener Jedi« aus und verschaffte sich so Zutritt zu der von
stählernen Wällen umgebenen Stadt Cinnagar, wo die Krath-
Usurpatoren inzwischen alle Andersdenkenden niederge-
worfen hatten. Als es zu einem Handgemenge kam und ein
Attentäter die schöne Aleema zu töten versuchte, sah Ulic
seine Chance gekommen, von den Krath aufgenommen zu
werden. Er stellte sich vor Aleema und tötete den Attentäter.
Diese furchtbare Tat galt ihm als ein Teil des Preises für den
Sieg. Doch an seinen Händen klebte Blut und er hatte den
nächsten großen Schritt auf dem Weg in die Verdammnis ge-
tan.

Aleema holte Ulic zur Belohnung in den Palast. Obwohl Sa-
tal Keto äußerst misstrauisch und eifersüchtig war, hegte sie
die Absicht, sich ihn als ihren Liebhaber zu halten. Keto ver-
hörte und folterte Ulic jedoch, da er ihn für einen Spion der
Jedi hielt, was Ulic jedoch beharrlich leugnete. Schließlich in-
jizierte Keto ihm ein Sith-Gift. Doch obwohl das Gift seinen
Verstand und seine Handlungsweise beeinflusste, gelang es
Ulic, gegen die Wirkung der Substanz zuzukämpfen. Und
schließlich wurde er von den Krath als General der Streit-
kräfte eingesetzt. Darüber hinaus wurde er der Geliebte der
finsteren Aleema.

Nachdem Monate ohne ein Lebenszeichen von Ulic ins
Land gegangen waren, tat sich Nomi Sunrider mit Cay Qel-
Droma und Tott Doneeta zusammen, um ein Unternehmen
zu seiner Befreiung zu starten. Während Cay Qel-Droma und
Doneeta in einer Umlaufbahn verblieben, landete Nomi Sun-
rider auf Cinnagar und forschte nach Neuigkeiten. Da es ihr
noch immer widerstrebte, mit dem Lichtschwert zu kämpfen,
wurde sie von Krath-Truppen gefangen genommen und vor
Satal Keto und Ulic gebracht. Um ihn auf die Probe zu stellen,
fragte Keto Ulic, was sie mit der Jedi-Spionin machen sollten.
Dieser konnte es sich an einem so kritischen Punkt seines Vor-

45

Habens unmöglich leisten, seine Tarnung aufzugeben, also
gab er vor, sie nicht zu kennen, und befahl gelassen ihre Hin-
richtung.

Nomi Sunrider, die entmutigt fürchtete, Ulic für immer
verloren zu haben, nutzte ihre Jedi-Meditationstechniken, um
aus dem Kerker von Cinnagar zu entkommen. Ulic hatte
unterdessen eine geheime Botschaft für sie aufgesetzt, in der
er ihr seine Pläne offenbarte. Doch unglücklicherweise floh
Nomi zu ihrem Raumschiff, ehe sie die Wahrheit erfuhr. Da-
her glaubte sie fest, dass Ulic sich gegen sie gewandt hatte.
Aber Satal Keto fing die Botschaft ab. Da er nun wusste, dass
Ulic ein Eindringling war, setzte er Männer in Marsch, die ihn
töten sollten. Doch in dem darauf folgenden Kampf ließ Ulic
seinem Zorn gegen den Mörder von Meister Arca freien Lauf
und tötete Satal Keto. Nachdem Keto erschlagen war, nahm
Ulic den Platz an Aleemas Seite ein und erklärte sich zum
neuen Oberhaupt der Krath.

Exar Kun, der unterdessen große Macht erlangt hatte, stu-
dierte derweil in seiner reich geschmückten Meditationskam-
mer unter dem größten Tempel auf Yavin 4 die Lehren der
Sith. Er befasste sich mit der Alchemie der Dunklen Seite, er-
schuf missgestaltete fliegende Kreaturen mit zwei Köpfen, die
ihm als Wächter dienten, und erfand eine leuchtende goldene
Kugel, mit der er die Kinder der Massassi einzufangen und
von deren Lebenskraft zehren konnte. Er griff mit seinem
Geist in die Galaxis hinaus und fand im Teta-System andere
Beherrscher der Sith-Magie. Exar Kun kannte seine Bestim-
mung - die Stiftung eines neuen Goldenen Zeitalters der Sith
- und reiste daher mit dem festen Entschluss, Ulic als uner-
wünschten Rivalen zu töten, nach Cinnagar.

Unterdessen bereiteten die ungebärdigen Jedi-Ritter Cay
Qel-Droma, Nomi Sunrider und Tott Doneeta ungeachtet der
ernsten Bedenken der älteren Jedi-Meister eine Rettungsmis-
sion vor, um Ulic dem Einfluss der verräterischen Krath zu
entreißen.

Doch Ulic, den das Sith-Gift und die finsteren Folgen seiner
Taten endgültig verdorben hatten, reagierte auf den Angriff

46

der Jedi mit der gesamten militärischen Schlagkraft, die ihm
zu Gebote stand. Als Nomi ihm in seinem Thronsaal gegen-
übertrat, zauderte er zunächst, entschied sich dann jedoch, sie
aufzugeben. Er war blind für seine Selbsttäuschung und fest
davon überzeugt, im Teta-System eine bedeutende Aufgabe
erfüllen zu müssen, daher weigerte er sich, den Jedi zu folgen,
die darauf niedergeschlagen und besiegt den Rückzug antra-
ten.

Dann kam Exar Kun in den Palast marschiert und zog sein
Lichtschwert. Er und Ulic fochten mit blitzend aufeinander
prallenden Jedi-Klingen und während des Zweikampfs be-
gannen die Sith-Amulette, die beide Männer trugen, zu leuch-
ten. Da erschien vor ihnen das Abbild des lange verstorbenen
Dunklen Lords Marka Ragnos, des Sith-Herrschers, dessen
Tod vor nunmehr tausend Jahren den Bürgerkrieg zwischen
Naga Sadow und Ludo Kressh ausgelöst hatte. Ragnos befahl
den Kämpfenden, sich zusammenzutun, und verkündete,
dass eine Allianz von Ulic Qel-Droma und Exar Kun das vor
langer Zeit vorhergesagte Wiederaufleben der alten Sith-
Herrlichkeit ermöglichen würde. Kun und Qel Droma reich-
ten sich die Hände und schworen, alles Erforderliche zu tun,
um eine solche Zukunft herbeizuführen.

Der Sith-Krieg
3996 v.S.Y.

Während die Republik weiterhin keinen Verdacht hegte, ver-
einigten Exar Kun und Ulic Qel-Droam ihre Truppen. Exar
Kun wollte sich bemühen, unter den schwächeren Jedi zahl-
reiche Sith-Konvertiten zu werben, und reiste deshalb nach
Ossus. Als charismatischer und eindrucksvoller Redner
streute er seine heimtückischen Sith-Lehren im Ausbildungs-
zentrum der Jedi aus und gab sich als eine Art Prophet. Die
jungen Jedi-Schüler begannen ihm zuzuhören - Schüler wie
Crado von Cathar, der während der Ausbildung sein Kame-
rad gewesen war und ihn verehrte. Crados Gefährtin Sylvar
jedoch wollte sich nicht umstimmen lassen.

47

Kun wusste, dass der betagte Jedi-Bibliothekar Odan-Urr
ein echtes Sith-Holocron aufbewahrte, das Naga Sadow wäh-
rend der Invasion vor tausend Jahren benutzt hatte. Er stahl
das dunkle Artefakt und tötete Odan-Urr, als der alte Biblio-
thekar ihn aufzuhalten versuchte. Damit war die Prophezei-
ung erfüllt, die Jahrhunderte zuvor von Meister Ooroo ausge-
sprochen worden war.

Als die Schüler den Bibliothekar tot fanden, erklärte Exar
Kun ihnen, dass Odan-Urr sich geopfert hätte, um ihm noch
mehr Wissen zuteil werden zu lassen. Anschließend nahm er
seine Konvertiten zu den Massassi-Tempeln auf Yavin 4 mit,
wo er einen machtvollen Sith-Zauber über die Jedi verhängte,
mit dem er sie an sich band. Den wehrlosen Crado, der ihn
um jeden Preis zufrieden stellen wollte, machte er zu seiner
rechten Hand.

Ulic Qel-Droma nahm sich unterdessen der Aufgabe der
strategischen Kriegführung an. Er setzte die Streitkräfte der
Sith sowie Aleemas Sith-Trugbilder ein, um kurze, überra-
schende Schläge gegen Außenposten und Schiffswerften zu
führen, die ihm Versorgungsgüter und Waffen liefern sollten.
Als nächstes startete er in der Hoffnung, den Regierungssitz
der Republik niederwerfen und der Galaxis die Herrschaft
der Sith aufzwingen zu können, einen kühnen Großangriff
auf Coruscant. Doch die loyalen Jedi-Ritter - darunter Nomi
Sunrider, Cay Qel-Droma, Tott Doneeta sowie die Meister
Vodo und Thon - schlössen sich gegen die Bedrohung zusam-
men. Ulic wurde von den Kräften des Lichts und der Macht
eingekreist und gefangen gesetzt; die Invasionsflotte wurde
zurückgeschlagen, Aleema konnte fliehen. Ulic war all seiner
Macht beraubt und wurde für seine Verbrechen gegen die
Republik vor Gericht gestellt.

Der Prozess fand in der großen Senatshalle auf Coruscant
statt. Dabei kam das ganze Ausmaß der Vergehen und Zerstö-
rungen Ulics ans Licht. Obwohl die Jedi unabhängig waren,
hatten sie geschworen, die Gesetzte der Republik zu wahren.
Für einen Jedi war der Verrat an der Republik ein unverzeih-
liches Verbrechen. Gleichwohl baten Nomi Sunrider und Cay
Qel-Droma zugunsten ihres abtrünnigen Gefährten und Bru-

48

ders um Milde. Ulic zeigte allerdings keinerlei Reue. Da er-
schien auch Meister Vodo vor Gericht und sprach, da er die
dunkle Handschrift seines abtrünningen Schülers Exar Kun
zu erkennen meinte, den Verdacht aus, dass Ulic nicht allein
gehandelt hatte.

In dem Augenblick, da das Urteil über Ulic gesprochen
werden sollte, flog die Tür auf und Exar Kun marschierte,
flankiert von mutierten Massassi-Leibwächtern, in den Ge-
richtssaal. Der Dunkle Lord der Sith benutzte vor den Augen
der Versammlung seine pervertierten Fähigkeiten, hypnoti-
sierte die Prozessbeobachter und beeinflusste den Präsiden-
ten des Senats. Als Nomi und Cay sich widersetzen wollten,
flehte Ulic, der noch über einen Rest seines alten Selbst ver-
fügte, seine Gefährten an, nichts zu unternehmen. Exar Kun
verkündete unterdessen allzu selbstsicher, dass niemand ihn
in seinem Vorhaben würde aufhalten können.

Da trat Meister Vodo-Siosk Baas vor: Der winzige Jedi
wollte gegen Exar Kun antreten. Doch der kämpfte mit einem
Doppelschwert und sämtlichen Sith-Tricks, die er inzwischen
gelernt hatte, gegen seinen alten Meister. Dann versuchte er
Vodo dazu zu verlocken, sich der Sache der Sith anzuschlie-
ßen, doch der Jedi-Meister widerstand ihm. Vodo wurde
immer schwächer, während Kun an Stärke gewann. Und
schließlich schlug Exar Kun in dem Moment, da Vodo schwor,
den Dunklen Lord zu besiegen, mit dem Lichtschwert zu und
tötete seinen Lehrer. Ulic und Kun kehrten dem Ort ihres Tri-
umphs den Rücken, ließen die übrigen Jedi sowie die Senato-
ren einfach in der Senatshalle stehen und flogen zu ihrem
Stützpunkt auf Yavin 4 zurück.

Vodo war indes nicht der einzige Jedi, der den Tod fand.
Bevor er zu Ulics Befreiung aufgebrochen war, hatte Exar Kun
seine besessenen Sith-Konvertiten in Marsch gesetzt, damit
sie in einer heimtückischen Mission ihre Meister ermordeten.
Dabei fanden auch zahlreiche Konvertiten den Tod, doch das
Blutbad unter den hingemordeten Jedi-Meistern ließ die
Republik wanken. Crado versuchte seinen Meister Thon zu
töten, hatte jedoch keinen Erfolg und musste stattdessen
fliehen.

49

chronik-10.jpg
Der tragische Wendepunkt
Auf Yavin 4 beichtete er Exar Kun sein Versagen und bat
um eine zweite Chance, den Dunklen Lord beeindrucken zu
dürfen. Ulic und Kun stellten dem Cathar eine neue Aufgabe:
Er und Aleema sollten eine mächtige Waffe aus dem alten
Sith-Flaggschiff bergen. Kun zeigte ihnen, wie sie mit dieser
Waffe den Cron-Cluster zerstören und so einen gewaltigen
Sternebsturm auslösen konnten.

Crado und Aleema brachen voller Verlangen, den Feind zu
zermalmen, auf - ohne zu ahnen, dass Kun und Ulic sie zu

50

Opfern ihrer eigenen Ambitionen machen wollten. Crado
sollte für seine Unfähigkeit und Aleema für ihren Verrat be-
straft werden, denn sie hatte versucht, während Ulics Gefan-
genschaft dessen Truppen auf ihre Seite zu ziehen. Als die
beiden die uralte Waffe der Sith aktivierten, verloren sie die
Kontrolle darüber und vergingen in einem Feuersturm, der
sich rasch ausbreitete und ganze Sternsysteme zu vernichten
drohte. Die flammende Schockwelle der explodierenden
Sterne raste auf die Bibliothekswelt Ossus zu - genauso wie
Exar Kun es erwartet hatte.

Die Verwüstung von Ossus
3996 v.S.Y.

Die Jedi gaben sich während der überstürzten Evakuierung
von Ossus alle Mühe, so viele der unersetzlichen Artefakte
wie möglich zu retten. Inmitten des allgemeinen Durchein-
anders führten Exar Kun und Ulic ihre Truppen auf die Bi-
bliothekswelt, um die verbliebenen Bestände zu plündern.
Ein baumähnlicher Jedi-Meister namens Ood Bnar hatte
unterdessen die Nachfolge von Odan-Urr angetreten und den
Umhang des Bibliothekars angelegt. Da er wusste, dass er
nicht jedes Objekt vor der sich unaufhaltsam nähernden
Druckwelle würde schützen können, machte er sich daran,
eine kostbare Sammlung uralter Lichtschwerter zu vergraben.
Da stürmten Exar Kun und seine Massassi-Krieger herein, um
die Waffen an sich zu reißen. Ood griff in dem Moment, als er
den Kampf gegen Kun verloren zu haben glaubte, nach der
Macht im Boden von Ossus und verwandelte sich in einen rie-
sigen Baum, der den Schatz barg und den Dunklen Lord der
Sith zurückhielt. Exar Kun packte wütend den Rest der Beute
und verließ Ossus.

Während die Schockwellen der Supernova auf die dem
Untergang geweihte Welt zurasten, kämpfte Ulic Qel-Droma
gegen die vereinten Kräfte der Republik und der Jedi. Nomi
Sunrider ließ ihre Tochter Vima in der Obhut von Meister
Thon und schloss sich Tott Doneeta und Cay Qel-Droma an,

51

um Ulic zu finden und mitzunehmen. Cay und Ulic trafen an
Bord ihrer Raumer in einem Luftkampf aufeinander und Cay
wurde abgeschossen. Ulic ließ seinem Zorn darauf freien Lauf
und stürzte sich auf ihn. Cay setzte sich zur Wehr, ohne den
Bruder verletzen zu wollen, doch Ulic hegte keine derartigen
Skrupel: Mit verheerender Wut erschlug Ulic Qel-Droma sei-
nen Bruder, Freund und Verbündeten. Doch als er den Leich-
nam betrachtete und sah, was er getan hatte, brach er entsetzt
zusammen.

Nomi Sunrider und Tott Doneeta kamen zu spät, um Cay
noch helfen zu können. Nomi war halb wahnsinnig und ent-
fesselte ihre schrecklichen Kräfte in der Macht. Sie setzte eine
Blockadetechnik ein, blendete Ulic für die Macht und raubte
ihm all seine Fähigkeiten. Ulic, nun kein Jedi mehr, war am
Boden zerstört und taumelte, als er begriff, wie viel Schmerz
und Leid er verursacht hatte. Er hatte der Weg der Dunklen
Seite in der Absicht beschriften, Meister Arca zu rächen, doch
stattdessen war er schlimmer geworden als seine größten
Feinde.

Ulic wusste, wie der Sith-Krieg beendet werden konnte,
und erbot sich, Meister Thon und die restlichen Jedi bei einem
koordinierten Angriff gegen das Hauptquartier von Exar Kun
auf Yavin 4 anzuführen. Die Jedi-Ritter nahmen Abschied von
dem im Boden verwurzelten Baum-Jedi Ood Bnar und über-
ließen ihn der immer näher kommenden stellaren Schock-
welle; dann reisten sie zu dem abgelegenen Dschungel-
mond.

Doch Kun wusste bereits, dass die Jedi-Streitmacht unter-
wegs war. Allein vermochte er der vereinten Schlagkraft der
Jedi-Ritter unmöglich zu widerstehen, aber er hatte noch ei-
nen letzten Plan in petto. Er versammelte die Letzten seiner
Massassi im Großen Tempel und kettete sich an den Punkt, in
dem sich die Kräfte der Pyramiden bündelten. Als die Jedi im
Orbit eine Wand aus Licht generierten, die den undurch-
dringlichen Dschungel attackierte, leitete Exar Kun die Le-
benskraft seiner treuen Massassi-Sklaven in eine letzte Welle
aus Sith-Magie, die seinen Geist freisetzte und in den gewalti-
gen Bauwerken konservierte. So saß er in der Falle eines Ge-

52

fängnisses, das er sich selbst geschaf-
fen hatte und aus dem er unmöglich
entkommen konnte. Viertausend
Jahre lang ruhte er in den Tempeln
wie in einem Grab - bis Schüler
von Luke Skywalkers Jedi-Aka-
demie ihn unwissentlich befrei-
ten und er erneut großen Scha-
den anrichtete.

Der Angriff der Jedi verursachte
im Dschungel eine gewaltige Feu-
ersbrunst, die den Baumbestand
zerstörte und die Tempelanlage
schwärzte, so dass nichts und
niemand überlebte. Nach ihrem
vollständigen Sieg reisten die Jedi-
Ritter ab und machten sich daran, ihre

chronik-11.jpg
verheerte Republik wieder aufzubauen.
Der Sith-Krieg war zu Ende. Vima Sunrider

Die Erlösung von Ulic Qel-Droma
3986 v.S.Y.

Ulic Qel-Droma, ein schändlicher Kriegsverbrecher, erlangte
seine Jedi-Kräfte niemals zurück. Aber die Gespenster seiner
tiefen Schuld verfolgten ihn, also wanderte er als gebrochener
Mann von Welt zu Welt und verleugnete seine Vergangenheit.
Zehn Jahre nach dem Sith-Krieg gelangte er auf den im Eis er-
starrten Planeten Rhen Var und richtete sich dort in den Rui-
nen einer verlassenen Festung sein letztes Zuhause ein.

Nomi Sunrider war vom Verlust Ulics gezeichnet, des
zweiten Mannes, den sie jemals geliebt hatte. Beide Liebesbe-
ziehungen endeten tragisch, daher widmete sie den Großteil
ihres Lebens der Politik und der Wiederherstellung der Ord-
nung der Jedi-Ritter. Doch da sie sich so auf ihre Pflichten
konzentrierte, konnte sie sich nicht ausreichend um ihre leicht
zu beeinflussende Tochter Vima kümmern, die sie in fürsorg-

53

liehe fremde Hände gab, während sie selbst die Arbeit einer
Jedi verrichtete. Obwohl Vima das Kind zweier starker,
machtsensitiver Persönlichkeiten war, erhielt sie keine an-
gemessene Ausbildung, und schließlich floh sie von einer
großen Jedi-Versammlung, die Nomi auf der Exis-Station ein-
berufen hatte. Sie begab sich auf die Suche nach Ulic Qel-
Droma, da sie davon überzeugt war, dass der legendäre
Mann sie zur Jedi erziehen würde.

Das junge Mädchen spürte Ulic auch tatsächlich auf und
überredete den verbitterten Mann gegen seinen entschiede-
nen Widerwillen dazu, ihr alles beizubringen, was er über die
Macht wusste. Auch ohne seine besonderen Fähigkeiten ein-
setzen zu können, lehrte er Vima viel über Ehre und Pflicht.
Sein Herz erwärmte sich für das Mädchen und Vima liebte
ihn bald so wie den Vater, den sie nie gehabt hatte.

Sylvar, die Jedi von Cathar, hatte den Zorn über den Tod
ihres Gefährten Crado, für den sie zum Teil Ulic die Schuld
gab, niemals überwunden. Voller Verzweiflung setzte sie sich
auf die Fährte der jungen Ausreißerin. Dabei nahm sie die
Dienste des abgehalfterten Hoggon in Anspruch. Sie schwor,
Vima zu finden und Ulic für sein Verbrechen bezahlen zu
lassen.

Als Sylvar, Nomi Sunrider und Hoggon sie schließlich auf-
stöberten und Ulics Blut verlangten, verteidigte Vima ihren
Lehrer. Sylvar und Nomi sahen sich darauf genötigt, ihre Wut
und ihren Schmerz zu bezwingen und dem Mann zu verge-
ben, der bereits einen so hohen Preis für seine Verbrechen ent-
richtet hatte. Hoggon jedoch, der begierig war, der Geschichte
sein Zeichen aufzudrücken, schoss Ulic in den Rücken und
tötete ihn.

Obgleich er für die Macht geblendet worden war, ent-
schwand Ulic Qel-Droma zur Überraschung aller in gleißen-
dem Licht. Seine leuchtende Essenz bewies, dass er trotz al-
lem eine mentale und spirituelle Ebene erreicht hatte, auf der
er zu einem wahren Jedi-Meister geworden war.

Vima Sunrider machte nach diesem Einstieg in ihre Kar-
riere noch große Fortschritte und wurde schließlich eine der
größten Jedi ihrer Zeit.

54

Auswirkungen auf die Republik
4000 - 3000 v.S.Y.

Nach dem Sith-Krieg folgten Jahre der Konsolidierung und
des Wiederaufbaus, die jedoch auch mit neuem Streit und
neuen Heldentaten der Jedi angefüllt waren. Eine tragische
Konsequenz des Krieges war ein regionaler Konflikt, der als
die Kanz-Unruhen in die Geschichte einging und bis zu sei-
nem Ende fünf Milliarden Leben kostete.

Myrial, die provisorische Gouverneurin von Argazda,
nutzte das Chaos des Sith-Krieges, um ihre Bestrebungen zu
verschleiern, im Kanz-Sektor, der im Grenzgebiet der Repu-
blik lag, eine Militärdiktatur zu etablieren. Während die Jedi
anderweitig beschäftigt waren, bombardierten Myrials Ar-
meen ungehorsame Planeten wie Lorrd und verkauften ihre
Bewohner in die Sklaverei. Die Lorrdianer, denen die Skla-
venhalter untersagten, laut zu sprechen, entwickelten sich mit
der Zeit zu wahren Genies nonverbaler Kommunikation. Die
Spezies pflegt diese Form der Verständigung noch heute. Der
Kanz-Sektor sagte sich schließlich von der Republik los und
bestand dreihundert Jahre lang als autoritärer Staat fort, bis
die Anstrengungen der Jedi-Ritter das Regime zum Einsturz
brachten.

In die Zeit des Sith-Krieges fiel auch der Aufstieg des Ma-
triarchats im Hapes-Konsortium. Ein paar Jahrzehnte, bevor
Ulk Qel-Droma und Exar Kun um ein Haar die Republik ge-
stürzt hätten, besuchte eine Hand voll Jedi-Ritter, unter ihnen
Meister Arca Jeth, die dicht gestaffelten Welten Hapans und
vernichteten die barbarischen Lorell-Räuber, die seit Genera-
tionen die Schifffahrt der Republik bedrängten. Die Frauen
des Hapes-Konsortiums, die endlich aus der Knechtschaft der
Räuber befreit waren, gründeten darauf ein weiblich domi-
niertes Staatswesen und legten die gesamte Macht in die
Hände einer Monarchin, der Königinmutter. Hunderte von
Jahren später schloss die hapanische Königinmutter die Gren-
zen zu ihrem Sternhaufen und das Konsortium entwickelte
sich drei Jahrtausende lang in nahezu vollkommener Ab-
geschiedenheit, bis Prinzessin Leia Organa die Barriere mit

55

einer historischen diplomatischen Leistung in Namen der
Neuen Republik überwand.

Dreitausend Jahre vor der gegenwärtigen Ära eröffnete die
legendäre Pionierin Freia Kallea eine bemerkenswerte neue
Hyperraumroute: die einzigartige Hydianische Straße, die
fast die gesamte Weite der Galaxis umspannt. Die Hydiani-
sche Straße erschloss die Galaxis über den schmalen Keil im
Weltraum hinaus, der die Scheibe genannt wurde, endlich ei-
ner umfassenden Kolonisation und veränderte den Maßstab
der galaktischen Zivilisation.

Die neuen Sith
2000 -1000 v.S.Y.

Die Rasse von Lebewesen, die ursprünglich als die Sith be-
kannt war, verschwand im Nebel der Geschichte und ward seit
dem Goldenen Zeitalter der Sith nicht mehr gesehen. Aber die
uralten Lehren der Dunklen Lords sowie das greifbar Böse, das
sie in die Welt getragen hatten, gefährdeten auch weiterhin die
Stabilität der Republik. Und im Lauf der Zeit nahm der Name
Sith seine heutige Bedeutung an: die eines Kults, der sich der
dunklen Seite der Macht verschrieben hat.

Zweitausend Jahre vor dem Aufstieg des Imperiums
wandte sich ein verderbter Jedi von den Regeln des Hohen
Jedi-Rates ab und gründete (ähnlich wie Exar Kun zu seiner
Zeit) einen neuen Orden der Sith. Mit der Zeit schlössen sich
dem Renegaten weitere Jedi-Ritter an und es dauerte nicht
lange, bis sich die Republik einer ernsten Bedrohung gegen-
über sah. Die Anhänger der Sith wurden während der näch-
sten tausend Jahre immer stärker und erklärten der Republik
schließlich den Krieg. Die Jedi widersetzten sich, doch am
Ende kamen die Sith auf Grund innerer Widersprüche zu Fall:
Die Jünger der Sith waren nicht gewillt, ihre Macht zu teilen,
und vernichteten sich gegenseitig in einem schrecklichen
Massaker.

Einer der wenigen Überlebenden war der Sith-Lord Kaan,
der unter seinem dunklen Banner 20 000 ergebene Anhänger

56

chronik-12.jpg
Die Schlacht von Ruusan
versammelte und danach strebte, in der gesamten Galaxis
eine Diktatur unter der »Herrschaft der Starken« zu errichten.
Um ihm zu trotzen, wurde rasch eine provisorische Armee
unter der Führung des Jedi-Meisters Hoth einberufen. Diese
Armee des Lichts drängte die Bruderschaft der Dunkelheit
beständig zurück und trieb sie schließlich auf Ruusan in die

57

Enge, wo in der Folge sieben titanische Schlachten geschlagen
wurden.

Die Bruderschaft der Dunkelheit verlor bis auf zwei Aus-
nahmen all diese Schlachten und ihr einst Furcht erregendes
Heer schrumpfte auf ein Zehntel seiner ehemaligen Größe.
Lord Hoth rechnete mit der bedingungslosen Kapitulation
seiner Gegner; doch stattdessen verbarrikadierten sich der
finstere Kaan und seine Jünger in unterirdischen Kammern
und benutzten ihre dunklen Kräfte, um eine »Gedanken-
bombe« zu erschaffen: eine brisante Mischung gleichsam
überschäumender Machtenergie.

Am nächsten Morgen drang Lord Hoth mit seiner Armee
des Lichts in das Lager des Feindes ein. Sie marschierten an
langen Reihen von Köpfen und Leibern auf langen Stangen
vorbei - grässliche Trophäen zahlreicher tugendhafter Jedi,
die im Kampf gefallen waren. Der Herr der Finsternis und der
Verteidiger des Lichts trafen in einem großen Tal oberhalb der
unterirdischen Kammern aufeinander. Dort zündete Kaan die
Gedankenbombe. Eine gewaltige energetische Detonation
vernichtete die Armee des Lichts ebenso wie die Bruderschaft
der Dunkelheit bis auf den letzten Mann. Das Vakuum im
Zentrum der Explosion saugte Tausende körperloser Geister
an und bannte sie in einem unaufhebbaren Gleichgewicht.
Die Geister waren dazu verdammt, dort auszuharren, bis ein
starker Beherrscher der Macht im Tal der Jedi erscheinen und
das natürliche Gleichgewicht stören würde. Die Eingebore-
nen von Ruusan prophezeiten: »Ein Ritter wird kommen, eine
Schlacht wird geschlagen und die Gefangenen werden befreit.«
Diese Voraussage sollte sich erst ein Jahr nach der Schlacht
von Endor erfüllen.

Nach Ruusan glaubten die Jedi-Ritter irrtümlich, der Or-
den der Sith wäre endlich ausgerottet. Doch ein Sith-Lord,
Darth Bane, entkam. Er suchte sich einen neuen Schüler, um
das Wissen der Sith am Leben zu erhalten. Doch dieses Mal
würde er Tarnung und Geheimhaltung über alles stellen,
denn die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, hätte für die
Sith bedeutet, ihre Vernichtung selbst herbeizuführen.

Während der nächsten tausend Jahre hielten sich die Sith
58

im Verborgenen. Sie unterwarfen sich dem strengen Diktat
von Darth Bane: Niemals traten mehr als zwei Sith an einem
Ort auf - ein Meister und ein Schüler -, sie meditierten über
die Dunkle Seite und kodifizierten ihre Lehre. Wie Mönche in
einer Einsiedelei warteten sie in vollkommener Isolation auf
eine Chance, die Jedi-Ritter endlich zu schlagen.

Jedi-Tapferkeit
600 - 400 v.S.Y.

Doch einige Jedi-Ritter erlagen der Versuchung des Bösen
auch ohne den Einfluss der Sith. Der Rat der Jedi richtete
diese Gestrauchelten jedoch nur selten, sondern zog es vor,
die Missetäter in der Hoffnung zu verbannen, dass sie sich in
der Isolation unter einfachsten Bedingungen auf die Lehren
ihres Meisters besannen und zum Licht zurückkehrten.

Sechshundert Jahre vor Palpatines Aufstieg wurde eine ab-
trünnige Jedi mit Namen Allya in die Urwälder von Dathomir
verbannt, eine rauhe Welt, die lange als Strafkolonie für ei-
nige der übelsten Verbrecher der Republik gedient hatte. Al-
lya benutzte die Macht, um die Sträflinge zu unterjochen und
Dathomirs wilde Rancoren zu zähmen. Nach und nach gebar
sie mehrere Töchter, die sie im Gebrauch der Macht unter-
wies. Schließlich nahm eine von Frauen beherrschte Gesell-
schaft Gestalt an, geführt von «Hexen«, die in der Macht eine
Art atavistischer Magie sahen.

Die Hexen von Dathomir erregten zweihundert Jahre spä-
ter die Aufmerksamkeit der Republik, als das große Jedi-Aka-
demieschiff Chu'unthor auf den Planeten stürzte. Eine Troika
berühmter Jedi-Meister - Gra'aton, Vulatan und Yoda - ver-
suchte die Passagiere der Chu'unthor mit zahlreichen Jedi-Rit-
tern und Akoluthen zu retten, wurden jedoch von den einge-
borenen Zauberinnen attackiert. Die Jedi erlitten schwere
Verluste und zogen sich zurück. Ihr zweiter Besuch verlief
wesentlich erfolgreicher. Meister Yoda konnte dank seiner
einsichtsvollen Klugheit eine friedliche Einigung mit der An-
führerin der Hexen erzielen.

59

Andere Jedi-Ritter, die überall in der Republik ihre Arbeit
fortsetzten, legten die Grundsteine für Ereignisse, die erst im
späteren Jahrhundert eine wichtige Rolle spielen sollten. So
reiste ein Jedi aus dem Geschlecht der Hutts, Beldorion der
Prächtige, nach Nam Chorios und fand heraus, dass die
kristalline Energie des Planeten seine Fähigkeiten in der
Macht verstärkte. Beldorion schwang sich darauf zu einem
lokal begrenzten Gewaltherrscher auf.

Ein weiterer Jedi, ein winziger Kushiban namens Ikrit, flog
nach Yavin 4 und entdeckte die goldene Kugel, die Exar Kun
Tausende von Jahren zuvor mit Hilfe der Alchemie erschaffen
hatte. Als ihm klar wurde, dass es ihm nicht gelingen würde,
die Massassi-Geister zu befreien, die in der Kugel gefangen
waren, versetzte sich Ikrit in Jedi-Trance, um die Ankunft
eines Meisters zu erwarten, der den Bannfluch zu lösen ver-
mochte - und wenn es Jahrhunderte dauern sollte.

60

TEIL II __
DAS IMPERIUM UND
DIE NEUE ORDNUNG

All jene, die sich noch an die finsteren Tage des Imperiums
erinnern, wissen, dass die Tyrannei Palpatines absolut
und unerschütterlich schien. Der Imperator selbst prahlte,
sein Imperium würde tausend Jahre oder mehr bestehen.

Doch das Imperium war so verderbt und sittenlos, dass
sich schon kurz nach Palpatines Machtergreifung Widerstand
im Innern regte, der mit jeder brutalen Gräueltat zunahm und
stärker wurde. Der Konflikt zwischen dem Imperium und der
Rebellion ist als der Galaktische Bürgerkrieg bekannt und gilt
als die bedeutendste Periode unserer Geschichte.

Die Geburt des Imperiums
ca. 50 - 18 v.S.Y.

Die Geschichtsschreibung des Imperiums kann nicht einfach
mit jenem schwarzen Tag einsetzen, an dem Palpatine sich
selbst zum Imperator ausrief. Die Studierenden müssen statt-
dessen zunächst einmal die Umstände in Betracht ziehen, die
zu einer Atmosphäre geführt haben, in der ein derartiges Er-
eignis überhaupt stattfinden konnte. Die Alte Republik exis-
tierte bereits seit Tausenden von Generationen. Wie war es da
möglich, dass sie so unversehens zum Einsturz gebracht wer-
den konnte?

Die Republik fiel letztlich dem eigenen Erfolg zum Opfer.
Der ausufernde repräsentative Regierungsapparat suchte ein
Gebiet zu überwachen, das einen Großteil der Galaxis um-
spannte, und ein untaugliches System gegenseitiger Kontrolle
verhinderte selbst die einfachsten Entscheidungen. Allmäh-

61

lieh machten sich zu viele Senatoren und planetare Gouver-
neure die Auffassung zu Eigen, dass die bestehende Regie-
rungsform, die beinahe so alt war wie die Geschichte selbst,
sich durch ihre bloßen Beharrungskräfte praktisch selbst
erhalten würde. Die Zeit, da sie für die Gesetzgebung und
zum Wohle ihrer Wählerschaft ihr Bestes gegeben hatten,
ging allmählich zu Ende. Die Republik lief gewissermaßen
auf Grund. Faulheit und Selbstgenügsamkeit wurden die
Regel - und mit der Faulheit kam die Korruption.

Gleichwohl setzten manche Beamte immer noch ehrgeizige
und großartige Projekte ins Werk. Ein Beispiel dafür war die
Katana-Flotte, die ihren Namen nach ihrem Flaggschiff erhielt.
Diese Armada von zweihundert automatisierten Dread-
naughts versprach der Stolz der republikanischen Raumflotte
zu werden. Unglücklicherweise wurde die Besatzung des
Kflto«fl-Flaggschiffs von einem Virus befallen, das sie in den
Wahnsinn trieb. Die Crew ließ ihr Schiff auf einem Zufalls-
kurs in den Hyperraum springen und die ferngesteuerten
übrigen 199 Raumer folgten dem Flaggschiff blind. Die
Schiffe sollten mehr als ein halbes Jahrhundert lang unent-
deckt bleiben. Dieses Fiasko unterhöhlte das bereits allzu
wacklige Fundament der republikanischen Führung noch
weiter.

Der gewitzte Senator Palpatine von Naboo beobachtete den
Niedergang der Regierung mit geübtem Auge und wissen-
dem Lächeln. Palpatine, ein Sektoren-Senator, der zahlreiche
Sternsysteme repräsentierte, war eines der erfahrensten und
angesehensten Mitglieder des Senats. Er sah die Zeit nahen,
da die missvergnügte Bürgerschaft nach einer strengeren
Führung rufen würde, und setzte hinter den Kulissen sein ge-
heimes Räderwerk in Gang. Doch das vielleicht größte Hin-
dernis für seine Träume von Ruhm und Herrschaft waren die
Jedi-Ritter.

Die Jedi galten noch immer als die Wächter und Verteidiger
der Republik, aber im Lauf der Jahrhunderte waren sie in die
Tretmühlen der Politik und der Regierungsgeschäfte geraten:
Der Oberste Kanzler der Republik konnte die Jedi-Ritter je-
derzeit um Hilfe bitten, worauf sie als Botschafter, Ermittler

62

oder Unterhändler für den Frieden in Erscheinung traten. Das
Hauptquartier der Jedi befand sich nicht weit vom Sitz der
Regierung auf Coruscant. So wurde das Ansehen der Jedi-
Ritter - möglicherweise zu Unrecht - allmählich durch die
Unehrlichkeit der Politiker befleckt.

Es mutet beinahe absurd an, dass der folgenschwere Um-
schwung von der Republik zum Imperium aus etwas so Trivi-
alem wie Handelsstreitigkeiten erwuchs, doch selbst der
größte Schaden geht nur selten mit Blitz und Donner einher.
Mit der scheinbar unbedeutenden Senatsresolution BR-0371
wurden auf allen Handelsrouten des Äußeren und Mittleren
Rands Sonderzölle erhoben; die daraus resultierenden Ein-
künfte flössen der Republik zu, um ihre ins Kraut schießende
Staatsverschuldung zu tilgen.

Es war vorhersehbar, dass sowohl kleine als auch große
Transportunternehmer gegen diesen Willkürakt opponieren
würden. Und die mächtigste Partei war die Handelsfödera-
tion: ein weit gespannter Zusammenschluss assoziierte Kör-
perschaften, der den Handel im gesamten Rand regulierte.

Hinter Palpatines enthusiastischer Unterstützung der Zoll-
erhebung mag sich von Beginn an die Absicht verborgen ha-
ben, die Föderation zum Handeln anzuspornen, da ihre über-
stürzte Reaktion sich geradezu perfekt in seine langfristigen
Pläne fügte: Die Handelsföderation folgte dem Rat eines
zwielichtigen Sith-Lords namens Darth Sidious und riegelte
Naboo ab.

Als die Föderation, deren Mitglieder kaum mehr als
Schachfiguren im Spiel der Sith waren, Naboo mit einer töd-
lichen Droidenarmee einnahm, trieb sie die Ereignisse damit
über den Siedepunkt hinaus. Die Nachricht von diesem scho-
ckierenden Zwischenfall wurde dem Senat durch die Königin
Amidala von Naboo persönlich überbracht. Amidala ließ
kurz darauf eine noch größere Bombe platzen, als sie ein
Misstrauensvotum gegen den Obersten Kanzler Finis Valo-
rum einbrachte, den sie beschuldigte, ihr Volk im Stich gelas-
sen zu haben.

In früheren Zeiten hätte ein derart unerwartetes und Unei-
nigkeit provozierendes Unterfangen wie der Versuch, einen

63

chronik-13.jpg
Die Invasion von Naboo
Kanzler zum Rücktritt zu zwingen, wohl niemals eine ausrei-
chende Mehrheit gefunden. Doch Valorum, der in einen pein-
lichen Korruptionsskandal verwickelt war, hatte im Senat nur
wenige Freunde. Also wurde er umgehend abgewählt. Ver-
schiedene mögliche Nachfolger wurden genannt, aber eine
Welle der Sympathie für Palpatine und seine umkämpfte Hei-
matwelt sorgte dafür, dass der verschlagene Senator zum
nächsten - und schließlich letzten - Kanzler der Alten Repu-
blik gewählt wurde.

Zur gleichen Zeit kam es zu einer rätselhaften Entdeckung
mit buchstäblich galaktischen Folgen: Während der Jedi-
Meister Qui-Gon Jinn Königin Amidala half, der Blockade
durch die Handelsföderation zu entrinnen und dem Senat ihr
Ansinnen vorzutragen, begegnete er auf dem Wüstenplane-
ten Tatooine einem neun Jahre alten Sklavenjungen. Der
Junge, Anakin Skywalker, lebte im Epizentrum einer mächti-
gen Vergenz der Macht; alles deutete darauf hin, dass es sich
bei dem jungen Skywalker um den »Auserwählten« aus der
alten Jedi-Prophezeiung handelte, von dem es hieß, dass er
der Macht das Gleichgewicht bringen würde. Meister Jinn er-

64

chronik-14.jpg
reichte Anakins Freiheit und brachte ihn in
den Jedi-Tempel auf Coruscant, wo er sich
einer genauen Prüfung unterziehen sollte.
Obwohl die Mitglieder des Hohen Jedi-
Rates von Skywalkers Fähigkeiten tief
beeindruckt waren, wollten sie es nicht
zulassen, dass er als Qui-Gon Jinns
Padawan ausgebildet wurde.
Mit neun Jahren hatte er die
Altersbeschränkung für die
Jedi-Unterweisung längst
hinter sich gelassen. Doch
Meister Windu bereitete
das Wiedererscheinen der
Sith viel größere Sorgen. Qui-

Darth Maul
Gon Jinn hatte bereits auf

Tatooine gegen einen Krie-
ger mit den Fähigkeiten eines Jedi gekämpft - tausend Jahre
nach dem vermeintlichen Ende des Ordens der Sith in der
Schlacht von Ruusan. Meister Jinn

kehrte mit dem Befehl nach Naboo
zurück, den geheimnisvollen
Angreifer noch einmal aus
seinem Versteck zu locken. /*
Die Mission endete mit 'r /
einer Tragödie. Der Sith-
Krieger, Darth Maul, tötete
Meister Jinn in einem mit
Lichtschwertern ausgetra-
genen Zweikampf, wurde
jedoch ebenfalls erschlagen.
Gegen den Widerspruch von
Meister Yoda würdigte der
Hohe Jedi-Rat Qui-Gon Jinns
letzten Wunsch und gestattete
es Anakin Skywalker, in den
Rang eines Jedi-Padawan einzu-

chronik-15.jpg
treten. Qui-Gons früherer Schüler Qui-Gon Jinn
65

Obi-Wan Kenobi nahm den Jungen als seinen Lehrling an und
schwor, ihn nach besten Kräften auszubilden. (Kenobis Schei-
tern gipfelte Jahre später in Anakin Skywalkers Überlaufen
zur Dunklen Seite. Er schloss sich Palpatine an und nahm den
Namen Darth Vader sowie den Titel Dunkler Lord der Sith
an.)

Als nach der Naboo-Krise unter der Bezeichnung Out-
bound-Flugprojekt ein Forschungsunternehmen der Jedi ins
Leben gerufen wurde, ergriff Kanzler Palpatine die Gelegen-
heit beim Schöpf. Die Jedi-Meister an Bord des Outbound-
Raumschiffs wollten die Macht nutzen, um die Sphäre von
Hyperraumturbulenzen zu durchbrechen, die die Galaxis
umgibt, und in weit entfernten Winkeln des Universums Le-
ben zu suchen. Doch dazu sollte es niemals kommen. Als das
Forschungsschiff der Jedi auf seinem Weg zum Rand der Ga-
laxis und darüber hinaus einen kurzen Umweg durch die Un-
bekannten Regionen einschlug, fingen Palpatines Agenten
den Raumer ab und zerstörten ihn. Gewisse Anzeichen lassen
vermuten, dass Thrawn, der spätere Großadmiral des Impe-
rators, in diesen Zwischenfall verwickelt war. Die Vernich-
tung des Outbound-Flugprojekts zerschlug sämtliche Hoff-
nungen, in absehbarer Zeit mit Leben in benachbarten
Galaxien in Kontakt zu treten.

Nach diesem Debakel verschwand auf rätselhafte Weise
die Jedi Vergere, nachdem sie von Meister Mace Windu zu
einer Erkundungsmission auf den seltsamen und die Sinne
verwirrenden Planeten Zonama Sekot entsandt worden war.
Ein Jahr darauf erforschten Obi-Wan Kenobi und sein neuer
Jedi-Padawan Anakin Skywalker Zonama Sekot und fanden
heraus, dass Vergere möglicherweise von einer unbekannten
nichtmenschlichen Spezies gefangen genommen worden war.

Die Klon-Kriege waren für die ganze Galaxis eine dunkle
Zeit. Tausende von Welten der Alten Republik wurden von ei-
ner rasenden Feuersbrunst heimgesucht, die ganze Planeten
in unbewohnbare Wüsten verwandelte. Zahlreiche histori-
sche Archive fielen der Verwüstung zum Opfer, während
viele andere Datensammlungen, die dieser Zeit gewidmet
waren, in den Jahren nach dem Aufstieg des Imperators,

66

chronik-16.jpg
Palpatine, der neue Imperator
gründlich gesäubert wurden. Nicht einmal der Bibliotheks-
planet Obroa-skai vermag heute alle Einzelheiten der Klon-
Kriege, der Ausrottung der Jedi oder der Inthronisation des
Imperators exakt wiederzugeben, wenngleich die Hoffnung
besteht, dass schon bald neue Informationen über diese Epo-
che ans Licht kommen. Wir würden unsere Aufgaben als His-
toriker sträflich vernachlässigen, wenn wir unsere Darstel-
lung dieser dunklen Dekaden - eingedenk der Tatsache, dass
allein eine unabhängige Erhärtung der Fakten dieses Ereig-
nisse in einen angemessenen Zusammenhang und die rich-
tige Reihenfolge bringen kann - nicht gewissermaßen unter
Vorbehalt stellen würden.

Das Chaos der Klon-Kriege zog einen blutigen Aufstand
Dunkler Jedi auf Bpfassh nach sich. Nejaa Halcyon und meh-
rere andere Jedi-Ritter vernichteten eine weitere Enklave

67

Dunkler Jedi auf Susevfi; zwar eliminierten sie die Gefahr,
trieben die Anhänger der Dunklen Jedi, die Jensaarai, damit je-
doch in die Isolation. Die Jensaarai entwickelten ihre Lehren
im Geheimen fort, bis sie Jahrzehnte später von Luke Skywal-
ker entdeckt wurden.

Palpatine setzte die systematische Vernichtung seiner
Feinde fort, wenngleich seine Macht zu diesem Zeitpunkt
noch nicht genug gefestigt war, um dies in aller Öffentlichkeit
zu tun. Unmittelbar nach den Klon-Kriegen leitete er die Ver-
wüstung der Welt Caamas in die Wege. Die allenthalben res-
pektierten Caamasi plädierten für »Frieden durch moralische
Festigkeit«
und Palpatine betrachtete ihren Einfluss als eine
Bedrohung. Eine Gruppe Bothans half Palpatine dabei, den
Schildgenerator von Caamas zu sabotieren, um ihm so den
Weg für einen unerwarteten brutalen Überfall zu ebnen, bei
dem zerstörerische Feuerstürme ausgelöst wurden, die auf
dem ganzen Planeten wüteten. In einer weiteren Aktion
wurde Seti Ashgad, einer der eloquentesten Gegner Palpati-
nes im Senat, unvermittelt verhaftet und auf den trostlosen
Planeten Nam Chorios verbannt.

Doch die größte Gefahr für Palpatines Herrschaft waren
immer noch die Jedi-Ritter. Er zerschmetterte sie umgehend
und ohne Gnade. Der blutige Kreuzzug, der häufig als die
Jedi-Säuberung bezeichnet wird, hatte den Tod Tausender
Jedi-Ritter und Meister zur Folge und trieb die Überlebenden
in den Untergrund. Die rechte Hand des Imperators, Darth
Vader, der als Anakin Skywalker selbst zu einem Mitglied des
Jedi-Ordens erzogen worden war, war angeblich persönlich
für die schlimmsten Gräuel der Jedi-Säuberung verantwort-
lich.

Schließlich wurden die unwirksamen und täppischen Be-
mühungen der Regierung der Alten Republik zu offensicht-
lich, um noch länger unbeachtet bleiben zu können. Palpa-
tine, der sich seiner Macht mittlerweile sicher war, erklärte
sich selbst zum Imperator und verkündete einer Bürger-
schaft, die nach Führung hungerte, seine klaren visionären
Vorstellungen. Die Neue Ordnung, so versprach Palpatine,
würde Schwäche durch Stärke, Chaos durch Ordnung und

68

Unsicherheit durch Entschiedenheit ersetzen. Die Öffentlich-
keit reagierte mit freudiger Erregung und überwältigender
Begeisterung.
Die Tage des Imperiums hatten begonnen.

Am Vorabend des Konflikts
ca. 18-0 v.S.Y.

Das Imperium erwies sich zunächst als unberechenbare
Größe. Einige Senatoren begrüßten die Neue Ordnung, wäh-
rend andere vorsichtig abwarteten, was weiter geschehen
mochte.

Unterdessen verlor Palpatine bei der Festigung seiner
Macht keine Zeit. Abgesehen von dem Verlangen, die Jedi
auszurotten, hegte der Imperator eine Leidenschaft für
Schlachtschiffe und Superwaffen. Er kombinierte beides, als
er den Bau eines gewaltigen Kampfmonds von der Größe ei-
nes Asteroiden anordnete, dem er den Namen Palpatines Auge
gab. Das Auge wurde unter strengster Geheimhaltung kon-
struiert, um eine Jedi-Enklave auf Belsavis zu vernichten.
Doch zum Glück konnte die Todesmaschine des Imperators
von Saboteuren aus den Reihen der Jedi unbrauchbar ge-
macht werden. Die Flüchtlinge auf Belsavis flohen daraufhin
an unbekannte Orte.

Die Ermordung der Jedi fand den Beifall so mancher Bür-
ger; viele andere schüttelten jedoch besorgt den Kopf. Senato-
ren von nobler Gesinnung glaubten, die schlimmsten Exzesse
des neuen Imperators mit Hilfe des altbewährten Systems bü-
rokratischer Kontrolle zügeln zu können, doch das Massaker
von Ghorman belehrte sie eines Besseren.

Auf Ghorman im Sern-Sektor, in der Nähe der Kernwelten,
wurde eine friedliche Demonstration gegen erhöhte Abgaben
aufgelöst, indem ohne Rücksicht auf Verluste ein Kriegsschiff
über den Demonstranten niederging - Hunderte wurden zer-
malmt oder verletzt. Palpatine lobte diese Aktion und erhob
Tarkin, den Captain des Raumschiffs, in die angesehene Posi-
tion eines Muftis.

69

Das Ghorman-Massaker überzeugte den Senator Bail Or-
gana von Alderaan, dass die Ideale der Alten Republik end-
gültig und unleugbar tot waren. Organa und eine weitere Se-
natorin, Mon Mothma von Chandrila, begannen sich
insgeheim zu treffen, um eine mögliche Rebellion gegen die
Neue Ordnung zu erörtern und zu organisieren.

In der Zwischenzeit fuhr der Imperator unbeirrt fort, die
Galaxis nach seinen Wünschen und Vorstellungen neu zu ge-
stalten: Coruscant erhielt den Namen Imperiales Zentrum;
nichtmenschliche Rassen wurden grausam verfolgt, die Ge-
setze gegen die Sklaverei zurückgenommen. Palapatine be-
schränkte den Zugang der Bürger zum HoloNet, dem Kom-
munikationssystem der Galaxis, und verhinderte so, dass die
Planeten Nachrichten empfingen, die nicht der imperialen
Propaganda entsprachen; es kam zur Gründung der Kommis-
sion zur Erhaltung der Neuen Ordnung (KOMENOR), die
sich unverzüglich daranmachte, die Bürger des Imperiums
auf ihre ideologische Treue zu überprüfen.

Vor allem aber rüstete Palpatine das Militär auf. Der Impe-
rialen Flotte unterstanden Tausende von Sternzerstörern der
Imperial-Klasse, von denen jeder einzelne einen ganzen Plane-
ten in Schach halten konnte. Die Streitkräfte des Imperiums
waren bald für ihre Schrecken erregenden AT-ATs und AT-STs
(stark gepanzerte Kampfläufer) berühmt und berüchtigt. Der
Imperator rief sogar eine spezielle bewaffnete Streitmacht ins
Leben, die Sturmtruppen. Die allgegenwärtigen Soldaten in
ihren weißen Rüstungen wurden zum eigentlichen Sinnbild
imperialer Macht.

Bail Organa und Mon Mothma schmiedeten weiter Pläne
gegen die gewaltige Kriegsmaschinerie des Imperiums. Aber
Mon Mothma äußerte ihre oppositionelle Haltung wesentlich
unverblümter und wurde wegen Hochverrats angeklagt. Um
sich dem sicheren Todesurteil zu entziehen, ging sie in den
Untergrund, besuchte unterdrückte Planeten und sprach mit
unerfahrenen, aufstrebenden Widerstandsbewegungen. Ob-
wohl es noch an der Organisation und nötigen Konzentration
der Kräfte fehlte, ergriff die Flamme der Revolte in der Folge-
zeit Welt um Welt.

70

Weniger als vier Jahre vor der Schlacht von Yavin wurde
das Abkommen von Corellia unterzeichnet - ein Markstein in
der Geschichte der Rebellion. Mit dem Abkommen von Corel-
lia wurden die drei größten aufständischen Gruppen zu einer
einzigen Partei verschmolzen: der Allianz zur Wiederherstel-
lung der Republik. Die Unterzeichner des Dokuments waren
Bail Organa, Mon Mothma sowie der Senator von Corellia,
Garm Bei Iblis.

Die Allianz zur Wiederherstellung der Republik, die unter
dem Namen Rebellen-Allianz weithin bekannt wurde, besaß
eine klare Kommandostruktur mit Mon Mothma an der
Spitze und einem ständig wachsenden militärischen Arm.
Mon Mothma handelte ein geheimes Arrangement mit den
Schiffswerften der Mon Calamari aus, wodurch sie den Rebel-
len den Zugriff auf die besten und modernsten Großkampf-
schiffe verschaffte, während eine Gruppe von Überläufern
der Incom-Corporation der Allianz Prototypen und Blaupau-
sen eines neuen zuverlässigen Angriffsraumers zuspielte -
des T-65 X-Flügel-Sternjägers.

Aber obgleich die Allianz auf zahllose Widerstandszellen
auf Tausenden von Planeten zurückgreifen konnte, wurde ein
bewegliches Hauptquartier eingerichtet, von dem aus die An-
führer der Rebellion ihr weiteres strategisches Vorgehen koor-
dinieren und planen konnten. Der erste dieser streng gehei-
men Stützpunkte befand sich auf einem winzigen Asteroiden
im Chrellis-System. Er wurde jedoch so installiert, dass jeder-
zeit ein Ortswechsel möglich war. Das Hauptquartier zog in
der Folgezeit von Chrellis nach Briggia und Orion IV sowie
zu mehreren anderen Welten um, bevor es schließlich nach
Dantooine verlegt wurde, ein Ort, der seit unvordenklichen
Zeiten mit den großen Jedi-Rittern der Vergangenheit verbun-
den ist. Dies war der verborgene Planet, auf dem der Jedi-
Meister Vodo-Siosk Baas zahlreiche mächtige Schüler ausge-
bildet hatte.

Der Imperator zeigte sich besorgt über die wachsende Op-
position und initiierte, um Mon Mothma und ihre Anhänger
zu vernichten, die Operation Strike Fear. Doch die Flotte der
Rebellen zeichnete sich durch eine Reihe hart erkämpfter Siege

71

chronik-17.jpg
aus; sie erbeutete die Fregatte Priam
und beschädigte den Sternzerstö-
rer Invincible schwer. Dieselbe im-
periale »Kultur«, die die Opera-
tion Strike Fear hervorgebracht
hatte, beging auf Ralltiir, einer der
wohlhabendsten und stabilsten Mit-
gliedswelten des Imperiums, eine
weitere schreckliche Gräueltat.
Als sich im Rat von Ralltiir
eine Fraktion von Sympa-
thisanten der Rebellion be-
hauptete, rissen imperiale
Truppen die Kontrolle über
den Planeten an sich und
trieben prominente Bürger
zusammen, um sie unter der
Folter zu verhören. Das Kom-
mando über die Niederwerfung

Ralltiirs führte Lord Tion, ein Spei-

Man Mothma
chellecker aus Tarkins Um-

kreis.
Obwohl die Planeten des galaktischen Rands schon seit
Jahren systematisch brutal unterdrückt wurden, war seit
Ghorman keine Kernwelt mehr das Opfer eines derart bluti-
gen Übergriffs geworden. Schon bald sollte die Tragödie von
Alderaan das Leid von Ralltiir weit übertreffen, aber für den
Augenblick wirkte dieser Zwischenfall wie elektrisierend:
Mit jedem neuen Tag schlössen sich weitere Planeten der Re-
bellion gegen das Imperium an.

Die Rebellen-Allianz hatte Gestalt angenommen.
72

TEIL III
HISTORISCHE PROFILE
Die Geschichte der Galaxis besteht nicht allein aus den
epischen Beschreibungen von Schlachten und Eroberern,
großen Armeen und gefährlichen Entdeckungen. Auf ihrer
fundamentalen Ebene ist sie die Geschichte einzelner Indivi-
duen. Das Andenken Palpatines und Mon Mothmas wird
von verschiedenen Teilen der Bevölkerung derart geschmäht
oder geehrt, dass sie dem modernen Bewusstsein geradezu
als Archetypen und nicht länger als menschliche Wesen er-
scheinen. Dennoch ist es wichtig, sich daran zu erinnern,
dass auch das Leben der größten Helden für gewöhnlich ei-
nen eher bescheidenen Anfang nimmt, die Handlungen eines
Einzelnen aber das Schicksal von Milliarden beeinflussen
können. Ohne vermeintliche Schurken wie Han Solo oder
Lando Calrissian, deren tatkräftige Unterstützung der Rebel-
lion dem jugendlichen Heldenmut Luke Skywalkers in nichts
nachsteht, wäre Prinzessin Leia wohl in imperialer Gefan-
genschaft gestorben und die Flotte der Allianz bei Endor
durch den zweiten Todesstern vernichtet worden. Gewisser-
maßen im Dienst zukünftiger Historiker haben wir mit die-
sen Schlüsselfiguren gesprochen und die nur schwer fassbare
Geschichte ihrer frühen Jahre aufgezeichnet, um besser ver-
stehen zu können, was sie zu den Helden gemacht hat, die
sie heute sind.

Han Solo
Han Solo hat seine Eltern nie gekannt. Seine erste Erinnerung
galt Corellia, wo er verloren und einsam lebte, bis ein korrup-
ter Betrüger namens Garris Shrike das verlassene Kind unter
seine Fittiche nahm. Solo verbrachte seine Kindheit auf dem

73

alten Truppentransporter Händlerglück; er war eines der Mit-
glieder von Shrikes gut organisiertem »Händlerclan«, die sich
als Bettler, Taschendiebe und Gauner verdingten. Wenn die
Kinder versagten, wurden sie regelmäßig bis aufs Blut geprü-
gelt.

Der einzige Lichtblick in Solos früher Jugend war eine
freundliche Wookiee mit Namen Dewlanna, die als Köchin
für Shrike arbeitete und für den kleinen Menschenjungen die
Ersatzmutter spielte. Sie lehrte ihn die Sprache der Shyrii-
wook-Wookiees zu sprechen und zu verstehen.

Solo wollte unbedingt mehr über seine Eltern in Erfahrung
bringen, doch diese Tür blieb ihm verschlossen. Der einzige
Verwandte, den er ausfindig machen konnte, war Thrackan
Sal-Solo, ein grausamer Quälgeist, der sich als sein Vetter ent-
puppte. Er verlor Sal-Solo, der später innerhalb einer frem-
denfeindlichen Organisation namens

Menschenliga in eine Führungspo-
sition aufstieg, jedoch bald wie-
der aus den Augen. Es sollten
noch drei Jahrzehnte vergehen,
bis Sal-Solo während der Corel-
lianischen Revolte zu einer
Plage für die Neue Republik
wurde.

Im Lauf der Jahre wurde aus
Solo ein wahrer Meisterdieb
und Straßenkämpfer; er
nahm an Flitzerrennen teil
und brachte Shrike mit sei-
nen Fähigkeiten als Pilot
zahlreiche Preisgelder ein;
während die Crew der
Händlerglück von System
zu System reiste, um durch
Betrügereien Geld zu ma-
chen, leistete ihm die Kenntnis
diverser nichtmenschlicher Spra-

chronik-18.jpg
chen gute Dienste. Mit sieb- BriaTharen
74

zehn wurde Solo von Gesetzeshütern erwischt und ge-
zwungen, im Regionalsektor Vier an den Gladiatorenkämp-
fen für Menschen auf der Welt Jubilar teilzunehmen. Er
schlug drei wesentlich größere Gegner und gewann den
Wettkampf, doch als er auf die Händlerglück zurückkehrte,
schlug Shrike ihn wegen seines Ungehorsams windel-
weich.

Ylesia
10 v.S.Y.

Im Alter von neunzehn Jahren floh Solo von der Händlerglück,
indem er sich in einem Robotfrachter versteckte. Der Frachter
setzte seinen Passagier auf Ylesia ab, einer Dschungelwelt
innerhalb der Grenzen des gesetzlosen Hutt-Raums. Obwohl
die Welt sich dem Rest der Galaxis als religiöse Zuflucht prä-
sentierte, erwies sich Ylesia in Wirklichkeit als ein brutaler
Gewürzverarbeitungsplanet, der von der kriminellen Familie
der Besadii-Hutts beherrscht wurde. Willenlose Bekehrte, die
von den leeren Versprechungen einer Pseudoreligion ange-
lockt worden waren, wurden in Raumschiffen nach Ylesia
transportiert und in den Glitzerstim- und Ryllfabriken zu
beschwerlicher Fron gezwungen.

Han Solo begann rasch, Gewürzladungen für die Hutts
und ihre t'landa-Til-Untergebenen zu fliegen. Aber obwohl
die Bezahlung gut und die Arbeit interessant war, erschüt-
terte die Aufmerksamkeit einer schönen Frau Solos Selbst-
zufriedenheit.

Er verliebte sich in die Pilgerin 921, deren richtiger Name
Bria Tharen lautete, und schwor, sie aus der Sklaverei zu be-
freien. Während ihrer Flucht zerstörten Solo und Tharen die
größte Glitzerstimfabrik und plünderten die kostbare Kunst-
sammlung des Hohepriesters der t'landa Til. Nachdem sie
mit Hilfe einer Strickleiter die mutige Befreiung eines togoria-
nischen Sträflings aus einer Nachbarkolonie ins Werk gesetzt
hatten, verließen sie Ylesia an Bord einer gestohlenen Raum-
yacht.

75

Die Akademie
10-5 v.S.Y.

Die Besadii-Hutts setzten daraufhin ein beträchtliches Kopf-
geld auf Han Solo aus, doch kannten sie ihn lediglich unter
dem Namen Vyyk Drago. Solo hatte vor, die auf Ylesia erbeu-
teten Schätze zu versetzen, das Geld zur Änderung seines
Netzhautmusters zu verwenden und sich anschließend an
der Imperialen Akademie einzuschreiben, um als Offizier der
Raumflotte ein neues Leben zu beginnen. Doch als der miss-
trauische Manager einer imperialen Bank sein fragwürdiges
Konto sperrte, erlitt er einen herben Rückschlag. Der nächste
Schlag folgte, als Bria ihn verließ.

Bankrott und verzweifelt, gelang es ihm doch, genug Cre-
dits zusammenzukratzen, um sich einen Satz gefälschter Aus-
weisdokumente zu verschaffen und seine Netzhaut chirur-
gisch verändern zu lassen. Da der Besadii-Clan ihn unter
einem falschen Namen suchte, benutzte er, als er sich an der
Imperialen Akademie bewarb, seine wahre Identität. Seine
letzte Nacht vor der Immatrikulation wurde ihm von einer
Gestalt aus der Vergangenheit verdorben: von Garris Shrike,
den das Kopfgeld der Hutts angelockt hatte. Anders als die
übrigen Kopfgeldjäger, die sich an Solos Fersen hefteten, war
Shrike der einzige in der gesamten Galaxis, der seinen richti-
gen Namen kannte.

Zum Glück wurde Shrike von einem konkurrierenden
Kopfgeldjäger niedergestreckt und Solo tötete den zweiten
Mann in einer brutalen Schlägerei mit bloßen Fäusten. Dann
wechselte er die Kleidung sowie seine ID und gab, um die fo-
rensische Identifikation des Mannes zu erschweren, einen
Schuss in das Gesicht der Leiche ab. Für die Besadii-Hutts
war Vyyk Drago von jetzt an ein toter Mann.

Solo war zum ersten Mal im Leben frei und unbescholten
und ging als Kadett an Bord eines Truppentransporters nach
Carida, wo sich die angesehenste Militärakademie des Impe-
riums befand. In den nächsten vier Jahren erwies er sich zwar
als äußerst talentiert, wurde jedoch niemals zu einem wirk-
lich vorbildlichen imperialen Studenten. So landete er wäh-

76

rend einer berüchtigten Übung mit geradezu selbstmörderi-
schem Gespür einen defekten Orbitalen U-33-Lastenheber
und erhielt darauf von seinem Flugausbilder Lieutenant Ba-
dure den Spitznamen Slick. Bei einem anderen Zwischenfall
zerstörte sein Kommilitone Mako Spince mit einem Gramm
Antimaterie den Mond von Carida.

Aber trotz derartiger Missgeschicke schloss Solo das Stu-
dium als der Beste seines Jahrgangs ab und machte dem Ka-
detten Soontir Fei das begehrte Amt des Abschiedsredners
abspenstig.

Auf den Abschluss folgten acht Monate Dienstzeit in der
Imperialen Raumflotte. Doch Solos vielversprechende militä-
rische Karriere bei den Streitkräften des corellianischen Sek-
tors nahm ein frühzeitiges Ende, als er einen Wookiee-Skla-
ven vor Misshandlungen durch die Hand eines vorgesetzten
Offiziers bewahrte. Er wurde unehrenhaft entlassen, womit
ihm zukünftig auch jede Anstellung als Zivilpilot verwehrt
bleiben sollte. Der Wookiee, Chewbacca, schwor Solo lebens-
lange Gefolgschaft. Solo gab sich zuerst alle Mühe, Chew-
bacca zu entmutigen, aber mit der Zeit ging ihm auf, dass ein
zweieinhalb Meter großer, mit Klauen ausgestatteter Wookiee
bei Schusswechseln und Kneipenschlägereien kein übler Ver-
bündeter sein würde. Ohne jede Hoffnung auf eine legale Be-
schäftigung brachen Solo und Chewbacca in das Territorium
der Hutts auf, um für deren kriminelle Syndikate zu arbeiten.

Das Leben als Schmuggler
5-2v.S.Y.

Die Politik der Hutts war schon immer von zahllosen Intrigen
begleitet. Auf Nal Hutta wetteiferten die beiden mächtigsten
Clans - die Besadii, an deren Spitze Aruk und sein Spross
Durga standen, und die Desilijic, die von Jiliac und seinem
Neffen Jabba geführt wurden - um die Vorherrschaft. Der Be-
sadii-Clan kontrollierte das Gewürzunternehmen auf Ylesia
und die Desilijic verfügten über bedeutende Besitztümer auf
Tatooine und anderen Welten. Daher war es unvermeidlich,

77

dass schon bald ein offener blutiger
Streit an die Stelle des vorsichti-
gen Taktierens trat.

Solo und Chewbacca wurden
auf dem Schmugglermond Nar
Shaddaa von Mako Spince, Solos
altem Freund von der Akademie, in
das illegale Geschäftsgebaren der
Hutts eingeweiht. Sie taten sich
zusammen und lernten im Lauf
weniger Monate Dut-
zende ziemlich aus-
gefallener Individua-
listen kennen, darunter
den Schmuggler und
Mechaniker Shug Ninx,
die schöne und exoti-
sche Ingenieurin Salla
Zend sowie die Zauberkünstle-
rin Xaverri. Sie besuchten geheime

chronik-19.jpg
Schlupfwinkel und ungastliche
Orte wie den Smuggler's Run Chewbacca
und Kessel und Solo lernte unter

geschickter Umgehung des Schlunds, einer Ballung Schwar-
zer Löcher, die gefährliche Kessel-Handelsroute zu fliegen.
Darauf wurde Jabba der Hutt auf Solos Fähigkeiten als Pilot
aufmerksam und schon bald flog der Corellianer die Kessel-
Route regelmäßig für den Desilijic-Clan.

Doch da noch immer ein Kopfgeld der rivalisierenden Be-
sadii auf Solo ausgesetzt war, brachte er sich durch den Um-
gang mit hochrangigen Hutts in große Gefahr. Auf Ylesia
fand der Hohepriester der Kolonie verblüffende Anzeichen
dafür, dass Vyyk Drago, den man fünf Jahre zuvor für tot er-
klärt hatte, als Han Solo wieder aufgetaucht war. Er beauf-
tragte darauf Boba Fett, den besten Kopfgeldjäger der Gala-
xis, ihm Solos Kopf zu liefern.

Fett verfolgte Solos Spur bis Nar Shaddaa, doch der Fang
wurde ihm durch das improvisierte Eingreifen eines Fremden

78

verdorben, nämlich durch Lando Calrissian, den Eigner des
leicht ramponierten YT-1300-Raumfrachters Millennium Falke.
Calrissian entpuppte sich als recht dürftiger Pilot, also
brachte Solo ihm die Grundlagen der Fliegerei bei. Calrissian
brach bald darauf mit dem Falken ins Rafa-System auf, wo er
eine Reihe von Abenteuern erlebte.

Solo blieb unterdessen die meiste Zeit in Deckung und ver-
dingte sich während einer sechs Monate dauernden Tournee
als Assistent der Bühnenzauberin Xaverri. Nach seiner Rück-
kehr erwarb er für wenig Geld einen schäbigen SoroSuub-
Starmite-Raumer, den er nach seiner verlorenen Liebe Bria
Tharen auf den Namen Bria taufte.

Als das Imperium ohne Vorwarnung seinen prüfenden
Blick auf Nar Shaddaa richtete, kam das normale Leben auf
dem Schmugglermond ganz plötzlich zum Erliegen. Der Sek-
tor-Mufti Sarn Shild tat kund, dass schärfere Kontrollen
durch das Imperium dem gesetzlosen Hutt-Raum nur gut tun
würden. Um die Öffentlichkeit zu beeindrucken, wurde Shild
ermächtigt, Nal Hutta abzuriegeln und den Schmuggler-
mond in geschmolzene Schlacke zu verwandeln.

Die Hutts reagierten darauf in gewohnter Weise: Sie schik-
kten einen Gesandten in Shilds Büro, der den Mufti bestechen
sollte. Doch als dieser sich nicht beugen wollte, nahmen die
Hutts Admiral Greelanx, den Offizier, der für die Durchfüh-
rung des bevorstehenden Angriffs verantwortlich war, ins
Visier. Greelanx erwies sich als zugänglicher und fand sich
bereit, seinen Schlachtplan zu verkaufen. Die Hutts organi-
sierten ihre Abwehr und stationierten ihre Raumschiffe genau
da, wo der Plan des Admirals ihnen dies diktierte. Sie hofften,
der Imperialen Flotte so große Schäden zufügen zu können,
dass diese sich zum geordneten Rückzug gezwungen sehen
würde.

Der Plan funktionierte perfekt. Die Schlacht von Nar Shad-
daa blieb nur ein lokal begrenzter Konflikt, in den kein Raum-
schiff verwickelt war, das größer gewesen wäre als eine
Dreadnaught, und der heute nur mehr als eine Fußnote der
Geschichte betrachtet wird. Für die verzweifelten Schmuggler
jedoch, die sich zusammentaten, um ihre Wahlheimat zu ver-

79

chronik-20.jpg
Die Schlacht von Nar Shaddaa
teidigen, erwies sich die Schlacht als ein Kampf auf Leben
und Tod mit wechselndem Kriegsglück. Während dieser Aus-
einandersetzung musste Solo sich auch mit seinem ehemali-
gen Kommilitonen Soontir Fei messen, der damals als Cap-
tain der Dreadnaught Stolz des Senats diente. Die Schlacht
fand ein vorzeitiges Ende, als eine der drei Dreadnaughts von

80

Admiral Greelanx zerstört wurde. Der Admiral konnte wei-
tere Verluste unmöglich rechtfertigen und zog sich in den
Hyperraum zurück.

Nachdem Solo sich in der Schlacht von Nar Shaddaa aus-
gezeichnet hatte, büßte er durch ein Missgeschick sein Schiff,
die Bria, ein. Um das Geld für ein neues Raumschiff auf-
bringen zu können, nahm er an der jährlich stattfindenden
Sabacc-Meisterschaft teil, die in jenem Jahr im Yarith-Bespin-
Kasino von Cloud City abgehalten wurde. Einer seiner zahl-
reichen Gegenspieler war Lando Calrissian, der soeben von
seinen jüngsten Abenteuern im ThonBoka-Nebel zurückge-
kehrt war. Die Liste der Spieler wurde immer kürzer und
schließlich saßen sich nur diese beiden Männer an dem mit
Spielkarten übersäten Tisch gegenüber. Solo gewann die
letzte Runde und das Sabacc-Turnier, und da ihm ein Raum-
schiff seiner Wahl aus Calrissians Sortiment gebrauchter Rau-
mer zustand, wählte er den Millennium Falken.

Um den Erwerb ihres neuen Schiffs gebührend zu feiern,
besuchten Solo und Chewbacca Kashyyyk, die Heimatwelt
der Wookiees, wo Chewbacca seine Jugendliebe Mallatobuck
heiratete. Etwa zur gleichen Zeit begann Solo eine Beziehung
mit seiner Schmugglerkollegin Salla Zend. Da er jedoch eine
feste Bindung fürchtete, ließ er Zend sitzen, verließ den Hutt-
Raum und brach in der Hoffnung auf ein großes Vermögen
gemeinsam mit Chewbacca in den Korporationssektor auf.

Der Korporationssektor
2-1 v.S.Y.

Die halbwegs unabhängige Korporationssektor-Verwaltung
war in mancherlei Hinsicht schlimmer als das Imperium. Die
herrschende KSV kümmerte sich wenig um weltanschauliche
Fragen und walzte jeden gnadenlos nieder, der sich dem
reinen Gewinnstreben in den Weg stellte. Kurz vor Solos An-
kunft hatte die KSV auf dem trostlosen Felsen Mytus VII den
Bau der Gefängnisanlage Stars' End abgeschlossen. Dissiden-
ten, Agitatoren, Schmuggler und andere Störenfriede wurden

81

in aller Stille zusammengetrieben und in den Stasiszellen von
Stars' End eingesperrt.

Solo nahm kleinere Schmuggelaufträge von Big Bunji und
Ploovo Zwo-Vier-Eins an, schloss sich jedoch auch einer ver-
deckt operierenden Dissidentengruppe an, die nach den un-
versehens verschwundenen Gegnern des Regimes suchte. Zu
diesem Team gehörten auch Bollux, ein Arbeitsdroide, und
Blue Max, ein positronischer Prozessor, der im Brustkorb des
Droiden Bollux eingeschlossen war. Als auch noch Chew-
bacca gefangen gesetzt wurde, zeigte sich Solo mehr denn je
entschlossen, sich in das streng geheime Gefängnis der KSV
einzuschleichen.

Solo und sein Team gaben sich als Entertainer aus, landeten
auf dem atmosphärelosen Planetoiden und wurden zu dem
Gefängnisturm geführt, der die Form eines Dolchs hatte. Blue
Max überlastete auf Solos Befehl den Reaktorkern der Anlage.
Im Zuge des allgemeinen Durcheinanders, das entstand, als
die Gruppe ihre Freunde zu befreien und zu entkommen ver-
suchte, explodierte das Kraftwerk von Stars' End und be-
scherte Solo weit mehr als das schlichte Ablenkungsmanöver,
das er sich erhofft hatte. Die Detonation, die durch das Antiki-
netikfeld der Strafkolonie blockiert wurde, richtete sich dar-
auf gegen die Oberfläche des Planetoiden, wo sie auf keine
nennenswerte Schwerkraft und keinerlei atmosphärischen
Widerstand stieß und den Turm wie eine Rakete in eine nahe
Umlaufbahn katapultierte.

Das Gebäude erreichte den ballistischen Scheitelpunkt sei-
ner Flugbahn und stürzte anschließend auf die felsige Ober-
fläche von Mytus VII zurück. Der Falke machte zuvor in ei-
nem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit an dem Turm fest,
um Chewbacca und andere Sträflinge zu befreien. Das Schiff
löste sich praktisch erst in dem Augenblick, als Stars' End auf
die Oberfläche prallte. Unbestätigten Berichten zufolge hat
die KSV den molekular verbundenen Turmbau geborgen und
auf einer anderen Welt erneut errichtet - ein Gerücht, das Ver-
handlungen zwischen der Neuen Republik und der Verwal-
tung des Korporationssektors bis auf den heutigen Tag ver-
hindert hat.

82

chronik-21.jpg
Solos und Fiollas halsbrecherische Flucht
Solo und Chewbacca setzten ihre Partnerschaft mit Bollux
und Blue Max fort. Auf dem ausgetrockneten Planeten Kamar
riefen sie, als sie den in den dortigen Wüsten lebenden Insek-
tenwesen den Holofilm Varn, Welt aus Wasser vorführten, den
Kult von Varn ins Leben. Doch als Solo den nüchternen Do-
kumentarfilm durch eine mitreißende musikalische Komödie
ersetzte, jagten die das Wasser vergötternden Kamarianer den
falschen Propheten mitsamt seinem großen fliegenden Streit-
wagen davon. Seit dieser Zeit haben die Anhänger des Kultes
von Varn - oft zum Verdruss der Einheimischen - auf Mon
Calamari, Bengat und auf Varn selbst zahlreiche religiöse
Orden gegründet.

Nachdem Solo in den Korporationssektor zurückgekehrt
war, wurden ihm zehntausend Credits angeboten, wenn
er auf Lur jemanden abholen würde. Als er erfuhr, dass es
sich dabei um Sklaven handelte, wandte er sich stattdes-
sen gegen die Sklavenhändler und befreite ihre Gefangenen.
Trotzdem beharrte er darauf, dass irgendjemand ihm zehn-

83

tausend Credits schuldete. Hartnäckig heftete er sich an
die Fersen der Sklavenhändler und folgte ihnen nach Bona-
dan, wo er auf Fiolla von Lorrd traf, eine angehende Gene-
ralassistentin der KSV. Da sie glaubte, dass Solos Schmugg-
lerkontakte sich als nützlich erweisen würden, nahm sie
seine Hilfe in Anspruch. Als die Sklavenhalter sich bald
darauf auf sie stürzen wollten, sprang Solo auf einen Flitzer
und benutzte seine besondere Begabung als Pilot, die er Gar-
ris Shrike zu verdanken hatte, um die Verfolger abzuschüt-
teln.

Solo und Fiolla verfolgten die Sklavenhalter bis zum Plane-
ten Ammuud. Sie buchten eine Passage an Bord eines Luxus-
liners, während Chewbacca und die beiden Droiden, die von
einem Bezirksmanager der KSV namens Odumin begleitet
wurden, den Falken nahmen.

Odumin arbeitete auf eigene Faust an der Zerschlagung
des Sklavenhändlerrings und hatte auf Ammuud bereits ei-
nen Agenten stationiert. Dieser Agent war der legendäre
Schütze Gallandro, der unter den Angehörigen seiner Zunft
noch immer für die atemberaubende Geschwindigkeit ge-
rühmt wird, mit der er seine Waffe ziehen konnte. Im Verlauf
der folgenden Ereignisse forderte Gallandro einen der Clan-
führer von Ammuud zu einem Duell heraus. Der Clanführer
wählte Han Solo als seinen Champion aus - und Gallandro
unterlag durch einen Trick. Der herrschende Clan von Am-
muud war froh, die Auseinandersetzung abgewendet zu ha-
ben, und rückte bereitwillig mit sämtlichen Aufzeichnungen
über den Sklavenhalterring und seine Operationen heraus.
Solo und Fiolla kämpften anschließend gegen die auf Rache
sinnenden Sklavenhalter und wurden nur durch das rechtzei-
tige Eintreffen eines Sternzerstörers der Si'eges-Klasse unter
dem Befehl der KSV gerettet.

Obwohl der Bezirksmanager Odumin den beiden Schmugg-
lern für ihre Unterstützung dankbar war, beabsichtigte er sie
doch wegen ihrer diversen Vergehen gegen den Rechtskodex
des Korporationssektors vor Gericht zu stellen. Solo gelang
es jedoch mit einem Handstreich, sowohl Odumin als auch
Fiolla als Geiseln zu nehmen; anschließend verhandelte er

84

über seinen bedingungslosen Abzug und strich am Ende auch
noch seine zehntausend Credits ein.

Mittellos in der Tion-Hegemonie
1-0 v.S.Y.

Darauf wurden an alle Raumpatrouillen der Sektorverwal-
tung Holos des Millennium Falken und der Befehl ausgegeben,
das Schiff »beim ersten Augenschein« sofort zu vernichten. Als
ihnen klar wurde, dass ihre Tage im Korporationssektor ge-
zählt waren, trieben sich Solo, Chewbacca sowie die Droiden
Bollux und Blue Max einige Monate lang im Äußeren Rand
herum und verprassten die zehntausend Credits für Repara-
turen, Feste und hochfliegende, aber regelmäßig scheiternde
Pläne. Am Ende landeten sie völlig bankrott in der rückstän-
digen Tion-Hegemonie und arbeiteten für Grigmins Reisende
Flugshow als Raumschiffmechaniker.

Solo tauschte diesen peinlichen Beruf kurze Zeit später ge-
gen die etwas gehobenere Stellung eines Frachtpiloten im
Auftrag der Universität von Rudrig ein. Dabei stieß er auf sei-
nen alten Freund »Trooper« Badure, der ehedem auf Carida
ein angesehener Flugausbilder gewesen war, sich inzwischen
jedoch in einen Desperado und Glücksritter verwandelt hatte,
der nach dem sagenhaften verlorenen Raumschiff Queen of
Ranroon
suchte. Die Queen war während der ruhmreichen
Tage des Despoten Xim erbaut worden und hatte einst die
Kriegsbeute von tausend eroberten Welten transportiert. Xim
hatte bereits auf dem Planeten Dellalt eine Schatzkammer ein-
gerichtet, die diesen Schatz aufnehmen sollte, als das Raum-
schiff den alten Legenden zufolge mit all seinen Reichtümern
spurlos verschwand.

Solo landete in Begleitung von Badure und Skynx, einem
vielgliedrigen Gelehrten von Ruuria, auf der primitiven Welt
Dellalt. Der Falke wurde drauf prompt von Badures Konkur-
renten gestohlen und auf der anderen Seite eines Gebirgszugs
abgestellt. Da sie auf der unzivilisierten Welt kein anderes
Raumschiff mieten konnten, sahen sich Solo und seine Beglei-

85

ter gezwungen, das Gebirge zu Fuß zu überwinden. Solo
wurde während eines Kampfes auf Leben und Tod von einem
einfachen Jagdmesser am Kinn getroffen. Die Wunde ist nicht
richtig verheilt und hat eine Narbe hinterlassen, die auch
heute noch gut zu erkennen ist.

Auf ihrem Marsch durch das verschneite Hochland wur-
den die Wanderer von Angehörigen eines absonderlichen
Kults gefangen genommen, der sich Die Überlebenden
nannte. Die Überlebenden waren das Ergebnis fortgesetzter
Inzucht unter der Ehrengarde der Queen of Ranroon und so-
mit deren zurückgebliebene Nachfahren. Sie lebten bereits
seit Tausenden von Generationen auf Dellalt und hielten in
einem gesicherten Verließ in den Bergen die Droidenarmee
des Despoten Xim in Stand. Solo und die anderen entkamen
den Überlebenden und fanden den Falken schließlich in ei-
nem Bergarbeiterlager. Dort wurden sie jedoch von dem
Meisterschützen und Söldner Gallandro erwartet, der darauf
brannte, sich noch einmal mit Solo zu messen.

Bevor einer der beiden Kontrahenten etwas unternehmen
konnte, kamen Reihen um Reihen der Kriegsdroiden Xims
auf die Lichtung marschiert, auf der sie einander gegenüber-
standen. Ungeachtet ihres hohen Alters befolgten die Kampf-
maschinen ihre Befehle mit rücksichtsloser Genauigkeit und
machten das Lager dem Erdboden gleich. Doch Bollux und
Blue Max wurden zu den Helden des Tages, als sie ein rhyth-
misches Signal an die automatische Armee übermittelten, das
diese dazu veranlasste, im Gleichschritt zu marschieren, als
sie gerade eine wackelige Hängebrücke überquerte. Die Brü-
cke geriet unter ihrem federnden Marschtritt in Schwingun-
gen, wankte - und brach zusammen.

Gallandro, der zu den wenigen Überlebenden gehörte, gab
vor, die Feindschaft mit Solo vergessen zu wollen - unter der
Bedingung, dass man ihm einen vollen Anteil an Xims Schatz
gewährte. Die Vierlingslaser des Falken machten mit dem Tor
des Gewölbes kurzen Prozess, aber als die Gruppe die verbor-
gene Schatzkammer betrat, zeigte Gallandro sein wahres ver-
räterisches Gesicht.

Er zog in dem folgenden Duell schneller als Solo und setzte
86

chronik-22.jpg
Der Millennium Falke
den Corellianer durch einen Blasterschuss in die Schulter au-
ßer Gefecht. Dann verfolgte er den flüchtenden Skynx, doch
der vielgliedrige Ruurianer lockte Gallandro in eine tödliche
Zone, wo seine Waffen keine Wirkung hatten und Dutzende
von Laserblitzen den Schützen zu Asche verbrannten.

Die legendäre Karriere des Meisterschützen war damit zu
Ende. Er hinterließ jedoch auf der Koloniewelt Anobis eine
Tochter im Säuglingsalter namens Anja. Anja Gallandro sollte
Han Solo mehr als ein Vierteljahrhundert später neue Pro-
bleme bescheren.

Endlich hatten sie den Schatz von Xim dem Despoten ent-
deckt, doch an Stelle der kostbaren Juwelen, die Solo erwartet
hatte, fanden sie nur Kilirium und Mytagkristalle - Substan-
zen, die in Xims Tagen wertvolle Rohstoffe für die Kriegfüh-
rung waren, in der modernen Zeit jedoch keinen Wert mehr
besaßen. Skynx blieb trotzdem auf Dellalt, um die zahlreichen
historischen Fundstücke in der Kammer zu übersetzen und
zu katalogisieren, und anstatt gemeinsam mit Solo und
Chewbacca in den Hutt-Raum zurückzufliegen, schlössen
sich Bollux und Blue Max dem Ruurianer an.

Skynx wurde zum führenden Forscher des Dellalt-Pro-
87

jekts, wie das Unternehmen in Archäologenkreisen später ge-
nannt wurde. Nach zehn Jahren intensiver Studien beendete
er seinen Lebenszyklus und verwandelte sich in einen geist-
losen Chroma-Flügler. Sein Nachkomme Amisus wuchs zum
Führer der Vereinten Ruurianischen Kolonien heran. Fünf-
zehn Jahre nach der Schlacht von Endor bot er Großadmi-
ral Thrawn - während der Ereignisse um die Hand von
Thrawn - die loyale Unterstützung seines Volkes an.

Rückkehr nach Ylesia
wenige Monate v.S.Y.

Han Solo und Chewbacca wurden bei ihrer Rückkehr nach
Nar Shaddaa als Helden willkommen geheißen. Allerdings
war während ihrer Abwesenheit viel geschehen: Der Desilijic-
Clan hatte in aller Heimlichkeit Aruk den Hutt, den uralten
Führer der Besadii, vergiftet. In den darauf folgenden zwei
Jahren hatte Aruks Spross Durga die Kontrolle über den Clan
übernommen; unter der Hand hatte ihm dabei Prinz Xizor
und sein Verbrechersyndikat Schwarze Sonne geholfen. Als
Durga die Wahrheit über den Tod des Vaters herausbekam,
kroch er in den Palast der Desilijic und forderte Jiliac zu ei-
nem Zweikampf nach dem Alten Gesetz heraus. Die Gegner
traten gegeneinander an. Die beiden Hutts prallten mit der
ganzen Macht ihrer gewaltigen Leiber zusammen und be-
nutzten ihre kräftigen Schweife als mächtige Schlagwerk-
zeuge. Nach einem langen erschöpfenden Wettkampf erwies
sich Durga als Sieger.

Jiliacs Tod machte Jabba zum Führer des Desilijic-Clans.
Und Jabba machte sich unverzüglich daran, einen Plan in die
Tat umzusetzen, der die Besadii durch die Zerstörung ihrer
Haupteinnahmequelle, der Gewürzverarbeitung auf Ylesia,
in den Ruin treiben sollte. Zu diesem Zweck setzte er sich mit
Han Solos früherer Liebe Bria Tharen in Verbindung.

Tharen war in der Zwischenzeit zu einer verdeckt operie-
renden Agentin der wachsenden Widerstandsbewegung ge-
gen den Imperator geworden. Sie hatte Mon Mothma gehol-

88

fen, das Abkommen von Corellia vorzubereiten, mit dem die
unterschiedlichen Gruppen zur Allianz der Rebellen zu-
sammengeschlossen worden waren. Jabba erklärte sich damit
einverstanden, Tharen bei der Finanzierung eines Großan-
griffs auf Ylesia zu unterstützen. Dabei sollten die Gewürz-
fabriken vernichtet und die Besadii all ihrer Mittel beraubt
werden. Die Rebellen wollten die Gewürze auf dem freien
Markt verkaufen, um die um sich greifende Revolte bezahlen
zu können.

Han Solo und Bria Tharen verliebten sich auf Nar Shaddaa
erneut ineinander. Darauf erklärten sich Solo und Lando Cal-
rissian bereit, für die Hälfte des Gewinns aus dem Gewürz-
handel gemeinsam mit ihren Schmugglerkumpanen an dem
Überfall auf Ylesia teilzunehmen. Während Jabbas Attentäter
die ylesianischen Priester ermordeten, landeten die Schmug-
gler und Rebellen auf der dampfenden Dschungelwelt und
attackierten die Kolonien zu Fuß. Es gab zahlreiche Opfer,
doch es dauerte nicht lange, bis die Invasoren sämtliche Geg-
ner eliminiert und die Gewürzfabriken eingenommen hatten.
Doch anschließend legten Bria Tharen und ihre Rebellen-
freunde die verbündeten Schmuggler herein und nahmen die
gesamte Ausbeute an Gewürzen an sich.

Dieser Verrat war für Solo ein zweifacher Schlag. Er und
Tharen trennten sich unter den denkbar schlechtesten Um-
ständen und seine Kameraden glaubten, dass er von Anfang
an in Brias Pläne eingeweiht gewesen war. Lando Calrissian
verkündete sogar, dass er Solos Gesicht niemals im Leben
wiedersehen wollte.

Der letzte Gewürzschmuggel
unmittelbar v.S.Y.

Verraten und zurückgewiesen kamen Solo und Chewbacca
überein, auf dem Rückweg nach Nar Shaddaa die Kessel-
Route für Jabba den Hutt zu fliegen. Dabei wurden sie von
imperialen Zollschiffen verfolgt, die von dem Gewürzhändler
Moruth Doole einen Tipp erhalten hatten. Der Millennium

89

Falke schrammte daraufhin näher an den Schwarzen Löchern
des Schlunds vorbei, als es jemals für möglich erachtet wor-
den war. Unglücklicherweise sah sich Solo, um der Zollfahn-
dung zu entgehen, gezwungen, seine Gewürzladung abzu-
werfen. Der Verlust einer derart wertvollen Fracht erzürnte
Jabba über alle Maßen.

Da keiner seiner ehemaligen Freunde einem Mann, den sie
für einen Verräter hielten, Geld leihen wollte, musste Solo in
der Hoffnung, genug Credits aufzubringen, um Jabba aus-
zahlen zu können, nach Tatooine fliegen. Dort tauchte ganz
unerwartet ein Kopfgeldjäger aus der Vergangenheit wieder
auf; doch Boba Fett war dieses Mal nicht auf Solos Kopf aus,
sondern wollte lediglich eine Nachricht weiterleiten. Fett war
vor einiger Zeit Bria Tharen über den Weg gelaufen und hatte
sich einverstanden erklärt, im Falle ihres Todes ihren Vater zu
benachrichtigen. Nun hatten ihn seine Quellen von Brias Ab-
leben während der Rebellenoperation Skyhook auf Toprawa
unterrichtet und Solo versprach ihm, Brias Hinterbliebenen
die traurige Nachricht zu überbringen.

Mit dem Tod seiner ersten Liebe war ein wichtiges Kapitel
in Solos Leben für alle Zeit abgeschlossen. Doch das nächste
sollte schon bald beginnen. Der colrellianische Schmuggler
schlenderte in die dunkle, verrauchte Mos-Eisley-Bar und be-
gegnete dort dem Schicksal in Gestalt zweier einheimischer
Wüstenbewohner, die eine Passage nach Alderaan benötig-
ten. Jabba setzte kurz darauf ein großes Kopfgeld auf Solo
aus, aber die Verwicklungen der folgenden Ereignisse verhin-
derten, dass Han seine Schulden bei dem Verbrecherlord je-
mals bezahlte. Statt dessen hatte er anderweitig alle Hände
voll zu tun.

Lando Calrissian
Anders als die meisten Helden wider Willen, hat sich Lando
Calrissian stets als äußerst zuvorkommend erwiesen, wenn es
darum ging, Einzelheiten seiner Laufbahn als freier Unter-
nehmer feilzubieten. Bedauerlicherweise ist jedoch eine sei-

90

ner Geschichten merkwürdiger als die andere und häufig
widersprechen sie einander sogar - mit dem Ergebnis, dass
Calrissian in vielerlei Hinsicht ein Rätsel bleibt.

Man kann nur raten, welche Umgebung diesen ehrgeizi-
gen Mann hervorgebracht hat und welche Kräfte ihn zu dem
charmanten Spieler geformt haben, der stets am liebsten auf
Außenseiter gesetzt hat. Zum Glück begann Calrissian seine
glänzende Karriere erst gegen Ende seines zweiten Lebens-
jahrzehnts, so dass die Schilderung seines Lebens durch Au-
genzeugen, historische Dokumente und Gespräche mit Zeit-
genossen wie Han Solo beglaubigt werden konnte. Bereits
ungefähr vier Jahre vor der Schlacht von Endor zog Calris-
sian als professioneller Sabacc-Spieler und Schwindler Nar-
ren das Geld aus der Tasche. Er verlor recht häufig, aber
wenn er gewann, gewann er im großen Stil. Und seine Ge-
winne gestatteten es ihm, seinem Hang zu modischer Klei-
dung, guter Küche und zum anderen Geschlecht ausgiebig
zu frönen.

Er trieb sich an Bord luxuriöser Vergnügungsschiffe wie
der Stern des Imperiums stilvoll in der ganzen Galaxis herum.
Als er auf Bespin von einem Sabacc-Spieler, der seinen Ein-
satz nicht aufbringen konnte, den schäbigen corellianischen
Raumfrachter Millennium Falke gewann, reagierte er daher
mit gemischten Gefühlen. Wenn er lernen wollte, das Schiff
eigenhändig zu steuern, würde er darauf viel Zeit und Geld
verwenden müssen; andererseits würde ihm ein eigenes
Transportmittel sehr zupass kommen, sobald er mal wieder
rasch das Weite suchen musste. Außerdem konnte er das
Schiff jederzeit für ein Handgeld verkaufen.

Um die Kunst des Fliegens zu erlernen, heuerte Calrissian
einen Privatlehrer an: Han Solo, Schmuggler, passabler Sa-
bacc-Spieler und einer der besten Piloten im gesamten Hutt-
Raum. Calrissian traf genau zur rechten Zeit auf Solo. Der
Kopfgeldjäger Boba Fett hatte gerade seine Waffe auf den Co-
rellianer gerichtet, doch Calrissian fing die beiden ab und
wendete das Blatt gegen Boba Fett. Er injizierte dem Kopf-
geldjäger eine Gehorsamsdroge und befahl ihm, unverzüg-
lich zum Rand der Galaxis zu fliegen. Solo zeigte sich dank-

91

bar und bot Calrissian an, ihm ohne Bezahlung das Fliegen
beizubringen.

Das Erwachen der Sharu
4 v.S.Y.

Calrissian war ein gelehriger Schüler, aber lernen zu wollen,
wie man allein einen Raumfrachter lenkt, erwies sich als ein
heikles Unterfangen. Daher war er immer noch ein miserabler
Pilot, als er beschloss, seine Sachen zu packen, um den Hutt-
Raum mit unbekanntem Ziel - egal wohin - zu verlassen. Er
vermutete, dass Boba Fett bald zurückkehren und auf Rache
sinnen würde. Und auf Nar Shaddaa würde es einem
Schwindler wie ihm nicht leicht fallen, gutgläubige Opfer zu
finden. Calrissian brach daher zu einem Asteroidenfeld im
Oseon-System am Rande der Zentralwelten auf. Eigentlich
galt das Oseon-System als ein Spielerparadies, doch Calris-
sian hatte an den dortigen Spieltischen wenig Glück. Er ge-

chronik-23.jpg
Die Lösung eines uralten Rätsels
92

wann lediglich einen Droiden, der indes noch in einem Lager
im benachbarten Rafa-System verstaut war. Calrissian berei-
tete sich unverzüglich auf den Abflug aus dem Oseon-System
vor, um auf Rafa IV seinen Gewinn einzustreichen.

Da er sich der Schwierigkeiten erinnerte, die er bei der Lan-
dung auf Oseon 2795 gehabt hatte, mietete Calrissian sich
einen namenlosen Klasse-Fünf-Pilotendroiden, der die weit
problematischere Aufgabe der atmosphärischen Landung auf
Rafa IV bewältigen sollte.

Sämtliche Planeten des Rafa-Systems waren mit kolossalen
Pyramiden aus Plastik übersät, die einst von den uralten
Sharu erbaut worden waren. Zu der Zeit, als Calrissian nach
Rafa kam, hielt man die Sharu dort für eine seit langem aus-
gestorbene Rasse von Eingeborenen, deren uneinnehmbare
Pyramiden niemals geöffnet und erforscht worden waren.
Die gegenwärtigen Einheimischen des Systems wurden Toka
oder auch die Gebrochenen genannt. Die Toka waren allem
Anschein nach primitiv und einfältig und wurden von den
menschlichen Siedlern als billige Sklavenarbeiter ausgebeu-
tet.

Als Calrissian in das Rafa-System reiste, um seinen Gewinn
einzustreichen, entpuppte sich der Droide als eine sonder-
bare, wie ein Seestern geformte Konstruktion namens Vuffi
Raa, die über fünf abnehmbare Glieder und einen ausgeprägt
lebhaften Charakter verfügte. Calrissian fand bald heraus,
dass es mit dem außergewöhnlichen Droiden mehr auf sich
hatte, als der erste Augenschein vermuten ließ.

Es dauerte nicht lange und der Spieler wurde aufgrund fin-
gierter Anklagen durch den Gouverneur der Kolonie verhaf-
tet. Zusammen mit seinem Droiden wurde er dazu gezwun-
gen, Rokur Gepta, dem letzten der Zauberer von Tund zu
dienen. Der geheimnisvolle, ganz in Grau gehüllte Magier
war ein Anhänger der alten Sith-Lehren und brannte darauf,
ein sagenhaftes Artefakt in die Hand zu bekommen, das als
die Geisterharfe der Sharu bekannt war.

Calrissian erhielt einen die Dimensionen überbrückenden
Schlüssel, mit dem er die Pyramide öffnen sollte, in der die
Geisterharfe angeblich verborgen war. Unglücklicherweise

93

wusste jedoch niemand genau, um welche Pyramide es sich
handelte, und das Rafa-System war mit Tausenden jener
Plastik-Zikkurats gespickt. Calrissian beschloss, auf der Nach-
barwelt Rafa V, der Heimat des größten aller Sharu-Bauwerke,
mit der Suche zu beginnen, geriet dort jedoch in einen Hinter-
halt einer Armee von Toka-Bogenschützen. Die feindlich ge-
sinnten Primitiven fesselten ihn in der Annahme, dass er
während der Nacht erfrieren würde, an einen kristallinen Le-
bensbaum. Doch Vuffi Raa rettete seinen Meister und gemein-
sam untersuchten sie die riesige Pyramide. Sie fanden die Gei-
sterharfe - ein merkwürdiges Objekt, das beständig seine
Gestalt veränderte, während es durch die Dimensionen wan-
derte - und entfernten sie aus ihrer Äonen alten Ruhestätte.

Calrissian fand heraus, dass die Sharu einst von einer un-
vorstellbar mächtigen nichtmenschlichen Wesenheit bedroht
worden waren. Um ihr Überleben zu gewährleisten, hatten
sie sich unter die Planetenoberfläche zurückgezogen und ihre
Städte unter den Plastikpyramiden verborgen. Die kristalli-
nen Lebensbäume dienten ihnen dazu, ihre Intelligenz vor-
übergehend zu unterdrücken; außerdem setzten sie das Ge-
rücht über einen sagenhaften Schatz, die Geisterharfe, in die
Welt. Sobald sich eine andere Zivilisation als fortgeschritten
genug erweisen würde, diese Geisterharfe zu reaktivieren,
wäre für die Sharu der Zeitpunkt gekommen, ihr Versteck
gefahrlos zu verlassen.

Der Gouverneur von Rafa IV brachte die Geisterharfe gie-
rig in seinen Besitz und verurteilte Calrissian zu lebenslanger
Zwangsarbeit in einer Strafkolonie. Vuffi Raa befreite ihn
abermals, doch da wurde der Planet von gewaltigen Erdbe-
ben erschüttert.

Der Gouverneur hatte die Geisterharfe aktiviert und die
unterschwelligen Vibrationen des Artefakts verursachten im
gesamten Rafa-Planetensystem letztlich einen vollständigen
Wandel der gesellschaftlichen Ordnung. Die Pyramiden
stürzten ein und aus dem Staub erhoben sich bizarre neue
Städte; die primitiven Toka erhielten ihre Intelligenz und ihre
kollektive Erinnerung zurück und wurden wieder zu dem
legendären Volk der Sharu.

94

Das Rafa-System blieb wochenlang blockiert und als das
rätselhafte Sperrfeld sich mit einem Mal wieder auflöste, er-
blickten die ersten Besucher eine von Grund auf veränderte
Welt. Die neuen Städte waren Furcht erregend fremdartig
und die Sharu kümmerten sich wenig um die Belange »niede-
rer« Lebensformen. Viele der Menschenstädte waren durch
die Erdbeben hoffnungslos verwüstet und die überlebenden
Siedler beschlossen, nicht länger an einem Ort zu verweilen,
an dem sie nur der Gegenstand allgemeiner Verachtung wa-
ren. Der Handel mit dem Rafa-System erstarb praktisch über
Nacht.

Andererseits war das große Ereignis jedoch ein gefundenes
Fressen für die Wissenschaftler, die in Scharen auf Rafa lande-
ten. Calrissian wurde für seinen Anteil an der Verwandlung
als Held verehrt. Obwohl die Sharu die Forscher nicht vertrie-
ben, entschieden sie sich, sie in keiner Weise zu unterstützen.
Geschichte und Technologie der Sharu sind daher auch heute
noch weitgehend unbekannt.

Aber anscheinend fühlte sich der Imperator Palpatine
durch sie so bedroht, dass er an den Grenzen des Systems
ständige Horchposten stationierte. Er ging allerdings niemals
mit militärischen Mitteln gegen die hoch entwickelte Rasse
vor. Die Neue Republik hat ihre Beziehungen zu den Sharu
auf ein aus Regierungsmitteln finanziertes Forschungsteam
beschränkt, dessen fünfhundert Mitglieder sich aus dem Ob-
roanischen Archäologischen Institut rekrutieren.

Die Schlacht von Nar Shaddaa
3 v.S.Y.

Calrissian und Vuffi Raa konnten Rafa nur Stunden vor der
Aktivierung der Geisterharfe verlassen und mit einer Ladung
seltener Lebenskristalle im Frachtraum des Falken in die Si-
cherheit des Hyperraums entfliehen. Gerüchten zufolge ver-
längern die Kristalle die Lebensdauer dessen, der sie um den
Hals trägt, was sie seit jeher zu einem äußerst gewinnträchti-
gen Exportartikel von Rafa machte. Und nach dem Wiederer-

95

chronik-24.jpg
Vuffi Raa
scheinen der Sharu waren die Lebenskristalle nur noch in ge-
ringer Zahl erhältlich.

Calrissian eignete sich die letzte Ladung Kristalle an, ehe
die Sharu den Handel damit unterbanden, und konnte daher
den Preis selbst festsetzen. Das Geschäft brachte dem Spieler
schließlich einen Reingewinn von fast einer Viertelmillion
Credits ein.

Er kehrte nach Nar Shaddaa zurück und erwarb mit einem
Teil der Credits von einem unzufriedenen Duros-Händler ei-
nen Handel mit gebrauchten Raumschiffen. Doch das Ge-
schäft erwies sich ungeachtet der emsigen Unterstützung
durch Vuffi Raa als arbeits- und kostenintensiver, als der Spie-
ler angenommen hatte. Calrissian dachte bereits darüber
nach, seine Verluste zu begrenzen, als das Imperium über das
System herfiel.

Gemeinsam mit Hunderten weiterer Schmuggler brach er
ins All auf und stoppte in der Schlacht von Nar Shaddaa er-

96

folgreich die imperiale Offensive. Dabei lenkte Vuffi Raa den
Millennium Falken wie ein geborener Meisterpilot durch das
Sperrfeuer der feindlichen Blaster.

Doch die Schlacht von Nar Shaddaa bedeutete für Calris-
sian auch das Ende des Handels mit gebrauchten Raumern.
Da er sich seinen Schmugglerkameraden verpflichtet fühlte,
hatte er seine gesamten Bestände für das Gefecht im Welt-
raum zur Verfügung gestellt. Und als der Staub sich senkte,
war weniger als ein Zehntel seines Angebots flugtauglich.
Calrissian verkaufte mit beträchtlichem Verlust neunzig Pro-
zent des Geschäftes an seinen Freund Roa und dachte inten-
siv darüber nach, wie er seine Karriere jetzt noch retten
konnte.

Sein Blick fiel auf das Yarith-Bespin-Kasino von Cloud City,
wo in Kürze die regionale Sabacc-Meisterschaft stattfinden
sollte - die perfekte Gelegenheit für Calrissian, seine Verluste
auszugleichen. Zu seinem Unglück betrug das Startgeld
zehntausend Credits und da Calrissian gerade erst seine
Schulden beglichen hatte, besaß er kaum ein Zehntel dieser
Summe. Entmutigt beschloss er, mit Vuffi Raa in die Zentral-
region der Galaxis zurückzukehren.

Dort benutzte Calrissian den Falken seinem ursprünglichen
Zweck gemäß als Frachtraumer, erwies sich in der Rolle des
interstellaren Händlers jedoch als eine vollkommene Niete.
Tarife, Importzölle und Handelslizenzen brachten sein Konto
schnell auf Null. Als er die Einladung erhielt, im Oseon-
System Sabacc zu spielen, packte er daher die Gelegenheit
beim Schöpf.

Zurück im Oseon-System
3 v.S.Y.

Calrissian und Vuffi Raa trafen gerade rechtzeitig zu dem
sich alljährlich wiederholenden Spektakel der Flammen-
winde ein. Jedes Jahr reagiert die Strahlung der Sterne drei
Wochen lang mit ionisierten Gasen; dabei entsteht mit glei-
ßenden, pulsierenden Nuancen von Grün, Gelb, Blau, Orange

97

sowie sämtlichen Zwischentönen ein hinreißendes Fest für
die Augen.

Die Oseon-Asteroidenfelder sind ein berüchtigter Spiel-
platz der Reichen und Mächtigen; zur Zeit der Flammen-
winde indes nimmt die allgemeine Dekadenz sogar noch zu.
Da Raumflüge während des Naturschauspiels nahezu un-
möglich sind, können die Gäste das System bis zum Ende des
atemberaubenden Lichterglanzes nicht verlassen.

Der Senioradministrator des Oseon-Systems ließ Calrissian
unmittelbar nach seiner Ankunft festsetzen und zwang den
Spieler dazu, an einer gefährlichen Drogenrazzia teilzuneh-
men. Der schwerreiche und drogenabhängige Industrielle
Bohhuah Mutdah, der alleinige Besitzer von Oseon 5792,
hatte sich in den obersten Rängen der imperialen Exekutive
einige mächtige Feinde gemacht und der Administrator er-
hielt die Befugnis, ihn bei einem Überraschungscoup zu ver-
haften.

Calrissian schlüpfte in die Rolle von Mutdahs Drogen-
händler und brachte zwei Agenten der Drogenfahndung mit-
ten durch das Zentrum der Flammenwinde nach Oseon 5792.
Es war beinahe unmöglich, durch die blendenden Farb-
schleier zu navigieren, und die sie begleitenden Strahlungs-
stürme brachten jeden an Bord beinahe um den Verstand.
Doch schließlich erreichten sie Oseon 5792 und als Calrissian
die Drogen übergab, stürzten die Agenten herbei, um Mutdah
in Gewahrsam zu nehmen.

Zehn Sekunden später waren beide Agenten tot.
Calrissian wollte seinen Augen nicht trauen, als Mutdah
seinen Blaster senkte und in einem unfassbaren Schauspiel
zu fluoreszieren und zu kollabieren begann. Die Tarnung
schmolz dahin und enthüllte eine vertraute Gestalt: Rokur
Gepta", den Zauberer von Tund, den Lando Calrissian mit der
Geisterharfe von Sharu hereingelegt hatte.

Wenn man davon ausgeht, dass der tief sitzende Hass ge-
gen Lando Calrissian das einzige Motiv war, mutet der Um-
stand, dass Gepta Zeit fand, sich in diese Angelegenheit ein-
zumischen, im Nachhinein recht merkwürdig an. Aber Gepta
gab dem Spieler die Schuld am Verlust des Sharu-Artefakts

98

und er war niederträchtig genug, seinen Groll über Lichtjahre
hinweg am Leben zu erhalten. Darüber hinaus war er Pal-
patine freundschaftlich verbunden, der dem Zauberer einen
außer Dienst gestellten Raumkreuzer der Republik zur Verfü-
gung stellte und ihm innerhalb der Grenzen der Zentral-
region nahezu vollständige Handlungsfreiheit gewährte. So
konnte Gepta sogar Einheiten der Imperialen Raumflotte
kommandieren und gegen aufsässige Planeten Luftunterstüt-
zung durch TIE-Bomber anfordern. Es zeugt von Calrissians
Berühmtheit, dass diese Macht bei dem Versuch, ihm das
Leben schwer zu machen, erschüttert wurde.

Calrissian wurde gerettet, als ein Geschwader Sternjäger
mit renatasianischen Kennzeichen und Feuer speienden La-
sern am Himmel über dem Asteroiden auftauchte. Die schüt-
zende Kuppel aus Transparistahl zerbarst und Calrissian
erreichte durch den wirbelnden Luftstrom und die umherflie-
genden Trümmer mit knapper Not sein Schiff. Der Falke ent-
kam im selben Moment, da die Renatasianer die abgekop-
pelte Antriebssektion einer Dreadnaught in den Asteroiden

jagten und ihn so vollständig zer-
störten.

chronik-25.jpg
Ein Spieler und seine Nemesis
99

Diese rechtzeitige Intervention war jedoch lediglich ein
glückliches Zusammentreffen der Ereignisse, denn die Stern-
jäger hatten es weder auf Calrissian noch auf Rokur Gepta ab-
gesehen, sondern auf den harmlosen, aber rätselhaften Droi-
den Vuffi Raa. Dreizehn Jahre vor der Schlacht von Yavin war
Renatasia, eine von zahlreichen »vergessenen« menschlichen
Siedlungen in einem nur selten besuchten Winkel der Zentral-
region, wieder entdeckt worden. Vuffi Raa war gemäß seiner
Programmierung auf Renatasia gelandet und hatte den Weg
für die Übernahme durch das Imperium geebnet. Obwohl die
Invasion des Planeten ebenso gewaltsam vonstatten ging wie
die Verwüstung von Caamas, nahm die Außenwelt von dem
Ereignis, das auch im Senat für keinerlei Aufregung sorgte,
nur wenig Notiz. Trotzdem erhielt eine Gruppe von handver-
lesenen Einheimischen den Befehl über zwölf betagte Stern-
jäger und schwor, den »Schlächter von Renatasia« zu töten.

Calrissian, der durchaus Sympathie für die Renatasianer
empfand, war nicht gewillt, ihnen bei der Vernichtung seines
besten Freundes zu helfen. Er brach auf und ließ sie im
Oseon-System zurück, wobei er die Strahlung der Flammen-
winde bei seiner Flucht als Tarnung benutzte. Die Renatasia-
ner taten sich bald darauf mit Rokur Gepta zusammen, der
die Zerstörung von Oseon 5792 ebenfalls überstanden hatte.
Gemeinsam setzten sie die Suche nach Calrissian und Vuffi
Raa fort.

Wie gewonnen, so zerronnen
3 v.S.Y.

Die Folgen der Mutdah-Drogenrazzia erwiesen sich als die
glücklichste Wende in Lando Calrissians Leben. Während des
Durcheinanders der Flucht hatte er die Kassette an sich ge-
bracht, die Mutdahs Drogengeld enthielt, und wurde da-
durch in nur einem Tag vom Habenichts zum zwanzigfachen
Millionär.

Doch wie alles in seinem Leben, so hielt auch dieses Glück
nicht lange vor. Um kein Misstrauen zu erregen und das Ri-

100

chronik-26.jpg
Die Oswaft kämpfen gegen das Imperium
siko einer Finanzprüfung zu minimieren, verteilte er das Geld
zu kleinen Teilen auf diverse Bankkonten. 50000 Credits -
mehr als genug, um das Startgeld für das anstehende Sabacc-
Turnier zu entrichten - wanderten zuerst auf die Bank, um
anschließend auf elektronischem Wege auf ein Nummern-
konto auf Aargau überwiesen zu werden. Dann flog Calris-
sian mit dem Millennium Falken nach Dela, dem wichtigsten
Finanzplatz der Zentralregion, um dort den Rest des Geldes
anzulegen. Pures Pech wollte es, dass er Dela während eines
Überfalls der Piratenbande von Drea Renthal erreichte. Ren-
thal, die berüchtigte »Piratenkönigin«, besaß damals eine
der größten Freibeuterflotten der Galaxis und hatte in der
Schlacht von Nar Shaddaa gegen die Imperialen gekämpft.

Der Falke wurde aufgebracht und geentert. Als die Piraten
die erstaunliche Summe Geldes in Mutbahs Kassette fanden,

101

wurde Calrissian umgehend vor Renthal geführt. Die Köni-
gin war eine gut aussehende Frau und der Spieler legte in der
Hoffnung, sie zum Verzicht auf wenigstens einen symboli-
schen Anteil an dem Geld bewegen zu können, seinen ganzen
Charme in die Waagschale. Er scheiterte, aber es sollte nicht
das letzte Mal sein, dass Calrissian und Renthal einander
über den Weg liefen.

Die Rettung der ThonBoka
3 - 2,5 v.S.Y.

Wenige Monate vor dem Sabacc-Turnier machten Lando Cal-
rissian und Vuffi Raa eine neue und außergewöhnliche Be-
kanntschaft: Lehesu von den Oswaft. Die Oswaft waren eine
extrem zurückgezogen lebende Spezies von riesigen Vaku-
umatmern, die an eine Kreuzung zwischen einem corelliani-
schen Seestern und einer arkanianischen Qualle erinnerten;
sie kommunizierten vermittels einer äußerst eindringlichen
Sprache von hoher Informationsdichte und besaßen die Fä-
higkeit zu natürlichen Hyperraumsprüngen.

Die Zentralregion wusste schon seit Generationen um die
Existenz der Oswaft, die Aufmerksamkeit des Imperators er-
regten die Nichtmenschen jedoch erst kurz vor Lando Calris-
sians Debakel bei Dela. Palpatine misstraute einer Spezies,
die willkürlich den Hyperraum zu bereisen vermochte, zu-
tiefst und befahl die Ausrottung der Oswaft. Darauf blockier-
ten fünfhundert Kriegsschiffe die Mündung der Heimat die-
ser Lebewesen, einen sackförmigen Nebel, der als Sternhöhle
oder ThonBoka bekannt ist. Die Flotte bestand aus Raum-
kreuzern der Carrac/c-Klasse, die so umgebaut worden waren,
dass sie elektrische Entladungen abgeben konnten, die das
interstellare Plankton belasteten, das im Innern des Nebels
trieb. Als ihre einzige Nahrungsquelle vergiftet war, began-
nen die Oswaft zu verhungern.

Auf Lehesus dringende Bitte traten Calrissian und Vuffi
Raa in Aktion. Der Millennium Falke durchbrach die Blockade
des Imperiums und Calrissian traf sich mit den belagerten

102

Ältesten der Oswaft - jedes dieser kolossalen Geschöpfe maß
fast einen Kilometer im Durchmesser. Da den Oswaft jede Art
von Kriegführung fremd war, sah sich der Spieler zu einem
verzweifelten improvisierten Befreiungsschlag gezwungen.
Die nichtmenschlichen Verteidiger sonderten aus ihren Poren
künstlich erschaffene Ausscheidungen in der Gestalt von Os-
waft ab; die imperialen Bordschützen nahmen die falschen
Ziele unter Beschuss und feuerten so auf die eigenen Schiffe;
gleichzeitig erhoben zahlreiche Oswaft ihre Stimme gegen die
Kriegsschiffe und ihre mächtigen Vokalströme zerstörten eine
große Zahl feindlicher Raumfahrzeuge.

Die Kampfhandlungen wurden jäh unterbrochen, als der
auf Rache sinnende Rokur Gepta in seinem Schlachtschiff auf-
tauchte und der Flotte den sofortigen Rückzug befahl. Dann
stellte er seinen Widersachern ein bestürzendes Ultimatum:
Er wollte in der luftlosen Schwerelosigkeit zwischen den
Schiffen Mann gegen Mann mit Calrissian kämpfen. Sollte
der Spieler sich weigern, würde er einen elektromagnetischen
Torpedo abfeuern und alles und jeden im Innern des Nebels
tödlicher Strahlung aussetzen.

Der holographische Logbuchrecorder an Bord des Stern-
zerstörers Eminence zeichnete diesen Einzelkampf zur großen
Freude zukünftiger Historiker auf. Calrissian und der Zau-
berer hüllten sich in Raumanzüge und traten unter den Au-
gen der Flotte gegeneinander an. Sie schössen aufeinander,
während sie mit ihren Jetpacks ständig die Position wechsel-
ten. Einer von Calrissians ungezielten Schüssen traf Gepta in
den Knöchel, woraufhin der Zauberer schrumpfte und ver-
schwand.

Es ist nicht bekannt, ob Palpatine wusste, dass Rokur Gepta
eigentlich ein Croke war, eine winzige schneckenartige Krea-
tur aus den Unbekannten Regionen. Der Imperator zeigte be-
reits seit langem großes Interesse an den Zauberern von Tund,
da deren Religion auf einer archaischen Auslegung der Lehre
der Sith basierte. Gepta hatte die Fähigkeit der Croke, Illusio-
nen zu erzeugen, dazu genutzt, diese Geheimgesellschaft zu
unterwandern, ihre Sith-Lehre anzunehmen und sie anschlie-
ßend zu vernichten. Tund ist heute nur mehr eine unbe-

103

wohnte, verstrahlte Einöde und Geptas Tod bedeutete das
endgültige Aus für die Zauberer von Tund.

Die Imperiale Flotte beantwortete Geptas Verschwinden
mit einem wahren Hagel aus Laserfeuer. Doch plötzlich
dröhnte ein Schrei aus allen Komverbindungen: »Feuer einstel-
len oder Sie werden vernichtet!«
Tausende von riesigen, fünfzig
Kilometer durchmessenden metallischen Kugeln umzingel-
ten die Streitmacht. Die Neuankömmlinge waren selbstbe-
wusste Droiden, die wie ein Schauer aus den Tiefen der Un-
bekannten Regionen fielen. Der Grund ihres Erscheinens war
Vuffi Raa, ihr »Kind«.

Vuffi Raa war von den mechanischen Wesen zu dem einzi-
gen Zweck konstruiert worden, überall in der Galaxis neue
Erfahrungen zu sammeln und zu archivieren. Da er seinen
Auftrag erfüllt hatte, brach er nun gemeinsam mit seinen Vor-
fahren auf. Die Imperiale Flotte zog sich in aller Stille zurück
und gab ihre Mission, die Oswaft auszurotten, ein für alle Mal
auf.

Die geheimnisvollen Droiden verschwanden in den Weiten
der Unbekannten Regionen. Wenngleich es keinen Beweis da-
für gibt, dass sie jemals zurückgekommen sind, haben zahl-
reiche Augenzeugen immer wieder von riesigen Objekten be-
richtet, deren Gestalt der jener Droiden ähnelte. Derartige
Zeugenaussagen - darunter auch die Dokumentation einer
Massensichtung durch 100 000 Personen während des Priole-
Danna-Festes auf Lamuir IV - gingen aus allen Teilen der
Neuen Republik ein. Auch wenn es für viele dieser Anekdo-
ten ganz alltägliche Erklärungen geben mag, besteht nach wie
vor die Möglichkeit, dass jene fremden Wesen die galaktische
Zivilisation in ihrem eigenen Interesse aus der Ferne beob-
achten.

freies Unternehmertum
2,5 - 0 v.S.Y.

Calrissian bedauerte sehr, seinen Gefährten gehen zu sehen,
doch er hatte unter der Anleitung des merkwürdigen Droiden

104

eine Menge über das Fliegen von Raumschiffen gelernt.
Außerdem hatten ihm die dankbaren Oswaft zum Abschied
eine Ladung kostbarer Edelsteine geschenkt. Er investierte
die Steine in eine Berubiummine im Borgo-Asteroiden-Gürtel
und verlor sein Vermögen sofort wieder, als sich die Mine als
wertlos herausstellte. Wieder einmal pleite hob Calrissian die
verbliebenen 50000 Credits von seinem Nummernkonto ab
und erwartete das bevorstehende Sabacc-Turnier.

Zweierlei versüßte ihm die Wartezeit: Das eine war sein al-
ter Raumschiffhandel auf Nar Shaddaa. Calrissian kratzte die
Restbestände seines ums Überleben kämpfenden Geschäftes
zusammen und stellte mehrere neue Führungskräfte ein. Das
zweite war Drea Renthal, die Piratenkönigin. Obwohl Calris-
sian guten Grund hatte, wütend auf sie zu sein, erkannte er,
dass sie und er die Dinge des Lebens auf ganz ähnliche Weise
sahen, und die beiden verliebten sich entgegen aller Wahr-
scheinlichkeit - zumindest für ein paar Wochen - ineinander.

Das Sabacc-Turnier in Cloud City erwies sich für Lando
Calrissian als herbe Enttäuschung. Der Spieler kam bis in die
letzte Runde der Meisterschaft, wo er auf seinen alten Freund
Han Solo traf, der ein ganz passabler Spieler, aber weit davon
entfernt war, ein Sabacc-Meister zu sein. Doch als die letzten
Chipkarten ausgespielt waren, hatte Solo einen eindrucksvol-
len Stapel Credits und die alleinigen Besitzrechte am Millen-
nium Falken
gewonnen.

Calrissian war nach dem Spiel derart abgebrannt, dass er
seinen Stolz bezwingen und Solo darum bitten musste, ihm
1500 Credits zu leihen. Doch binnen eines Jahres verwandelte
er diese bescheidene Summe, indem er gegen die hochkarä-
tigsten Spieler der Galaxis antrat, in mehrere 100000 Credits.
Darüber hinaus führte er einige meisterhafte Betrugsmanöver
gegen die Imperialen durch, darunter einen Schwindel auf
Pesmenben IV, der dem Szenario um die Berubiummine glich,
das zuvor ihn ruiniert hatte.

Calrissians zweites Zusammentreffen mit Boba Fett trug
sich auf einem Luxusliner zu, auf dem Fett Bria Tharen,
die Kommandantin der Rebellen-Allianz, gefangen nehmen
wollte. Fett brachte als entbehrliche Geisel auch Calrissian in

105

seine Gewalt; doch zum Glück wurden Calrissian und Tharen
durch einen plötzlichen Überfall von Drea Renthals Stern-
piraten gerettet, da Renthal, um ihrer beider Freiheit zu er-
kaufen, eine beträchtliche Summe aufbot.

Bria Tharen tat sich schließlich mit den Desilijic-Hutts zu-
sammen, um mit ihnen gemeinsam einen Überfall auf den
Gewürzplaneten Ylesia zu koordinieren. Lando Calrissian
nahm an der Seite von Han Solo ebenfalls an diesem Angriff
teil. Doch kaum hatten die vereinten Streitkräfte der Rebellen
und Schmuggler sämtlichen Widerstand gebrochen, legte Bria
Tharen ihre Verbündeten herein: Die Rebellen verschwanden
mit der gesamten Gewürzbeute und ließen die Schmuggler
mit leeren Händen zurück.

Lando Calrissian gab - wie viele andere auch - Solo die
Schuld an dem doppelten Spiel. Und als Solo sich mit der
Bitte an den Spieler wandte, ihm Geld zu leihen, um Jabba
den Hutt auszahlen zu können, schleuderte Calrissian ihn
gegen die Wand und verkündete, dass ihre Freundschaft
Geschichte sei.

»Ein Mann von Ehre«
0-3 n.S.Y.

Nicht lange danach gewannen die Rebellen die Schlacht von
Yavin, doch Lando Calrissian stürzte sich in immer gewagtere
Eskapaden. So verschiffte er fünf Monate nach Yavin eine aus
Dentabohnen bestehende Fracht zu dem Agrarplaneten Taa-
nab und wurde während eines Piratenüberfalls auf der Ober-
fläche gefangen genommen. Anstatt in Deckung zu gehen
und abzuwarten, bis der Sturm sich legte, ließ Calrissian sich
auf eine Wette mit einem betrunkenen Barbesitzer ein und
flog mit einem namenlosen Raumfrachter gegen die berüch-
tigten Norulac-Freibeuter. Das Gefecht war kurz und einsei-
tig: Calrissian demütigte und schlug die Piratenflotte und
warf sogar seine für den Rückflug bestimmte Ladung, elektri-
sche Fangnetze, aus, um die feindlichen Schiffe zu einem hilf-
losen, bewegungsunfähigen Knäuel zu verheddern.

106

Auf Tanaab galt er fortan als Held, doch sein Ruhm reichte
nicht über die Grenzen des Sektors hinaus. Das änderte sich
jedoch, als die TriNebulon News die Story ein paar Monate
später aufgriff und im gesamten Nachrichtennetz verbreitete.
Calrissian wurde zu einer kleinen Berühmtheit und zum
Gegenstand endloser Kneipengespräche, die alle mit den
Worten »Soll man das für möglich halten?« begannen. Jahre
später war es diese zweifelhafte Prominenz, die das Ober-
kommando der Allianz dazu bewog, Calrissian kurz vor der
Schlacht von Endor in den Rang eines Generals zu befördern.

Calrissians größter Coup fand indes während eines Sabacc-
Spiels im Trest-Kasino von Bespin statt. Sein Gegenspieler
war Dominic Raynor, der Baronadministrator von Bespin. Als
Raynor seine Karten enttäuscht zusammenschob, hatte Cal-
rissian ihm den Titel des Baronadministrators und die ganze
damit einhergehende Macht abgenommen.

Es spricht für Calrissian, dass er seine neue politische Be-
stimmung überaus ernst nahm. Er gewann die Sympathien
der Bürger von Cloud City und nahm auch die Exex-Han-
delskammer für sich ein. Er begründete die ausgezeichnete
Zusammenarbeit mit dem Computerkoordinator der Stadt,
einem Cyborg namens Lobot; er beschnitt die Privilegien der
Minengilde und lenkte die Aufmerksamkeit des Imperiums
ab, was ihm ungeachtet der um sich greifenden Rebellion die
ungestörte Fortführung seiner Geschäfte erlaubte.

Calrissian heuerte außerdem eine Schwadron Kampfpilo-
ten an, um die Stadt vor Piratenüberfällen zu schützen. Als
der Droide EV-9D9 eine Psychose entwickelte und ein Viertel
der Droidenpopulation der Stadt in den Wolken zerlegte,
machte er das Beste aus der Situation und erließ neue Si-
cherheitsvorschriften. Er steigerte den Reingewinn aus den
Tibannagasminen um satte fünfunddreißig Prozent und ver-
wandelte Cloud City in ein stabiles und blühendes Indus-
triezentrum. Millionen von intelligenten Lebewesen sahen in
ihm den Garanten ihres Wohlstands. Das war auch der
Grund dafür, warum die Ankunft zweier ungebetener Gäste
- Han Solo und Darth Vader - sowie eines dritten Eindring-
lings - Boba Fett - Calrissian vor ein moralisches Dilemma

107

stellte. Er musste zwischen dem Leben von Han Solo und
dem Wohlergehen einer ganzen Stadt wählen und entschied
sich gegen seinen Freund. Und Calrissian war nicht so
dumm, eine Partie fortzusetzen, bei der das Imperium alle
Trümpfe in der Hand hielt.

Zum Glück für die ganze Galaxis erwies sich die Entschei-
dung des Spielers am Schluss als die einzig richtige.

Die Skywalkers
Die Skywalker-Zwillinge erschienen in einer der unruhigsten
Perioden in der Geschichte der Galaxis wie ein Silberstreif der
Hoffnung in dunkler Nacht und führten nach einer Genera-
tion der Ungerechtigkeit und des Massenmords endlich die
Wende herbei. Luke Skywalker und Leia Organa waren beide
von Geburt an zu großen Taten bestimmt und haben die
moderne Geschichte ohne Zweifel mehr als jedes andere
Geschwisterpaar beeinflusst.

Luke Skywalker, der heute selbst ein Jedi-Meister ist, hat
die Jedi-Ritter aus der Vergessenheit geführt und sich an die
Spitze einer neuen Generation machtsensitiver galaktischer
Wächter gestellt. Und Leia Organa, die zweite Staatschefin
der Neuen Republik, war maßgeblich am Sieg über das Im-
perium beteiligt und hat die zivilisierte Welt danach durch
einige ihrer trostlosesten Jahre geführt.

Die Geschwister wuchsen an entgegengesetzten Enden der
besiedelten Galaxis bei verschiedenen Pflegeeltern auf und
wussten nur wenig darüber, wie sie in die Obhut ihrer jewei-
ligen Beschützer gelangt waren. Die Historiker haben die Stü-
cke ihrer schwierigen Geschichte so umsichtig wie irgend
möglieh zusammengefügt und doch birgt das Resultat unver-
meidlich eine Reihe von Spekulationen und bloßen Vermu-
tungen.

Der Werdegang der Skywalker-Zwillinge ist, um es mit ein-
fachen Worten zu sagen, äußerst verwickelt. Ihr Vater war
Anakin Skywalker, einer der mächtigsten Jedi-Ritter aller Zei-
ten, dessen finstere Machenschaften unter dem Namen Darth

108

Vader diesen Orden um ein
Haar ausgelöscht hätten;
ihre Mutter war eine Köni-
gin, die ihren Kindern un-
geachtet ihrer Unterbrin-
gung bei Pflegeeltern das
königliche Geburtsrecht
gewährte.

Beide Kinder waren
erstaunlich stark in der
Macht. Imperator Palpa-
tine, der konkurrierende
Machtsensitive so sehr
fürchtete, dass er die Je-
di-Säuberung höchstselbst
beaufsichtigte, erkannte

chronik-27.jpg
früh, dass die Nachkom- Die Skywalker-Zwillinge
men Anakin Skywalkers

genug latente Machtkräfte besitzen mochten, um zu einer
ernsten Bedrohung für seine Herrschaft werden zu können.
Man nimmt allgemein an, dass der große Jedi-Ritter Obi-Wan
Kenobi die Gefahr erkannte und die Neugeborenen vor dem
Imperator und dem eigenen Vater versteckte. In seiner tiefen
Besorgnis um das Wohl anderer hoffte er, dass sich die Kin-
der gleichsam zu gut geschliffenen Schwertern entwickelten,
die dem Imperator auf lange Sicht zum Verhängnis werden
sollten.

Kenobi übergab Luke Owen und Beru Lars, hart arbeiten-
den Feuchtfarmern auf dem sonnenverbrannten Planeten
Tatooine. Doch die unwirtliche Wüstenwelt war in Anakin
Skywalkers Kindheit dessen Zuhause gewesen, daher be-
stand die entfernte Möglichkeit, dass Darth Vader das Ver-
steck seines Sohnes ausfindig machen würde. Beru und
Owen Lars waren zugeknöpfte Isolationisten, also blieb Ke-
nobi als zusätzlicher Schutz auf Tatooine. Er lebte als der
»alte Ben« Kenobi in seiner bescheidenen Einsiedelei in der
Jundland-Wüste, wo er sich vor Palpatine verbarg, den jun-
gen Luke im Auge behielt und auf den Tag wartete, an dem

109

der Junge zum Mann werden und seine Bestimmung erfüllen
würde.

Leias Kindheit hingegen war das genaue Gegenteil der Er-
ziehung ihres fernen Bruders. Sie wuchs auf der pazifisti-
schen Welt Alderaan in der Obhut von Bail Prestor Organa
auf, Obi-Wan Kenobis Kommandeur in der Zeit der Klon-
Kriege. Sie führte ein privilegiertes Leben voller Verantwor-
tung. Das Haus Organa war die königliche Familie von Al-
deraan und Leia lebte in Übereinstimmung mit sämtlichen
Vorrechten, die einer Prinzessin zukamen.

Wie ihre Mutter wurde Leia eine selbstbewusste und sicher
auftretende junge Frau und ein blitzgescheiter politischer
Kopf. Sie studierte in der Hauptstadt von Alderaan die Diplo-
matie, die Regierungskunst sowie mehrere Sprachen und
tollte mit ihrer besten Freundin Winter in den Fluren des Pa-
lastes herum. Senator Bail Organa nahm seine Adoptivtochter
häufig auf Reisen zu anderen Planeten mit, darunter auch
nach Coruscant, der Zentralwelt der Republik, und widmete
sich darüber hinaus ihrer physischen Ausbildung, indem er
den Waffenmeister Giles Durane verpflichtete, Leia in den
Künsten der Selbstverteidigung und der Zielgenauigkeit zu
unterweisen. Leia hatte ihr zwanzigstes Jahr noch nicht er-
reicht, als sie die jüngste Repräsentantin wurde, die jemals in
den Senat gewählt worden war.

Die breite Öffentlichkeit erfuhr erst Jahre nach der Schlacht
von Endor von Lukes und Leias unheimlicher Herkunft. Da
die Geschwister voneinander getrennt aufgewachsen waren,
fanden sie erst vier Jahre nach Leias Befreiung vom ersten
Todesstern heraus, dass sie Bruder und Schwester sind.

Nach der öffentlichen Bekanntgabe ihrer Abstammung von
Darth Vader beschuldigte eine Hand voll parteiischer Politi-
ker Leia, in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu wollen. Doch
die meisten Bürger zeigten sich Vaders Nachkommen gegen-
über überraschend versöhnlich, da sie die Auffassung vertra-
ten, dass Kinder niemals für die Vergehen ihrer Eltern bestraft
werden sollten. In jedem Fall wiegt all das Gute, das Luke
und Leia im Laufe der Jahrzehnte getan haben, schwerer als
irgendein dunkles Vermächtnis.

HO

TEIL IV
DIE REBELLION
GEGEN DAS IMPERIUM

Die Rebellion beginnt
Der Bau des Todessterns
3-0 v.S.Y.

Nach dem Aufruhr im Senat der Republik und der Ermor-
dung der Jedi-Ritter beschloss der Imperator den Bau von
Waffen, die der Größe des Imperiums entsprechen sollten. Er
sah darin eine weitere Möglichkeit, seine Macht zu festigen
und die Schlagkraft seiner eisernen Faust noch zu erhöhen.
Palpatine machte sich daran, die besten Köpfe um sich zu
scharen, die in der Lage waren, ihr technisches Wissen in
schiere Zerstörungskraft zu verwandeln.

Da einige Senatoren Bedenken äußerten, zog der Imperator
es vor, sein Werk im Geheimen ausführen zu lassen. Er war
der Auffassung, dass er sich, sobald die neuen Waffen fertig
gestellt und der Imperialen Raumflotte überantwortet waren,
niemals wieder um die Einwände würde kümmern müssen,
die von den verweichlichten Parasiten der sterbenden Repu-
blik erhoben wurden.

Palpatine fand Wege, Finanzmittel umzulenken, die Res-
sourcen ganzer Planetensysteme in seine Hand zu bekommen
und sämtliche unbequemen Fragen unter einer Flut von büro-
kratischen Vorgängen zu begraben. Und die verderbte Regie-
rung zeichnete sich dadurch aus, dass sie diese Hintertüren
bereitwillig nutzte. Palpatine versicherte sich derweil der
Hilfe eines seiner größten Militärstrategen, des Großmuftis
Tarkin, der sich auf die Suche nach dem perfekten abgelege-
nen Ort begab, um dort eine gut bewachte und verborgene

111

Fertigungsanlage zu bauen, die vor der Neugier der Rebellen
sicher sein sollte.

Eine ungewöhnliche Ballung Schwarzer Löcher in der
Nähe von Kessel, die als der Schlund bekannt war, stellte seit
jeher eine außergewöhnliche Gefahr für die Navigation im
Weltraum dar. Der Schlund war die Kulisse für die berühmte
Kessel-Route, eine riskante Hochgeschwindigkeitsstrecke, die
von Schmugglern benutzt wurde. Genau im Zentrum dieser
Schwerkraftfalle befand sich gleichsam ein stabiles »Auge«,
in dem sich die Wirkung der tödlichen Singularitäten gegen-
seitig aufhob. Nachdem bereits mehrere Kamikaze-Scouts
den Versuch unternommen hatten, das Innere des Schlunds
zu kartographieren, wurde endlich ein sicherer, aber ver-
schlungener Weg zu dessen Zentrum gefunden. Tarkin
machte diesen Ort, gleichsam die Festung des Universums,
zum Standort seines streng geheimen Rüstungsunterneh-
mens.

Mit Hilfe von Bausklaven und eines mechanisch gesteuer-
ten Equipments wurden einige kleine Asteroiden in das
Schiundzentrum gezogen und miteinander gekoppelt. Dann
wurden Gebäude und Vakuumanlagen errichtet und Labora-
torien ausgerüstet. Die Mitarbeiter wurden in Dauerstellun-
gen dienstverpflichtet und ihre Personalakten so verändert,
dass sie als im Dienst verstorben ausgewiesen wurden. Als
nächstes zog Tarkin insgeheim die besten Forscher aus allen
Teilen des Imperiums zusammen. Manche kamen freiwillig -
so wie der besessene und partiell geistesgestörte Waffenkon-
strukteur Umak Leth oder der ehrgeizige Ingenieur Bevel Le-
melisk, die beide darauf brannten, die besten Anlagen und
die unbegrenzten Geldmittel zu nutzen, die Tarkin ihnen zur
Verfügung stellen konnte.

Unter den Forschern befand sich auch der große Dr. Ohran
Keldor sowie eine kleine Gruppe Mrissi, die sich in der Kon-
struktion von Lebenserhaltungssystemen für außergewöhn-
lich große bemannte Raumstationen ausgezeichnet hatten.
Andere Wissenschaftler wurden wegen ihrer bemerkenswer-
ten Talente kurzerhand entführt. Eine der größten unter den
verschleppten wissenschaftlichen Kapazitäten war Qwi Xux,

112

eine ebenso zerbrechlich anmutende wie schöne Omwati,
die an Stelle von Haaren eine feine Schicht Federn besaß. Sie
überlebte als einzige aus einer großen Gruppe von Kandi-
daten die rigiden, von Tarkin persönlich durchgeführten
Tests.

Die spartanische Forschungsstation wurde von einem Twi-
'lek-Administrator namens Toi Sivron geleitet und von vier
imperialen Sternzerstörern geschützt; diese kleine, aber
schlagkräftige Streitmacht wurde von Daala befehligt, einer
der besten Schülerinnen Tarkins, die außerdem seine Geliebte
war. Als Tarkin ihr diesen Auftrag erteilte, beförderte er sie
zugleich zum Admiral und machte sie damit zu der Frau mit
dem höchsten Rang innerhalb des imperialen Militärs. Daala
blieb jedoch isoliert und stellte niemals ihre Befehle in Frage.
Sie hatte dafür zu sorgen, dass die Wissenschaftler in der For-
schungsstation ihre Arbeit ohne jede unliebsame Unterbre-
chung fortsetzen konnten.

Der intensive Prozess der Konstruktion zog sich über Jahre
hin. Die Wissenschaftler des Schiundzentrums legten ihre
Ideen vor und Toi Sivron verlangte Demonstrationen und im-
mer neue Berichte. Konzepte wurden verworfen, andere ab-
geändert, bis Großmufti Tarkin schließlich mit einer Blau-
pause sowie einer Empfehlung wieder vor dem Imperator
erschien. Der Waffenentwickler Umak Leth und der Chef-
ingenieur des Projekts, Bevel Lemelisk, schlugen eine Kampf-
station von der Größe eines Mondes vor, die mit einem Super-
laser ausgestattet sein sollte, der einen Planeten in Schutt und
Asche zu verwandeln vermochte.

Der Großmufti war begierig, die nach ihm benannte Tar-
kin-Doktrin in den Gebieten des Äußeren Rands zu verbrei-
ten. Die oberste Richtlinie dieser Doktrin lautete: »Herrsche
weniger durch die Ausübung der Macht als vielmehr durch die
Furcht vor ihr.«
Der Imperator verstand darunter: »Herrsche
nicht durch idealistische Regierungsstellen, sondern allein durch
die Furcht.«
Die Kampfstation würde jeden Widerstand bre-
chen und jeden Zweifel an der Vorherrschaft des Imperators
ersticken. Mit dem Todesstern konnten ungebärdige Welten
in Zukunft einfach ausgelöscht werden.

113

chronik-28.jpg
Türkin und Lemelisk, die Architekten des Terrors
Palpatine war zufrieden und billigte die Pläne für einen
Prototyp, um das Konzept des Todessterns auf die Probe zu
stellen. Denn die immensen Kosten der eigentlichen Station
würden ohne einen Nachweis ihrer Funktionstüchtigkeit nie-
mals bewilligt und übernommen werden. Wookiee-Sklaven
setzten in der Fertigungsanlage des Schiundzentrums eine
kleinere Version des Superlasers im Kern der Station zusam-
men und bauten sie in das Skelett einer Kugel ein, das der
größeren Struktur glich, die später in der Endfertigung Ver-
wendung fand.

Als der Superlaser sich als so wirkungsvoll wie erwartet er-
wies, begann unter der Anleitung des Chefingenieurs Bevel
Lemelisk und der Aufsicht von Darth Vader höchstpersönlich
der Zusammenbau des großen Todessterns. Die Station ent-
stand im Orbit der Gefängniswelt Despayre im Horuz-

114

System. Dabei kamen sowohl dort inhaftierte Arbeiter als
auch Wookiee-Sklaven zum Einsatz. Während der langwieri-
gen Konstruktion wurde auch Tarkins Leibsklave, der Mon
Calamari Ackbar - der später die Flotte der Rebellen kom-
mandieren sollte - zur Zusammenarbeit gezwungen, obwohl
er genau wusste, wie viel Blutvergießen der Imperator mit
einer solchen Terrorwaffe verursachen würde.

Ungeachtet der Geheimhaltung und aller Sicherheitsmaß-
nahmen um das Projekt wurde die riesige Baustelle immer
wieder von Verzögerungen, Materialmangel und Sabotageak-
tionen heimgesucht. Als Tarkin und sein Chefingenieur all-
mählich die Übersicht über das Vorhaben verloren, erschien
ein erzürnter Darth Vader am Ort des Geschehens und ließ
mehrere Arbeiter und Aufseher hinrichten. Kurze Zeit später
verlief der Bau des Todessterns wieder planmäßig.

Die Rebellen-Allianz wurde durch einen Informanten auf
Ralltiir von dem Projekt unterrichtet; die Bestätigung dieser
Information erfolgte wenig später durch Lord Tion, einen
treuen Gefolgsmann des Imperators. Nach der Fertigstellung
der Kampfstation, jedoch noch vor dem ersten Test, fiel Tai'kin
beinahe einem Attentat zum Opfer. Er entrann nur knapp
dem Tod, aber sein Mon-Calamari-Sklave Ackbar konnte ent-
kommen und schloss sich bald danach der Rebellen-Allianz
an.

Die Rebellen wussten, dass ihre einzige Chance darin be-
stand, eine Kopie der Blaupausen des Todessterns in die
Hand zu bekommen und sie auf die Verwundbarkeit der Sta-
tion zu überprüfen. Bail Organa und Mon Mothma entwarfen
zahlreiche Pläne für eine Beschaffungsaktion. Aufständische
von Toprawa stahlen schließlich bei einem Überfall den größ-
ten Teil der technischen Details, bevor diese an das Imperiale
Informationszentrum übermittelt werden konnten. Auf Da-
nuta brach ein bislang unerprobter Agent der Allianz und
ehemaliger Offizier der Sturmtruppen namens Kyle Katarn in
eine imperiale Anlage ein und verschwand anschließend mit
einem zweiten Satz der Baupläne. In der Kombination erga-
ben die beiden Blaupausen eine vollständige Übersicht über
die Konstruktion des Todessterns.

115

chronik-29.jpg
Sklaverei aufDespayrel
Aber der Geheimdienst des Imperiums lernte aus dieser
Schlappe: Sternzerstörer riegelten das Toprawa-System ab
und Sturmtruppler landeten, um die Rebellen zu vernichten
und die Pläne zurückzubekommen. Die einzige Hoffnung der
Allianz war ein riskanter Datentransfer innerhalb des
Systems. Da traf unter dem Deckmantel diplomatischer Im-
munität Prinzessin Leia Organa, die Adoptivtochter von Bail
Organa, im Toprawa-System ein; ihr Konsularschiff Tantive IV
fing die Pläne des Todessterns ab und sprang anschließend in
den Hyperraum. Tragischerweise kamen die von Bria Tharen
und ihrem Geschwader Rote Hand angeführten Rebellen alle-
samt auf Toprawa ums Leben.

Jetzt, da die Geheimwaffe des Imperiums verraten war,
machte sich Darth Vader mit seinem Sternzerstörer Devasta-
tor an die Verfolgung der fliehenden Prinzessin. Er hatte ge-
schworen, die gestohlenen Informationen um jeden Preis zu-
rückzuholen.

116

Vorbereitung zur Schlacht
im Jahr der S.Y.

Kurz bevor die Führer der Allianz die Operation auf Toprawa
zur Beschaffung der Todesstern-Pläne autorisierten, hatte
Mon Mothmas Besorgnis über die große Zahl imperialer
Agenten, die sämtliche Aktivitäten der Rebellen ausforschten,
immer mehr zugenommen. In kluger Voraussicht wies sie
darauf Jan Dodonna, den pensionierten General, der für das
Hauptquartier auf Dantooine zuständig war, an, seine Opera-
tionsbasis unverzüglich an einen noch abgelegeneren Ort zu
verlegen: in die Massassi-Ruinen auf dem vierten Mond von
Yavin.

Dodonna war selbst ein erfahrener Kämpfer und brillanter
Taktiker und hatte als einer der ersten Captains einen republi-
kanischen Sternzerstörer befehligt. Obwohl er der Regierung
stets treu ergeben war, stieß ihn das brutale Vorgehen des Im-
perators zunehmend ab. Doch anstatt das Wort zu ergreifen
und in seinen Augen zum Verräter zu werden, bot Dodonna
einfach seinen Rücktritt an, was von jüngeren imperialen Mi-
litärkommandeuren freudig begrüßt wurde. Das Imperium
gelangte zu dem Schluss, Dodonna nicht mehr umerziehen
zu können, und erließ einen geheimen Befehl, ihn unverzüg-
lich und in aller Stille zu exekutieren.

Als Mon Mothma von dem Hinrichtungsbefehl erfuhr,
schickte sie Dodonna eine dringende Botschaft, um ihn zu
warnen und zum Übertritt auf ihre Seite zu bewegen. Do-
donna weigerte sich zunächst, da die Rebellion nach seinen
strengen militärischen Maßstäben eine verräterische Erhe-
bung gegen die gesetzmäßige Regierung war. Doch als die
mörderischen Kräfte des Imperiums ohne Vorwarnung einen
Anschlag auf ihn verübten und ihn kaltblütig zu töten ver-
suchten, kämpfte sich Dodonna im Nachthemd den Weg frei
und entkam. Der feige Verrat brachte ihn endgültig auf und er
wurde zu einem zuverlässigen Mitglied der Allianz.

Als in einer Schiffsladung ein imperialer Detektor gefun-
den wurde, erwies sich Mon Mothmas Verdacht hinsichtlich
des Stützpunktes auf Dantooine als begründet. General Do-
117


donna brach ebenso effizient wie schnell die Zelte ab und ließ
die gesamte Ausrüstung der Basis auf den Dschungelmond
Yavin schaffen. Dort erwartete er mit seinen ständig wachsen-
den Truppen die Entscheidungsschlacht.

Gemäß einer unabdingbaren Klausel des Abkommens von
Corellia, des Dokuments also, das erst vor kurzer Zeit die di-
versen Widerstandsgruppen gegen das Imperium vereint
hatte, kündigte Mon Mothma Palpatine und seiner Politik in
scharfer Form den Gehorsam auf und bekannte sich offen zur
Rebellion. Der Imperator löste in Erwiderung dieser sich wie
ein Lauffeuer verbreitenden Erklärung den Imperialen Senat
formell auf und beseitigte damit die letzten Überbleibsel der
Alten Republik. Palpatine setzte überall Regionalgouver-
neure ein, ruchlose Großmuftis wie Tarkin, die unmittelbar
über ihren jeweiligen Sektor herrschen sollten.

Wäre es nicht schon vorher offensichtlich gewesen, so hätte
spätestens jetzt nicht mehr der geringste Zweifel bestehen
können: Der Konflikt zwischen der Rebellen-Allianz und dem
Imperium konnte unmöglich mit politischen Mitteln beige-
legt werden.

Die Gefangennahme von Prinzessin Leia
im Jahr der S.Y.

Leia Organa, jung, unerfahren und voller Tatendrang, warb
für die Rebellion und leitete eine Vielzahl wichtiger kodierter
Nachrichten weiter, die dabei halfen, die Allianz zusammen-
zuhalten. Aufgrund ihrer kontaktfreudigen Natur unternahm
sie unter den Augen der Öffentlichkeit zahlreiche »Wohltätig-
keitsreisen« von Welt zu Welt, die oft als Tarnung für ihre re-
bellischen Aktivitäten dienten. Darth Vader und der Impera-
tor verdächtigten Organa längst der Beteiligung an der
Rebellion, konnten ihr jedoch lange Zeit nichts nachweisen.

Sie war die perfekte Agentin für die Übernahme der Todes-
stern-Pläne von den Aufständischen auf Toprawa; und kaum
hielt sie die Pläne in der Hand, setzte sie auch schon Kurs auf
Alderaan, wo sie sie ihrem Pflegevater Bail Organa und den

118

übrigen Führern der Rebellion übergeben wollte. Das Timing
war dabei von entscheidender Bedeutung. Denn sobald der
Todesstern in Betrieb genommen worden war, konnte die
Kampfstation eine beispiellose Schreckensherrschaft über die
gesamte Galaxis ausüben.

Doch Darth Vader kannte bei der Jagd auf seine Beute keine
Skrupel. Vaders Sternzerstörer Devastator holte Organas we-
sentlich kleineres Schiff Tantive IV über der am Äußeren Rand
gelegenen Welt Tatooine ein. Dann wurde das kleine Raum-
fahrzeug von imperialen Sturmtruppen geentert. Doch wäh-
rend des folgenden Feuergefechts gelang es Organa, die Pläne
des Todessterns in einen kleinen Astromechdroiden zu über-
tragen. Dieser Droide, R2-D2, erhielt die Anweisung, die
Pläne einem einsiedlerischen Jedi-Ritter zu übergeben: Obi-
Wan Kenobi, dem Helden aus der Zeit der Klon-Kriege, der
sich in die Einsamkeit von Tatooine zurückgezogen hatte. Ge-
meinsam mit seinem ständigen Begleiter, dem Protokolldroi-
den C-3PO, entkam R2-D2 den Kämpfen in einer winzigen
Rettungskapsel - die Prinzessin jedoch wurde festgenommen.

Organa wurde als Gefangene auf Großmufti Tarkins so-
eben fertig gestellte Kampfstation gebracht. Sie widerstand
Vaders rigorosen Verhörmethoden und behielt den Standort
des geheimen Rebellenstützpunkts für sich. Tarkin, der da-
rauf brannte, den neuen Todesstern zu testen und den stähler-
nen Würgegriff des Imperators noch zu verstärken, sann auf
ein anderes Mittel, die Prinzessin zu bezwingen: Er drohte
damit, Alderaan, Organas friedliebende Heimatwelt, zu zer-
stören, wenn sie nicht die Informationen preisgab, die er von
ihr verlangte.

Organa, die sehr gut über die Fähigkeiten der Superwaffe
sowie das Ausmaß von Tarkins Skrupellosigkeit Bescheid
wusste, erkannte, dass er nicht bluffte. In der Hoffnung, dass
der Stützpunkt wie geplant rechtzeitig verlegt worden war,
verriet sie widerstrebend dessen bisherigen Standort Dan-
tooine. Trotzdem beschloss Tarkin, an Alderaan ein brutales
Exempel für die Rebellen und die gesamte Galaxis zu sta-
tuieren.

Ohne jede Vorwarnung vernichtete der Todesstern in
119

chronik-30.jpg
Die letzten Stunden von Aldaraan
einem der finstersten Gewaltakte, die das Imperium je began-
gen hat, den Planeten Alderaan und seine Milliarden Bewoh-
ner. Anschließend wurde Leia Organa wieder in ihren Zellen-
block abgeführt, wo sie auf ihre Hinrichtung warten sollte.

Neue Hoffnung
im Jahr der S.Y.

Zur selben Zeit, als Prinzessin Leia zum Tode verurteilt
wurde, kam auf dem Wüstenplaneten Tatooine eine Entwick-
lung in Gang, die schließlich zum Sieg über den Imperator
führen sollte. Die beiden Droiden, die die gestohlenen Pläne
des Todessterns mit sich führten, wurden von Jawa-Händlern
gefangen genommen und an den Besitzer einer abgelegenen
Feuchtfarm verkauft. Dort entdeckte der junge Farmer Luke
Skywalker zufällig die in R2-D2s Speicher verborgene Holo-
Botschaft der Prinzessin.

Es war R2-D2, der Skywalker anschließend zu dem Jedi-
Einsiedler Obi-Wan Kenobi führte. Der Droide hatte sich, um

120

seine Mission für Leia Organa zu erfüllen, heimlich in die ein-
samen Wüsten von Tatooine davongestohlen. Skywalker und
C-3PO suchten und fanden ihn, wurden jedoch von wilden
Wüstenbewohnern, den Tusken-Räubern oder Sandleuten,
angegriffen. Kenobi half und brachte das Trio zu seiner Be-
hausung in der Wüste. Endlich konnte Leias Aufzeichnung
dem vorgesehenen Empfänger übermittelt werden.

Kenobi, den insgeheim ein unausgesprochenes zweites
Motiv bewegte, erklärte sich widerstrebend bereit, die Todes-
stern-Pläne nach Alderaan zu Senator Bail Organa zu brin-
gen. Denn er allein wusste, dass Luke Skywalker der Sohn
von Anakin Skywalker war, dem Jedi, der zu Darth Vader ge-
worden war. Zudem zeigte Luke eine starke Neigung zur
Macht.

Inzwischen wurde Skywalkers Zuhause von Imperialen
zerstört, die nach den beiden Droiden suchten, und seine
Tante und sein Onkel wurden getötet. Nun blieb ihm keine
andere Wahl mehr, als Kenobi auf seiner Mission zu beglei-
ten.

Während sich das Netz der Im-
perialen um Tatooine weiter zu-
zog, heuerte Kenobi zwei kleine
Schmuggler an, Han Solo und
seinen Kopiloten Chewbacca,
um die kleine Gruppe un-
bemerkt auszufliegen. Mit
knapper Not entkam So-
los Raumschiff, der Mil-
lennium Falke,
den im-
perialen Truppen und
den im All lauernden
TIE-Jägern und jagte da-
von.

Auf dem Weg nach
Alderaan machte sich
Kenobi daran, dem jun-
gen Skywalker den Ge-

chronik-31.jpg
brauch der Macht zu Obi-Wan Kenobis Opfer
121

lehren. Doch als sie das Alderaan-System erreichten, stell-
ten sie fest, das der Planet vollständig vernichtet worden
war. Kurz darauf wurde ihr Raumer vom Todesstern aufge-
bracht.

Bei dem Versuch, von der riesigen Kampfstation zu ent-
kommen, entdeckte Skywalker, dass Leia Organa dort gefan-
gen gehalten wurde, und überredete Solo, ihm bei ihrer Be-
freiung zu helfen. Kenobi sabotierte in der Zwischenzeit den
Traktorstrahl, der ihr Raumschiff an der Flucht von der Sta-
tion hinderte. Doch ehe Kenobi zu ihrem Treffpunkt gelangte,
begegnete er in der Gestalt seines ehemaligen Schülers Darth
Vader seiner Nemesis. Während Skywalker, Solo, Organa und
Chewbacca zum Falken zurückkehrten, um sich den Weg frei
zu schießen, opferte der große Jedi Obi-Wan Kenobi sein
Leben, um ihre Flucht zu gewährleisten.

Der Falke sprang mit den kostbaren Plänen des Todessterns
an Bord in den Hyperraum und raste zu dem neuen Rebellen-
stützpunkt auf Yavin 4. Niemand ahnte indes, dass die Impe-
rialen am Schiffsrumpf einen Peilsender angebracht hatten.
Auf dem Dschungelmond studierten General Dodonna und
sein Team in aller Eile die Bauweise der Kampfstation, um
eine Schwachstelle zu finden, als der Todesstern selbst im
System auftauchte, um die Basis zu zerstören.

Die Rebellen hatten nur eine einzige Chance: Ein kleines
Raumschiff würde mit einem Protonentorpedo den Schacht
eines winzigen Wärmeaustauschers auf der Oberfläche des
Todessterns treffen müssen; anschließend musste das Ge-
schoss bis zum Hypermateriekern der Station vordringen
und dort eine Kettenreaktion auslösen.

Während die Superwaffe sich bereits einer Position nä-
herte, von der aus sie den Dschungelmond würde vernichten
können, gingen Schwärme von Jagdmaschinen der Rebellen
wie stechende Insekten zum Angriff über. Im Gegenzug
schwärmten die TIE-Jäger der Imperialen aus, unter denen
sich einer befand, der von Darth Vader persönlich gelenkt
wurde. Zahlreiche Rebellen fanden in der Schlacht von Yavin
den Tod, aber ein Pilot, Luke Skywalker, der seine eben erst
entdeckten Fähigkeiten in der Macht einsetzte, verzeichnete

122

einen Volltreffer, der die Zerstörung des Todessterns und den
Tod Tarkins zur Folge hatte.

Ein enormer Sieg für die Rebellen-Allianz.
Die Schlacht und ihre Folgen
0 - 0,5 n.S.Y.

Darth Vader entkam der Vernichtung des Todessterns in sei-
nem verbesserten TIE-Jäger.

Er hatte im Verlauf der Schlacht erkannt, dass der Pilot, der
die Station schließlich zerstörte, über ungewöhnlich starke
Fähigkeiten in der Macht verfügte. Da er die Herkunft des Pi-
loten bereits erahnte, zog er es vor, dem Imperator nicht per-
sönlich Bericht zu erstatten. Stattdessen verfolgte der Dunkle
Lord in den darauf folgenden Monaten eigene Ziele und ging
jedem Hinweis auf den neuen Helden der Rebellion nach.
Aber erst die Folterung eines gefangenen Rebellen auf Centa-
res brachte die Wahrheit ans Licht: Der Bezwinger des Todes-
sterns war Luke Skywalker, Vaders eigener Sohn.

chronik-32.jpg
Die Executor vor der Fertigstellung
123

Auf Coruscant zeigte sich der Imperator äußerst ungehal-
ten über den Konstruktionsfehler, der es den Rebellen ermög-
licht hatte, seinen Todesstern zu vernichten. Er rief Bevel Le-
melisk, den Erfinder der Superwaffe, zu sich und ließ ihn auf
die denkbar grausamste Weise exekutieren. Palpatine sah vol-
ler Genuss zu, wie sich der Ingenieur schreiend unter Schmer-
zen wand.

Doch das Genie und der Einfallsreichtum eines so brillan-
ten Mannes wie Lemelisk konnten unmöglich vergeudet wer-
den; also benutzte Palpatine seine experimentelle KJoning-
Anlage und erweckte den Rüstungsingenieur wieder zum
Leben. Der völlig wiederhergestellte Lemelisk, der sich der
Qualen seiner Hinrichtung lebhaft erinnerte, hatte keine an-
dere Wahl, als noch härter als zuvor am Umbau des Todes-
sterns zu arbeiten.

So mancher hat sich gefragt, ob der Imperator weise han-
delte, als er einen zweiten Todesstern bauen ließ, doch es wäre
kurzsichtig gewesen, das ganze Projekt einfach fallen zu las-
sen. Schließlich funktionierte die Superwaffe; die Zerstörung
von Alderaan hatte dies hinlänglich bewiesen. Abgesehen von
einem leichtsinnig ohne Schutz belassenen Wärmeaustauscher
erfüllte der Todesstern sämtliche Leistungskriterien. Und da
dieser Fehler leicht zu beheben war, konnte niemand im ge-
samten Imperium ein derart kostspieliges Unternehmen ohne
weiteres aufgeben.

Wann immer der Imperator bemerkte, dass das Tempo
oder der Enthusiasmus seines verhätschelten Ingenieurs
nachließ, ließ er Lemelisk erneut hinrichten und dann wieder
auferstehen. Dies geschah mehrere Male und in der Rück-
schau scheint kein Zweifel daran möglich, dass Palpatine auf
diese Weise den Vorgang des Klonens im eigenen Interesse
testete, da die Dunkle Seite seinen Körper immer mehr zer-
störte.

Für kurze Zeit vernachlässigten Vader und der Imperator
die Rebellen und richteten ihre Aufmerksamkeit stattdessen
auf die Gilde der Kopfgeldjäger. Gegen den heftigen Wider-
stand von Prinz Xizor, dem Paten des Verbrechersyndikats
Schwarze Sonne, sowie gegen Vaders Einspruch billigte Pal-

124

patine einen Plan zur Auslöschung der Gilde. Als Vollstrecker
ihrer Vernichtung wurde der berühmte Kopfgeldjäger Boba
Fett verpflichtet. In einer blutigen Auseinandersetzung, die
als der Kopfgeldjägerkrieg in die Geschichte einging, gelang
es Fett, die Organisation in unzählige Splittergruppen und
freie Agenten zu zerschlagen. Während der darauf folgenden
Jahre spannte Vader diese ungebundenen Jäger gelegentlich
für seine eigenen Zwecke ein.

Die Rebellen in der Falle
0 - 0,5 n.S.Y.

Die Allianz bereitete sich unmittelbar nach der Feier ihres Sie-
ges darauf vor, ihre nunmehr preisgegebene Basis auf Yavin 4
zu verlassen. Die Zerstörung des Todessterns war ein Wunder

chronik-33.jpg
Dunkle Truppen
125

gewesen, aber die Rebellen wussten, dass sie gegen eine voll
ausgerüstete imperiale Streitmacht keine Chance haben wür-
den. Zum Glück hatte sich ein Großteil der Rebellenflotte,
darunter die riesigen von Ackbar befehligten Mon-Calamari-
Kreuzer sowie die Fluchtraumer mit der Exilregierung an
Bord, nicht über Yavin befunden; die Schiffe hielten sich noch
immer an unterschiedlichen Orten im All auf.

General Dodonna organisierte die Evakuierung des Stütz-
punktes auf Yavin. Nachdem das schwere Gerät erfolgreich
abtransportiert war, doch noch ehe die Führungscrew und die
Hilfstruppen den Mond verlassen hatten, erschien eine Flot-
tille imperialer Abfangkreuzer im System und blockierte die
Fluchtwege in den Hyperraum. Seltsamerweise gingen die
Kriegsschiffe jedoch nicht zum Angriff über, sondern bildeten
lediglich eine lockere Barriere und hinderten Dodonna, Or-
gana, Skywalker sowie weitere verdiente Rebellen an der
Flucht.

Die Blockade war von Darth Vader angeordnet worden,
der jedoch - noch - nicht daran dachte, den Stützpunkt in
Schutt und Asche zu legen. Denn in den Raumschiffwerften
von Fondor stand der erste Supersternzerstörer, der auf den
Namen Executor getauft wurde, kurz vor der Vollendung. Der
Großraumer sollte Vaders neues Flaggschiff werden und so
viel militärische Schlagkraft in sich vereinen, wie eine ganze
Armada kleinerer Schiffe. Vader wollte die Executor als sein
persönliches Racheschwert gegen die aufständischen Rebel-
len einsetzen, um ihnen seine Demütigung im Kampf um den
Todesstern heimzuzahlen.

Andere hochrangige Imperiale verspotteten Vaders Strate-
gie als lächerliche Prahlerei. Mehrere Admirale planten sogar
insgeheim einen Sabotageanschlag auf die Executor und Ad-
miral Griff, der vorgab, mit den Rebellen zu sympathisieren,
lieferte der Allianz Schlüsselinformationen über die Bauweise
des Supersternzerstörers. Luke Skywalker durchbrach dar-
aufhin die Blockade und drang in die Schiffswerft bei Fondor
ein. Doch Griffs vermeintlicher Verrat entpuppte sich als
Kriegslist und Skywalker wurde um ein Haar erwischt und
gefangen genommen. Er hatte zwar nur leichte Schäden ver-

126

Ursachen können, doch es gelang ihm, mit zahllosen Erkennt-
nissen über das riesige Schlachtschiff zu den Rebellen zurück-
zukehren.

Skywalker durchbrach die Blockade noch mehrere Male.
Bei der Rückkehr von einer anderen Mission täuschte er die
imperialen Verfolger, indem er sein Schiff in den »Windschat-
ten« eines vorüberziehenden Hyperkometen lenkte. Auf einer
durch Schwärme von Asteroiden führenden Umlaufbahn
folgte er der Flugbahn des Kometen bis zu einem abgelege-
nen System, wo er auf einem vergessenen Eisplaneten na-
mens Hoth abstürzte. Dort traf er auf einen exilierten impe-
rialen Gouverneur, der sich in den Eisfeldern ein einfaches
Zuhause geschaffen hatte. Skywalker tötete den verräteri-
schen Verbannten, der in Wirklichkeit ein menschlicher Re-
plikantendroide war, in Notwehr, nahm Verbindung mit der
Allianz auf und schlug Hoth als möglichen Standort für den
neuen Stützpunkt vor.

Der Gegenschlag des Imperiums
0,5 - 2 n.S.Y.

Neben Skywalker erwiesen sich auch andere Rebellen als ge-
wiefte Piloten, die die Blockade um Yavin 4 mit ihren kleinen
Raumern immer wieder durchbrachen. Die lokalen Flotten-
kommandeure bebten vor Zorn und legten Vader eindring-
lich die Notwendigkeit eines schnellen und entschiedenen
Eingreifens nahe. Währenddessen wurde der Bau der Execu-
tor
konsequent vorangetrieben. General Dodonna war be-
sorgt: Während kleinere Schiffe wie der Falke die Blockade
überwinden konnten, würden größere Raumfahrzeuge mit
Sicherheit aufgebracht werden. Dodonna nahm Kontakt mit
Mon Mothma und Ackbar bei der Flotte auf und traf Vorkeh-
rungen für einen Ablenkungsangriff.

Der Ansturm der Imperialen erfolgte schließlich sechs Mo-
nate nach der Schlacht von Yavin. Während Ackbar den
größten Teil der imperialen Streitkräfte im Valusk-Cluster
binden konnte, erschien die mächtige Executor, um den Stütz-
127


punkt auf Yavin zu zerstören. Dodonna setzte sämtliche Jä-
ger und Transporter der Basis in Marsch, weigerte sich je-
doch stur, den Mond selbst zu verlassen, ehe nicht alle an-
deren in Sicherheit waren. Der alte General löste eine Serie
von Vibroladungen aus und vernichtete so ein ganzes Ge-
schwader angreifender TIE-Bomber. Man nahm allgemein
an, dass Dodonna die Detonation nicht lebend überstanden
hatte, in Wirklichkeit war er jedoch schwer verletzt in Ge-
wahrsam genommen worden. Nach mehreren Monaten in
einer Zelle wurde er einer der ersten Insassen jenes neuen
imperialen Gefängnisses, das unter dem Namen Lusankya be-
kannt wurde.

Die evakuierten Rebellen vereinigten sich erfolgreich mit
der Hauptstreitmacht der Allianz, die ihren neuen Stützpunkt
eigentlich auf der Eiswelt Hoth einrichten wollte. Stattdessen
mussten die Rebellen ihre Pläne aufschieben, da zunächst die
Ergänzung ihrer Ausrüstung, der medizinischen Vorräte und
der Verpflegung anstand. Als Erstes ließ sich die Allianz im
Großen Plooriod-Cluster auf riskante Verhandlungen mit
dem imperialen Overlord Ghorin ein, um von ihm mehrere
Schiffsladungen dringend benötigten Weizens zu erhalten.
Als sich jedoch herausstellte, dass die Lieferung vergiftet war,
wandten sich die Rebellen gegen Ghorin.

Der Allianz-Agent Kyle Katarn, der bei der Beschaffung
der Todesstern-Pläne geholfen hatte, wurde von Mon
Mothma zwangsweise in Dienst gestellt, als sie von dem
neusten Projekt des Imperators, den Dunklen Truppen, er-
fuhr, in dessen Verlauf ein Kontingent mechanisierter Super-
sturmtruppen erschaffen werden sollte. Katarn vereitelte das
Vorhaben, indem er die Fertigungsanlage der Dunklen Trup-
pen im Weltraum zerstörte. Dabei gelang ihm außerdem die
Befreiung von Crix Madine aus einem imperialen Gefängnis.
Madine war ein Elitesoldat des Imperiums, der zu den Re-
bellen überlief, nachdem er gezwungen worden war, auf ei-
nem Planeten eine unheilbare Seuche auszulösen. Auf dem
Weg zur Allianz geriet er während eines Zwischenstopps auf
Corellia beinahe erneut in imperiale Gefangenschaft, wurde
jedoch durch das Renegaten-Geschwader - eine Spezialein-

128

heit von Sternjägerpiloten, die von Luke Skywalker und
Wedge Antilles ins Leben gerufen worden war - davor be-
wahrt. Mon Mothma hieß Madine in der Rebellen-Allianz
willkommen und machte ihn zum General. Er sollte danach
lange Jahre eng mit dem Renegaten-Geschwader zusammen-
arbeiten.

Dann senkten sich schwere Lasten auf die Schultern der
Rebellenführer: Bail Organa war bei der Vernichtung von Al-
deraan getötet worden und hatte Mon Mothma und Garm Bei
Iblis als die hochrangigsten Vertreter der Allianz zurückgelas-
sen. Die beiden Führungspersönlichkeiten trafen einander
nur sehr selten und als Mon Mothma einen Angriff auf Mil-
vayne befahl, sah Bei Iblis darin ein Selbstmordkommando.
Er scharte seine loyalen Truppen um sich und kehrte der
Rebellion den Rücken. Während der darauf folgenden neun
Jahre sollte seine Privatarmee zahlreiche unabhängige Siege
verzeichnen.

Der Verlust von Bei Iblis fand einen Ausgleich, als sich der
Bothan-Politiker Borsk Fey'lya und seine beachtliche Fraktion
der Allianz anschlössen. Der Sieg der Rebellen bei Yavin hatte
Fey'lya zutiefst beeindruckt; er unternahm seinen Schritt je-
doch nicht aus weltanschaulichen Erwägungen, sondern um
Ansehen und Macht zu erlangen.

Die Rebellion führte in den folgenden Jahren zahlreiche
Schläge in Guerilla-Manier gegen das Imperium, darunter die
Mission Widderkopf, bei der vier in einem Raumdock lie-
gende Sternzerstörer zerstört wurden. Gleichwohl blieb die
Flotte der Allianz, während sie nach einer neuen zentralen
Operationsbasis Ausschau hielt, verstreut und ständig auf der
Flucht. Für kurze Zeit fand der Dschungelplanet Thila Ver-
wendung, wurde jedoch bald wieder geräumt, da man an-
nahm, die Imperialen könnten damit rechnen, dass die Rebel-
len sich abermals eine Dschungelwelt wie Yavin 4 aussuchen
würden. Technische Teams der Allianz schufen auf einer
Reihe in Frage kommender Welten die nötigen Grundlagen,
unter anderem auch auf Hoth, doch Mon Mothma hielt sich
weiterhin alle Möglichkeiten offen.

Auch die Imperialen brachten ganze Flotten auf den Plan
129

und setzten Tausende von automatischen Sondendroiden
oder Sobots aus, um ihre Feinde aufzuspüren. Doch die ge-
waltige Zahl nicht registrierter Siedlungen und Schmuggler-
lager löste zahllose Fehlalarme aus.

Circarpous schließt sich dem Widerstand an
2
n.S.Y.

Als Geschäftszentrum des Gebiets, das als die Expansions-
region bekannt ist, bietet Circarpous IV zahlreichen Finanz-
strategen der Galaxis eine Heimat. Abgestoßen von den in
Palpatines Imperium üblichen astronomischen Abgaben und
ruinösen Kosten, kamen diese führenden Köpfe der Wirt-
schaft überein, die Rebellen-Allianz insgeheim zu finanzieren
und ein persönliches Treffen mit Leia Organa anzuberaumen.
Organa und ihr Protokolldroide reisten darauf unter dem
Geleitschutz von Luke Skywalker nach Circarpous IV.

Doch ein Maschi-

nenschaden zwang
die beiden Raum-
schiffe der Allianz
zur Notlandung auf
Circarpous V - ein
feuchter, strategisch
bedeutungsloser
Sumpfplanet, der bei
den Einheimischen
Mimban heißt -, wo
das Imperium heim-
lich eine illegale Do-
lovitmine eingerich-
tet hatte. Organa und
Skywalker gerieten
in Gefangenschaft
und Darth Vader flog,
sobald man ihn be-

chronik-34.jpg
nachrichtigt hatte, Begegnung mit dem Dunklen Lord
130

ebenfalls in das System. Doch die beiden Rebellen flohen noch
vor seiner Ankunft in die Sümpfe.

Vader holte seine Beute an dem von Schlingpflanzen über-
wucherten Tempel von Pomojema ein. Der Tempel barg den
sagenhaften Kaiburr-Kristall, einen leuchtenden Splitter, der
die Macht tausendfach zu verstärken vermochte. Skywalker
zog sein Lichtschwert und stellte sich Vader zum Zweikampf.

Es bleibt eine bemerkenswerte Feststellung, dass Skywal-
ker, der damals noch ein Jedi ohne Ausbildung war, gegen
seinen weitaus erfahreneren Gegner standhalten konnte.
Möglicherweise trug ja der Kaiburr-Kristall dazu bei, doch
Skywalker hat später berichtet, dass ihm der Geist von Obi-
Wan Kenobi erschienen sei, von seinem Körper Besitz ergrif-
fen und seine Hand geführt habe, so wie ein Puppenspieler
seine Marionette führt. Kenobis Energie entfesselte eine so
wütende Schlagkraft, das Skywalker dem Dunklen Lord den
Schwertarm abtrennte. Doch die Anstrengung schien Lukes
unsichtbaren Wohltäter zu erschöpfen, während Vader seiner
schlimmen Verletzung lediglich mit einem Achselzucken be-
gegnete. Aber ein unglücklicher Fehltritt ließ ihn in einen
maroden Brunnen stürzen, so dass Skywalker entkommen
konnte.

Nachdem die Geschwister wieder zur Flotte der Allianz
gestoßen waren, setzte Organa die Circarpoussianer von dem
imperialen Dolovit-Bergwerk auf Mimban in Kenntnis. Voller
Zorn über diese Täuschung versorgte der Untergrund von
Circarpous die Rebellen fortan im Verborgenen mit Nach-
schub. Dieser Zustrom neuer Credits wirkte sich entschei-
dend auf die Aufrüstung des Militärs der Rebellen aus; sie
erwarben eine KDY-Ionenkanone zur planetaren Verteidi-
gung, die sie auf ihrem nächsten Stützpunkt installieren
wollten.

Der Kaiburr-Kristall erfüllte die in ihn gesetzten Erwartun-
gen indes nicht, denn Skywalker entdeckte, dass die Kraft des
Kristalls mit wachsender Entfernung von Mimban und be-
sonders vom Pomojema-Tempel immer weiter abnahm.

Obwohl das Schmuckstück damit nur mehr eine Kuriosität
war, blieb es lange Jahre in Skywalkers Besitz. Schließlich be-

131

nutzte er den Kristall als Lehrhilfe und versuchsweise sogar
als Fokus eines Lichtschwerts. Das Resultat erwies sich als
bemerkenswert stark und Energie sparend.

Eine Zuflucht im Eis
2-3 n.S.Y.

Schließlich entschied sich Mon Mothma doch dafür, die neue
Kommandozentrale der Rebellen auf der Eiswelt Hoth ein-
zurichten. Die Techniker der Allianz brachten die Vorarbeiten
zum Abschluss, die sie bereits Monate zuvor begonnen hat-
ten, und bauten einen Stützpunkt, der sich das harte Klima
zu Nutze machte. Die Echo-Basis wurde von General Car-
list Rieekan geleitet, einem der Überlebenden von Alde-
raan, der mit angesehen hatte, wie der Todesstern seine
Heimatwelt vernichtete. Auch Leia Organa stellte Sicherheit
über Bequemlichkeit und richtete sich in den ins Eis getrie-
benen Stollen häuslich ein. Aber als sich zwischen ihr und
Han Solo erste Anzeichen einer stürmischen Romanze an-
bahnten, trat immerhin ein Element menschlicher Wärme in
ihr Leben.

Die Rebellen unternahmen alles, um ihr Hauptquartier zu
verheimlichen, und hielten die Anzahl ankommender und ab-
fliegender Schiffe so gering wie möglich. Obwohl Han Solo
während eines vorübergehenden Aufenthalts auf Ord Man-
tell mehrere Zusammenstöße mit Kopfgeldjägern hatte,
brachte keiner der Söldner den Standort der Echo-Basis in
Erfahrung.

Unterdessen verstärkte Mon Mothma die Schlagkraft der
Hauptstreitmacht der Rebellen weiter, um sie auf eine neue
Operation vorzubereiten. Doch bevor die Allianz losschlagen
konnte, musste sie in der Schlacht von Derra IV noch eine
schwere Niederlage hinnehmen. Dort wurde bei einem von
Darth Vader persönlich geleiteten Angriff ein dringend benö-
tigter Geleitzug mit Nachschub samt Jäger-Eskorte in Stücke
geschossen. Der Tod des Geschwaderführers ließ Luke Sky-
walker in den Rang eines Commanders aufsteigen, doch

132

nichts vermochte den Verlust der unentbehrlichen Munitions-
ladung auszugleichen.

Seit dem großen Sieg bei Yavin waren Jahre vergangen
und das Imperium blieb den Rebellen ohne Unterlass auf
den Fersen. Für die Rebellion war eine dunkle Zeit ange-
brochen.

Ein Licht verblasst
Die Schlacht von Hoth
3 n.S.Y.

Eine der zahlreichen von imperialen Suchtrupps ausgesetzten
Sondendroiden fing schließlich ein schwaches Signal aus dem
Hoth-System auf. Als die Sonde den Eisplaneten untersuchte,
entdeckte sie Hinweise auf die Echo-Basis und übermittelte
die Nachricht unverzüglich an Darth Vaders Flaggschiff. Va-
der brachte darauf seine persönliche Sternzerstörerflotte, die
Todesschwadron, in Stellung und befahl den Angriff auf die
Basis.

General Riiekan, der das Signal der Robotsonde aufgefan-
gen hatte, war sich sicher, dass der Stützpunkt auf Hoth das
nächste Ziel eines imperialen Angriffs sein würde. Er hatte
die Zerstörung von Alderaan mit eigenen Augen gesehen und
befahl daher die sofortige Evakuierung der Basis. Denn ob-
wohl die Rebellen über mächtige Mittel zu ihrer Verteidigung
verfügten, hing die Existenz der Echo-Basis doch eher von
Geheimhaltung als von militärischer Stärke ab. Leia Organa
und Riiekan ließen sämtliche Transportschiffe beladen und
ordneten deren raschen Aufbruch an. Doch es sollte ein ver-
zweifelter Wettlauf gegen die Zeit werden.

Vaders Flotte tauchte auf, noch ehe der erste Frachter star-
ten konnte, doch ein überraschender Feuerstoß aus der neuen
lonenkanone der Rebellen schuf einen Fluchtkorridor für die
großen Schiffe. Als imperiale AT-AT-Kampfläufer die Basis
am Boden attackierten, kämpften die Schneegleiter der Rebel-
len eine aussichtslose Schlacht gegen sie. Viele Verteidiger op-

133

ferten ihr Leben, um den verbliebenen Streitkräften die Zeit
zu verschaffen, die sie für ihre Flucht benötigten.

Die Echo-Basis fiel nach schweren Verlusten auf beiden Sei-
ten. Vader marschierte bereits in das zerstörte Kommando-
zentrum, als Leia Organa an der Seite von Han Solo mit dem
Millennium Falken entkam. Skywalker floh auf eigene Faust.

Vader nahm mit seiner Flotte die Verfolgung auf. Obwohl
er wusste, dass Luke Skywalker sein Sohn war, hegte er zu
diesem Zeitpunkt noch keinen Verdacht, dass es sich bei Leia
Organa um seine leibliche Tochter handelte. Doch dessen
ungeachtet war Organa eine mächtige Persönlichkeit der Re-
bellion - eine Persönlichkeit, die um jeden Preis gefangen
werden musste. Aber Solo erwies sich einmal mehr als bemer-
kenswerter Pilot. Er wich den Verfolgern aus, indem er direkt
durch das Herz des Hoth-Asteroidenfelds flog. Sie entkamen,
aber der Hyperantrieb des Schiffs trug ernste Schäden davon.

Zur Unterstützung bei seiner Hatz rief Vader eine Samm-
lung niederträchtiger Kopfgeldjäger zusammen; die meisten
von ihnen arbeiteten seit der Zerschlagung der Kopfgeldjä-
gergilde als unabhängige Agenten. Unter den Jägern befand
sich auch Boba Fett, der schon seit den Tagen vor der Schlacht
von Yavin, als er im Auftrag des Dunklen Lords den abge-
schlagenen Kopf einer Icarii-Prophetin geliefert hatte, die
besondere Gunst von Darth Vader genoss.

Solo, der glaubte, die imperialen Häscher abgehängt zu ha-
ben, reparierte notdürftig den Hyperantrieb und lenkte sein
Schiff mehr schlecht als recht durch den Isonischen Korridor,
um so nach Bespin zu gelangen. In Cloud City traf er Lando
Calrissian wieder, den früheren Eigner des Millennium Falken
und jetzigen angesehenen Geschäftsmann. Wenngleich die
beiden Männer in der Vergangenheit nicht immer einer Mei-
nung gewesen waren - vor allem was die Schlacht von Ylesia
anging -, betrachtete Solo Calrissian noch immer als einen
Freund und bat ihn daher um Hilfe bei der Reparatur seines
Schiffes.

Doch Boba Fett war Solo bis nach Cloud City gefolgt und
verriet Vader dessen Aufenthaltsort. Vader zwang Calrissian,
Solo und Organa eine Falle zu stellen, und die beiden flüch-

134

tenden Rebellen wurden gefangen gesetzt. Scheinbar grund-
los unterzog Vader Solo der Folter; in Wahrheit wollte Vader
seine eigentliche Beute nach Cloud City locken: Luke Sky-
walker.

Ein neuer Jedi
3 n.S.Y.

Nachdem er sich während der Schlacht von Hoth tapfer ge-
schlagen hatte, verließ Skywalker den Eisplaneten und folgte
einer Vision, die ihm Obi-Wan Kenobi eingegeben hatte. Auf
der Suche nach einem geheimnisvollen Jedi-Meister namens

chronik-35.jpg
Das Ende der Echo-Basis
135

Yoda flog er zu dem in keiner Karte verzeichneten Sumpfpla-
neten Dagobah. Doch als er dem unscheinbaren und zwer-
genhaften Geschöpf begegnete, wollte er zunächst nicht glau-
ben, das Yoda einst ein großer Krieger war.

Yoda, ein ehemaliges Mitglied des Hohen Jedi-Rats und der
berühmte Vermittler im Cto'Mnftor-Zwischenfall, erklärte
sich nur widerstrebend bereit, den skeptischen Jüngling in
den Künsten der Jedi zu unterweisen. Er ermahnte seinen
Schüler, dass sein Weg beschwerlich sein würde und dass er
stets stark sein müsse. Skywalker verbrachte viele lange und
entmutigende Tage damit, seine Stärke in der Macht zu erpro-
ben, sowie mit dem Versuch, den seltsamen und unmöglichen
Herausforderungen zu begegnen, mit denen Yoda ihn kon-
frontierte. Und er lernte, sich seinen Ängsten zu stellen und
seinen Instinkten zu vertrauen.

Als Skywalker seinen Geist öffnete und seine Fähigkeiten
als Jedi erforschte, überkam ihn eine weitere Vision: Er sah
seine Gefährten Leia Organa und Han Solo in der brutalen
Gefangenschaft auf Bespin. Ungeachtet der dringenden War-
nungen Yodas, dass man ihm eine Falle stellte, folgte Skywal-
ker seinem Herzen und flog, ganz so wie Vader es sich erhofft
hatte, nach Cloud City.

Nachdem Vader mit Solo fertig war, ließ er den unglück-
lichen Schmuggler in einen Karbonidblock einfrieren und an
Boba Fett ausliefern. Vader beabsichtigte, dieselbe Gefrier-
technik bei Skywalker anzuwenden, und machte sich bereit,
den Jedi-Novizen zu fangen. Unterdessen verließ Fett Cloud
City mit dem konservierten Solo und flog nach Tatooine, wo
er die Belohnung kassieren wollte, die Jabba der Hutt auf
Solos Kopf ausgesetzt hatte.

Vaders Falle schnappte zu, doch Skywalker schlug sich er-
staunlich gut. Und er fand in Lando Calrissian, der wusste,
dass die Imperialen ihn in eine ausweglose Lage gebracht hat-
ten, einen unerwarteten Bundesgenossen. Calrissian ordnete
die Evakuierung von Cloud City an und entkam in dem dar-
auf folgenden Chaos gemeinsam mit Leia Organa und Chew-
bacca an Bord des Falken. Währenddessen trafen Vader und
Skywalker über dem zentralen Windtunnel von Cloud City

136

chronik-36.jpg
Die Ausbildung eines Jedi
aufeinander. Skywalker verlor bei diesem Kampf seine rechte
Hand.

Als nächstes offenbarte Darth Vader seinem Gegner die
schreckliche Wahrheit - dass er Luke Skywalkers Vater sei. Er
flehte seinen Sohn förmlich an, an seiner Seite den Imperator
zu stürzen. Doch Skywalker weigerte sich und ließ sich in den
anscheinend bodenlosen Kernschacht von Cloud City fallen.
Mit Hilfe seiner Jedi-Kräfte gelang es ihm, durch einen Luft-
schacht zu rutschen, und als er sich hilflos an die Wetterfahne
am unteren Ende der schwebenden Metropole klammerte,
wurde er schließlich vom Falken aufgefangen. Anschließend
verließen die Fliehenden das System, um sich mit dem Rest
der Allianz-Flotte zu vereinen.

Die Rebellion hatte eine vernichtende Niederlage erlitten:
Die Basis auf Hoth war zerstört, Han Solo verloren, Luke Sky-
walker hatte von seinem dunklen Erbe erfahren und die zu-
sammengewürfelte Flotte schien unmöglich den Sieg davon-
tragen zu können.

Trotzdem übte die Allianz auch weiterhin Druck aus. Da
tauchten Gerüchte über einen zweiten, noch größeren Todes-
stern auf, der sich über dem Sanktuariumsmond Endor im

137

Bau befinden sollte. Konkrete Informationen darüber erhiel-
ten höchste Priorität. Agenten der Rebellen konnten sich in
den experimentellen Prototyp des Superlasers, die Tarkin,
einschleichen und die Anlage zerstören. Doch dieser Erfolg
war nur von kurzer Dauer. Falls ein zweiter Todesstern voll-
endet wurde, konnte dies das Ende für die Rebellen-Allianz
bedeuten.

Prinz Xizor und die Schwarze Sonne
3,5 n.S.Y.

Die von der Rebellion geförderte unsichere politische Lage
bewog gewisse Parteien, begehrliche Blicke auf den imperia-
len Thron zu werfen.

Prinz Xizor, ein Reptilwesen von Faleen, war der Kopf der
Schwarzen Sonne, des größten Verbrechersyndikats in den
Grenzen des Imperiums. Einige Jahre zuvor war er der Draht-
zieher des Kopfgeldjägerkriegs gewesen und galt - nach Pal-

chronik-37.jpg
patine und Vader - als die dritt-
mächtigste Person der gesamten
Galaxis. Xizor beschloss, sei-
nen langjährigen Rivalen
Vader zu töten und einen
Rang weiter aufzurücken.
Der Prinz gehörte überdies
zu den wenigen, die von
Darth Vaders und Luke
Skywalkers Blutsverwandt-
schaft wussten.

Palpatine wollte Skywalker
auf die dunkle Seite der Macht
ziehen und betraute Vader mit der
Aufgabe, ihm den Jungen unversehrt
auszuliefern. Um Vader in den Augen des
Imperators als unfähig erscheinen zu lassen,

beschloss Xizor, Skywalker zu töten.
Prinz Xizor Die kriminellen Agenten

138

der Schwarzen Sonne planten die Ermordung Skywalkers,
der unterdessen Boba Fett und dem in Karbonid eingefrore-
nen Körper von Han Solo nachspürte. Leia Organa zeigte sich
besorgt über die Anschläge auf Skywalkers Leben und
wandte sich in der Hoffnung, das Unterweltnetzwerk des
Syndikats könnte die Identität der Attentäter aufdecken, aus-
gerechnet an die Schwarze Sonne.

Skywalker kehrte zunächst nach Tatooine zurück, wo er, um
die Waffe zu ersetzen, die er in Cloud City verloren hatte, ein
neues Lichtschwert baute. Als er jedoch eine Nachricht von
den Bothans erhielt, suchte er zusammen mit dem Schmuggler
Dash Rendar deren Heimatwelt auf, um ihnen bei der Erobe-
rung eines imperialen Frachters zu helfen, der Pläne für den
zweiten Todesstern des Imperators an Bord hatte.

Skywalker und eine Schwadron bothanischer Piloten fin-
gen den imperialen Transporter ab und schössen ihn betriebs-
unfähig, wobei zahlreiche Bothans ums Leben kamen. Dann
brachten sie den Computerkern des Frachters auf den nahen
Planeten Kothlis, wo ein Spezialteam von Datenhackern die
Blaupausen und Konstruktionspläne entschlüsselte. Obwohl
die Rebellen sich zu ihrem Sieg gratulierten, mussten sie spä-
ter erfahren, dass Palpatine die Übernahme des Frachters zu-
gelassen hatte, um die Allianz-Flotte bei Endor in eine Falle
zu locken.

Skywalker wurde auf Kothlis von Kopfgeldjägern gefan-
gen genommen, doch zum Glück konnte der imperiale Com-
puterkern unauffällig von Bothan-Technikern fortgeschafft
werden und gelangte schließlich in die Hände von Mon
Mothma. Noch ehe Vader auf Kothlis erschien, um seinen
Sohn in Empfang zu nehmen, gelang Skywalker die Flucht.

Auf Coruscant verkleideten sich Organa und Chewbacca
als Kopfgeldjäger, um sich so Zutritt zu Prinz Xizors üppiger
Festung zu verschaffen. Der Faleen-Verbrecherlord gab sich
seinen Gästen gegenüber zuerst höflich und wohlwollend -
sogar verführerisch -, doch kurz darauf sperrte er Organa ein.
Chewbacca floh, was durchaus Xizors Plänen entsprach, da
der Wookiee Skywalker benachrichtigen würde. Und Sky-
walker würde bei seinem baldigen Eintreffen sterben.

139

chronik-38.jpg
Die Eroberung der Pläne des zweiten Todessterns
Skywalker und sein Begleiter erschienen tatsächlich, um
Organa zu befreien. Sie brachen in Xizors Festung ein, fanden
die Prinzessin und brachten, um ihre Flucht zu decken, mit ei-
niger Verzögerung einen Thermaldetonator zur Explosion.

Als Xizor erkannte, dass ihm weniger als fünf Minuten
blieben, bis der Thermaldetonator seine Festung zerstören
würde, brachte er sich auf seinem Himmelsdom Falleens Faust
im Orbit in Sicherheit. Die kurz darauf erfolgende Implosion
von Xizors Festung hinterließ eine gähnende Lücke im der
Stadtansicht von Coruscant.

An Bord von Falleens Faust befahl Xizor seiner privaten
Raumflotte die Vernichtung des fliehenden Falken. Solos
Raumschiff kämpfte tapfer, war jedoch klar unterlegen und
sah sich kurz darauf einer riesigen Armada imperialer Kriegs-
schiffe gegenüber, die von dem Supersternzerstörer Executor
angeführt wurde. Doch die Executor und ihre TIE-Geschwa-
der ignorierten den Falken und eröffneten stattdessen das
Feuer auf Xizors Raumstation.

Vader, der sich noch nie durch Feingefühl und Geduld aus-
140

gezeichnet hatte, sah durch Xizors unverfrorenen Versuch,
Skywalker zu töten, die Grenze des Erträglichen überschrit-
ten. Der Dunkle Lord stellte dem Prinzen ein Ultimatum:
Falls Xizor seine Steitkräfte nicht auf der Stelle zurückzog
und sich in imperialen Gewahrsam begab, würde die Executor
seinen Himmelsdom vernichten. Xizor blieb ihm eine Ant-
wort schuldig und Vaders Kanoniere verwandelten Faleens
Faust
in glühende Trümmer.

Xizors Tod schuf innerhalb der Schwarzen Sonne ein
Machtvakuum. Seine rechte Hand, der als Guri bekannte
menschliche Replikantendroide in der Gestalt einer schö-
nen Frau, verschwand von der Bildfläche und Xizors diverse
Lieutenants befehdeten einander. Der Streit eskalierte zu
einem offenen Krieg und die Zahl der Opfer nahm ständig
zu.

Während Vader noch mit der Schwarzen Sonne beschäftigt
war, schloss einer der Großadmirale des Imperators seine
Vorbereitungen für einen wagemutigen, aber letztlich zum
Scheitern verurteilten Staatsstreich ab. Unmittelbar nach
Xizors Ableben griff Großadmiral Zaarin Vaders Flotte im
Ottega-System an und brachte auf Coruscant die persönliche
Raumfähre des Imperators in seine Gewalt. Doch Zaarins
Plan wurde von loyalen imperialen Streitkräften vereitelt; der
Verräter selbst konnte sich in den Äußeren Rand absetzen.
Nicht lange danach wurde Zaarin von Großadmiral Thrawn
eliminiert.

Die Allianz triumphiert
Die Rebellion formiert sich neu
4 n.S.Y.

Schließlich konnte Han Solo dank eines ebenso komplizierten
wie mutigen Plans aus den Klauen von Jabba dem Hutt be-
freit werden. Dabei wurde der schneckenartige Gangster ge-
tötet, die Desilijic-Familie fand ihr Ende und Leia Organa und
Lando Calrissian kehrten mit Han Solo zur Flotte der Rebel-

141

len zurück, um an der Vorbereitung
eines Großangriffs auf das Impe-
rium mitzuwirken.

Luke Skywalker flog indes er-
neut nach Dagobah, um unter
Yodas Anleitung sein Jedi-Trai-
ning zu beenden. Als er dort an-
kam, fand er den neunhundert
Jahre alten Jedi-Meister dem
Tode nah. Yoda bestätigte Luke,
dass Vader tatsächlich sein Vater
war, dann starb er und wurde eins
mit der Macht. Die nächste über-
raschende Erkenntnis kam, als Sky-
walker herausfand, dass Leia Or-
gana und er Zwillinge sind, die bei
der Geburt getrennt und voreinan-
der verborgen worden waren. Nicht
einmal Vader wusste um Oraganas wahre
Herkunft. Skywalker, der von dieser Ent-
hüllung und Yodas Tod erschüttert war,
kehrte umgehend zur Flotte zurück.

Im offenen Weltraum trat Mon
Mothma, die Führerin der Allianz,

chronik-39.jpg
an Bord des Flaggschiffs der Rebel- Admiral Ackbar
len vor die Befehlshaber der Truppe

und erklärte ihnen das weitere Vorgehen der Rebellion: Bo-
than-Spione hatten den entschlüsselten Computerkern, der
alle Einzelheiten über die Konstruktion des zweiten Todes-
sterns enthielt, von Kothlis gebracht. Zahlreiche Bothans wa-
ren gestorben, um diese Daten liefern zu können. Während
Mon Mothma und Admiral Ackbar noch den bevorstehenden
Angriff planten, wurden sie von einer weiteren elektrisie-
renden Information überrascht: Anlässlich einer Inspektion
würde der Imperator persönlich an Bord der Station weilen.
Wenn es ihnen also gelang, rechtzeitig zuzuschlagen und die
Kampfstation zu zerstören, konnten sie diesmal den finsteren
Despoten selbst auslöschen.

142

Die Schlacht von Endor
4 n.S.Y.

Nachdem sie sich im Sullust-System versammelt und zu-
nächst einen Scheinangriff durchgeführt hatten, schlüpften
die Kommandoeinheiten der Rebellen durch den imperialen
Sicherheitskordon um Endor. Ein von Leia Organa, Luke Sky-
walker und Han Solo, der jüngst zum General befördert wor-
den war, angeführtes Team schlug sich durch den dichten
Wald, um den Schildgenerator zu zerstören, der den Rohbau
des Todessterns im Orbit schützte.

Unglücklicherweise traf das Team jedoch auf zahlreiche
Schwierigkeiten und Skywalker ließ sich sogar gefangen neh-
men. Während die Hauptstreitmacht der Rebellen bereits aus
dem Hyperraum kam, um sich auf den Todesstern zu stürzen,
wurde das Ziel nach wie vor von dem unversehrten Schild-
generator geschützt.

Vader brachte den gefangenen Jedi auf den Todesstern und
präsentierte ihn Imperator Palpatine. Und als die Rebellen-
flotte zum Angriff überging, erkannte Skywalker, dass die ge-
samte prekäre Lage die Folge eines Täuschungsmanövers
war, das der Imperator eigenhändig in die Wege geleitet
hatte. Das Ganze war eine Falle. Über Endor erschien eine
riesige imperiale Kriegsflotte und belegte die Armada der
Allianz mit Dauerfeuer.

Skywalker appellierte an das Herz seines Vaters und ver-
suchte ihn auf die lichte Seite der Macht zurückzuziehen.
Doch Vader blieb unerschütterlich.

Während die Rebellenflotte weiter dezimiert wurde,
drängte der Imperator Vater und Sohn dazu, einander mit ih-
ren Lichtschwertern zu bekämpfen. Als Vader die Großmut
und Ernsthaftigkeit seines Sohnes sah, geriet seine Entschlos-
senheit immer mehr ins Wanken; zudem erfuhr er von seiner
Tochter, Skywalkers Schwester Leia Organa. Doch Skywalker,
der außer sich war, weil er seine Schwester verraten zu haben
glaubte, entfesselte seinen angestauten Zorn, der ihm die
Kraft verlieh, Darth Vader ernstlich zu verletzen. Als der Im-
perator Skywalkers Wut erkannte, zollte er ihm Beifall, denn

143

chronik-40.jpg
Der Untegang der Devastator
nun sah er ihn den ersten Schritt auf die dunkle Seite der
Macht tun.

Aber Skywalker überraschte ihn. Er legte seine Waffe nie-
der und weigerte sich, den Kampf fortzusetzen, der unwei-
gerlich mit dem Tod seines Vaters enden würde. Der wütende
Imperator setzte darauf seine eigenen dunklen Machtkräfte
ein. Er griff an und versuchte Skywalker mit blauen Macht-
blitzen zu zerschmettern.

Als Vader die Qualen seines Sohnes und die hämische Ge-
nugtuung des Imperators mit ansehen musste, durchbrach er
endlich den Bann des Bösen, der ihn so lange im Würgegriff
gehalten hatte, und schlug zurück. Vader packte den vor
Energie überbordenden Palpatine und schleuderte ihn in ei-
nen Schacht des Todessterns, wo der finstere Führer in seine
Bestandteile zerlegt wurde. Die Schockwellen dunkler Kräfte
fügten Vader jedoch tödliche Verletzungen zu, so dass Sky-
walker nichts mehr für seinen Vater tun konnte - den schreck-
lichen Feind, der ihm am Ende das Leben gerettet hatte.

Er zerrte seinen Vater in einen Fährenhangar. Doch Anakin
Skywalker starb, ehe sie fliehen konnten, und wurde ein Teil

144

chronik-41.jpg
Die Helden von Endor
der Macht. Luke nahm den schwarzen Körperpanzer und
flog davon.

Der Schildgenerator wurde schließlich doch noch zerstört
und die von Lando Calrissian und Wedge Antilles angeführ-
ten Jäger der Rebellen rasten ins Innere des Todessterns und
auf dessen Reaktorkern zu. Im All setzte Admiral Ackbars
vereinigte Flotte derweil ihren Kampf gegen die imperialen

145

Sternzerstörer und deren Flaggschiff Executor fort. Nachdem
der A-Flügler-Pilot Arvel Crynyd mit einem Kamikazeangriff
die Kommandobrücke des Superzerstörers vernichtet hatte,
geriet die Executor außer Kontrolle und bohrte sich in die
Hülle des Todessterns. Calrissian und Wedge landeten einen
Sprengkopf im Reaktorkern und jagten kaum eine Schiffs-
länge vor der gewaltigen Schockwelle der Explosion zurück
in den Weltraum.

Überall in der Galaxis feierten die freiheitsliebenden Bür-
ger das Ende der Neuen Ordnung und den Tod des Impera-
tors Palpatine. Obwohl zahlreiche Probleme bestehen blieben
und das Imperium noch weit von seiner Zerschlagung ent-
fernt war, war die Schlacht von Endor - im Unterschied zu so
vielen anderen Kämpfen - ein großer Triumph.

Der Pakt von Bakura
4 n.S.Y.

Auch wenn sich die Imperiale Flotte von Endor zurückzog,
fand die Rebellen-Allianz kaum Zeit, die Früchte des Sieges
zu ernten. Bereits einen Tag nach dem Tod des Imperators er-
schien eine imperiale Raumsonde bei dem auskühlenden
Wrack des Todessterns und brachte eine an Palpatine gerich-
tete Botschaft: »Bakura wird von einer fremden Invasionsflotte aus
Gebieten jenseits unserer Einflusssphäre angegriffen. Wir haben die
Hälfte unserer Verteidigungskräfte sowie sämtliche Posten außer-
halb des Systems eingebüßt. Entsenden Sie dringend, ich wieder-
hole, dringend Sturmtruppen zum Entsatz.«

Bakura war eine weit entfernte imperiale Welt im Äußeren
Rand und es war unmöglich, dass die Truppen des Imperi-
ums rechtzeitig eintreffen konnten, um die Bakuraner zu ret-
ten. Es war eine bittere Ironie, dass der Sieg der Rebellen bei
Endor einen unschuldigen Planeten ins Verderben stürzte.
Doch Mon Mothma wollte dies auf keinen Fall zulassen und
stellte eine kleine Eingreiftruppe zusammen, die den fernen
Planeten verteidigen sollte. Commander Skywalker, der noch
unter den Wunden litt, die ihm der Imperator zugefügt hatte,

146

wurde darauf von dem körperlosen Geist Obi-Wan Kenobis
besucht. Kenobi drängte seinen ehemaligen Schützling, sich
der Sache Bakuras persönlich anzunehmen, und so machte
sich Skywalker zum Führer der Eingreiftruppe.

Skywalker befehligte fünf corellianische Kanonenboote,
eine Korvette sowie den Millennium Falken und führte sie zum
Rand des erschlossenen Raums an der Grenze zu den Unbe-
kannten Regionen. Sie waren kaum nach Bakura gelangt, als
sie auch schon die wahre Natur der Bedrohung durch die
Fremden erkannten: Die Ssi-ruuk, eine Spezies warmblütiger
Saurier, befanden sich auf einem Eroberungszug mit dem
Ziel, ihre Opfer zu »technisieren«, ein Prozess, bei dem die
Lebensenergie ihrer menschlichen Gefangenen in die Schalt-
kreise von Schlachtdroiden übertragen wurde, um den Ssi-
ruuk eine billige und leicht zu ersetzende Streitmacht zu ver-
schaffen. Falls es ihnen gelang, die Bevölkerung von Bakura
zu technisieren, würden die Ssi-ruuk über genügend mecha-
nisierte Soldaten verfügen, um zukünftig eine bedeutende
Bedrohung für die ganze Galaxis darzustellen.

Die bedrängten Imperialen auf Bakura hießen die kleine
Armada der Allianz ungeachtet der langen Geschichte gegen-
seitiger Feindseligkeiten willkommen. Leia Organa, die dar-
auf brannte, zu einem formalen Abkommen zu gelangen, traf
sich in der bakuranischen Hauptstadt Salis D'aar mit dem im-
perialen Gouverneur Wilek Nereus. Der Gouverneur sowie
der Premierminister Yeorg Captison und seine attraktive
Nichte Gaeriel Captison schenkten dem Angebot der Allianz
bereitwillig Gehör. Nereus blieb zuerst misstrauisch, doch
als ihm der Tod des Imperators offiziell bestätigt wurde, er-
kannte er, dass Bakura nur auf die vorgeschlagene Weise
überleben würde. Der Gouverneur nahm Organas Hilfe an
und erklärte sich damit einverstanden, die Waffen schweigen
zu lassen. Mit einem einfachen Handschlag trat der erste Waf-
fenstillstandspakt zwischen den Streitkräften der Rebellen
und denen des Imperiums in Kraft.

Doch später an diesem Abend erhielt Leia Organa Besuch
von einer unwillkommenen Präsens: Ihr erschien die geister-
hafte Gestalt Anakin Skywalkers, ihres Vaters, und der Mann,

147

chronik-42.jpg
Ein historischer Waffenstillstand
der Darth Vader gewesen war, bat seine Tochter um Ver-
gebung.

Organa hatte erst wenige Tage zuvor erfahren, wer ihre
wahren Eltern waren; sie fühlte sich daher außer Stande, die
Tatsache zu ignorieren, dass Vader sie an Bord des ersten To-
dessterns gefoltert, Han Solo dem Kopfgeldjäger Boba Fett
übergeben und ihre Heimatwelt in Stücke gesprengt hatte.
Das Gespenst Vaders verschwand darauf, ohne seiner Tochter
jemals wieder zu erscheinen.

Die Invasionsflotte der Ssi-ruuk bereitete sich unterdessen
auf ihren nächsten Schlag gegen Bakura vor. An Bord des
mächtigen Flaggschiffs Shriwirr rüstete der Ssi-ruuk-Admiral
Ivpikkis seine Schlachtdroiden für einen einzigen überwälti-
genden Angriff. Einer von Ivpikkis' Untergebenen besaß ein
umgepoltes menschliches »Lieblingsspielzeug«, das seit sei-
ner frühsten Kindheit bei den Ssi-ruuk aufgewachsen war.
Dieser menschliche Kollaborateur namens Dev Sibwarra war
machtsensitiv und spürte die Nähe von Luke Skywalker. Er
verständigte umgehend seine Herren. Die Ssi-ruuk hofften
darauf, dass der mächtige Jedi ihnen die Möglichkeit eröffnen
würde, ihre Opfer über größere Entfernungen hinweg zu

148

technisieren, um ihnen die Lebensenergie aus der Ferne aus-
saugen zu können. Sibwarra nahm daher insgeheim Verbin-
dung mit dem Gouverneur Nereus auf und machte ihm ein
Angebot: Wenn der Gouverneur ihnen Skywalker auslieferte,
würden die Ssi-ruuk Bakura in Frieden lassen.

Nereus war viel zu verschlagen, um die Nichtmenschen
beim Wort zu nehmen, aber er sah einen Weg, auf dem er
beide Gefahren - Skywalker und die Ssi-ruuk - mit einem
Schlag loswerden konnte. Er mischte die Schoten von drei
olabrianischen Trichoideiern unter Skywalkers Essen. Sobald
Skywalker sich an Bord des Ssi-ruuk-Flaggschiffs befand,
würden die Blut saugenden, äußerst giftigen Larven in sei-
nem Körper reifen, ihn auf grausame Weise umbringen und
die Fremden mit einem tödlichen Parasiten infizieren, gegen
den sie keine natürliche Abwehr besaßen.

Nereus war sich seines Sieges sicher und nahm Leia Or-
gana wegen Aufwiegelung fest. Doch viele Bürger von Ba-
kura sahen in dieser Aktion einen klaren Missbrauch seines
Amtes, worauf es in Salis D'aar zu Unruhen kam. Han Solo
befreite Leia Organa im Schutz des allgemeinen Durchein-
anders aus dem Gefängnis und die beiden gingen an Bord des
Falken, um bei der Abwehr des unmittelbar bevorstehenden
Angriffs zu helfen.

Skywalker wurde auf dem Raumhafen von Salis D'aar von
den Ssi-ruuk gefangen genommen und auf die Shriwin ge-
bracht, wo er an einen Technisierungsapparat angeschlossen
wurde. Doch Sibwarra, den der Heldenmut des Jedi tief be-
eindruckte, gelang es schließlich, den Einfluss seines Herrn
abzuschütteln und selbständig zu denken. Er half Skywalker
zu entkommen und die beiden Menschen kämpften sich
durch die Gänge der Shriwin und verursachten schwere Schä-
den. Ivpikkis und seine Ssi-ruuk-Crew fürchteten, fern von
der geweihten Erde ihrer Heimat den Tod zu finden - gemäß
ihrer religiösen Überzeugungen ein furchtbares Schicksal -,
verließen in Rettungskapseln ihr Schiff und wurden von an-
deren Kriegsschiffen aufgelesen.

Inzwischen formierten sich die vereinten Flotten der Rebel-
len und des Imperiums im Orbit über Bakura zu einer ge-

149

meinsamen Frontlinie gegen die Invasoren. Die Streitmacht
der Ssi-ruuk wurde gnadenlos bombardiert und die Saurier
zogen sich um des Überlebens willen vollständig zurück. Ab-
gesehen von dem verwaisten Flaggschiff Shriwirr verschwan-
den sämtliche Ssi-ruuk-Raumer im Hyperraum und kehrten
in die Unbekannten Regionen zurück.

Doch Nereus entpuppte sich abermals als Verräter: Kaum
waren die Ssi-ruuk fort, befahl er, das Feuer auf seine vorgeb-
lichen Alliierten zu eröffnen. Das Flaggschiff der Rebellen
und zahlreiche weitere Raumer wurden vernichtet und die
überlebenden Rebellen ohne die geringste Hoffnung auf
Flucht in die Enge getrieben. Ihre einzige Chance war die Zer-
störung des imperialen Kommandoschiffs Dominator. General
Solo organisierte einen Überraschungsangriff, bei dem der
Falke ein imperiales Patrouillenboot rammen und so umlen-
ken sollte, dass das kleine Raumschiff mit dem Hauptgenera-
tor der Dominator kollidieren würde. Der Erfolg bedeutete
eine Fluchtmöglichkeit für die Rebellenflotte, aber auch den
Tod für jeden an Bord des Falken. Leia Organa übermittelte
den anderen Schiffen der Allianz bereits ihren Abschiedsgruß:
»Tragen Sie die Flamme der Rebellion in die Galaxis«, rief sie in
der festen Überzeugung, damit ihre letzten Worte auszuspre-
chen. »Sie wird überall auflodern, wo sie trockenen Zunder findet.«

Die Dominator brach indes aus der Formation aus, um sich
auf die Shriwirr zu stürzen. Der Falke brach den Überra-
schungsangriff darauf ab und rettete stattdessen Luke Sky-
walker und Dev Sibwarra von der ramponierten Shriwirr.
Skywalker hatte inzwischen die Larven der olabrianischen
Trichoidparasiten in seinen Atemwegen entdeckt und schal-
tete die Gefahr mit Hilfe der Macht aus.

Die Rebellenflotte sammelte sich nach der um ein Haar ab-
gewendeten Katastrophe erneut und trieb ihre Feinde an den
Rand der Niederlage. Doch der Befehlshaber der imperialen
Verteidigungskräfte, Commander Pter Thanas, kapitulierte.
Auf Bakura wurde Gouverneur Nereus von Widerstands-
kämpfern gefangen genommen und kam kurz darauf durch
ein Missgeschick ums Leben.

Der Sieg kam sehr gelegen: Auf Bakura übernahm Premier-
150


minister Captison die volle Regierungsverantwortung und
trat der erst kürzlich von den Rebellen gegründeten Allianz
Freier Planeten bei. Commander Thanas überwachte den
Rückzug der Imperialen von Bakura, schlug sich anschlie-
ßend auf die Seite der Rebellen und übernahm bereitwillig
die Führung der bakuranischen Heimatverteidigung. Die Se-
natorin Gaeriel Captison hatte sich im Verlauf des Zwischen-
falls in Luke Skywalker verliebt, fühlte sich ihrer Heimatwelt
jedoch noch tiefer verbunden. Sie heiratete Commander Tha-
nas und wurde schließlich zur Premierministerin von Bakura
gewählt. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war die Beschaf-
fung neuer schlagkräftiger Kriegsschiffe zur Verteidigung,
falls die Ssi-ruuk jemals zurückkehren sollten.

Trotz der medizinischen Hilfe, die ihm Skywalker zur Ver-
fügung stellte, erlag Dev Sibwarra den Verletzungen, die er
sich während der Kämpfe an Bord der Shriwin zugezogen
hatte. Doch Skywalker wusste nun, dass es noch andere Per-
sonen gab, die die Fähigkeit zur Macht besaßen. Er schwor
daher, weitere Kandidaten zu finden und den Orden der Jedi-
Ritter neu zu begründen.

Aufbruch in den Ssi-ruuvi-Raum
4-5 n.S.Y.

Der Ssi-ruuk-Zwischenfall brachte die Allianz in eine heikle
Lage. Mon Mothma wusste, dass ihnen, wenn sie die Galaxis
zurückgewinnen wollten, ein langer, erschöpfender Kampf
bevorstand. Andererseits konnten sie dem Ssi-ruuvi-Reich
unmöglich die Zeit gewähren, die es brauchte, um sich neu zu
formieren und andere ohnmächtige Welten zu überfallen.
Wenn die reptiloiden Invasoren nur genügend technisierte
Gefangene hatten, um damit ihre Kriegsmaschinerie auszu-
rüsten, mochten sie sich leicht als unaufhaltsam erweisen.

Die Allianz stellte daher ein Dutzend Nebulon-B-Fregatten
und kleinere Schiffe zu einer Eingreiftruppe zusammen, die
zur Heimatwelt des Feindes aufbrechen sollte. Die Sperr-
spitze der Operation war indes das reparierte und wieder

151

chronik-43.jpg
Admiral Ivpikkis von den Ssi-rruk
flott gemachte Ssi-ruuvi-Flaggschiff. Das Schiff war in Sib-
warra
umbenannt worden, der neue Kommandeur nannte es
jedoch Flutie - nach dem Spottnamen für die Ssi-ruuk, den
ihnen ihre musikalische Sprechweise eingetragen hatte.

Das Leben an Bord der Sibwarra erwies sich als ausge-
sprochen bizarr: Die Besatzung hatte während ihrer Dienst-
zeit ständig mit dem verwirrenden Equipment an Bord zu
kämpfen; zwar waren die ursprünglichen Kontrollen auf der
Brücke durch Standardkonsolen ersetzt worden und Sky-
walkers Protokolldroide C-3PO hatte ein Glossar für die
Übersetzung der Ssi-ruuvi-Schriftsprache zusammengestellt,
trotzdem wurden mehrere Mannschaftsangehörige durch
missverständliche nichtmenschliche Gerätschaften verletzt
oder gar getötet.

Mon Mothma stellte dem Imperium sämtliche Erkennt-
152

nisse zur Verfügung, die der Geheimdienst der Rebellen über
die Ssi-ruuk gewonnen hatte, da sie hoffte, so einen Angriff
aus zwei Richtungen herbeiführen zu können. Die Imperialen
waren jedoch vollauf mit ihren eigenen Problemen beschäf-
tigt.

Als die Sibwarra den Ssi-ruuvi-Sternhaufen erreichte, trafen
die Rebellen zu ihrer Überraschung auf einen halb geschlage-
nen Feind. Eine andere Streitmacht aus den Tiefen der Unbe-
kannten Regionen war bereits von der anderen Seite über das
Ssi-ruuvi-Imperium hergefallen und hatte eine Schneise
schwerer Verwüstungen geschlagen. Jüngste Auslegungen
der vorhandenen Daten legen den Schluss nahe, dass es sich
dabei um die Chiss gehandelt haben könnte, jene blauhäutige
humanoide Rasse, der auch Großadmiral Thrawn angehörte.

Als die Sibwarra und ihre Eskorte sich kämpfend der Hei-
matwelt der Ssi-ruuk näherten, trafen sie auf Ivpikkis und die
Flotte der Fremden. Endlich standen sich beide Seiten direkt
gegenüber. Die Rebellen versuchten zu verhandeln, aber es
kam zu keiner Übereinkunft. Doch Mon Mothma gab sich of-
fenbar damit zufrieden, dass die Ssi-ruuk keine weitere Inva-
sion starten konnten, und richtete ihre Aufmerksamkeit statt-
dessen auf die zahllosen anderen Krisen, denen sich ihre neue
Regierung stellen musste. Sie befahl ihren Raumern, sich zu-
rückzuziehen und bei der Befreiung von Clak'dor VII zu hel-
fen, einer Welt, die zur gleichen Zeit um ihre Freiheit kämpfte.

153


TEIL V
DIE GEBURT DER
NEUEN REPUBLIK

Während Leia Organa, Han Solo und Luke Skywalker Ba-
kura gegen die Ssi-ruuk verteidigten, traf Mon Mothma
Vorbereitungen für die Berufung einer neuen galaktischen
Regierung. Zwar konnte es zweifellos noch Jahre, vielleicht
sogar Jahrzehnte dauern, bis das Imperium vollkommen aus-
gelöscht sein würde, doch der Sieg von Endor sollte ein Sym-
bol des Neuanfangs sein und den Beginn einer neuen Ära
markieren.

Binnen weniger Tage nach diesem Sieg wurde aus der Re-
bellen-Allianz offiziell die Allianz Freier Planeten, die so
lange als Interimsorganisation bestehen bleiben sollte, bis die
Einzelheiten der neuen Regierung ausgearbeitet werden
konnten. Bereits einen Monat nach Endor rief Mon Mothma
formell die Gründung der Neuen Republik aus.

Obwohl die Schlacht von Endor allgemein als Beginn
des Zeitalters der Neuen Republik angesehen wird, bezeich-
net erst Mon Mothmas Erklärung die offizielle Einsetzung
der Regierung. Das Dokument wurde von Mon Mothma,
Leia Organa, Borsk Fey'lya und Admiral Ackbar sowie von
Vertretern der Planeten Corellia, Kashyyyk, Sullust und
Elom unterzeichnet. Diese acht Erstunterzeichner der Charta
der Republik bildeten auch den Provisorischen Rat der
Neuen Republik. Mon Mothma wurde zur Obersten Rätin
gewählt.

Einige Monate lang unternahm die Neue Republik keine
größeren Vorstöße in den Raum des Imperiums; stattdessen
baute sie ihre Besitzstände aus und gewann auf diplomati-
schem Wege mehr als hundert Planeten hinzu. Die Nachricht
vom Tod des Imperators bewog zahllose Welten - zumeist

155

aus den Randgebieten der Galaxis -, der Gemeinschaft der
Neuen Republik beizutreten. Captain Wedge Antilles und die
X-Flügler-Piloten des Renegaten-Geschwaders dienten wäh-
rend dieser Zeit als Kundschafter, Geleitschutz und Unter-
händler.

Die Zerschlagung des Imperiums
4 - 4,5 n.S.Y.

Die Neue Republik sah keine Notwendigkeit, das Imperium
sofort anzugreifen, zumal die Imperialen sich in der Kunst
der Selbstzerfleischung auszeichneten. Ohne Palpatines Füh-
rung fehlte der imperialen Kriegsmaschinerie der Brenn-
punkt. Nach der Zerstörung des zweiten Todessterns kämpfte
die Imperiale Raumflotte zwar weiterhin unablässig gegen
die Rebellen, wurde jedoch von ihrem zahlenmäßig unter-
legenen Gegner systematisch zurückgeschlagen. Gilad Pel-
laeon, der Captain des Sternzerstörers Schmimäre, befahl der
Flotte darauf, sich zurückzuziehen und bei Anna] neu zu for-
mieren. Doch dort zeigten sich bereits die ersten Anzeichen
innerer Spannungen.

Admiral Harrsk, der eine Sondereinheit innerhalb der bei
Endor operierenden Flotte kommandiert hatte, sah im Tod
des Imperators eine einzigartige Gelegenheit. Harrsk, der
nicht gewillt war, von Pellaeon, einem einfachen Captain, Be-
fehle entgegenzunehmen, brachte seinen Teil der Flotte in den
gesperrten Tiefkern im Zentrum der Galaxis. Dort, inmitten
der sicheren Kernwelten des Imperiums, machte er sich
daran, sein eigenes kleines Imperium zu installieren.

Wenngleich Harrsk der erste abtrünnige Kriegsherr des Im-
periums war, sollte er nicht der einzige bleiben. Das Impe-
rium hatte seit jeher persönlichen Ehrgeiz höher bewertet als
Kooperation und nur Schreckensherrscher wie Palpatine oder
Vader hatten ihre Untergebenen bei der Stange halten kön-
nen. Nach Endor wollte plötzlich jeder das Imperium kontrol-
lieren oder doch zumindest ein eigenes Königreich aus der
Taufe heben. So zeichnete das Unwesen der Kriegsherrn mehr

156

als alles andere für den Nieder-
gang des Imperiums verant-
wortlich.

Allein in den ersten Monaten
kam es zu mehreren Abspaltun-
gen: Auf Harrsk folgte Admiral
Teradoc, der wenige Tage nach dem
imperialen Debakel von Endor ein
winziges Reich in den Außenbe-
zirken des Tiefkerns etablierte;
Admiral Gaen Drommel be-
nutzte seinen Supersternzer-
störer Guardian, um seinen
Heimatsektor unter sein Joch
zu zwingen; der Großmufti Ar-
dus Kaine, Tarkins Nachfolger,

chronik-44.jpg
trennte ein großes Stück des

Äußeren Rands ab und gab ihm

Säte Pestage
den Namen Pentastar-Gruppe;
Admiral Zsinj, der über den Quelii-Sektor herrschte, sollte
sich später als einer der Furcht erregendsten Gegner der
Neuen Republik erweisen.

Doch ohne dass es irgendjemand auch nur ahnte, nahm die
Bedrohung durch Palpatine kein Ende. Wie die geistige Ge-
stalt Obi-Wan Kenobis existierte auch die Lebensessenz des
Imperators nach dessen körperlichem Ableben fort und ge-
langte auf verschlungenen Pfaden zu dessen im Tiefkern lie-
gende Thronwelt Byss. Dort schlüpfte sie in einen frischen
jungen Leib, der aus dem genetischen Quellenmaterial des
Imperators gezüchtet worden war. Palpatines Klon machte
sich unverzüglich an die Wiederaufrüstung seiner Streit-
kräfte, obwohl es noch Jahre dauern sollte, bis er sich der
Galaxis zu erkennen gab.

Säte Pestage, der frühere Großwesir des Imperators und
der Mann, der für die Geschlossenheit des Imperiums verant-
wortlich zeichnete, war, nachdem er vom Tod seines Herrn er-
fahren hatte, gerissen genug gewesen, den Thron des Impe-
riums zu besteigen. Doch es mangelte dem Großwesir an der

157

Ausstrahlung und dem Einfluss, die nötig waren, um das Im-
perium zu führen; darüber hinaus hatte er eine Vielzahl von
Feinden im Innern des Imperialen Palastes. Die Wortführer
seiner Konkurrenten waren die ehemaligen engsten Berater
Palpatines, die sich zu einem Tribunal zusammenfanden, das
sie den Inneren Zirkel nannten. Während sie den Sturz des
neuen Imperators vorbereiteten, schmiedete Pestage seiner-
seits Pläne, um den Zirkel unter Kontrolle zu halten. Darauf
trat Ysarvne Isard, die Führerin des Imperialen Geheimdien-
stes, als neutrale Vermittlerin zwischen beiden Parteien in Er-
scheinung.

Doch keine der streitenden Fraktionen erkannte Ysards
wahres Ziel, ehe es zu spät war. Ysard stellte insgeheim bei-
den Parteien eine Falle, um sich anschließend aus ihrer Asche
zu erheben und selbst zur Herrscherin zu machen.

Der Schwarze Nebel
4 - 4,5 n.S.Y.

Das Verbrechersyndikat Schwarze Sonne hatte sich nie so
ganz vom Tod seines Führers Prinz Xizor erholt. Mehrere
Lieutenants - oder Vigos - stritten sich um die Überreste des
Syndikats. Einer der weniger bedeutenden Agenten der
Schwarzen Sonne, ein Jeodu namens Dequc, versuchte, der
Organisation mit sich selbst an der Spitze und unter der Be-
zeichnung Schwarzer Nebel neues Leben einzuhauchen. Aber
der Imperator ordnete Dequcs Tod an und nur wenige Tage
vor Endor wurde er von Mara Jade, einer der Getreuen des
Imperators, auf Svivren hingerichtet.

Jade erfuhr jedoch später, dass das Opfer auf Svivren ledig-
lich ein Lockvogel gewesen war. Dequc konnte seine Organi-
sation Schwarzer Nebel in der Zeit nach Palpatine zunächst
weiter ausbauen, bis Mara Jade ihn einige Monate später auf-
spürte und doch noch tötete.

Zur gleichen Zeit unternahm auch Prinz Xizors Nichte Sa-
van einen Versuch, die verbliebenen Fraktionen der Schwar-
zen Sonne wieder zusammenzuführen. Der Schlüssel zum

158

Gelingen von Savans Vorhaben war der weibliche Replikan-
tendroide Guri. Guri hatte Xizor als rechte Hand gedient und
war daher in sämtliche Geheimnisse des Syndikats einge-
weiht. Savan machte Guri auf Hurds Mond ausfindig, wo sie
sich einer Rekonfiguration ihrer Synapsen unterzog, um ihre
Erinnerung und ihre Programmierung als Attentäterin zu
löschen.

Die Hohe Rätin Leia Organa sowie die Generale Han Solo
und Lando Calrissian flogen ebenfalls zu Hurds Mond, um
den Aufstieg eines neuen zerstörerischen kriminellen Impe-
riums nach Möglichkeit zu verhindern. Sie nahmen Savan
nach einem Schusswechsel in Gewahrsam; Guri, deren ver-
brecherische Programmierung getilgt war, durfte frei ihrer
Wege gehen.

Ohne Dequc brach der Schwarze Nebel rasch zusammen
und Xizors Vigos brachten sich in einem verlustreichen Blut-
bad gegenseitig um. Die Schwarze Sonne war tot und blieb es
auch, bis die Neue Republik das Syndikat während der Be-
freiung von Coruscant drei Jahre später unabsichtlich wieder
zum Leben erweckte.

Der Aufstieg Isards
4,5 - 5 n.S.Y.

Ysanne Jsards Verschwörung trug erste Früchte, als die Neue
Republik Brentaal bedrohte, eine ebenso wohlhabende wie
einflussreiche Kernwelt in der Nähe von Chandrila, der Hei-
mat von Mon Mothma. Während sich die Streitkräfte der
Neuen Republik auf einen Großangriff vorbereiteten, schwor
Säte Pestage, dass Brentaal niemals fallen würde.

Pestage folgte Jsards Rat und überließ dem unfähigen Ad-
miral Isoto die Verteidigung von Brentaal. Isotos Kurzsichtig-
keit führte dazu, dass die Neue Republik den Planeten trotz
der Anstrengungen von Soontir Fei, des besten Jagdfliegers
des Imperiums, sowie der Fähigkeiten des legendären 181.
Imperialen Jägergeschwaders problemlos einnehmen konnte.
Fei wurde im Verlauf des entscheidenden Gefechts von der

159

chronik-45.jpg
Die Eroberung von Brentaal
Neuen Republik gefangen genommen; später schloss er sich
den X-Flügler-Piloten des Renegaten-Geschwaders an.

Da Pestage allem Anschein nach für den Verlust Brentaals
verantwortlich war, verlangte der Innere Zirkel lautstark sei-
nen Kopf. Doch Pestage, der genau wusste, dass Isard ihn
hereingelegt hatte, schickte sich an, zu den Rebellen überzu-
laufen. Er reiste nach Axxila, um sich dort heimlich mit Leia
Organa zu besprechen, erklärte sich bereit, Coruscant den
Streitkräften der Neuen Republik ohne Gegenwehr zu über-

160

lassen, und verlangte im Gegenzug fünfundzwanzig Plane-
ten, über die er nach eigenem Gutdünken herrschen wollte.
Leia Organa erkannte, dass Coruscant der Schlüssel zu allen
Kriegsanstrengungen war, und nahm Pestages Angebot ge-
gen ihre eigenen Bedenken an.

Isard erfuhr von den Verhandlungen auf Axxila und unter-
richtete unverzüglich den Inneren Zirkel von Pestages Verrat.
Der Zirkel erließ einen Haftbefehl gegen ihn und erklärte sich
selbst zur neuen regierenden Körperschaft des Imperiums.

Säte Pestage floh darauf nach Ciutric. Der dortige imperiale
Gouverneur ließ ihn jedoch sofort verhaften. Obwohl die
Übereinkunft von Axxila damit außer Kraft gesetzt war, mus-
ste die Neue Republik etwas unternehmen. Wenn Pestage von
der Republik gerettet wurde, konnte dies anderen hochrangi-
gen Imperialen als Beispiel dienen und weitere potenzielle
Überläufer ermutigen. Also wurden das Renegaten-Geschwa-
der und ein Kommandoteam nach Ciutric geschickt, um
Pestage herauszuholen.

Doch die Operation zu seiner Befreiung scheiterte. Pestage
wurde stattdessen von dem imperialen Admiral Krennel er-
mordet, der anschließend dessen Territorium in seine Gewalt
brachte und sich zum neuesten abtrünnigen Kriegsherrn des
Imperators aufschwang. Auf Coruscant zerschlug Isanne
Jsard erbarmungslos den Inneren Zirkel und bestieg den va-
kanten Thron. Isard sollte Erfolg haben, wo die anderen ver-
sagt hatten, und das bröckelnde Imperium mehr als zwei
Jahre lang zusammenhalten.

Acht Monate nach der Schlacht von Endor drang Ackbar
mit der Flotte der Neuen Republik ein weiteres Mal weit in
den Raum des Imperiums vor. Isard, die fürchtete, dass dieser
Feldzug die baldige Belagerung von Coruscant ankündigte,
zog Hunderte von Sternzerstörern über der Zentralwelt und
anderen Kernwelten zusammen.

Eine der Einheiten, die diese Order erhielten, war das im
Koornacht-Cluster, einem kaum bekannten Flecken am
Rande des Tiefkerns stationierte Kommando Black Sword.
Als die Schwarze Flotte Anstalten machte, den zentralen
Schiffbauplaneten N'zoth zu verlassen, erhoben sich überra-

161

sehend die yevethanischen Werftarbeiter.
Unter dem Kommando des Untergrund-
führers Nil Spaar ermordeten die Yeve-
thaner Tausende von Imperialen, nahmen
Hunderte gefangen und brachten sämtli-
che Sternzerstörer der Schwarzen Flotte
in ihre Gewalt - darunter den Superstern-
zerstörer Intimidator.

Doch die Yevethaner hielten den
Zwischenfall geheim, so dass die Neue Re-
publik kein Wort davon erfuhr und Isard,
die sich auf ungenaue Geheimdienstinfor-
mationen stützte, davon ausging, dass die
Schwarze Flotte bei Cal-Seti, einige Sekto-
ren von N'zoth entfernt, aufgerieben wor-
den war. Der Koornacht-Cluster sollte noch
bis zu den schrecklichen Ereignissen um die
Schwarze Flotte zwölf Jahre danach ein wei-
ßer Fleck auf den Sternkarten bleiben.

Ein Jahr nach dem Tod des Imperators be-
schloss das Zentralkomitee der Großmuftis,
die eigene Machtbasis zu vergrö-
ßern und sich gegen Isard
zu wenden. Die Mitglieder
Ysanne Isard des Komitees stellten mit Trio-
culus, einem ehemaligen Skla-
venlord von Kessel, einen eigenen Kandidaten für die Füh-
rung des Imperiums auf und versuchten die Flotte auf seine
Seite zu bringen. Einige Flottenkommandeure folgten dem
Komitee, der größte Teil jedoch, darunter Pellaeon, der Cap-
tain des Sternzerstörers Schimäre, hielt Isard die Treue.

Die Neue Republik ging unter der Schirmherrschaft einer
kurzlebigen, von Mon Mothma gegründeten Spezialeinheit
für Analyse und Infiltration, gegen die Großmuftis vor. Isard
entließ unterdessen Zorba, den Vater von Jabba dem Hutt,
aus dem Gefängnis und schickte ihn als Agenten wider
Willen ins Getümmel. Zorba übernahm Cloud City von
Lando Calrissian, der die Stadt erst vor kurzem aus den Fan-

162

gen des Imperiums befreit hatte. Der befürchtete Zusammen-
stoß der Streitkräfte blieb jedoch aus. Trioculus und Zorba
sowie eine zwielichtige Gruppe von Mystikern, die sich die
Propheten der Dunklen Seite nannten, löschten einander in
inneren Kämpfen aus; die Großmuftis, die in die Verschwö-
rung verwickelt waren, wurden hingerichtet und Isards Stel-
lung an der Spitze des Imperiums war am Ende unumstritte-
ner denn je.

Nur wenige Monate danach trug Ysanne Isard maßgeblich
zum Scheitern einer Spionagemission der Neuen Republik
auf Coruscant bei. Der Pilot Tycho Celchu, ein Mitglied des
Renegaten-Geschwaders, nahm einen während der Ausein-
andersetzungen um Bakura gekaperten TIE-Jäger und lan-
dete auf der Zentralwelt des Imperiums. Doch Isard entlarvte
den Spion und sperrte ihn in das höllische Gefängnis, das als
Lusankya bekannt wurde. Schließlich konnte sich Celchu in
die Neue Republik absetzen, wurde jedoch von vielen, die
glaubten, die Imperialen hätte ihn einer Gehirnwäsche unter-
zogen und zum Schläferagenten umgepolt, misstrauisch be-
äugt.

General Skywalker
5-5,5n.S.Y. .

Zur Zeit der Affäre um Trioculus führte die Neue Republik
außerdem ein langwieriges militärisches Unternehmen um
den Besitz von Milagro durch, einer an einem bedeutenden
Verkehrsknotenpunkt im Hyperraum gelegenen Welt. Das
Imperium war eher bereit, Milagro aufzugeben und zu ver-
wüsten, als den Rebellen den Zugang zu den dortigen Fabri-
kationsanlagen zu gestatten. Nach drei Monaten aufreibender
Kämpfe zwischen AT-AT-Läufern und der Armee der Neuen
Republik verbrannten die besiegten Imperialen die Planeten-
oberfläche mit einem verheerenden Bombardement aus der
Umlaufbahn und traten anschließend den Rückzug an.

Die Neue Republik blieb im System und benutzte die
Dreadnaught New Hope als Hauptquartier im Orbit. Als ein

163

beschädigter Sternzerstörer in der Hoffnung, Reparaturen
durchführen zu können, im Milagro-System auftauchte, ge-
riet er in ein Gefecht mit der New Hope. General Solo führte
den Angriff der Jäger gegen den Sternzerstörer, während Mon
Mothma die Schlacht von der Brücke der New Hope aus koor-
dinierte. Schließlich zwang die überlegene taktische Handha-
bung der X-Flügler Skywalkers die Imperialen zur Kapitu-
lation. Der erbeutete Sternzerstörer erhielt zu Ehren des
A-Flügler-Piloten Arvel Cyrnyd, dessen Opfer in der Schlacht
von Endor das Ende des Supersternzerstörers Executor her-
beigeführt hatte, den neuen Namen Cyrnyd. Commander Sky-
walker wurde für seinen heldenhaften Einsatz bei Milagro
endlich in den Rang eines Generals erhoben.

Doch General Skywalker wurden die Pflichten des Kom-
mandos rasch zu einer lästigen Bürde, die er nur widerwillig
trug. Seit den Erlebnissen von Bakura fand Skywalker immer
weniger Gefallen an militärischen Eroberungen und interes-
sierte sich mehr und mehr für das spirituelle Verständnis der
Macht. Die Begegnung mit Dev Sibwarra hatte ihn davon
überzeugt, dass er große Dinge vollbringen könnte, wenn
er den Orden der Jedi-Ritter wieder belebte. Skywalkers
Auffassung fand neue Bestätigung, als er Zeuge der Helden-
taten von Kyle Katarn wurde, eines machtsensitiven Indivi-
dualisten, der fünf Jahre zuvor bei der Beschaffung der To-
desstern-Pläne geholfen und die Dunklen Truppen des
Imperators sabotiert hatte. Jetzt erkannte Katarn sein Poten-
zial als Jedi.

Mehrere Dunkelseite-Adepten des Imperators unter der
Führung des Dunklen Jedi Jerec hatten Geldgeber aus Kreisen
der Wirtschaft geworben und eine Kriegsherrenintrige insze-
niert. Ihr Einfluss blieb beschränkt, doch Jerec hatte das Tal
der Jedi auf Ruusan entdeckt, wo seit tausend Jahren die
Geister der Bruderschaft der Dunkelheit und der Armee des
Lichts in einer Art Vorhölle gefangen waren. Jerec plante, die
Macht des Tals zu benutzen, um Isard zu stürzen und sich
zum Herrscher über ein neues riesiges Imperium aufzu-
schwingen.

Doch ehe die großspurigen Pläne des Dunklen Jedi Früchte
164

tragen konnten, wurde Jerec samt seiner Gefolgschaft von Ka-
tarn im Alleingang besiegt. Skywalker war beeindruckt und
bot Katarn an, ihn als seinen Jedi-Schüler auszubilden, erhielt
jedoch eine Abfuhr. Kurz darauf geriet der Vormarsch der
Neuen Republik im Zuge einer schonungslosen militärischen
Operation im Inneren Rand ins Stocken. Skywalker führte
seine Truppen auf das Schlachtfeld von Mindor und hob dort
gut befestigte Widerstandsnester des Imperiums aus. Die
Sturmtruppen unter dem Kommando von Lord Shadow-
spawn rangen bis zum letzten Mann und Skywalker zeigte
sich bestürzt über das Blutvergießen und die sinnlose Vergeu-
dung von Leben.

Weniger als sechs Monate nach der Beförderung zum Ge-
neral nahm er seinen Abschied vom Militär der Neuen Repu-
blik.

Der letzte Großadmiral?
6
n.S.Y.

Um die berüchtigte imperiale Kultur der Gier und des Ehrgei-
zes zu fördern, belohnte Palpatine seine tüchtigsten Diener
häufig mit grandiosen Titeln. So wurden die besten Sturm-
truppler zur Imperialen Ehrengarde zusammengefasst und es
gab Gerüchte, dass wiederum die besten Ehrengardisten auf
Byss zu Imperialen Souveränprotektoren ernannt wurden.
Der höchste erreichbare Rang innerhalb der Imperialen
Raumflotte war zunächst der des Admirals, dann schuf Pal-
patine den Eliterang des Großadmirals, den immer nur zwölf
Offiziere zur selben Zeit bekleiden konnten.

Die zwölf Großadmirale, die an ihrer rein weißen Uniform
und den geflochtenen goldenen Epauletten leicht zu erken-
nen waren, waren die Besten der Besten, strategische Genies
ohnegleichen. Wenn sich die überlebenden Großadmirale
nach Endor gegen ihren gemeinsamen Feind zusammenge-
schlossen hätten, wäre die Neue Republik vermutlich noch in
den Anfängen vernichtet worden.

Doch zum Glück wurde diese Bedrohung niemals Wirk-
165

lichkeit. Der erste Großadmiral, Zaarin, fiel bereits, als er un-
mittelbar vor Endor einen Staatsstreich gegen die Herrschaft
des Imperators inszenierte und dabei scheiterte. Viele andere
Offiziere dieses höchsten Rangs gingen dank Palpatines Ent-
scheidung, sie an Bord der Kampfstation zu belassen, anstatt
ihnen den direkten Befehl über die Flottenverbände zuzuwei-
sen, mit dem Zweiten Todesstern unter. Und die übrigen der
ursprünglich zwölf Admirale begegneten ihrem Schicksal in
den Monaten danach.

Großadmiral Syn wurde während der Befreiung von Ka-
shyyyk von Ackbar ausgeschaltet und sein Flaggschiff vapo-
risiert; Grunger und Pitta wurden zu unabhängigen Kriegs-
herrn und vernichteten sich in einem erbitterten, aber
aussichtslosen Kampf um die Herrschaft über das corelliani-
sche Sternsystem gegenseitig; Takel wurde von Trioculus hin-
gerichtet, während der fanatische Il-Raz Selbstmord beging,
indem er sein Flaggschiff in das Herz der Denarii-Nova
stürzte; Batch fiel einem Mordanschlag seines Zweiten Offi-
ziers zum Opfer, der darauf die Raumschiffe von Batchs Ein-
greiftruppe übernahm und sich im Tiefkern dem Kriegsherrn
Harrsk anschloss.

Großadmiral Grant, der sogenannte Letzte Großadmiral,
lief unter der Bedingung, dass man ihm trotz seiner Kriegs-
verbrechen Immunität garantierte und ihm überdies gestat-
tete, sich auf Rathalay zur Ruhe zu setzen, zur Neuen Repu-
blik über. Dieser Seitenwechsel fand zwei Jahre nach Endor
statt. Danach schloss die Neue Republik, die sämtliche Groß-
admirale zur Strecke gebracht zu haben glaubte, mit diesem
Kapitel der imperialen Geschichte ab.

Niemandem war bewusst, dass ein Großadmiral, mögli-
cherweise der gefährlichste von allen, noch auf freiem Fuß
war. Der blauhäutige Thrawn war nach Zaarins Verrat in ei-
nem geheimen Zeremoniell von Palpatine in den Rang des
Großadmirals erhoben worden, wurde jedoch kurz darauf
vor den Augen der Neuen Republik in die Unbekannten Re-
gionen verbannt. Bis zu Thrawns Wiederkehr vergingen noch
Jahre, aber die Neue Republik sollte erneut lernen, den Titel
des Großadmirals zu fürchten.

166

Die Schlacht um Coruscant
6,5 - 7 n.S.Y.

Zweieinhalb Jahre nach der Geburt der Neuen Republik war
das Imperium immer noch die dominierende Kraft in der Ga-
laxis. Ungeachtet des Aufstiegs abtrünniger Kriegsherren be-
saßen die Imperialen noch immer die große Mehrheit der be-
siedelten Planeten und hielten die bedeutenden Kernwelten
in ihrem Würgegriff. Ohne ein gewaltsames militärisches Vor-
gehen würde die Neue Republik das Ende des Galaktischen
Bürgerkriegs niemals herbeiführen können.

Der wirkungsvollste Weg zur endgültigen Zerschlagung
des Imperiums lag zweifellos in der Eroberung von Corus-
cant, des universellen Symbols für die Macht und Autorität
der Zentralregierung. Die Republik machte sich unverzüglich
daran, zahlreiche Planeten im Gebiet des Imperiums als
»Sprungbretter« nach Coruscant zu besetzen. Wedge Antilles
wurde im Zuge der Mobilisierung von einer Propagandareise
zurückgerufen und wieder in den aktiven Dienst übernom-
men, seine legendäre X-Flügler-Einheit, das Renegaten-Ge-
schwader, wurde mit neuer Besatzung wieder belebt.

Nach zwei verlustreichen Attacken nahm die Neue Repu-
blik Borleias in den Siedlungsregionen ein. Borleias eignete
sich hervorragend als vorgeschobene Basis für den Angriff
auf Coruscant. Admiral Ackbar wusste jedoch, dass der Ener-
gieschild zur Verteidigung der Zentralwelt jedes Bombarde-
ment aus dem Orbit unmöglich machen würde. Ehe der An-
griff beginnen konnte, musste also der Schutzschirm über
Coruscant fallen.

Antilles und das Renegaten-Geschwader wurden underco-
ver
nach Imperial City geschickt, um die Schildgeneratoren
der Stadt zu sabotieren. Außerdem wurden sechzehn der ge-
fährlichsten Schwerverbrecher aus den Gewürzminen von
Kessel befreit und in der Hoffnung, dass sie für ausreichend
Chaos sorgen würden, auf Coruscant ausgesetzt. Ein für die
Neue Republik recht ungewöhnliches Vorgehen, das bei zahl-
reichen Mitgliedern des regierenden Hohen Rats auf harsche
Ablehnung stieß, die sich am Ende als durchaus berechtigt er-

167

chronik-46.jpg
Coruscant fällt an die Neue Republik
wies. Die freigelassenen Kriminellen ließen das längst unter-
gegangene Verbrecherkartell Schwarze Sonne wieder aufle-
ben, das der Neuen Republik in späteren Jahren noch arg zu-
setzen sollte.

Die Geheimagenten des Renegaten-Geschwaders setzten
alles auf eine Karte. Wenn es ihnen gelang, eine große Menge
Wasser zu verdampfen und so einen gewaltigen Gewitter-
sturm auszulösen, würden sie die Schildgeneratoren durch
Blitzschlag ausschalten können. Die Renegaten beschlag-
nahmten einen vierzig Stockwerke hohen Baudroiden, der sie
in das Computerzentrum trug, wo sie einen der um den Pla-
neten kreisenden Sonnenspiegel unter ihre Kontrolle brach-
ten. Der gebündelte Lichtstrahl des Orbitalspiegels ließ eines
der künstlichen Wasserreservoirs der Stadt in Sekunden-
schnelle verkochen; die Dampfwolke löste ein gewaltiges Un-
wetter aus und die Schutzschilde brachen zusammen.

Kaum war Coruscant verwundbar, stürzte sich Ackbar mit
seiner gesamten Streitmacht auf das System. Darauf ent-

168

brannte ein heftiger, aber überraschend leicht zu gewinnen-
der Kampf. Ysanne Isard hatte zur Verteidigung der Zentral-
welt nur eine Hand voll Sternzerstörer zurückbehalten; Ack-
bar brach jeden Widerstand und am Ende befand sich
Coruscant in der Hand der Neuen Republik.

Das Krytos-Virus
7 - 7,5
n.S.Y.

Als die Streitkräfte der Neuen Republik den Imperialen Palast
einnahmen und sicherten, stellten sie fest, dass Isard ver-
schwunden war. Schlimmer noch war, dass sie eine sterbens-
kranke Welt zurückließ, denn ihr Chefwissenschaftler Evir
Derricote hatte eine künstlich erschaffene Seuche freigesetzt:
das Krytos-Virus.

Binnen weniger Tage nach der Übertragung verwandelte
das Krytos-Virus gesundes Fleisch in blutigen Brei. Isard
hatte vor der Ankunft der Rebellen die Trinkwasserreservoirs
von Coruscant verseucht und Millionen Bürger waren bereits
mit der schrecklichen Krankheit in Berührung gekommen.
Doch Derricote hatte das Krytos-Virus so konstruiert, dass
nur ganz bestimmte nichtmenschliche Rassen - Sullustaner,
Gamorreaner und andere - infiziert wurden, und der Um-
stand, dass die menschliche Bevölkerung von Coruscant im-
mun war, trieb einen Keil zwischen die verschiedenen Spe-
zies, die der Neuen Republik angehörten.

Die Krytos-Seuche verdarb den Triumph der Republik und
ließ ihn wirkungs- und bedeutungslos erscheinen. Unter die-
sen Bedingungen schien es nahezu unmöglich, die Zivilbevöl-
kerung von Coruscant zu regieren, und überdies sah sich
Mon Mothma gezwungen, Millionen von Credits für riesige
Mengen Bacta auszugeben, um die Infizierten behandeln und
nach einem Gegenmittel forschen zu können - Credits, die die
nahezu zahlungsunfähige Regierung nicht besaß.

Da wurde die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit während
dieser schwierigen Zeit von einem anderen Ereignis abge-
lenkt: dem Prozess gegen Tycho Celchu. Celchu, ein Mitglied

169

chronik-47.jpg
Die Lusankya verlässt ihre Gruft
des Renegaten-Geschwaders, war unmittelbar nach der Be-
freiung von Coruscant des Hochverrats und des Mordes an
seinem Kameraden Corran Hörn beschuldigt und verhaftet
worden. Die Ankläger behaupteten während der Verhand-
lung, Celchu hätte seit seiner Inhaftierung im imperialen Ge-
fängnis Lusankya als umgepolter Agent des Imperiums agiert.

170

Die Wahrheit indes war ein Schock: Celchu war nicht bloß
unschuldig, sondern Corran Hörn weilte noch unter den Le-
benden. Isard hatte Hörn unbemerkt festnehmen und im Ge-
fängnis Lusankya einsperren lassen, wo er immer neue lange
Stunden der Folter und Umerziehung erdulden musste. Die
einzige Erleichterung waren die Gespräche mit seinen Mitge-
fangenen, darunter der berühmte Rebellenführer Jan Do-
donna, der sieben Jahre zuvor während der Evakuierung von
Yavin 4 gefangen genommen worden war.

Hörn entkam und zwang Isard durch seine Flucht, ihr
Versteck aufzugeben. Als die Mitglieder des Renegaten-Ge-
schwaders kurz darauf eine Mission über Imperial City flo-
gen, fingen sie einen verzweifelten Notruf aus den Manarai-
Bergen auf. Antilles und sein Geschwader wurden Zeuge, wie
sich aus den unterirdischen Tiefen ein riesiges Objekt erhob
und, als es sich an die Oberfläche wühlte, große Wohn- und
Geschäftsbezirke zerstörte. Das Objekt war ein Superstern-
zerstörer, der den Namen Lusankya trug. Ungeachtet aller An-
strengungen der Renegaten, das Riesenschiff aufzuhalten, riss
die Lusankya eine klaffende Wunde in das Herz von Imperial
City und tötete Millionen Bürger. Das Raumschiff ver-
schwand anschließend im Hyperraum und nahm Ysanne
Isard, ihre Streitkräfte und zahlreiche Inhaftierte mit.

Corran Horns Auftauchen entlastete Celchu von der Mord-
anklage. Luke Skywalker untersuchte Horns Hintergrund
und fand heraus, dass der Pilot in Wahrheit ein Enkel des gro-
ßen Jedi Nejaa Halcyon war, der Jahrzehnte zuvor eine En-
klave der Dunklen Jedi gesäubert hatte. Hörn schlug Skywal-
kers Angebot, ihn zum Jedi auszubilden, zunächst aus,
überlegte es sich einige Zeit später jedoch anders.

Die Wissenschaftler der Neuen Republik entwickelten ein
Heilmittel gegen das Krytos-Virus, indem sie Bacta mit Kor
mischten, einer seltene Form des Gewürzes Ryll. Um weitere
Todesopfer zu verhindern, wurde das Gegenmittel namens
Rylca der nichrmenschlichen Bevölkerung von Coruscant
umgehend verabreicht. Obwohl die unmittelbare Gefahr da-
mit abgewendet war, blieb das schwelende Misstrauen der
Rassen untereinander noch eine Zeit lang bestehen.

171

Der Bacta-Krieg
7,5 n.S.Y.

Ysanne Isard verließ Coruscant an Bord der Lusankya und be-
eilte sich, ihre Machtbasis zu festigen. Auf Thyferra, dem Pla-
neten, auf dem ein Großteil des Bacta hergestellt wird, unter-
stützte sie einen Putsch und wurde von der siegreichen Partei
zur Staatschefin gewählt. Die Neue Republik war über diese
Entwicklung natürlich nicht glücklich, aber es widersprach
ihren Prinzipien, ein rechtmäßig gewähltes Regierungsober-
haupt zu stürzen. Als sich die Regierung von Thyferra wei-
gerte, gegen Isard vorzugehen, quittierten Wedge Antilles
und das Renegaten-Geschwader den Dienst für die Neue Re-
publik. Als Zivilisten waren sie niemandem Rechenschaft
schuldig und konnten auf eigene Rechnung gegen Isard an-
treten.

Doch der Bacta-Planet wurde von vier Großkampfschiffen
verteidigt: von der Lusankya, zwei imperialen Sternzerstörern
und einem Sternzerstörer der Sieges-Klasse. Ein Frontalan-
griff würde daher zu einem überstürzten und kostspieligen
Selbstmordkommando werden. Stattdessen sauste Antilles
wie eine sacorrianische Kornfliege durch den Weltraum, ver-
setzte Isard schmerzhafte Stiche und suchte jedesmal das
Weite, ehe sie zurückschlagen konnte. Die Renegaten besetz-
ten eine verwaiste Raumstation in der Nähe von Yag'Dhul
und heuerten den Schmuggler Booster Terrik an, damit er die
Station für sie leitete. Terrik bezog darauf Waffen von dem
Schmugglerboss Talon Karrde und die Renegaten machten
sich unverzüglich daran, Isards Bacta-Convoys zu drangsa-
lieren.

Während eines Kampfes in der Nähe des Trümmerfried-
hofs von Alderaan zerstörte das Geschwader eines der Groß-
kampfschiffe und überredeten den Captain eines weiteren,
mitsamt seinem Schiff die Seiten zu wechseln. Nachdem Isard
mit einem Schlag die Hälfte ihrer Verteidigungskräfte einge-
büßt hatte, befahl sie der Lusankya sowie ihrem letzten Stern-
zerstörer die völlige Vernichtung der Yag'Dhul-Raumstation.

Antilles und die übrigen Renegaten ergriffen die Gelegen-
172

heit und sprangen in den Hyperraum, um den nunmehr un-
geschützten Planeten Thyferra anzugreifen. Interdessen kam
die Lusankya vor Yag'Dhul in Waffenreichweite, doch plötz-
lich zielte die Raumstation mit über dreihundert Protonentor-
pedos auf den Supersternzerstörer, der darauf, wohl wissend,
dass die Schutzschilde keines Raumschiffs einem solchen Be-
schuss standhalten, nach Thyferra abdrehte. Der verbliebene
unterlegene Sternzerstörer ergab sich.

Das alles war jedoch nur ein von Antilles in Szene gesetzter
Bluff. Die Raumstation verfügte über keinen einzigen Tor-
pedo, sondern lediglich über dreihundert Zielvorrichtungen.
Die Torpedos befanden sich an Bord der Armada aus Frach-
tern und X-Flüglern längst auf dem Weg nach Thyferra.

Über der Bacta-Welt tauchten derweil die Renegaten und
die Lusankya aus dem Hyperraum auf und fielen erbittert
übereinander her. Mehr als achtzig Protonentorpedos prassel-
ten auf den Supersternzerstörer nieder, ließen seine Schutz-
schilde kollabieren und rissen den Rumpf bis zu den Einge-
weiden auf. Aber erst als Booster Terrik erschien und an Bord
des erbeuteten Sternzerstörers in den Kampf eingriff, gab die
angeschlagene Lusankya auf. Das schwer beschädigte Groß-
kampfschiff wurde in eine geheime Werft der Neuen Repu-
blik geschleppt und einer gründlichen Reparatur unterzogen.

Leider waren Jan Dodonna und die restlichen Gefangenen
des Imperiums schon vor Wochen von Bord gebracht worden;
ihre Befreiung musste daher noch warten.

Ysanne Isard war klug genug zu wissen, wann sie geschla-
gen war, und versuchte sich rechtzeitig von Thyferra abzuset-
zen. Doch ihre Fähre wurde in dem Moment, da sie in den
Hyperraum springen wollte, zerstört. Isard wurde für tot ge-
halten. Sie hatte den Zwischenfall jedoch selbst inszeniert, um
ihre Spuren zu verwischen. Sie brachte die folgenden Jahre
damit zu, sich mental zu regenerieren, und sollte im Zuge der
Ereignisse um Großadmiral Thrawn erneut zu einer Bedro-
hung für die Neue Republik werden.

Antilles und das Renegaten-Geschwader wurden bei ihrer
Rückkehr als Helden willkommen geheißen. Nach langwie-
rigen Auseinandersetzungen mit dem Geheimdienst der

173

Neuen Republik erhielt Booster Terrik die Erlaubnis, den
gekaperten Sternzerstörer zu behalten. Er nannte das Schiff
Errant Venture und verwandelte es in eine Art beweglichen
Bazar, der für sein vielfältiges Warenangebot berühmt
wurde.

Kurz nach dem Bacta-Krieg erbeutete die Neue Republik
bei einem ungeschützten imperialen Treibstoffposten im Tief-
raum einen weiteren Sternzerstörer, die Tyrant. Das Schiff
hatte einst zu Darth Vaders Todesschwadron gehört und an
der Zerstörung der Echo-Basis auf Hoth teilgenommen. Leia
Organa, die der Symbolgehalt des Ereignisses beeindruckte,
nannte das Raumschiff Rebellentraum und machte es zu ihrem
persönlichen Flaggschiff.

Die Jagd nach Zsinj
7,5 - 8 n.S.Y.

Die Neue Republik hatte in einem Punkt Recht: Die Macht
über Coruscant war der Schlüssel zur Beendigung des Galak-
tischen Bürgerkriegs. Isard hatte kaum die Kontrolle über die
Zentralwelt verloren, da nahm mit dem Verlust des Vertrau-
ens der hohen Offiziere in ihre Führer die innere Zerrissenheit
des Imperiums immer mehr zu. Ein Bündnis von Muftis und
imperialen Beratern trat an Isards Stelle, das seine Macht
jedoch schon bald an Abtrünnige wie Zsinj verlor.

Zsinj wurde der mächtigste aller imperialen Kriegsherrn.
Er hatte zahlreiche Offiziere, Raumschiffe und Planeten in
seine Gewalt gebracht und war sogar so überheblich, einen
Zweifrontenkrieg gegen die Neue Republik und seine ehema-
ligen Kameraden aus den Reihen des Imperiums vom Zaum
zu brechen, die er als willensschwach und nutzlos erachtete.
Darüber hinaus besaß er den schlagkräftigen Supersternzer-
störer Eisenfaust, der es ohne weiteres mit einer ganzen Flotte
aufnehmen konnte. Für die Neue Republik besaß die Erobe-
rung von Zsinjs Herrschaftsgebiet die höchste Priorität; sie
stellte eine Eingreiftruppe unter dem Kommando von Gene-
ral Han Solo zusammen, die den Kriegsherrn jagen sollte.

174

Diese Eingreiftruppe brach unmittelbar vor dem Ausbruch
des Bacta-Krieges zu ihrer Mission auf.

Solo spähte an Bord des Mon-Calamari-Flaggschiffs Mon
Remonda
die Grenzen des von Zsinj kontrollierten Gebiets aus
und wurde Zeuge der Schrecken, die der Kriegsherr über
Welten verhängte, die sich seinem Willen nicht beugen woll-
ten. Solo wurde von den besten militärischen Einheiten be-
gleitet, die die Neue Republik aufzubieten hatte - darunter
das legendäre Renegaten-Geschwader -, doch schließlich war
es eine andere Gruppe von X-Flügler-Piloten, die den Schlüs-
sel zum Sturz des Kriegsherrn Zsinj lieferte.

Commander Antilles hatte sich nach seiner Wiedereinglie-
derung in das republikanische Militär entschieden, nicht
selbst an der Mission der Mon Remonda teilzunehmen; statt-
dessen stellte er eine neue Einheit zusammen, die Gespenster-
staffel, die sich aus Mitgliedern von Kommandotrupps,
Scharfschützen, Spionen und Infiltratoren zusammensetzte.
Die Gespensterstaffel erbeutete bereits kurz nach ihrer In-
dienststellung eine corellianische Korvette, die Zsinj gehörte,
und beschloss, sich als deren angestammte Besatzung auszu-
geben. Dank dieser List konnten sich die Piloten in Zsinjs
Flotte einschleusen, wo sie von einem geplanten Hinterhalt
erfuhren, in den die Neue Republik auf Ession im Korpora-
tionssektor gelockt werden sollte. Doch die Schlacht von Es-
sion wurde zu einem Sieg für die Neue Republik, die einen
von Zsinjs Sternzerstörern vernichtete und eine wichtige Pro-
duktionsanlage ausschaltete.

Die Kriegslist mit der erbeuteten Korvette würde jedoch
kein zweites Mal funktionieren, also änderten die Komman-
doeinheiten der Gespensterstaffel ihre Taktik. Um sich Zu-
gang zu Zsinjs loser Verbindung von Freibeutern zu verschaf-
fen, gaben sie sich als Piratenbande aus. Der ahnungslose
Kriegsherr heuerte die getarnten Gespenster prompt als
Söldner für einen bevorstehenden Überfall auf die riesigen
Schiffswerften im Kuat-System an. In den Kuat-Raumschiff-
werften, die immer noch mit dem Imperium verbündet wa-
ren, stand ein neuer Supersternzerstörer kurz vor seiner Voll-
endung. Zsinj hatte vor, den gewaltigen Raumer zu stehlen

175

und ihn der Eisenfaust an die Seite zu stellen, um seine Feinde
zukünftig mit doppelter Schlagkraft treffen zu können. Doch
Saboteure der Neuen Republik vereitelten Zsinjs Plan. Sie
vernichteten die beiden oberen Schildgeneratorkuppeln des
Riesenzerstörers, worauf das ungeschützte Kriegsschiff von
Solo und der Man Remonda in Stücke geschossen wurde. Die
Eisenfaust entkam jedoch in den Hyperraum.

Nach einem kurzen Zwischenstopp, bei dem die Schäden
an der Man Remonda behoben wurden, begab sich Solo erneut
auf die Jagd nach Zsinj. Der Kriegsherr hatte indes noch einen
weiteren verschlagenen Plan in der Hinterhand. Einige seiner
Lieblingswissenschaftler hatten eine Methode zu einer
schnellen und qualvollen Gehirnwäsche entwickelt, die selbst
die friedlichsten Bürger in rasende Mörder zu verwandeln
vermochte. Überdies entfaltete die Technik ihre Wirkung le-
diglich bei bestimmten Spezies: Twi'leks, Gotals, Sullustanern
und einigen anderen. Da Isard mit ihrem nur bei Nichtmen-
schen wirksamen Krytos-Virus bereits gute Vorarbeit geleistet
hatte, setzte Zsinj nun auf das Misstrauen und die Abnei-
gung, die zahlreiche Fremdrassen gegen die Menschen heg-
ten.

Das Projekt Minenfeld, wie das Vorhaben in Zsinjs Organi-
sation hieß, forderte Hunderte von To-

desopfern, von denen viele auf das
Konto dreister Mordanschläge
gingen. So versuchte ein umge-
polter Twi'lek, Ackbar umzu-
bringen; ein treuer Gotal-Leib-
wächter stürzte sich auf Mon
Mothma, wurde jedoch getötet,
ehe er die Oberste Rätin verlet-
zen konnte; an Bord der Mon Re-
monda
zerschoss ein Twi'lek-Pi-
lot aus seinem A-Flügler heraus
das Aussichtsfenster der Brü-
cke und brachte Solo durch die

chronik-48.jpg
explosive Dekompression fast
um. Zum Glück erkannte der Ge- Der Kriegsherr Zsinj

176

heimdienst der Neuen Republik das Muster hinter den Atta-
cken und setzte dem Projekt Minenfeld ein Ende, bevor es
weiteren Schaden anrichten konnte.

Die Neue Republik unternahm einen beispiellosen Schritt
und rief, um Zsinj endgültig auszulöschen, ein loses Bündnis
mit dem Imperium ins Leben. Die Imperiale Flotte besaß eine
eigene Eingreiftruppe gegen den Kriegsherrn, die von Admi-
ral Rogriss befehligt wurde. Ein Vertreter der Neuen Republik
traf sich mit Rogriss an Bord seines Flaggschiffs zu einer ge-
heimen Unterredung und beide Seiten trafen eine kurzfristige
Übereinkunft. Da das Imperium und die Neue Republik in
Zsinj einen gemeinsamen Feind sahen, fanden sich beide Sei-
ten ohne jegliche Bedingungen bereit, sämtliche Geheim-
diensterkennmisse über Zsinjs Organisation auszutauschen.

Solo, den die Länge des Feldzugs ebenso frustrierte wie die
Vergeblichkeit seiner Siege, legte eine Reihe von Ködern aus,
um Zsinj aus der Reserve zu locken und die entscheidende
Konfrontation zu erzwingen. Da der Kriegsherr den Konflikt
immer mehr als ein persönliches Duell zwischen sich und
Han Solo betrachtete, ließ letzterer eine Attrappe des Millen-
nium Falken
bauen und zu tief in Zsinjs Territorium liegenden
Welten vorstoßen. Der Raumer wurde später mit einer Bombe
ausgerüstet, mit der eine feindliche Dreadnaught vernichtet
werden konnte.

Doch Zsinj fiel nicht auf den Lockvogel herein. Ihm war
klar, dass die Zusammenarbeit zwischen den Imperialen und
der Neuen Republik ihn fundamental bedrohte, daher ersann
er eine geheime Überlebensstrategie: Da seine Feinde auf die
Zerstörung der Eisenfaust fixiert zu sein schienen, beschloss
Zsinj, ihnen die Illusion dessen zu geben, was sie begehrten.
Seine Agenten fischten sämtliche Trümmer des Superstern-
zerstörers aus dem All, der bei Kuat vernichtet worden war,
und setzten sie zu einem Flickwerk aus Stützstreben und
Rumpfplatten zusammen. Dann brachten sie am Bug den
Namen Eisenfaust an und erwarteten die Befehle ihres Kriegs-
herrn.

Solo und Rogriss führten einen gemeinsamen Angriff im
Vahaba-Asteroidengürtel durch, bei dem die echte Eisenfaust

177

stark beschädigt wurde. Der angeschlagene Supersternzerstö-
rer sprang darauf in das nahe gelegenen Selaggis-System,
doch Solo setzte ihm mit seiner gesamten Streitmacht nach,
um Zsinj nach Möglichkeit in Staub zu verwandeln. Aber als
die Man Remonda in Schussweite kam, verschwand die lä-
dierte Eisenfaust in einem Kubus schwarzer Leere.

Zsinj hatte einen Orbitalen Tarnmantel aktiviert, eine Kette
von Satelliten, die alles sichtbare Licht absorbierte. Indem er
den Tarnmantel in der Form eines Würfels aufgeschlagen
hatte, schuf er ein begrenztes kleines Versteck, das die Senso-
ren seiner Feinde nicht zu durchdringen vermochten. Der
gleichsam als Lockvogel dienende falsche Sternzerstörer lag
bereits unter dem Tarnmantel bereit. Als nächstes führte Zsinj
die Zerstörung der Attrappe herbei und sprang mit der ech-
ten Eisenfaust in den Hyperraum.

Als der Tarnmantel in sich zusammenfiel, erblickte Solo
das Wrack eines Supersternzerstörers, das die Kennzeichen
der Eisenfaust trug. In der Überzeugung, dass Zsinjs Streit-
macht unwiederbringlich zerschlagen sei, ordnete Solo die
triumphale Rückkehr nach Coruscant an.

Die Hapaner und die Schwestern der Nacht von Dathomir
8 n.S.Y.

General Han Solo kehrte mit der Man Remonda nach Corus-
cant zurück. Der aufreibende, fünf Monate dauernde Feldzug
hatte alle Mitglieder der Eingreiftruppe ausgelaugt und Solo
wollte seiner Crew die dringend benötigte Auszeit gewähren.
Doch als er die Zentralwelt erreichte, erschrak er beim An-
blick von Dutzenden untertassenförmigen Schlachtdrachen,
die um den Planeten kreisten: Die rätselhaften Hapaner wa-
ren zu einem Antrittsbesuch erschienen.

Jede Beschreibung des Hapes-Konsortiums verlangt nach
Superlativen: Es ist das mächtigste, reichste, kultivierteste
und arroganteste politische Bündnis der Galaxis. Vor dreitau-
send Jahren schloss die hapanische Königinmutter die Gren-
zen ihres Sternhaufens und während Hapes in der Folgezeit

178

chronik-49.jpg
Die hapanische Delegation über Coruscant
in der Isolation hinter den Flüchtigen Nebeln gedieh, griffen
die Gerüchte über unvorstellbare Reichtümer immer weiter
um sich.

Erst vor wenigen Monaten hatte Leia Organa den hapani-
schen Welten einen diplomatischen Besuch abgestattet und
die Königinmutter Ta'a Chume bewogen, über die Möglich-
keit einer Verbindung mit der Neuen Republik nachzuden-
ken. Die hapanische Ehrenflotte, die Coruscant nun um-
kreiste, war ein bemerkenswertes Zeichen, denn dies war das
erste Mal seit Tausenden von Jahren, dass diese so zurückge-
zogen lebende Gesellschaft einen nennenswerten Kontakt mit
der Außenwelt aufnahm.

Die Delegation der Hapaner bedachte Leia Organa in der
Großen Empfangshalle von Corusacnt mit zahlreichen ver-
schwenderischen Geschenken, darunter mehrere imperiale
Sternzerstörer, die die Hapaner unlängst bei Grenzgefechten
erbeutet hatten. Doch die größte Überraschung kam mit der
letzten Gabe: Prinz Isolder, der Sohn und Erbe der Königin-
mutter, bot sich Leia Organa als Heiratskandidat an.

179

Organa war sprachlos. Doch obwohl
sie bereits seit Jahren eine romantische
Beziehung mit Han Solo verband, besaß
sie genug politischen Verstand, um die
Vorteile einer Zweckheirat zwischen
zwei politischen Fraktionen zu er-
kennen. Ihre eigene königliche
Erziehung auf Alderaan hatte
sie schon früher mit derartigen
Arrangements konfrontiert.
Mon Mothma, die ihrerseits
wusste, dass die Raumflotte der
Hapaner ebenso wie deren Staats-
schatz eine große Hilfe bei der Be-
endigung des Galaktischen Bür-

chronik-50.jpg
gerkriegs sein konnte, drang
in ihre Freundin, Isolders An- holder, der Chume'da von Hapes
trag anzunehmen.

General Solo raste angesichts der Aufmerksamkeit, mit der
Leia Organa überschüttet wurde, vor Eifersucht. In der Hoff-
nung, ihre Zuneigung wiedergewinnen zu können, strich er
bei einer Sabacc-Partie mit unvorstellbar hohem Einsatz einen
bewohnbaren Planeten im Wert von zwei Komma fünf Milli-
arden Credits ein. Solo hoffte, dass der Planet Dathomir den
heimatlosen Flüchtlingen von Alderaan eine neue Heimat
bieten würde, doch unglücklicherweise befand sich Dathomir
tief in Zsinjs Einflussgebiet. Solo, der über das Scheitern sei-
nes Plans zutiefst enttäuscht war und verzweifelt um Leia Or-
ganas Gunst buhlte, legte seinen Generalsrang ab und ent-
führte die Geliebte in Begleitung des treuen Chewbacca und
des völlig irritierten C-3PO.

Als -der Millennium Falke in der Nähe der blaugrünen Welt
Dathomir aus dem Hyperraum fiel, entdeckte Solo, dass Zsinj
in einer Umlaufbahn über dem Planeten ein eindrucksvolles
Raumdock installiert hatte, in dem er den Supersternzerstörer
Eisenfaust in Stand setzen ließ. Der Falke geriet unter Beschuss
und konnte mit letzter Kraft auf der bewaldeten Oberfläche
von Dathomir aufsetzen.

180

Die kleine Gruppe machte sich zu Fuß auf den Weg durch
den Wald, wurde jedoch schon bald von einem Trupp weib-
licher Krieger aufgehalten, die dem Amazonenclan der Sin-
genden Berge angehörten. Die Frauen ritten auf gezähmten
Rancoren, die jener Bestie ähnelten, die Jabba der Hutt unter
dem Boden seines Palastes als Haustier gehalten hatte. Diese
Frauen - die Hexen von Dathomir und direkte Nachfahren
von Allya, einer gefallenen Jedi, die vor mehr als sechs Jahr-
hunderten auf diese Welt verbannt worden war - zehrten von
der Macht und konnten daher vorgeben, die Kunst der Zau-
berei zu beherrschen.

Luke Skywalker suchte unterdessen in der ganzen Galaxis
nach den verlorenen Geheimnissen des ehemals so bedeuten-
den Ordens der Jedi-Ritter. Auf Toola stieß er auf Datenkar-
ten, die Berichte über das abgestürzte Jedi-Akademieschiff
Chu'unthor und Meister Yodas Bemühungen enthielten, das
Raumschiff von Dathomir zu bergen. Skywalker kehrte dar-
auf nach Coruscant zurück und erfuhr von der Entführung
seiner Schwester. Kurz darauf fand er sich bereit, gemeinsam
mit Prinz Isolder von Hapes zu einer Rettungsmission nach
Dathomir aufzubrechen.

Skywalker fand heraus, dass die überwältigende Lebens-
kraft des Planeten seine Fähigkeiten in der Macht auf seltsame
Weise verstärkte und ihm außergewöhnliche Leistungen er-
laubte, die noch vor kurzem jenseits seiner Möglichkeiten ge-
legen hatten. Er und Isolder entdeckten das rostende Wrack
der Chu'unthor und trafen auf Teneniel Djo, eine wunder-
schöne Hexe aus dem Clan der Singenden Berge, die sie mit
Solo und Organa vereinte.

Doch ein abtrünniger Hexenclan, die Schwestern der
Nacht, griff den Clan der Singenden Berge in dem Versuch an,
den Falken zu stehlen. Die Schwestern besaßen dunkle Macht-
kräfte und verfügten über eine ganze Armee von Sklaven,
Reste eines imperialen Wachbataillons, das der Imperator
acht Jahre zuvor aufgegeben hatte. Einst hatte es auf Datho-
mir ein imperiales Gefängnis gegeben, doch als der Imperator
von den Schwestern der Nacht erfuhr, ließ er sämtliche
Raumschiffe der Haftanstalt aus dem Orbit zerstören, da es

181

ihm lieber war, ein Gefängnis zu verlieren, als zuzulassen,
dass sich konkurrierende Machtsensitive über die ganze Ga-
laxis verbreiteten.

Aber die Schwestern der Nacht wollten ihren Planeten auf
jeden Fall verlassen, also führten sie ihre Gefangenenarmee in
einen wütenden Angriff gegen die Hochburg des Clans der
Singenden Berge.

Zsinjs Tod
8
n.S.Y.

Der Kriegsherr Zsinj war sich der Existenz der Schwestern der
Nacht und des Ausmaßes ihrer Fähigkeiten wohl bewusst. Da-
her trat er in Verhandlungen mit Gethzerion, der Führerin der
Schwestern der Nacht, und stellte ihr ein Ultimatum. Gethze-
rion sollte ihm Han Solo ausliefern, andernfalls würde er den
Orbitalen Tarnmantel aktivieren - die alles Licht verschluk-
kende Vorrichtung, die er bereits in der Schlacht bei Selaggis
eingesetzt hatte. Eine geschlossene Phalanx von Tarnmantel-
Satelliten rund um Dathomir würde den Planeten binnen we-
niger Tage in eine Kugel aus Eis verwandeln.

Als Zsinj erfuhr, dass der Überfall der Schwestern auf den
Clan der Singenden Berge gescheitert war, aktivierte er den
Tarnmantel, um Gethzerion ohne weiteren Verzug zur Will-
fährigkeit zu bewegen. Als der Himmel sich verdüsterte und
die Temperatur ins Bodenlose fiel, unterbreitete die gewitzte
Hexe Gethzerion ihr Gegenangebot. Sie erklärte sich bereit,
Solo auszuliefern, forderte jedoch ein Raumschiff, das ihr als
Fluchtmöglichkeit von ihrer sterbenden Welt dienen sollte.
Die Schwestern der Nacht versprachen, das Schiff tief in den
Raum der Neuen Republik zu fliegen und dabei eine Schneise
der Verwüstung zu schlagen, die dazu beitragen würde,
Zsinjs Rachedurst zu stillen. Zsinj zeigte sich beeindruckt und
schickte zwei Transporter - einen bewaffneten Raumer für
Solos Abtransport sowie ein schutzloses, abgetakeltes Schiffs-
modell zur beliebigen Nutzung durch die Schwestern der
Nacht.

182

Han Solo wurde in das imperiale Gefängnis gebracht, wo
soeben Zsinjs Zwillingsfähren landeten. Doch Gethzerion
übte Verrat und tötete sämtliche imperialen Wachen, darunter
auch General Melvar, Zsinjs langjährigen Adjutanten, mit ei-
nem verheerenden Machtblitz. Solo wurde durch das recht-
zeitige Erscheinen des Falken vor dem sicheren Tod bewahrt.
Gethzerion und ihre Gefolgschaft entkamen mit der bewaff-
neten Raumfähre, doch die Schwestern der Nacht wurden,
kaum dass sie die Atmosphäre verlassen hatten, von zwei
Sternzerstörern des Kriegsherrn abgefangen. Nach einem
ebenso kurzen wie zermürbenden Schusswechsel war von
der Fähre nur noch glühender Schrott übrig.

Die Schwestern der Nacht waren tot, doch Zsinjs Flotte
hielt die Blockade Dathomirs aufrecht. Der Millennium Falke
schaltete darauf den Orbitalen Tarnmantel aus und als näch-
stes erschien die komplette Streitmacht des Hapes-Konsorti-
ums, um es mit der Eisenfaust und einem Dutzend kleinerer
Kriegsschiffe Zsinjs aufzunehmen. Im Schutz des allgemeinen
Durcheinanders lenkte Solo den Falken auf die Brücke der Ei-
senfaust
zu und feuerte ein Paar Vibroraketen mitten ins Ziel.
Der Kriegsherr Zsinj wurde binnen eines Sekundenbruchteils
in Staub verwandelt und die Schlacht von Dathomir war vor-
bei.

Kurz danach vereinte Augwynne, die Mutter des Clans der
Singenden Berge, die diversen Hexenclans von Dathomir und
bat um Aufnahme ihres Planeten in die Neue Republik. Luke
Skywalker bekam eine Schachtel, die Aufzeichnungen des
Logbuchrecorders der abgestürzten Chu'unthor enthielt, de-
ren unschätzbarer Wert sich jedoch erst bei der Gründung sei-
ner Jedi-Akademie erweisen sollte.

Prinz Isolder von Hapes hatte sich Hals über Kopf in Tene-
niel Djo vom Clan der Singenden Berge verliebt, eine unerwar-
tete Wendung, die den Zorn der Königinmutter Ta'a Chume
erregte. Doch Isolder heiratete Djo trotzdem und machte sie
damit zur offenkundigen Thronprätendentin des Hapes-Kon-
sortiums. Isolder und Djo bekamen schon bald eine Tochter,
Tenel Ka, die sich später als überaus stark in der Macht erwies.

Das Dathomir-Abenteuer führte dazu, dass Han Solo und
183

chronik-51.jpg
Die Hochzeit von Han Solo und Leia Organa
Leia Organa einander noch näher kamen. Sie beschlossen da-
her, sofort nach ihrer Ankunft auf Coruscant zu heiraten. Die
Bürger der Neuen Republik waren mehr als gewillt, Solo die
Eskapade um die Entführung Organas nachzusehen, hatte sie
den Berichten im Nachrichtennetz doch täglich neuen ver-
gnüglichen Stoff geliefert. Da Organa nicht vorhatte, Anklage

184

zu erheben, sah auch der Innere Rat der Neuen Republik da-
von ab, Solo zu maßregeln, und versuchte stattdessen, den
Zwischenfall ebenso herunterzuspielen wie die peinliche Lü-
cke in den Sicherheitsvorkehrungen, die dadurch offenbar
geworden war.

Die Hochzeit fand im Beisein von Hunderten Freunden
und Würdenträgern im Gebäude des alderaanischen Kon-
sulats auf Coruscant statt und wurde von Milliarden in der
gesamten Galaxis an den Holoschirmen verfolgt. Die Auf-
zeichnung wurde noch wochenlang wiederholt und die Be-
richterstattung fiel weltweit positiv aus.

Eins kommt zum anderen
8,5 n.S.Y.

Prinz Isolder hatte nach dem Zwischenfall auf Dathomir ge-
schworen, der Neuen Republik unverzüglich beizutreten,
doch sein Versprechen kam dem hapanischen Königshof so-
wie den einzelnen planetaren Potentaten nicht sehr gelegen.
Und die Königinmutter Ta'a Chume war um der Bewahrung
der inneren Stabilität willen nur zu bereit, sich deren Willen
zu beugen. Hapes versprach, seine gesamte Schlachtdrachen-
Armada fristgerecht zu übergeben, doch die von Mon
Mothma herbeigesehnte strategische Allianz wurde niemals
Wirklichkeit.

Das Machtvakuum in Zsinjs ehemaligem Herrschaftsgebiet
ermutigte die Imperiale Flotte zu neuen Taten. Die Berater-
koalition, die Isard abgelöst hatte, legte sich mächtig ins
Zeug. Nun, da sie ihr Ziel erreicht hatten, machten sich Admi-
ral Rogriss und andere Flottenkommandeure daran, das be-
freite Territorium zu besetzen. Die vorgebliche Partnerschaft
mit der Neuen Republik wurde aufgegeben.

Wenigstens besaß die Neue Republik nach der Begegnung
mit den Hapanern mehrere neue Sternzerstörer, die Leia Or-
gana während des Empfangs auf Coruscant als Geschenk
übergeben worden waren. Als Ackbar die Streitkräfte der
Neuen Republik zum Äußeren Rand führte, wo sie um die

185

Überreste von Zsinjs Reich kämpfen sollten, verliehen diese
Kriegsschiffe der Flotte über die bereits zuvor erbeuteten
Sternzerstörer hinaus ein zusätzliches Bedrohungspotenzial,
obwohl die Hapaner an keiner Schlacht unmittelbar beteiligt
waren.

Doch Ackbar und Rogriss bekamen es mit einer dritten
Flotte zu tun: der des selbst ernannten Großadmirals Teradoc.
Die Sternzerstörer der Neuen Republik gerieten in schwerste
Kämpfe und trugen daher auch die Hauptlast der Vernich-
tung. Die meisten hapanischen Schiffe sowie der Sternzerstö-
rer Crynyd wurden zerstört; die Emancipator und die Liberator
mussten schwere Schäden hinnehmen und wurden zurückge-
rufen, um in der Werft von Hast von Grund auf überholt zu
werden; Prinzessin Leias Flaggschiff Rebdientraum wurde in
der Schlacht von Storinal von dem imperialen Sternzerstörer
Peremptory gnadenlos unter Feuer genommen und vom Impe-
rium zurückerobert; die 37 000 Mann starke Besatzung geriet
in Gefangenschaft. Organa Solo selbst hielt sich zu diesem
Zeitpunkt jedoch auf Coruscant auf.

Doch jeden Hieb, den die Neue Republik einstecken
musste, zahlte sie dem Imperium dreifach zurück. Admiral
Rogriss verlor die meisten Kämpfe; die Neue Republik nahm
Kuat ein und erhielt damit Zugang zu den unvergleichlichen
Werften und Raumdocks des Systems, obwohl die Schäden
an den Werftanlagen so groß waren, dass der Bau neuer
Schiffe bis auf weiteres verschoben werden musste. Leider
konnten die Konstrukteure der Kuat-Raumschiffwerften an
Bord des halb fertig gestellten Kriegsschiffs Eclipse in den
Tiefkern entkommen. Rogriss, der sich eine blutige Nase ge-
holt hatte, ordnete den Rückzug an; der Kriegsherr Teradoc,
dessen kurze Überraschungsangriffe ihn zu einer lästigen
Stechfliege gemacht hatten, kehrte eilig in sein eigenes Terri-
torium zurück; Admiral Ackbar setzte seine jüngsten Erfolge
fort. Die Neue Republik kontrollierte nun drei Viertel der be-
siedelten Galaxis, hatte im Zuge der anhaltenden Kämpfe je-
doch - ebenso wie das Imperium - große Verluste hinnehmen
müssen. Daher erhielt der Bau und Erwerb neuer Kriegs-
schiffe auf beiden Seiten höchste Priorität.

186

TEIL VI
DIE WIEDERAUFERSTEHUNG
DES IMPERIUMS

Obgleich die Neue Republik von abtrünnigen Kriegsherrn
wie Zsinj auf Trab gehalten wurde, war das Herrschafts-
gebiet des Imperiums auf kaum ein Viertel des Territoriums
zusammengeschrumpft, das Palpatine einst sein Eigen ge-
nannt hatte. Und die meisten dieser Welten lagen in entlege-
nen Randsektoren. Die überlebenden Muftis sahen sich ge-
zwungen, eine gemeinsame Front gegen die Neue Republik
zu bilden, während sie gleichzeitig dafür Sorge tragen
mussten, dass ihr geliebtes Imperium nicht in ideologisch
unterschiedlich gefärbte Parteien untereinander zerstrittener
Kriegsherrn zerfiel. Da die imperialen Streitkräfte bei Endor
und Coruscant folgenschwere Niederlagen erlitten hatten,
sagten allzu große Optimisten bereits den endgültigen Zu-
sammenbruch des imperialen Widerstands voraus. Doch das
Rad des Imperiums drehte sich insgeheim weiter und die bei-
den nächsten Jahre hätten beinahe den Untergang der Neuen
Republik gebracht.

Die Verwüstungen durch
Großadmiral Thrawn

9 n.S.Y.
Das sieche Imperium brauchte ein Wunder und das Wunder
ereignete sich, als aus den Unbekannten Regionen ein brillan-
ter militärischer Befehlshaber erschien: Thrawn, der letzte
Großadmiral des Imperators, der seit den Tagen vor der
Schlacht von Endor in vollkommener Isolation gelebt hatte.

187

chronik-52.jpg
Nach seiner Rückkehr machte Großadmi-
ral Thrawn den Sternzerstörer Schimäre
zu seinem Flaggschiff und
Captain Pellaeon, der nach
dem Debakel von Endor
den imperialen Rückzug
geleitet hatte, faktisch zu
seinem Ersten Offizier.
Pellaeon gewann damit
bei den Muftis einiges
Ansehen.

Sechs Monate lang reor-

Großadmiral Thrawn
ganisierte Thrawn die Impe-

riale Raumflotte und führte
strategisch wichtige Nadelstiche gegen die Grenzen der
Neuen Republik. Obwohl diese kurzen Ausfälle nicht aus-
reichten, der Republik Angst einzujagen, zeigten sich die
Muftis, Regionalgouverneure und andere politische Führer
davon tief beeindruckt und überließen Thrawn praktisch die
Zügel des Imperiums.

Die Muftis hielten ihre Handlungsweise zu dem Zeitpunkt
für klug bedacht; Thrawn war ein politischer Außenseiter
und außerdem ein Nichtmensch - ein idealer Kandidat für
die Rolle einer Marionette und Galionsfigur. Doch als Thrawn
nicht nur innerhalb der Flotte, sondern auch bei der Bevölke-
rung des Imperiums immer beliebter wurde, richtete sich
diese Entscheidung gegen die Muftis selbst. Sie hatten, ohne
es zu wollen, einen Präzedenzfall für etwas geschaffen, das
sich in der Geschichte des Imperiums noch mehrfach wieder-
holen sollte: die Herrschaft des hervorragendsten militäri-
schen Führers anstelle einer Regierung der fähigsten Politiker.
Thrawn verstärkte die loyalen imperialen Streitkräfte, dann
isolierte er die Enklaven mehrerer Kriegsherrn, darunter den
Einflussbereich Admiral Kennels und die Pentastar-Gruppe
des Großmuftis Kaine, und reduzierte deren Macht zur Be-
deutungslosigkeit. Kurz darauf kam es, als Thrawn sich auf
der Bibliothekswelt Obroa-skai lebenswichtiger Informatio-
nen bemächtigte, zur ersten offenen Konfrontation mit der

188

Neuen Republik. Die Auswertung dieser Daten führte ihn
nach Wayland, dem Standort der geheimen Mount-Tantiss-
Schatzkammer des Imperators. Dort fielen Thrawn drei »Beu-
testücke« in die Hand: Das erste war eine zweckmäßige Tarn-
vorrichtung, ein Ableger des Vorknkx-Forschungsprojekts,
das kurz vor dem Tod des Imperators in die Wege geleitet
worden war; zweitens eine Reihe von Spaarti-Zylindern, die
in den Tiefen des Mount Tantiss verborgen waren - eine Tech-
nologie, die der Imperator zur eigenen Verwendung im Tief-
kern adaptiert hatte; und drittens der wahnsinnige Jedi
Joruus C'baoth, bei dem es sich offenbar um einen Klon des
Jedi-Meisters Jorus C'baoth handelte. Joruus C'baoth war
schon vor Jahren auf Wayland gestrandet und hatte vollkom-
men den Verstand verloren.

Thrawn wurde durch die den Einfluss der Macht blockie-
rende besondere Gabe der Ysalimiri vor den Kräften C'ba-
oths geschützt. Er versicherte sich der Kooperation C'baoths,
indem er zusagte, ihm Luke Skywalker und Leia Organa Solo
sowie Leias ungeborene Zwillinge auszuliefern, da der irre
Jedi-Meister sie zu seinen dunklen Lehrlingen machen
wollte.

Joruus C'baoth verknüpfte die einzelnen Schiffe von
Thrawns Flotte mit Hilfe der Macht zu einer übernatürlichen
Kampftruppe und Thrawn war fest entschlossen, seinen Teil
der Abmachung zu erfüllen. Zweimal setzte er aus Noghri be-
stehende Todeskommandos in Marsch, um Luke Skywalker
und Leia Organa Solo zu entführen, doch beide Versuche
schlugen fehl.

Dann setzte Thrawn den Kloning-Prozess in Gang und er-
schuf Tausende von Klonkriegern; außerdem ließ er einen
Spaarti-Zylinder zu seinem geheimen Stützpunkt in den Un-
bekannten Regionen bringen, um dort ein Sonderprojekt
durchzuführen: die Reproduktion seiner selbst als Klon!
Thrawn wusste sehr wohl, dass frühere Experimente bei zu
rasantem Wachstum der Klone infolge der Störung gewisser
Lebensenergien oder durch den unterschwelligen Einfluss
der Macht kläglich gescheitert waren. Doch nun setzte er Ysa-
lamiri ein, die es ihm erlaubten, die geklonten Wiedergänger

189

statt über Monate oder sogar Jahre binnen weniger Tage
wachsen zu sehen. Aber obwohl Thrawn auf diese Weise end-
losen Nachschub an treuen, gleichsam in Reagenzgläsern
gezüchteten Soldaten erhielt, fehlte ihm die Infrastruktur, die
er benötigte, um seine Truppen auszurüsten und auf die
Schlachtfelder zu transportieren. Sogar Thrawn brauchte
dringend Kriegsschiffe.

Da ersann der Großadmiral einen neuen Weg, seine Flotte
aufzustocken und die Neue Republik gleichzeitig einer Viel-
zahl ihrer Raumer zu berauben. Minenmaulwürfe, im
Grunde nichts anderes als schwere Grabwerkzeuge, waren
offenbar auch dazu geeignet, sich in den Rumpf eines ande-
ren Raumschiffs zu bohren. Thrawn plante den Diebstahl von
Dutzenden solcher Minenmaulwürfe, mit denen er anschlie-
ßend bewaffnete Entermannschaften zu jedem bei den
Schiffswerften von Sluis Van stationierten Kriegsschiff der
Neuen Republik bringen wollte.

Zum Nachteil des unglücklichsten Unternehmers der Gala-
xis suchte sich Thrawn ausgerechnet den Planeten Nkllon für
seinen Überfall auf die Minenmaulwürfe aus. Lando Calris-
sian hatte Millionen Credits in den Bau von Nomad City in-
vestiert, ein ambitioniertes mobiles Bergbauunternehmen,
das während der neunzig Tage währenden Rotation Nkllons
ständig auf der kühlen Schattenseite des Planeten verharrte.
Nomad City hatte eben erst Gewinn abzuwerfen begonnen,
als einer von Thrawns Sternzerstörern auftauchte und ein-
undfünfzig teure Minenmaulwürfe raubte.

Talon Kunde und die Schmuggler
9 n.S.Y.

Nach diesem Diebstahl begleitete Calrissian Han Solo nach
Mykr, die Operationsbasis des Schmugglerkönigs Talon
Karrde. Solo wollte Karrde dazu überreden, Transportflüge
für die Neue Republik zu übernehmen, und Calrissian hegte
die Hoffnung, dass seine Kontakte zur Unterwelt beim Zu-
standekommen des Treffens helfen würden. Doch keiner der

190

beiden Männer ahnte, dass Karrde in einem Lagerhaus einen
alten Bekannten eingesperrt hatte.

Nur wenige Tage zuvor war Luke Skywalkers X-Flügler
von einem Abfangkreuzer aus dem Hyperraum geholt und
von Thrawns Flaggschiff erheblich beschädigt worden. Der
ohne funktionierenden Antrieb im Nichts zwischen den Ster-
nen gestrandete Skywalker wurde kurze Zeit später von
Karrdes Frachter aufgegriffen. Der Schmugglerboss erinnerte
sich darauf an die beträchtliche Belohnung, die das Imperium
auf seinen Gefangenen ausgesetzt hatte, und hielt ihn auf sei-
nem Stützpunkt fest.

Doch Karrde hatte nicht mit dem Einfallsreichtum seines
Gefangenen gerechnet. Skywalker entkam bereits kurz nach
Solos und Calrissians Ankunft und stahl ein Skipray-Kano-
nenboot, aber Mara Jade, Karrdes rechte Hand, verfolgte ihn
in einem zweiten Raumer derselben Gattung. Die Verfol-
gungsjagd endete erst, als beide Schiffe kollidierten und ab-
stürzten.

Skywalker und Jade waren gezwungen, drei Tage lang
durch die dichten Wälder von Myrkr zu wandern. Die Bäume
waren von Tausenden Ysalamiri verseucht, weshalb Skywal-
ker keine Verbindung zur Macht herstellen konnte. Es war, als
wäre er - wie der legendäre Jedi Ulic Qel-Droma - plötzlich
erblindet.

Jade setzte Skywalker während des Marsches davon in
Kenntnis, dass sie einst als Hand des Imperators im Dienst
Palpatines gestanden hatte. Und da Skywalker mittelbar für
den Tod des Imperators verantwortlich war, hatte sie einst ge-
schworen, ihn zu töten und ihren ehemaligen Herrn und
Meister zu rächen. Doch Mara Jade verdrängte ihre mörderi-
schen Regungen, bis sie nach Hyllyard City am Rand des
Waldes kamen.

Dort griff eine Gruppe imperialer Kundschafter die beiden
Wanderer auf, doch Karrdes Leute lockten sie in einen Hinter-
halt und befreiten die Gefangenen. Karrde schlug sich damit
praktisch auf die Seite der Neuen Republik und evakuierte
seinen Stützpunkt auf Myrkr unmittelbar vor dem Eintreffen
von Thrawns Vergeltungstruppen.

191

chronik-53.jpg
Die Eroberung von Brentaal
Calrissian zog sich während des Gefechts eine leichte Ver-
letzung zu, so dass Skywalker, Solo und er selbst nach Sluis
Van aufbrachen, um das dortige Medizentrum aufzusuchen.
Sie kamen im selben Moment dort an, als Thrawn seine
Flotte auf die Sluis-Van-Werften losließ und, um das Überra-

192

schungsmoment zu erhöhen, erstmals die neue Tarnvorrich-
tung einsetzte.

Commander Wedge Antilles und das Renegaten-Geschwa-
der, das sich zufällig wegen einer Geleitmission nahe Sluis
Van aufhielt, kämpften tapfer gegen die feindlichen Sternjä-
ger, doch Lando Calrissian erkannte bald, dass Thrawns TIE-
Jäger nur ein Ablenkungsmanöver waren. Während über den
Raumdocks im Orbit noch die Zweikämpfe wüteten, rasten
die Minenmaulwürfe von Nkllon auf die in den Docks lie-
genden Raumschiffe der Neuen Republik zu und bohrten
sich durch deren Spundwände. Dann sprangen Kommando-
teams heraus und übernahmen die Kontrolle über die Brü-
cken. Binnen weniger Minuten verließen Dutzende erbeute-
ter Schlachtschiffe ihre Liegeplätze und steuerten einen
Hypersprungpunkt am Rand des Systems an.

Doch Calrissians Gegenwart brachte die Wende: Der Ver-
walter der Minen von Nkllon übermittelte ihm den General-
kode, der sämtliche Minenmaulwürfe gleichzeitig aktivierte.
Die Maschinen nahmen gehorsam ihre Bohrtätigkeit wieder
auf und gruben sich ohne Zögern in die empfindlichen Na-
vigations- und Antriebskontrollen der eroberten Schiffe.
Thrawn musste sich darauf ohne seine Beute zurückziehen.

Aber mehr als vierzig Kriegsschiffe der Neuen Republik
waren schwer beschädigt und mussten außer Dienst gestellt
werden, bis ihre Kommandobrücken wiederhergestellt waren
- ein langwieriger Vorgang, der mehrere Monate beanspru-
chen sollte. Obwohl Calrissian den Großadmiral daran gehin-
dert hatte, die lebenswichtigen Raumschiffe in seine Gewalt
zu bringen, machte ihn seine Rettungsaktion in letzter Minute
innerhalb des Flottenkommandos der Neuen Republik zur
Persona non grata.

Die Noghri wechseln die Seiten
9 n.S.Y.

Während der Schlacht von Sluis Van hatte Chewbacca Leia
Organa Solo auf der Heimatwelt der Wookiees unter seinen

193

persönlichen Schutz gestellt. Doch nicht einmal die Obhut ei-
ner Wookiee-Stadt konnte einen dritten Anschlag der Noghri
verhindern. Aber sie scheiterten erneut und Organa Solo
konnte eines der Geschöpfe, einen Noghri-Kämpfer namens
Khabarakh, lebend gefangen nehmen.

Im Anschluss daran wurde während eines Verhörs in einer
Wookiee-Zelle die Geschichte der Noghri offenbar: Wie alle
Angehörigen seiner Spezies verehrte auch Khabarakh Darth
Vader als eine Art Rächer und Erlöser. Vader hatte sich Jahr-
zehnte zuvor nach Honoghr, der Heimat der Noghri, begeben
und die Verwüstungen besichtigt, die abgestürzte Raum-
schiffe dem Ökosystem des Planeten zugefügt hatten. Das Im-
perium versprach darauf, die Schäden zu beheben, und die
dankbaren Noghri schworen, Vader fortan als treue Attentä-
ter zu dienen. Um die Noghri weiter unter der imperialen
Knute zu halten, änderten die imperialen Wiederherstel-
lungsteams in Wahrheit an Honoghrs Zustand jedoch nichts.

Das ganze Ausmaß der Täuschung kannten indes weder
Khabarakh noch Leia Organa Solo, doch diese zweifelte da-
ran, dass sie die Nichtmenschen allein mit diplomatischen
Mitteln auf ihre Seite ziehen konnte. Aber immerhin war sie
die Tochter und Erbin von Darth Vader und die Noghri wür-
den dem Kind ihres Erlösers sicher Gehör schenken. Organa
Solo, Chewbacca und der Droide C-3PO bestiegen das Raum-
schiff des gefangenen Noghri und reisten zu seiner Heimat-
welt.

Honoghr entpuppte sich als völlig verwüstete Einöde mit
endlosen schwarz versengten Ebenen und die Noghri selbst
lebten permanent am Rande einer Hungerkatastrophe. Or-
gana Solo und ihre Begleiter trafen sich mit dem Clan und
sprachen über mögliche Hilfsmaßnahmen der Neuen Repu-
blik.-Viele Noghri misstrauten ihren Motiven, zollten Organa
Solo jedoch den Respekt, der ihr als Vaders Blutsverwandte
zustand.

Es dauerte nicht lange, bis sie die Wahrheit über die
Hinterlist der Imperialen aufdecken konnte. Anstatt Ho-
noghrs verdorrten Boden zu säubern, hatten die imperialen
Entgiftungsdroiden die verheerende Hungersnot über Jahr-
194


zehnte verlängert. Organa Solo geriet darüber in Zorn, ent-
hüllte den Noghri die bittere Wahrheit und gewann sie
schließlich für ihre Seite.

Die Neuigkeit verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den
Noghri-Todeskommandos, die im Auftrag des Imperiums
unterwegs waren. Sie gaben ihre Verpflichtungen in aller
Stille auf und kehrten nach Honoghr zurück oder machten
sich daran, verschiedene Unternehmungen des Imperiums zu
sabotieren. Die Nachricht von dem Verrat des Imperiums ge-
langte sogar bis auf den Sternzerstörer Schimäre, auf dem der
Noghri-Krieger Rukh als persönlicher Leibwächter des Groß-
admirals diente. Rukh entschied sich dafür, den richtigen
Zeitpunkt abzuwarten.

Die Katana-F/of te und die Klonkrieger
9
n.S.Y.

Thrawns Machenschaften gingen über rein militärische
Unternehmen weit hinaus: So manipulierte er gewisse finan-
zielle Aufzeichnungen und Kontobewegungen, um es so aus-
sehen zu lassen, als habe sich Admiral Ackbar, der Ober-
befehlshaber der Flotte der Republik, des Verrats schuldig
gemacht. Auf Drängen von Borsk Fey'lya, des Hohen Rats der
Bothans, wurde Ackbar daraufhin bis zur ferneren Klärung
der Angelegenheit unter Hausarrest gestellt.

Han Solo und Lando Calrissian kamen überein, auf eigene
Faust in dieser Sache zu ermitteln. Sie reisten zu dem Dschun-
gelplaneten New Cove, wo ihr Raumschiff prompt von einem
imperialen Sternzerstörer bedroht wurde. Da tauchten unter
mysteriösen Umständen drei betagte Dreadnaughts aus der
Zeit vor den Klon-Kriegen auf, gaben ihnen Feuerschutz und
eskortierten sie anschließend zu ihrer verborgenen Etappe, ei-
nem von General Garm Bei Iblis geleiteten militärischen
Kommandozentrum. In den neun Jahren, die seit seinem Ab-
schied von der Rebellen-Allianz vergangen waren, hatte der
legendäre corellianische Senator eine eindrucksvolle Privatar-
mee aufgebaut. Seine kurzen Gefechte mit den Streitkräften

195

des Imperiums waren zwar erfolgreich, aber von begrenzter
Schlagkraft. Sein starrsinniger Stolz sowie die schwelende
Wut auf Mon Mothma hatten ihn davon abgehalten, sich der
Neuen Republik erneut anzuschließen.

Bei Iblis' Dreadnaughts stammten aus den Beständen der
Katana-¥lotte. Jene zweihundert Xatena-Dreadnaughts waren
schon seit vielen Generationen der Traum zahlloser Schatzsu-
cher, doch nun, da beide am Galaktischen Bürgerkrieg betei-
ligten Seiten dringend auf neue Kriegsschiffe angewiesen wa-
ren, konnte diese verlorene Armada leicht das entscheidende
Gewicht in der Waagschale werden. Während Bei Iblis den
Aufenthaltsort der gesamten Flotte selbst nicht kannte, unter-
hielt er Kontakte zu Captain Hoffner, der darüber sehr genau
Bescheid wusste. Doch ehe Solo und Calrissian sich mit ihm
treffen konnten, wurde er unglücklicherweise von Großadmi-
ral Thrawn aus dem Weg geräumt.

Doch auch der Schmugglerboss Talon Karrde hatte den
Standort der Katana-Flotte, in Erfahrung gebrach. Überdies
war er erst kürzlich von Luke Skywalker und Mara Jade aus
einer Gefängniszelle an Bord der Schimäre befreit worden. Da-
mit war das Gleichgewicht der Kräfte wiederhergestellt, denn
das Imperium kannte nun ebenso einen Weg zu der verlore-
nen Flotte wie die Neue Republik. Die Republik stellte in aller
Eile ein Einsatzteam zusammen, das schon bald an dem ver-
lassenen Ort eintraf, an dem die vergessenen Dreadnaughts
bereits seit Dekaden im Weltraum trieben.

Thrawns Streitmacht erschien nur Sekunden später, und als
Skywalker und Solo an Bord der Flaggschiffs Katana gingen,
brach eine wütende Raumschlacht aus. Die unerwartete Ver-
stärkung durch General Garm Bei Iblis und seine Dread-
naughts sowie die Mitglieder der Schmugglerorganisation Ta-
lon Karrdes entlastete die Streitkräfte der Neuen Republik
nur kurzfristig, da die Imperialen sofort ihre eigenen Reser-
ven mobilisierten.

An Bord der Katana schlugen Skywalker und Solo eine aus
Sturmtrupplern bestehende Entermannschaft zurück. Dann
erinnerte sich Solo, dass die Katana-Flotte ursprünglich mit
automatischen Schaltungen ausgerüstet war. Dank der Kon-
196


trollen auf der Brücke
der Katana gelang es
ihm, eine der still geleg-
ten Dreadnaughts zu re-
aktivieren und per Fern-
steuerung geradewegs
mit der Nase des Stern-
zerstörers Peremptory
kollidieren zu lassen.
Beide Raumschiffe ex-
plodierten in einem
spektakulären Feuerball
und die Imperialen, die
sich mit einem Mal in

chronik-54.jpg
der Unterzahl sahen, tra-

Die neue Generation
ten die Flucht an.
Die Freude der Neuen Republik über diesen Sieg wurde
durch zwei ernüchternde Neuigkeiten gedämpft: Von den ur-
sprünglich zweihundert Dreadnaughts der Katana-Flotte blie-
ben ihnen lediglich fünfzehn; der Rest befand sich bereits in
der Hand des Imperiums. Und als die Leichen der toten
Sturmtruppler an Bord der Katana untersucht wurden, kam
eine entmutigende Tatsache ans Licht: Alle Toten hatten das
gleiche Gesicht.

Die Nachricht, dass der Großadmiral die verbotene Wis-
senschaft des Klonens wieder belebt hatte, sorgte in der
Neuen Republik für Entsetzen und erwies sich zudem als
mächtige Waffe in Thrawns Psychokrieg, mit der er die Moral
des Gegners untergraben wollte. Mon Mothma und die ande-
ren befürchteten eine neue Runde der Klon-Kriege und er-
klärten die Suche nach Thrawns Kloning-Anlage zu ihrem
obersten Ziel.

Da sich der vermeintliche Finanzskandal um Ackbar als
imperiale Intrige erwiesen hatte, wurde der Admiral wieder
als Flottenkommandant eingesetzt. Calrissian kehrte nach
Nkllon und zu seinem Bergbauunternehmen Nomad City zu-
rück, doch Thrawn überfiel den Planeten ein zweites Mal und
hinterließ nur noch ein Trümmerfeld.

197

Unterdessen brachte Leia Organa Solo auf Coruscant Zwil-
linge zur Welt (ein Mädchen und einen Jungen, Jaina und
Jacen) die einmal zur neuen Generation von Jedi-Rittern ge-
hören sollten.

Mara Jada sah sich erneut im Dienst der Neuen Republik
operieren. Doch da sie einst die Hand des Imperators gewe-
sen war, geschah dies unter allseits misstrauischen Blicken.
Leia Organa Solo wusste indes, dass sie Mara nicht nach ihrer
Vergangenheit beurteilen durfte. Als Hand des Imperators
war sie in zahlreiche Geheimnisse Palpatines eingeweiht ge-
wesen; so kannte sie zum Beispiel den genauen Standort der
Mount-Tantiss-Kloning-Anlage auf Wayland. Jade, Skywal-
ker, Solo, Chewbacca, Calrissian und ihre Droiden brachen
unverzüglich nach Wayland auf, um Thrawns Soldatenfabrik
zu zerstören.

Nachdem sie Mount Tantiss erreicht hatten, machten sich
Skywalker und Jade auf den Weg zu Palpatines selkundärem
Thronsaal, um sich dort nach dem Auslöser der Selbstzerstö-
rung umzusehen, während der Rest der Gruppe die Kloning-
Anlage untersuchte. In Palpatines Thronsaal wartete, wie eine
Spinne in ihrem Netz, Joruus C'baoth.

Der geistesgestörte Jedi-Meister überwältigte Skywalker
und Jade ohne jede Mühe. Und während er noch sein grausa-
mes Spiel mit ihnen trieb, bereitete er ihnen eine schockie-
rende Überraschung: C'baoth hatte aus Skywalkers Genmate-
rial, das der Hand entnommen worden war, die dieser in
Cloud City verloren hatte, insgeheim einen speziellen Klon
gezüchtet. Die hirnlose Drohne Luuke Skywalker war Lukes
vollkommenes Ebenbild.

Der Klon führte sein eigenes Lichtschwert - die blaue
Klinge, die einst Anakin Skywalker gehört und die Luke Sky-
walker von Obi-Wan Kenobi erhalten hatte. Die Waffe galt seit
den tragischen Ereignissen von Cloud City als verschollen.
Die Doppelgänger trafen in einem wütenden Zweikampf auf-
einander und obwohl Mara Jade immer wieder den Wunsch
geäußert hatte, den Mann zu töten, der den Tod des Impera-
tors herbeigeführt hatte, beendete sie das zähe Ringen, indem
sie Luuke erschlug. C'baoth ließ darauf in einem Wutanfall

198

die Decke der Kammer einstürzen, doch Jade durchbohrte
mit einem sauberen Hieb seine Brust.

Währenddessen lösten Calrissian und Chewbacca in den
Tiefen der unteren Ebenen eine unumkehrbare Überlastungs-
spirale aus und zerstörten damit die Zentralsäule der Klo-
ning-Anlage; das gesamte Infiltrationsteam entkam im Au-
genblick der Explosion aus dem Mount Tantiss.

Die Zerstörung des Labors bedeutete indes auch den un-
wiederbringlichen Verlust unbezahlbarer Kunstwerke und
historischer Artefakte - Trophäen, die der Imperator in seiner
Schatzkammer gehortet hatte. Schließlich schienen damit zur
großen Erleichterung des Senators Borsk Fey'lya sämtliche
Beweise für einen Skandal begraben zu sein, der sich vor lan-
ger Zeit ereignet hatte: die Beteiligung der Bothans an der
Verwüstung der Welt Caamas. Es sollten noch mehr als zehn
Jahre vergehen, ehe eine aus dem Schutt der Schatzkammer
geborgene Datenkarte alte Feindschaften wieder belebte und
eine galaxisweite Suche nach dem sogenannten Caamas-Do-
kument auslöste.

Thrawns Fall
9 n.S.Y.

Großadmiral Thrawns strategisches Genie schien unfehlbar.
Während der Imperator Tarnvorrichtungen - wie bei der Ver-
suchsreihe um den »Phantom-TIE« - ausschließlich zu dem
nahe liegenden Zweck der Tarnung von Kriegsschiffen ver-
wendet hatte, fand Thrawn Gefallen daran, sich ungewöhnli-
che Nutzungsmöglichkeiten für den Tarnschirm einfallen zu
lassen. So griff er zu der List, eine Reihe von Raumkreuzern
zu tarnen und unter den Energieschild eines Planeten zu
schleusen. Sobald dann ein angreifender Sternzerstörer auf
den Schutzschirm feuerte, prallten die Laserblitze wirkungs-
los ab; die an genau bezeichneten und vorher festgelegten Or-
ten unter dem Schild wartenden Kreuzer feuerte ihre Laser
im selben Moment ab und schufen so die faszinierende Illu-
sion, dass der Sternzerstörer Energiebarrieren zu durchdrin-

199

gen vermochte. Dieser Trick funktionierte so zuverlässig, dass
sich Dutzende von Planeten, die ihre Sicherheitsvorkehrun-
gen hoffnungslos kompromittiert glaubten, dem Imperium
kampflos ergaben.

Thrawn verwendete die Tarntechnologie auch als neuartige
Belagerungswaffe. Nachdem er zweiundzwanzig Asteroiden
in Tarnfelder gehüllt hatte, schleppten seine Sternzerstörer sie
nach Coruscant. Zwar war die imperiale Streitmacht den Ehr-
furcht gebietenden Verteidigungseinrichtungen von Corus-
cant hoffnungslos unterlegen, aber Thrawn setzte einfach die
getarnten Asteroiden in einer engen Umlaufbahn um den Pla-
neten aus und zog sich in den Hyperraum zurück. Auf diese
Weise schuf er rund um die Zentralwelt eine unsichtbare Ge-
fahrenzone. Die Neue Republik konnte unmöglich das Risiko
eingehen, den Energieschild um Coruscant zu senken und
auch nur einen Asteroiden auf die Oberfläche stürzen zu las-
sen. Außerdem konnten sie in der Nähe ihrer Welt aus Furcht
vor Zusammenstößen keinen Weltraumverkehr mehr zulas-
sen. Bis die Neue Republik einen Weg fand, die unsichtbaren
Hindernisse aufzuspüren und zu vernichten, würde Corus-
cant vollständig von der Außenwelt abgeschnitten bleiben.

Ackbar und die übrigen Flottenkommandeure planten dar-
auf einen Vergeltungsschlag, bei dem Thrawns Nachrüs-
tungskapazitäten empfindlich getroffen werden sollten und
der ihnen zugleich einen hoch entwickelten Gravitationsfeld-
detektor einbringen sollte, der in der Lage sein würde, die
schwer fassbaren Masseschatten der getarnten Asteroiden an-
zuzeigen. Doch Thrawn erfuhr von dem geplanten Überfall
und erwartete die Streitmacht der Neuen Republik bereits, als
diese bei Bilbringi aus dem Hyperraum kam.

Commander Wedge Antilles und das Renegaten-Geschwa-
der führten den Jäger-Angriff gegen die Imperialen an, wäh-
rend Admiral Ackbars Großkampfschiffe eine vernichtende
Kanonade entfesselten und Talon Karrdes Schmuggler
schnelle, kurze Attacken gegen die imperialen Verteidigungs-
plattformen durchführten und Thrawn damit zwangen, seine
Streitkräfte zu teilen. Trotzdem war das taktische Können des
Großadmirals dem jedes anderen Kämpfers auf dem

200

chronik-55.jpg
Ein Genie stirbt
Schlachtfeld überlegen und es schien nur noch eine Frage der
Zeit zu sein, bis er der Sieger des Tages sein würde.

Aber dann fiel der Neuen Republik der Sieg durch ein Er-
eignis zu, das niemand hatte vorhersehen können. Thrawns
Noghri-Leibwächter Rukh befand sich auf der Brücke des
Sternzerstörers Schimäre und dank des diplomatischen Be-
suchs, den Leia Organa Solo Honoghr abgestattet hatte, war
Rukh fest entschlossen, seinem Herrn in den Rücken zu fal-
len. Als er sah, wie sich die Schlacht entwickelte, setzte er
sein Vorhaben in die Tat um: Der Leibwächter durchbohrte
Thrawns Herz und tötete ihn. Dann floh er und versuchte, zu
einer Raumfähre zu gelangen, wurde jedoch von einer Einheit
Sturmtruppen unter dem Befehl von Major Grodin Tierce auf-
gehalten und exekutiert.

Captain Pellaeon übernahm sofort das Kommando über
201

die heftig bedrängte imperiale Streitmacht und erkannte, dass
nicht die geringste Hoffnung bestand, die Schlacht noch zu
gewinnen. Er ordnete darauf den vollständigen Rückzug an,
um den Kampf zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufzu-
nehmen.

Die Imperiale Flotte formierte sich in der Nähe der Unbe-
kannten Regionen neu, wo Pellaeon die Situation bewertete:
Thrawn hatte ein erstaunlich großes Gebiet erobert und den
Einflussbereich des Imperiums nahezu verdoppelt, doch war
dieses Territorium allein durch seine Autorität zusammenge-
halten worden. Ohne einen vergleichsweise charismatischen
Führer würde dieser Verbund bald wieder auseinanderfallen.
Pellaeon selbst stand zwar in hohem Ansehen, war aber kein
solcher Führer. Das Imperium fiel in die vorherige Phase der
untereinander zerstrittenen Kriegsherrn zurück und die Neue
Republik machte sich an die Rückeroberung der verlorenen
Gebiete.

Isards Wiederkehr
9-10 n.S.Y.
Während die Neue Republik noch den Sieg feierte, brodelten
unter der Oberfläche bereits neue unheilvolle Entwicklungen.
Auf der Kernwelt Byss hatte sich der Geist Palpatines nach
der schwierigen Übertragung in einen neuen, geklonten Kör-
per erholt. Der Imperator wusste, dass die Neue Republik
kein besonderes Interesse am Tiefkern der Galaxis hegte, da
praktisch kein Weg durch den Hyperaum existierte, der ins
Innere dieser dichten Ballung von Sternen geführt hätte. Vor
neugierigen Blicken geschützt, machte sich der wieder gebo-
rene Imperator unverzüglich und unter strengster Geheim-
haltung daran, sich mit Flottenkommandeuren, Kriegsherrn
und Muftis in Verbindung zu setzen. Jene, die ihrem früheren
Herrn Gehorsam und Treue versprachen, wurden belohnt;
wer sich weigerte, wurde ermordet. Die Imperiale Flotte
wuchs täglich mit jedem neu eintreffenden Raumschiff.

202

Unter den Kontaktierten war auch Ysanne Isard, Palpatines
Möchtegernnachfolgerin, die das Imperium beinahe drei
Jahre lang zusammengehalten hatte. Isard war krank vor
Furcht, für ihr Versagen hingerichtet zu werden, und sann auf
einen Plan, wie sie sich einen Ehrenplatz in Palpatines neuem
Imperium sichern konnte. Ihre Morgengabe sollte der Super-
sternzerstörer Lusankya sein, der noch immer in einem Raum-
dock der Neuen Republik überholt wurde.

Deren Streitkräfte wunderten sich unterdessen über die
Leichtigkeit, mit der sie die Bruchstücke des Imperiums ein-
sammeln konnten. Es schien fast so, als würde sich die Im-
periale Flotte irgendwo verstecken. Der Provisorische Rat der
Neuen Republik erklärte die Befreiung der Ciutric-Hegemo-
nie, eines von dem imperialen Admiral Krennel kontrollieren
Gebietes, zu seinem nächsten militärischen Ziel. Nach Infor-
mationen des Geheimdienstes hielten sich die Gefangenen,
die einst an Bord der Lusankya gelitten hatten, aller Wahr-
scheinlichkeit nach innerhalb der Grenzen der Ciutric-Hege-
monie auf. Die Führung der Neuen Republik räumte darauf
der Rettung der Lus<wfa/ö-Häftlinge, vor allem ihres Generals
Jan Dodonna, der während der Schlacht von Yavin zum
Helden der Rebellion geworden war, die höchste Priorität
ein.

Ein Angriff des Renegaten-Geschwaders scheiterte, doch
zu ihrer Überraschung wurden die Renegaten von TIE-Pilo-
ten im Dienst Ysanne Isards entsetzt. Die verschlagene impe-
riale Führerin war nach dem Ende des thyferrianischen Bacta-
Krieges dem sicheren Tod entronnen und hatte sich mehr als
zwei Jahre lang bedeckt gehalten und ihre Rückkehr an die
Macht geplant. Isard traf sich mit ihren früheren Gegnern und
erklärte, dass sie es ebenso wie sie auf den Fall Krennels abge-
sehen hätte. Der Kriegsherr hatte sie Jahre zuvor verraten und
die Lusfln/cj/a-Häftlinge praktisch unter ihren Augen ver-
schleppt. Schlimmer noch war, dass Krennel mit einem Klon
von Isard verbündet war, der mit unbekannten Mitteln bereits
Jahre vor der Inbetriebnahme der Kloning-Anlage von Mount
Tantiss durch Thrawn gezüchtet worden war. Isard ver-
sprach, den Renegaten im Gegenzug für die Vernichtung ih-

203

res Klons sowie der Demütigung Krennels bei ihrer Mission
zu helfen.

Die Renegaten gaben sich darauf als TIE-Piloten aus, die
hofften, in Krennels Dienste treten zu können, während sich
ein Einsatzteam der Neuen Republik bereitmachte, Dodonna
und die übrigen Gefangenen zu befreien. Admiral Ackbar
kommandierte eine große Streitmacht aus Schlachtschiffen der
Neuen Republik sowie kleineren Raumern zu ihrer Unter-
stützung, die von den Verteidigungstruppen der Werften von
Bilbringi abgezogen wurden. Die drei Gruppen fassten ihre
Aktionen zu einem einzigen vereinten Angriff auf Krennels
vorzüglich verteidigte Thronwelt Ciutric zusammen.

Isard nahm an dieser Mission indes nicht teil; stattdessen
übte sie Verrat und überfiel die geschwächte Verteidigung der
Bilbringi-Werften, wo die Lusankya festgemacht hatte. Ihr
handverlesenes Infiltrationsteam nahm die Kommandobrü-
cke des Supersternzerstörers im Nu ein und machte sich
bereit, das ungeheure Raumschiff bis zum nächsten Hyper-
sprungpunkt zu manövrieren. Isards Verrat hatte den Ge-
heimdienst der Neuen Republik jedoch nicht vollkommen
ahnungslos getroffen. Die Agentin lella Wessiri war auf eine
mögliche Entführung vorbereitet und hatte eine Einheit in
Stellung gebracht, um den Diebstahl zu vereiteln. Bei einem
Zusammenstoß in ihrer ehemaligen Unterkunft an Bord
wurde die bestürzte Isard von Wessiri erschossen. Die Lusan-
kya
wurde geborgen.

Der Angriff auf Krennels Stützpunkt war ein voller Erfolg:
Admiral Krennel und der Isard-Klon kamen dabei ums Le-
ben; die Häftlinge der Lusankya wurden befreit und in die
Neue Republik zurückgebracht, wo sie medizinisch und
psychologisch betreut wurden. General Dodonna jedoch ver-
weigerte die Behandlung mit Nachdruck und bestand auf ei-
nem sofortigen Treffen mit Mon Mothma, um mit ihr den
gegenwärtigen Stand des Galaktischen Bürgerkriegs zu erör-
tern. Dodonna rief kurz darauf ein Gremium betagter Ratge-
ber ins Leben, das er den Grauen Kader nannte und zu dem
so glänzende Köpfe wie Adar Talion und Vanden Willard ge-
hörten. Dodonna selbst übernahm die Rolle des erfahrenen

204

militärischen Seniorberaters, als hätte er sie zwischenzeitlich
niemals abgelegt.

Krennels Herrschaftsgebiet zerbröckelte und die Raum-
flotte der Neuen Republik drang immer weiter vor. Nicht
lange nach Thrawns Ableben hatte das Imperium fast das ge-
samte erst kürzlich eroberte Territorium bereits wieder ver-
loren. Der Geschmack des Sieges trieb die Flotte der Neuen
Republik weiter in die von den Imperialen kontrollierten Re-
gionen des galaktischen Rands, während Coruscant und die
Kernwelten weitgehend ohne Deckung blieben.

Damit war den Wünschen des Imperators Palpatine Ge-
nüge getan.

Die Auferstehung des Imperators Palpatine
10 n.S.Y.
In den sechs Jahren seit dem Tod des Imperators bei Endor
hatte sich die Neue Republik als Verwaltungs- und Militär-
macht etabliert. Doch ohne die Jedi-Ritter, die zu Tausenden
das Rückgrat der Alten Republik gebildete hatten, blieb die
politische Konföderation brüchig. Und dieses Defizit war zu
keiner Zeit offensichtlicher als während der gespenstischen
Wiederkunft Palpatines - eines ein Jahr dauernden Alp-
traums aus Schrecken, Elend und Niedergang.

Unmittelbar nach dem Sieg über Admiral Krennel schlös-
sen sich die Kommandeure der Imperialen Flotte mit den
überlebenden Mitgliedern des Inneren Zirkels des Imperators
zusammen, eine Entwicklung, die niemand vorhergesehen
hatte. Die vereinten imperialen Streitkräfte verließen den Tief-
kern und begannen einen Feldzug, dessen Brutalität die Neue
Republik vollkommen unvorbereitet traf, deren eigene Flotte
in hoffnungsloser Entfernung am Rande der Galaxis ope-
rierte. Die Imperialen eroberten binnen weniger Tage eine
Reihe von Schlüsselsystemen und zwangen Mon Mothma
damit, sich auf einen Notfallplan für die Verteidigung von
Coruscant zu besinnen. Doch dazu kam es erst gar nicht.

205

chronik-56.jpg
Eine imperiale Armada bombardierte
den Energieschild von Coruscant und
lauerte auf dessen endgültigen Zu-
sammenbruch. Mon Mothma, die
nicht zulassen wollte, dass die Zivil-
bevölkerung in Mitleidenschaft
gezogen wurde, ließ die Zen-
tralwelt evakuieren. Ralltiir,
Chandrila, Esseies sowie
andere wichtige Kern-
welten fielen bald darauf
an das Imperium zurück
und die Führer der
Neuen Republik began-
nen einen Guerillakrieg
zur Niederwerfung ihres

alten Feindes.
Imperator Palpatine
Der wieder geborene Im-

perator Palpatine hatte mit
der Vereinigung der streitbaren Parteien des Imperiums mehr
Erfolg als irgendjemand vor ihm, inklusive Thrawn. Überle-
bende Kriegsherrn wie Harrsk, Delvardus und Teradoc gelob-
ten nun demselben Herrn Gehorsam und kämpften unter
demselben Banner; das gleiche galt für die loyalen Truppen
unter dem Befehl Pellaeons. Aber der Neuen Republik blieb
der wahre Grund für diese unerwartete Einigkeit lange ver-
borgen.

Doch plötzlich schien alles auseinanderzufallen. Kaum hat-
ten die Imperialen die Kontrolle über Coruscant erlangt, als
die verschiedenen Fraktionen des Imperiums auch schon wie
Nek-Kampfhunde übereinander herfielen. In dem kurzen,
blutigen Bürgerkrieg, der als Imperiale Meuterei in die Ge-
schichte einging, waren der Innere Zirkel, die Muftis, die
Flotte, die Inquisitoren, KOMENOR sowie das Imperiale Si-
cherheitsbüro verstrickt und jede Partei versuchte auf Kosten
der anderen den gesamten Gewinn einzustreichen.

Die Neue Republik ergriff die Gelegenheit, säte weitere
Zwietracht zwischen den zerstrittenen Imperialen und be-

206

nutzte die erbeuteten Sternzerstörer zu kurzen Ausfällen in
die Kampfzone. Wedge Antilles, seit langem ein Held der Al-
lianz, kommandierte in seiner neuen Funktion als General
große Flottenverbände, während andere Kämpfer, darunter
auch Han Solo und Lando Calrissian, in ihren alten Rängen in
den militärischen Dienst zurückkehrten.

Während eines Angriffs auf das Schlachtfeld der verheer-
ten Zentralwelt Coruscant stürzte der von Luke Skywalker,
Wedge Antilles und Lando Calrissian befehligte Sternzerstö-
rer Libemtor auf die von der weltweiten Stadt bedeckte Ober-
fläche des Planeten. Nachdem der Kontakt zu den Havaristen
abgebrochen war, führte Leia Organa Solo gemeinsam mit ih-
rem Mann und Chewbacca sowie dem Protokolldroiden C-
3PO eine Mission nach Coruscant durch, um die abgestürzten
Gefährten zu retten. Die kleinen Solo-Zwillinge Jacen und
Jaina wurden zuvor auf eine abgelegene Basis mit dem Kode-
namen Neu Alderaan gebracht.

Die Gruppe flog mit dem Millennium Falken ins Herz des
Kriegsgebiets und stieß bald auf Antilles und Calrissian, die
sich verschanzt hatten und um ihr Leben kämpften. Dann
marschierte Luke Skywalker inmitten eines Wirbels der
Macht auf das Schlachtfeld und besiegte praktisch mit nur
einer Hand einen AT-AT-Kampfläufer.

Skywalker wies seine Kameraden an, sich zurückzuziehen,
so lange dies noch möglich war, und schwor, selbst auf dem
verwüsteten Planeten Coruscant zurückzubleiben, da er eine
Zunahme Dunkler Macht spürte, eine böse Kraft, die nach
ihm griff und sich unaufhaltsam dem Zentrum des Imperi-
ums näherte. Die anderen wollten bei ihm bleiben, aber er be-
fahl ihnen, sofort zu verschwinden. Als sie sich absetzten, sa-
hen sie, wie sich im All ein gewaltiger Strudel auftat, ein
kaum kontrollierbarer Machtsturm, der die Trümmer des
Schlachtfelds durch einen Riss im Gefüge des Universums
saugte - und auch Luke Skywalker und seinen Astromech-
droiden R2-D2 mitnahm.

Skywalker landete in einem imperialen Kerkerschiff bei
Byss im Herzen des galaktischen Tiefkerns. Als Gefangener
wartete er begierig darauf, die neue Bedrohung kennen zu

207

lernen. Als endlich Wächter erschienen, um ihn vor seinen
Unterdrücker zu führen, marschierte er mit großen Schritten
in die zwielichtige Zitadelle und entdeckte, dass für dieses
geheimnisvolle Dunkelseite-Phänomen niemand anderer ver-
antwortlich war als die Reinkarnation des Imperators Palpa-
tine.

Skywalker erfuhr, dass der Imperator unter Verwendung
derselben Technologie, mit der er seinen Rüstungsingenieur
Bevel Lemelisk quälte, auf Byss ein Laboratorium und eine
Festung erbaut hatte, in der Dutzende frischer, identischer
Körper nur darauf warteten, seine Lebensenergie zu beher-
bergen. Der von uralten Geheimnissen der Sith ins Leben zu-
rückgeholte Palpatine hatte den kleinlichen Streit zwischen
seinen Kriegsherrn nur deshalb weiter toben lassen, weil er so
in aller Stille seine Streitkräfte aufrüsten und einen gewalti-
gen Schlag gegen alle vorbereiten konnte, die ihm die ewige
Gefolgschaft verwehrten.

Im Kerker von Byss versuchte der Imperator Skywalker
mit den gleichen Methoden in Versuchung zu führen und
zum Bösen zu verlocken, die er auch bei dessen Vater Anakin
Skywalker angewendet hatte. Skywalker, der nicht länger der
im Streit mit dem eigenen Zorn liegende Junge war, sah sich
vor eine Entscheidung von gewaltiger Tragweite gestellt. Er
glaubte das Wissen des Imperators um die Dunkle Seite ge-
gen Palpatine selbst wenden zu können. Er dachte, sich als
stärker erweisen, Palpatine austricksen und die Dunkle
Macht von innen heraus besiegen zu können - also erklärte er
sich zum Übertritt bereit.

Während sich dieses Drama entfaltete, richtete die Exil-Re-
gierung der Neuen Republik mit der Pinnacle-Basis auf dem
abgelegenen fünften Mond von Da Soocha mitten im Hutt-
Raum einen neuen geheimen Stützpunkt ein. Der wieder auf-
erstandene Imperator, der zunächst abgewartet hatte, bis die
Meuterei unter seinen Gefolgsleuten die Auslese getroffen
und die Schwächsten aussortiert hatte, führte derweil einen
Schlag gegen die Wasserwelt Mon Calamari. Palpatines be-
vorzugte Waffe dabei waren verheerende Maschinen, soge-

208

chronik-57.jpg
Die Weltenvernichter attackieren Man Calamari
nannte Weltenvernichter, die in den Werften von Byss ent-
standen und von Umak Leth, einem der führenden Köpfe
hinter dem Todesstern-Projekt, konstruiert worden waren.
Diese Weltenvernichter vertilgten ausnahmslos alles, was ih-
nen in den Weg kam, und zerstörten Raumschiffe und Ge-
bäude, um an riesige Rohstoffmengen zu gelangen. Vollauto-
matische Fabrikationsai\lagen in ihrem Inneren sortierten
und verwerteten das Rohmaterial und spuckten anschlie-

209

ßend ein gewaltiges Potenzial an Kriegsgerät aus, das sich
sofort an die weitere Verwüstung der friedlichen Opferwelt
machte.

Die vereinte Streitmacht der verschiedenen Mitglieder der
Neuen Republik rückte gegen die Weltenvernichter aus und
erlitt große Verluste. Die furchtbaren Maschinen schienen un-
aufhaltsam; so bohrte sich der Allianz-Sternzerstörer Emanci-
pator
in einen der nach Rohstoffen gierenden Rachen und
wurde umgehend in recyclebaren Schrott verwandelt.

Während die Schlacht um Mon Calamari weiterging,
schickte der gefangene Skywalker seiner Schwester Leia Or-
gana Solo eine mentale Botschaft. Zuerst sah sie ein schreck-
liches visuelles Echo von Darth Vader und erkannte im
nächsten Moment, dass es sich um ihren Bruder handelte.
Skywalker teilte ihr mit, dass sein Schicksal ihn auf die dun-
kle Seite der Macht geführt hatte und dass er glaubte, damit
den einzigen Weg zur Rettung der Galaxis beschriften zu ha-
ben. Dann forderte er sie auf, ihm fern zu bleiben, aber sie
schenkte ihm kein Gehör.

Organa Solo, die wusste, dass die Macht sie zu ihm führen
würde, wollte ihren Bruder befreien. Obwohl sie mit ihrem
dritten Kind schwanger war, bat sie Han Solo, mit ihr in den
Tiefkern aufzubrechen. Zuerst reisten sie nach Nar Shaddaa,
wo sie bei Solos ehemaliger Freundin Salla Zend und dessen
Schmugglerkumpan Shug Ninx die nötigen Informationen
und Ausrüstungen beschaffen wollten. Han Solo hoffte, mit
der Hilfe dieser Verbündeten in den Stützpunkt des Impera-
tors eindringen zu können.

Leia Organa Solo traf auf dem Schmugglermond ein altes
hinfälliges Weib, Vima-Da-Boda, eine gefallene Jedi, die bei
der großen Säuberung übersehen worden war. Vima-Da-Boda
gab ihr ein geheimnisvolles Geschenk: ein uraltes Licht-
schwert. Außerdem erblickte Organa Solo unter dem Einfluss
der Macht ihren Bruder, der in den Fängen des Imperators die
imperialen Streitkräfte bei Mon Calamari kommandierte.

Sie verließen Nar Shaddaa an Bord von Salla Zends Frach-
ter, der die Genehmigung besaß, militärische Güter in den
Tiefkern zu transportieren. Nachdem sie im Hafen von Byss

210

festgemacht hatten, führte Leia Organa Solo die Gruppe mit
Hilfe ihrer kaum ausgebildeten Fähigkeiten in der Macht zu
Palpatines Zitadelle. Sie wurden gefangen und vor Luke Sky-
walker geführt, der unter dem Schutz des Imperators stand
und die neuen imperialen Streitkräfte und sogar die Welten-
vernichter befehligte, die Mon Calamari verwüsteten.

Doch insgeheim übermittelte er den Weltenvernichtern fal-
sche Kommandos und brachte sie so zum Absturz. Überdies
wurden mehrere der riesigen Kriegsautomaten von der Ver-
stärkung der Neuen Republik bezwungen und ausgeschaltet.

Inzwischen brachte Skywalker die Gefangenen vor den Im-
perator, der bereits seinen endgültigen Triumph vorhersah
und Leia Organa Solo dazu zu bewegen versuchte, gegen den
eigenen Bruder zu kämpfen, um auch sie auf die Dunkle Seite
zu ziehen. Doch sie blieb standhaft und weigerte sich. Da
zeigte der wieder geborene Imperator ihnen zum Beweis sei-
ner Unbesiegbarkeit seine Klon-Batterien. Als Palpatine Ora-
gana Solo mit einem Machtblitz attackierte, unternahm Luke
Skywalker nichts zu ihrer Unterstützung und General Solo
konnte nur hilflos zusehen. Obwohl Skywalker darauf be-
harrte, nur die Galaxis retten zu wollen, beurteilte Solo ihn
ausschließlich nach seinen Handlungen und nicht nach sei-
nen Versprechungen.

Der Imperator besuchte Leia Organa Solo später in ihrer
Zelle und offenbarte ihr, dass er über Skywalkers Pläne, ihn
auszutricksen, Bescheid wisse, jedoch fest davon überzeugt
sei, am Ende zu obsiegen. Palpatine zeigte ihr ein altes Arte-
fakt, ein Jedi-Holocron, das die alten Jedi-Meister als Lehrmit-
tel benutzt hatten. Er spielte mit ihren Gefühlen und behaup-
tete, dass die dunklen Machtkräfte, mit denen er umging,
seinen alternden Körper schon bald verbrennen würden; an-
schließend, so sagte er weiter, wollte er sein Bewusstsein in
das Kind transferieren, dass sie unter dem Herzen trug. Doch
Organa Solo kämpfte gegen den kränkelnden Imperator, stahl
ihm das Holocron und floh.

Als Salla Zend auftauchte, um sie zu retten, lenkte Skywal-
ker die Wachen ab, um Han Solo, dessen Frau und den ande-
ren zur Flucht zu verhelfen. Doch er selbst wollte nicht mit ih-

211

nen gehen, da es auf Byss noch Arbeit für ihn gab. Er benutzte
die geheimen Gaben der Dunklen Seite und schuf, um seine
Gefährten hereinzulegen, einen illusionären Doppelgänger
seiner selbst, der sich auflöste, sobald der Millennium Falke
das System verlassen hatte. Außerdem lud er die Kodes für
die Überlastung der verbliebenen Weltenvernichter in R2-D2
Gedächtnisspeicher, um den Verbänden der Neuen Republik
den endgültigen Sieg im Kampf um Mon Calamari zu ermög-
lichen.

Ehe der alterschwache Imperator sich mittels seiner Zau-
berkräfte in einen seiner neuen Klone versetzte, marschierte
ein grimmiger Luke Skywalker in die Laborkammer, zer-
schmetterte Tank um Tank und zerstörte nahezu sämtliche
Wirtskörper des Imperators. Doch bevor Luke seine furcht-
bare Arbeit vollenden konnte, gelang es dem hinfälligen Pal-
patine doch noch, sein Bewusstsein in einen der letzten
Wiedergänger zu transferieren, einen starken und tatkräfti-
gen fünfzigjährigen Körper. Der wieder erstarkte und von
dunkler Macht beseelte Imperator trat Skywalker in einem
grausamen Zweikampf mit Lichtschwertern entgegen und
zwang den jungen Jedi schließlich zur Aufgabe.

Als erniedrigter und geschlagener Mann begleitete Skywal-
ker den siegreichen Imperator darauf an Bord seines riesigen
Flaggschiffs Eclipse zu dem verborgenen republikanischen
Stützpunkt Pinnacle-Basis, den sie im selben Augenblick er-
reichten wie der Millennium Falke. Dort stellte Palpatine sei-
nen Gegnern ein gewagtes Ultimatum: Er würde alle Rebellen
vernichten, es sei denn, Leia Organa Solo käme an Bord seines
Raumschiffs. Er hatte vor, ihren Willen zu brechen, um sie auf
die Dunkle Seite zu ziehen, damit sie gegen ihren Bruder
kämpfen und dem Imperator ihr ungeborenes Kind verspre-
chen würde, das ihm eines Tages als Gefäß seines Bewusst-
seins dienen sollte.

Organa Solo, die keinen anderen Weg sah, wechselte auf
Palpatines Schiff, widersetzte sich ihm jedoch weiter und
unternahm alles, um Skywalker wieder auf die lichte Seite
der Macht zurückzuholen. Der Imperator zwang die Ge-
schwister zum Zweikampf, doch es gelang Leia Organa Solo,

212

den Bann des Bösen zu brechen. Endlich wandte sich Skywal-
ker gegen den Imperator.

Während des Kampfes ahnte der verzweifelte Imperator
seine Niederlage voraus. Da schuf er einen gewaltigen Macht-
sturm, der weitaus mächtiger war als jener, der über Corus-
cant hinweggefegt war. Doch dieses Mal leisteten Skywalker
und seine Schwester mit vereinten Kräften Widerstand und
Palpatine vermochte die Mächte, die er entfesselt hatte, nicht
mehr zu beherrschen. Während Bruder und Schwester flohen,
verschlang der Machtsturm das gigantische schwarze Schiff
und, wie zu vermuten stand, auch die sterblichen Überreste
des Imperators.

Operation Schattenhand
10 n.S.Y.

Doch einmal mehr war der Triumph der Rebellen nur von
kurzer Dauer. Palpatine hatte sogar für das Eintreten des
schlimmsten Falls die nötigen Vorkehrungen getroffen und
einen seiner Wirtskörper an einem geheimen Ort auf Byss
versteckt, den er indes nicht so schnell erreichen konnte.
Auch seine loyalen Truppen wussten in diesem Fall genau,
was zu tun war: Die Operation Schattenhand sah vor, die Ga-
laxis mit einer Serie unaufhaltsamer Angriffswellen zu unter-
werfen. Ausführendes Organ der Operation war der Exekutor
Sedriss, der von sieben der fähigsten Dunkelseite-Adepten
des Imperators - einer Clique, die dieser seine Dunklen Jedi
nannte - unterstützt wurde.

Exekutor Sedriss zog sämtliche im abermals unterjochten
Tiefkern und den Siedlungsregionen verbliebenen Truppen
zusammen und griff zuerst die Rüstungsfabriken auf Bal-
morra an, eine Welt, die gegen die Dominanz des Imperiums
aufbegehrt hatte. Doch als Sedriss über den Rüstungsplane-
ten herfiel, wurden seine Streitkräfte von einer großen Zahl
neuer Schlachtdroiden zurückgeschlagen. Sedriss ließ sich
darauf auf einen unsicheren Waffenstillstand ein, erbot sich,
die neuen Waffen zu kaufen, und setzte den Zeitpunkt und

213

chronik-58.jpg
Ort der Lieferung fest. Doch die
Waffenhändler hatten nie-
mals die Absicht, auf die-
sen erzwungenen Handel
einzugehen.

Sedriss fand bei seiner
Rückkehr nach Byss her-
aus, dass zwei der Dun-
kelseite-Adepten zu Verrä-
tern geworden waren und
die Zerstörung der Klon-
Laboratorien vollendet
hatten, um ohne Furcht
vor Palpatines Wieder-
kunft selbst über das Im-
perium herrschen zu kön-

nen. Der Exekutor, der

Der wieder geborene Imperator
seinem Herrn auch wäh-

rend dessen Abwesenheit
fanatisch ergeben blieb, tötete die Saboteure und erlebte
schließlich die erneute Wiedergeburt des Imperators in dessen
einzig verbliebenem Wirtskörper. Sedriss wurde zu Beloh-
nung seiner Treue mit der Mission betraut, Luke Skywalker
aufzuspüren und ihn lebend vor den Imperator zu zerren.

Palpatines verräterische Adepten hatten indes nicht allein
gehandelt: Carnor Jax, einer der in Purpur gekleideten Ehren-
gardisten des Imperators, hatte den Kloning-Meister von Byss
für die Zerstörung der genetischen Struktur sämtlicher Wie-
dergänger bezahlt, da er wusste, dass er auf diese Weise einen
vorzeitigen Alterungsprozess und den schnellen Tod des wie-
der erstandenen Palpatine herbeiführten konnte.

Jax entzog sich darauf der Beobachtung durch Sedriss und
wartete in aller Stille auf seine Chance, den Thron zu be-
steigen.

In der Zwischenzeit studierte Skywalker das von seiner
Schwester erbeutete Holocron. Er erfuhr von der Existenz ei-
nes weiteren überlebenden Jedi und reiste in die verlassene
Weltraumstadt Nespis VIII, wo er Kam Solusar fand, einen

214

hartgesottenen Überlebenden der großen Jedi-Säuberung
Darth Vaders. Solusar, der sich zunächst zornig und wider-
spenstig gab, forderte Skywalker zu einem gefährlichen Jedi-
Spiel namens Lightsider heraus und erst nachdem Skywalker
ihn geschlagen hatte, fand sich Solusar bereit, sich den übri-
gen Jedi anzuschließen.

Skywalker und Solusar, die beide sehr wohl wussten, dass
die noch junge Neue Republik Jedi-Ritter brauchte, folgten
den durch das Holocron vermittelten Erkenntnissen und flo-
gen weiter zu der Bibliothekswelt Ossus, die viertausend
Jahre zuvor während des Sith-Kriegs durch die Explosion des
Cron-Clusters verwüstet worden war. Dort stießen sie inmit-
ten der verbrannten Trümmer auf eine Hand voll primitiver
Schamanen, die Ysanna, die eine schwache und ungeformte
Begabung für den Gebrauch der Macht an den Tag legten. Die
Ysanna verehrten einen riesigen krummen Baum, der zwi-
schen den Ruinen wuchs.

Doch ehe Skywalker und Solusar ihre Suche nach wertvol-
len Informationen zum Abschluss bringen konnten, kam ih-
nen der Exekutor Sedriss auf die Spur. Aber die Jedi konnten
den Angriff seiner Schocktruppen gemeinsam mit den
Ysanna-Kriegern zurückschlagen. In seiner verzweifelten
Lage nahm Sedriss eine junge Ysanna, Jem, als Geisel; doch
plötzlich begannen sich die verdrehten Äste und Wurzeln des
merkwürdigen Baums zu bewegen und attackierten den Exe-
kutor. Der Baum war niemand anders als der uralte Jedi-
Meister Ood Bnar, der sich vor Jahrtausenden an sein Leben
geklammert hatte und untätig geblieben war, bis die Feuers-
brunst über Ossus hinweg gefegt war. Jetzt war Meister Ood
ins Leben zurückgekehrt, um mit dem Kämpfer von der Dun-
klen Seite zu ringen, und vernichtete in einer letzten Konfron-
tation sich selbst und Sedriss.

Skywalker fand unter den Überresten des toten Baumjedis
einen kostbaren Vorrat alter Lichtschwerter, die dieser offen-
bar all die Jahrhunderte beschützt hatte. Er und Solusar sahen
darin ein gutes Omen und erlaubten zwei jungen Ysanna, Jem
und ihrem Bruder Rayf, sie zu begleiten, um sie später in die
Künste der Jedi einzuführen.

215

Leia Organa, die ebenfalls darauf aus war, neue Jedi-Ritter
ausfindig zu machen, stieg indessen in die Unterwelt von Nar
Shaddaa hinab, um dort die gefallene und heimatlose Jedi
Vima-Da-Boda aufzuspüren. Leia und Han Solo fanden Vima
und nahmen sie unter zahlreichen Mühen und Abenteuern
mit zur Pinnacle-Basis. Unterwegs stießen sie auf einen weite-
ren Jedi-Krieger namens Empatojayos Brand, der während ei-
nes früheren Kampfes gegen Darth Vader einen großen Teil
seines Körpers eingebüßt hatte. Brand besaß mehr Prothesen
als menschliche Anteile, war aber noch immer dazu fähig, im
Kampf gegen das Dunkle Imperium die Macht einzusetzen.

In der Zwischenzeit hatte Palpatines Rüstungstechniker
Umak Leth eine schreckliche neue Waffe fertig gestellt: das
Galaxisgeschütz. Diese Waffe, die im Orbit über Byss in Stel-
lung gebracht wurde, konnte Hyperraumprojektile in alle
Teile der Galaxis verschießen und jedes beliebige Ziel ohne
Vorwarnung zerstören. Palpatine feuerte in der Hoffnung, die
Rebellen mit einem Schlag vernichten zu können, das erste
Projektil auf die Pinnacle-Basis ab.

Das Geschoss vernichtete den verborgenen Mond in dem
Moment, als Luke Skywalker gemeinsam mit Kam Solusar
und seinen neuen Jedi-Schülern von Ossus zurückkehrte. Sie
sahen mit Entsetzen, wie der Rebellenstützpunkt vor ihren
Augen explodierte, und fürchteten, dass Mon Mothma und
sämtliche Führer der Neuen Republik ausgelöscht worden
waren. Doch der harte Kern des Widerstands hatte zuvor ent-
deckt, dass Spione die Koordinaten der Pinnacle-Basis nach
Byss übermittelt hatten. Mon Mothma erinnerten sich darauf
an General Rieekans weise Warnung, die Echo-Basis auf Hoth
zu evakuieren, und ordnete die sofortige Flucht von dem ver-
borgenen Mond an. So brach der Widerstand unmittelbar vor
der Zerstörung der Basis mit einer Armada schwerer Trans-
porter in den Weltraum auf. Eingedenk des Ausmaßes der
neuen Bedrohung griffen Kommando- und Sabotageteams
der Neuen Republik das Galaxisgeschütz an, konnten die
Waffe jedoch nicht vernichten. Der Imperator feuerte weitere
tödliche Geschosse ab, verwüstete widerspenstige Welten
und zwang die Opposition in die Knie. Innerhalb kürzester

216

Zeit eroberte Palpatine wichtige Gebiete des Inneren und Äu-
ßeren Rands zurück und um die Zukunft der Neuen Republik
schien es schlecht bestellt.

Skywalker und seine Gefährten besuchten den geheim ge-
haltenen Planeten, auf den die Solo-Zwillinge Jaina und Jacen
nach dem Verlust von Coruscant in Sicherheit gebracht wor-
den waren. Doch die Eingreiftruppen des Imperators schlu-
gen auch dort zu, vergifteten Skywalker - der jedoch dank
der besonderen Gaben von Vima-Da-Boda gerettet werden
konnte - und töteten Jem Ysanna. Die Überlebenden flohen in
die heruntergekommene Weltraumstadt Nespis VIII, in der
Skywalker fernab jeder Zivilisation erst vor kurzem auf Kam
Solusar getroffen war. Leia Organa Solo brachte dort ihr drit-
tes Kind zur Welt, das sie nach ihrem Vater Anakin nannte.

Mon Mothma und die führenden Köpfe der Neuen Repu-
blik fanden nach der Evakuierung der Pinnacle-Basis in der
verwahrlosten schwebenden Stadt wieder zusammen. Doch
als der Imperator das jüngste Versteck der Rebellen ausfindig
machte, feuerte er ein weiteres Projektil aus seinem Galaxis-
geschütz ab. Die überlebenden Kräfte der Neuen Republik
entkamen wiederum nur kurz vor der Zerstörung der uralten
Stadt im Weltraum. Die reichlich zerzausten Überreste der
eingeschüchterten Allianz flohen in kleinen getrennten Grup-
pen und wurden über die ganze Galaxis zerstreut.

Palpatine unterliegt
11 n.S.Y.

Obschon Palpatines Eroberungszug zunächst Erfolg beschie-
den zu sein schien, ließ ihn sein zuletzt geklönter Körper im-
mer mehr im Stich, alterte rapide und wurde durch das Wir-
ken dunkler Machtkräfte sowie Carnor Jax' Sabotage der
Zellen innerlich aufgefressen. Der Imperator versuchte da-
rauf, andere Wirtskörper zu züchten, um ein weiteres Mal
wieder auferstehen zu können, doch Jax' Eingriff hatte sogar
das Quellenmaterial verdorben. Palpatines Wissenschaftler
und Ärzte wussten keine Lösung.

217

chronik-59.jpg
Der endgültige Tod Palpatines
Auf der Suche nach einer Antwort reiste Palpatine auf die
Sith-Begräbniswelt Korriban, wo ihm die Geister gefallener
Dunkler Lords lediglich mitteilten, dass er einen anderen
Wirt, den Körper eines Jedi, finden müsse. Dann sagten sie
ihm, wo er den neu geborenen Anakin Solo, ein außerge-
wöhnlich machtsensitives Kind, finden würde.

Der Imperator flog mit seinem riesigen neuen Flaggschiff,
der Eclipse II, nach Onderon, wohin die Solos ihre drei Kinder
in Sicherheit gebracht hatten. Und während die Verteidiger
der Neuen Republik den imperialen Moloch in der Umlauf-
bahn angriffen, begaben sich Skywalker und seine Gefährten
auf die Suche nach dem Imperator. Doch sie fanden ihn nir-

218

gendwo an Bord des Flaggschiffs, da er listig einen Köder
ausgelegt und sich in Leia Organa Solos Versteck einge-
schlichen hatte.

Lando Calrissian drang während der Weltraumschlacht in
das gewaltige Flaggschiff ein und sabotierte mit Hilfe der spe-
ziellen Computerkenntnisse R2-D2s den automatisierten
Hyperantrieb. Die Eclipse II sprang darauf ungeachtet aller
Anstrengungen der imperialen Kommandeure, die Kontrolle
über ihr Schiff wiederzuerlangen, in den Hyperraum.

R2-D2 hatte die Koordinaten so berechnet, dass sie genau
mit denen von Umak Leths Galaxisgeschütz übereinstimm-
ten, das gerade bereitgemacht wurde, eine weitere verhee-
rende Rakete abzufeuern. Da bohrte sich das außer Kontrolle
geratene imperiale Flaggschiff in die riesige Waffe; Schiff und
Geschütz explodierten in einer titanischen Kollision. Das
letzte scharf gemachte Projektil trudelte ohne Steuerung da-
von, wurde von der Schwerkraft des Planeten Byss angezo-
gen, detonierte und verwandelte die Zentralwelt des Tief-
kerns in Weltraumschutt.

Die Entscheidungsschlacht fand jedoch auf der Oberfläche
von Onderon statt: Palpatine, der kaum noch fähig war, sei-
nen wunden Körper zu bewegen, griff noch immer auf seine
Sith-Fähigkeiten zurück, um sich an den Wachen vorbei zu
mogeln. Ungeachtet der Schäden, die er damit sich selbst zu-
fügte, trat er Leia Organa Solo gegenüber und forderte ihr
Kind als nächstes Gefäß seines Geistes. Sie wehrte sich, kam
aber nicht gegen die Dunkle Macht des Imperators an.

Doch ehe Palpatine den Säugling Anakin in seine Gewalt
bringen konnte, trafen Luke Skywalker und die übrigen Jedi
ein und stellten sich zum Kampf an ihrer Seite. Dabei wurden
der junge Rayf Ysanna sowie der Cyborg-Jedi Empatojayos
tödlich verwundet. Skywalker, der nicht zuließ, dass er sich
seinem Zorn ergab, versuchte Palpatine lebend zu bekom-
men, aber Han Solo erschoss den alten Mann mit seinem
Blaster.

Als der Imperator einmal mehr dem Tode anheim fiel,
unternahm er einen letzten Versuch, seinen Geist in den klei-
nen Anakin zu versetzen, wurde jedoch von dem sterbenden

219

Empatojayos Brand aufgehalten. Brand klammerte sich
gleichsam an das Licht und hielt die dunkle Präsenz des Im-
perators in seinem eigenen Körper gefangen, während beide
Männer verschieden.

Erst jetzt, da all seine Klone vernichtet waren, war Palpa-
tine endgültig und wahrhaftig besiegt. Die verwirrte Imperi-
ale Flotte zog sich ohne Befehl zurück und verließ Coruscant
und die anderen Kernwelten. Mon Mothma verbreitete un-
verzüglich die Nachricht, dass die Neue Republik die Kon-
trolle zurückgewonnen hatte. Um den Triumph zu unterstrei-
chen, richteten die Führer das Verwaltungszentrum abermals
auf dem verwüsteten Planeten Coruscant ein - eine bedeu-
tende symbolische Geste, die die Kontinuität der galaktischen
Regierung demonstrierte.

Der Neustart erlaubte zudem die Einführung einer neuen
Regierungsform. Der Provisorische Rat sowie das Amt des
Obersten Rats hatten sich in der Vergangenheit bewährt,
doch andererseits hatte diese Regierung Coruscant an Pal-
patine verloren. Ein neuer, mit größeren Befugnissen ausge-
statteter Staatslenker war ebenso von Nöten wie eine klarer
umrissene politische Hierarchie. Mon Mothma wurde zur
Staatschefin und Senatspräsidentin gewählt; Leia Organa
Solo rückte als Staatsministerin an die zweite Stelle des Re-
gierungsgefüges.

Jax, Kanos und der Interimsrat
11 n.S.Y.

Das Imperium war endlich am Ende. Als dessen Führer in der
Zeit des Niedergangs füngierte ein ehemaliger Imperialer Eh-
rengardist namens Carnor Jax. Palpatines in Purpur geklei-
dete Leibwächter waren, um ihre unerschütterliche Treue un-
ter Beweis zu stellen, einst auf der unwirtlichen Welt Yinchorr
ausgebildet worden. Doch Jax' Traum von der Macht hatte
seine ganze Hingabe aufgezehrt. Also veranlasste er ebenso
kurzsichtig wie selbstsüchtig die heimtückische Manipula-
tion an Palpatines geklonten Wirtskörpern. Aber als der letzte

220

Klon auf Onderon starb, konnte Jax nur noch über ein ster-
bendes Imperium herrschen.

Das Tempo, mit dem das Imperium zerbrach, war erstaun-
lich und übertraf die Massenhysterie, die nach der Schlacht
von Endor ausgebrochen war, bei weitem. Jax befahl ein Mas-
saker unter den verbliebenen Imperialen Ehrengardisten auf
Yinchorr, arrangierte die Gründung eines dreizehnköpfigen
Interimsrats, der Palpatines unmittelbare Nachfolge antreten
sollte, und setzte sich selbst als Ältesten ein. In einem für das
traditionell fremdenfeindliche Imperium bemerkenswerten
Schritt wurde die Mitgliedschaft in diesem Interimsrat auch
mächtigen nichtmenschlichen Führungspersönlichkeiten -
darunter einem Devaronianer, einem Whiphiden, einem Gi-
vin sowie einem Defel - ermöglicht. Carnor Jax vertrat die
Auffassung, dass nichtmenschliches Potenzial dem siechen
imperialen Militär neue Kräfte zuführen würde. Doch zu sei-
nem Unglück waren diese Maßnahmen nicht ausreichend
und kamen überdies zu spät.

Viele Flotten weigerten sich, dem Diktat des Rates Folge zu
leisten. So kehrte Admiral Harrsk zu seiner Machtbasis im
Tiefkern zurück; andere Kriegsherrn folgten seinem Beispiel,
da ihnen klar wurde, dass diese besonders geschützte Region
ihnen die Möglichkeit gewährte, sich neu zu formieren und in
aller Ruhe ihr weiteres Vorgehen zu planen.

Carnor Jax und der Interimsrat hielten das Imperium, ein
schmales vom Äußeren Rand bis zu den Siedlungsregionen
reichendes Band, zunächst zusammen, doch selbst dieses ge-
schrumpfte Gebiet vermochte nicht auf Dauer zu bestehen.
Kir Kanos, der letzte der Ehrengardisten des Imperators,
hatte das Blutbad von Yinchorr überlebt und von Jax' schuld-
hafter Verstrickung in Palpatines Tod erfahren. Kanos schwor
darauf, seinen ehemaligen Waffengefährten zu jagen und als
Verräter zu exekutieren.

Jax' Sternzerstörer unternahmen auf Phaeda, einer imperi-
alen Niederlassung im Äußeren Rand, einen Versuch, Kanos
gefangen zu setzen, doch dieser floh zurück nach Yinchorr.
Jax nahm die Verfolgung auf und ließ eines seiner Schiffe
bei Phaeda zurück, wo es von Wedge Antilles und dem re-

221

publikanischen Supersternzerstörer Lusankya überrascht
wurde.

Nach langen Jahren zeitraubender Reparaturen war die
Lusankya im Laufe der Operation Schattenhand endlich wie-
der in Dienst gestellt worden, galt aber immer noch als so gro-
ßes Geheimnis, dass zahlreiche Imperiale keine Ahnung von
ihrer Existenz hatten. Wedge Antilles eroberte Jax' Sternzer-
störer mit Hilfe der Renegaten - in B- und E-Flüglern, da
diese Jäger besser zu der Mission passten - und befreite Phae-
dra.

Bei Yinchorr stellte Kir Kanos Jax' Flaggschiff eine Falle
und vernichtete es unter Einsatz eines Angriffsbombers. An-
schließend trafen Kanos und Jax auf der Oberfläche der un-
fruchtbaren Welt in dem verwaisten Ausbildungslager der
Ehrengarde aufeinander, einem Ort, der für beide mit finste-
ren Erinnerungen behaftet war. Kanos tötete seinen Rivalen
auf einer erhabenen, einen bodenlosen Abgrund überspan-
nenden Plattform und schwor, seinen Gebieter ferner durch
die Vernichtung jedes einzelnen Mitglieds des schändlichen
Rats zu rächen.

Während Kanos die ersten Schritte gegen seine Feinde
unternahm, versuchte auch eine andere Gruppierung dem
Rat zu schaden: die verbrecherische Organisation Schwarze
Sonne. Das Syndikat sorgte dafür, dass mehrere Ratsmitglie-
der durch Klone ersetzt wurden; und nachdem eine Reihe
von Mordanschlägen die Reihen des Rats ausgedünnt hatte,
beschloss Xandel Carivus, eines seiner hochrangigsten Mit-
glieder, die Körperschaft aufzulösen und allein als neuer Im-
perator zu herrschen. Aber Carivus handelte auf Befehl von
Mom Anor, einer zwielichtigen Gestalt, deren wahre Ergeben-
heit und Motive wohl immer ein Geheimnis bleiben werden.

Dieses Vorgehen erregte den Zorn von Baron D'Asta, eines
proimperialen Geschäftsmannes, der die größte private Raum-
flotte der Galaxis besaß. Baron D'Astas Armada attackierte den
Hauptsitz des Rates auf Ord Cantrell und zwang den ver-
meintlichen Imperator Carivus, den Frieden zu erflehen. Es
kam zu einer Konfrontation auf der Planetenoberfläche, bei
der Kir Kanos den falschen Imperator exekutierte.

222

Als der Interimsrat Vergangenheit und der größte Teil der
Imperialen Flotte im Tiefkern verschwunden waren, um sich
diversen Kriegsherren zu unterstellen, blieben hartnäckige
imperiale Welten wie der Akademie-Planet Carida ohne nen-
nenswerten Schutz. Carida und viele andere Welten innerhalb
der Jurisdiktion des Imperiums besannen sich auf sich selbst
und bauten ihre planetare Verteidigung aus, um sich einer
möglichen Invasion durch die Neue Republik widersetzen zu
können. In der Hoffnung, dass der Zusammenbruch ihres
Außenhandels sie früher oder später zur Öffnung ihrer Gren-
zen bewegen würde, entschied sich die Republik jedoch, die
meisten dieser sogenannten Festungswelten in Frieden zu las-
sen. Pellaeon, der mittlerweile zum Vizeadmiral aufgestiegen
war, schloss sich den Kriegsherren des Tiefkerns widerwillig
an. Sein Sternzerstörer Schimäre war während der Eroberung
von Duro im Zuge der Operation Schattenhand stark beschä-
digt und anschließend geräumt, viele seiner treuesten und fä-
higsten Offiziere getötet worden. Da Pellaeon sowohl seine
Machtbasis als auch sein Flaggschiff eingebüßt hatte, fiel sein
Los auf den Hochadmiral Teradoc, der über die größte intakte
Streitmacht verfügte. Pellaeon glaubte, hier einen sicheren
Hafen für den Rest seiner Flotte finden zu können, bis sich
das auf Palpatines Herrschaft folgende Durcheinander gelegt
haben würde. Teradoc gab Pellaeon den Befehl über eine rie-
sige aus Sternzerstörern der S/eges-Klasse bestehenden Ara-
mada.

Als Reaktion auf die brutalen Übergriffe des wieder gebo-
renen Imperators ordnete die Neue Republik ein umfassen-
des Entwicklungsprogramm für neue Kriegsschiffe an, wor-
auf unverzüglich mit dem Bau von Raumschiffen der Neuen
Klasse begonnen wurde. In den Tagen der Rebellion waren
die meisten Rebellenschiffe corellianische Modelle aus zwei-
ter Hand, erbeutete imperiale Raumer oder grundlegend
modifizierte Raumfahrzeuge ziviler Herkunft gewesen, dar-
unter Mon-Calamari-Kreuzer, die ursprünglich als Vergnü-
gungsschiffe konstruiert worden waren. Die Leichtigkeit, mit
der Palpatines Klon die Flotte der Neuen Republik in die
Flucht geschlagen hatte, warf ein grelles Licht auf die Not-
223


wendigkeit, diese betagten und veralteten Raumschiffe zu er-
setzen.

Die Neue Klasse bestand aus acht grundlegenden Bauar-
ten: Aufklärer der Agave-Klasse, Kanonenboote der Warrior-
Klasse; leichte Geleitschiffe der Sacheen-Klasse, Flottentender
der Hajen-Klasse, schwere Kreuzer der Mfl/esfz'c-Klasse, An-
griffstransporter der Defender-Klasse, Flottentransporter der
Endumnce-Klasse sowie republikanische Sternzerstörer der
Nebw/ß-Klasse. Das erste Modell der neuen Schiffe, das fertig
gestellt wurde, stammte aus der Sacheen-Klasse, aber es sollte
noch Jahre dauern, bis alle acht Typen konstruktionsreif wa-
ren und in die Produktion gingen.

224

TEIL VII
DIE RUCKKEHR DER
JEDI RITTER

Skywalkers Jedi-Akademie
11 n.S.Y.
Nach dem Untergang des Großadmirals Thrawn und dem
endgültigen Sieg über den wieder geborenen Imperator
erkannte die Neue Republik die Notwendigkeit, ihren politi-
schen Einfluss auf die Planeten, die sich der Rebellen-Allianz
angeschlossen hatten, zu konsolidieren. Luke Skywalker, der
um die Dringlichkeit der Einigung wusste, sprach darüber
von der Rednertribüne des ehemaligen Imperialen Palastes
aus zu Mon Mothma und den Mitgliedern des Senats. Dabei
verlieh er seinem Traum einer Neugründung des Ordens der
Jedi-Ritter Ausdruck, eines Leuchtfeuers der Hoffnung, das
von Palpatines Schlächtern beinahe ausgelöscht worden
wäre.

Obwohl seine eigene Ausbildung durch Obi-Wan Kenobi
und Yoda niemals wirklich zu Ende gebracht worden war, er-
bat Skywalker von der Staatschefin die Erlaubnis, von nun an
eigene Schüler im Gebrauch der Macht unterweisen zu dür-
fen. Die alte Vima-Da-Boda, deren Schuldgefühle sie zu tief
erniedrigten, um wieder ein normales Leben aufnehmen zu
können, war kurz nach der Niederlage des wieder erstan-
denen Imperators einfach verschwunden; doch Skywalker
wusste, dass seine Schwester Leia Organa Solo, ihre drei Kin-
der, Kam Solusar, die Hexen von Dathomir, Kyle Katarn und
sogar Mara Jade einen gewissen Hang zur Macht an den Tag

225

chronik-60.jpg
Das Jedi-Praxeum
legten. Und bestimmt gab es überall in der Galaxis andere,
die ähnliche latente Fähigkeiten besaßen. Da er selbst vor der
Begegnung mit Obi-Wan Kenobi in der Jundland-Wüste auf
Tatooine nichts von seiner eigenen Affinität gewusst hatte,
nahm Skywalker an, dass andere sich ihrer Machtkräfte
ebenso wenig bewusst waren. Mon Mothma bewilligte die
finanzielle Ausstattung der Suche nach machtsensitiven Kan-
didaten.

Skywalker reiste kreuz und quer durch die Neue Republik:
Er besuchte den vulkanisch aktiven Planeten Eol Sha, wo er auf
einen aufbrausenden Kolonistenführer namens Gantoris traf,
der sich als stark in der Macht erwies; dann spürte er den Wol-
kenprospektor Streen auf, der als Einsiedler in einer verlasse-
nen schwebenden Stadt über Bespin lebte; er fand Tionne, eine
Frau, die nur eine schwache Gabe für die Macht besaß, sich je-
doch sehr für die Geschichte der Jedi interessierte. Skywalker

226

entdeckte sie in den Ruinen von Exis-Station, wo Nomi Sunri-
der 4000 Jahre zuvor eine Versammlung der Jedi einberufen
hatte. Der instabile Stern war unterdessen in eine Phase hefti-
ger Sonnenstürme eingetreten, so dass es Skywalker nur unter
Mühen gelang, die Station rechtzeitig in Sicherheit zu bringen,
damit Tionne die wichtigen historischen Aufzeichnungen ber-
gen konnte. Tionne wurde in späteren Jahren eine Schülerin
und Hilfsausbilderin der Jedi-Akademie.

Skywalker fand noch andere Kandidaten, darunter den
Klon Dorsk 81, die Amazone Kirana Ti von Dathomir und
Corran Hörn von der Renegaten-Staffel. Commander Kyle
Kartan, der im zurückliegenden Jahr gegen Palpatines Impe-
riale gekämpft und gemeinsam mit Mara Jade einen alten
Sith-Tempel erforscht hatte, gesellte sich ebenfalls zu der er-
sten Schülergruppe. Angesichts dieses Erfolgs blickte Skywal-
ker der Rückkehr der Jedi voller Optimismus entgegen. Aber
um dieses Ziel Wirklichkeit werden zu lasen, benötigte er ein
formelles Ausbildungszentrum.

Nachdem er sich mit seiner Schwester beraten hatte,
machte er die verlassene Rebellenbasis auf Yavin 4 zu seinem
Praxeum. Er scharte seine Kandidaten zwischen den uralten
von den Massassi hinterlassenen Tempelruinen um sich und
machte sich daran, sie in die Geheimnisse der Macht einzu-
weihen.

Das Schiundzentrum
U
n.S.Y.

Aber Luke Skywalker war nicht der Einzige, der alle Hände
voll zu tun hatte: Han Solo und Chewbacca flogen in der Ab-
sicht, diplomatische Beziehungen zu den Bergleuten anzu-
knüpfen, die das ökonomisch bedeutende Glitzerstimgewürz
abbauten, mit dem Millennium Falken nach Kessel. Seit dem
Niedergang des Imperiums hatten die ehemaligen Insassen
der dortigen imperialen Strafanstalt das Heft selbst in die
Hand genommen und Solo hoffte, Kessel zum Anschluss an
die Neuen Republik bewegen zu können.

227

Doch die fortschrittsfeindlichen Verteidigungskräfte des
Garnisonsmondes von Kessel schössen den Falken ab, ohne
das Schiff oder seine Besatzung zuvor auch nur zu identifizie-
ren. Solo und sein Wookiee-Kopilot wurden darauf von Mo-
ruth Doole gefangen genommen, einem alten Konkurrenten
Solos, der sich zum planetaren Gouverneur von Kessel aufge-
schwungen hatte. Als Doole jedoch den schweren Fehler er-
kannte, den er begangen hatte, indem er auf derart hohe Re-
präsentanten der Republik schießen ließ, versuchte er den
Vorfall zu vertuschen. Er tarnte das beschädigte Schiff und
schickte seine beiden Gefangenen in die Gewürzminen, wäh-
rend er in der Öffentlichkeit leugnete, dass Solo jemals auf
Kessel gelandet war.

Während der Arbeit in den furchtbaren Minen freundeten
Solo und Chewbacca sich mit einem Mitgefangenen an: Kyp
Durron, einem listenreichen jungen Mann, der, wie sie später
herausfanden, eine starke Affinität zur Macht besaß und vor
vielen Jahren von Vima-Da-Boda ausgebildet worden war.
Durron half den beiden beim Ausbruch aus den Minen und
gemeinsam flohen sie von Kessel - dicht gefolgt von Dooles
Weltraumflotte.

Voller Verzweiflung stürzten sie ihr Raumschiff in den
Schlund, jene Ballung Schwarzer Löcher, in der gewaltige
Gravitationstrichter ein wahres Labyrinth aus Hyperraum-
pfaden schufen. Solo hatte die Kessel-Route in seiner Zeit als
Schmuggler häufig bereist, war den Schwarzen Löchern je-
doch noch nie zuvor so nahe gekommen. Die meisten Wege
erwiesen sich entweder als Sackgassen oder führten mitten in
eine der gefährlichen Singularitäten. Nur dank Durrons in-
tuitivem Zugriff auf die Macht erreichten sie schließlich das
»Auge« stabiler Schwerkraft im Zentrum des Clusters.

Zu Ihrem Unglück befand sich dort jedoch das Schlundzen-
trum, die von Großmufti Tarkin dereinst eingerichtete ge-
heime Forschungsstation, wo der Todesstern und andere
Superwaffen entwickelt worden waren. Der erste Prototyp
des Todessterns, den das Imperium gebaut hatte, um die Rea-
lisierbarkeit des Superlasers unter Beweis zu stellen, befand
sich immer noch vor Ort. Außerdem waren vier imperiale

228

Sternzerstörer zurückgeblieben, die
das Forschungszentrum unter dem
Befehl von Admiral Daala, der frü-
heren Geliebten Tarkins, bewach-
ten und schützten.

Solo und seine Begleiter sahen
sich schon bald erneut gefangen;
dieses Mal jedoch von einer im-
perialen Kommandantin, die
keine Ahnung davon hatte,
dass der Krieg vorbei und
der Imperator tot war. Die
isolierte Armada ihrer Stern-
zerstörer hatte niemals einen
Marschbefehl erhalten oder
von der Niederlage des Imperi-
ums erfahren. Und Admiral Daala
weigerte sich beharrlich, dem Be-

chronik-61.jpg
richt ihrer neuen Gefangenen Glau-
ben zu schenken. Sie zog es statt- Admiral Daala
dessen vor, sie für Spione zu halten.

Solo begegnete in der Gefangenschaft Qwi Xux, der bril-
lanten Wissenschaftlerin, die gemeinsam mit Bevel Lemelisk
und Umak Leth das Konzept des Todessterns entwickelt
hatte. Seit Tarkin und Lemelisk die Forschungsstation verlas-
sen hatten, arbeitete Qwi Xux allein an der Entwicklung ei-
ner kleineren, gleichwohl noch verheerenderen Waffe, des
Sonnenhammers, der im Kern einer Sonne eine Kettenreak-
tion auszulösen und diese in eine Supernova zu verwandeln
vermochte.

Qwi Xux war hereingelegt und einer Gehirnwäsche unter-
zogen worden und wusste daher nicht, zu welchem Zweck
ihre Waffenkonstruktionen eingesetzt wurden. Solo erzählte
ihr während der Gefangenschaft von der Rebellion, dem
Untergang des Imperiums und den Irrwegen der Politik
Palpatines. Xux durchbrach darauf die Fesseln der Gehirn-
wäsche und erinnerte sich, wie man sie auf diese Station
beordert hatte, wie sie Zeugin der Hinrichtung ihrer Köm-
229


militonen geworden und ihr Heimatdorf von Tarkins
Turbolasern aus der Umlaufbahn niedergebrannt worden
war.

Schließlich überredete Solo sie, sich gegen das Imperium
zu stellen und ihnen bei der Flucht zu helfen. Gemeinsam
stahlen sie den Sonnenhammer, brachen in die Ballung
Schwarzer Löcher auf und vernichteten einen der Sternzer-
störer, indem sie die Kommandobrücke rammten. Daalas
restliche Kriegsschiffe feuerten auf sie, doch die mächtige
Quantumkristallpanzerung des Sonnenhammers bot ihnen
vollkommenen Schutz.

Daala konnte indes unmöglich zulassen, dass die neue
Superwaffe in den Besitz der Rebellion gelangte, und ebenso
wenig durfte sie Han Solo die Preisgabe des geheimen Stand-
orts des Schiundzentrums gestatten. Sie musste schleunigst
etwas unternehmen. Schließlich missachtete sie den Befehl,
sich nicht von der Stelle zu rühren, und eröffnete die Jagd in
den Weiten des Alls um Kessel.

Leia Organa Solo sorgte sich unterdessen um ihren ver-
schwundenen Mann, den sie bereits an seinem ursprüng-
lichen Zielort zu finden versucht hatte. Doch Moruth Doole
leugnete, dass der Millennium Falke jemals auf Kessel ange-
kommen war. Organa Solo misstraute seiner Aussage jedoch
und bat ihren Bruder Luke Skywalker Han Solos Route im
Zuge seiner Suche nach geeigneten Jedi-Kandidaten zurück-
zuverfolgen. Solos alter Freund Lando Calrissian begleitete
ihn.

Nachdem sie in Verkleidung auf Kessel gelandet waren,
fanden sie bald heraus, dass der Falke auf dem Garnisons-
mond von Kessel versteckt war. Sie beschlagnahmten das
Schiff und versuchten zu entkommen. Moruth Doole fühlte
sich ertappt und schickte seine Weltraumflotte hinter ihnen
her.

Als der Falke auf die Ballung Schwarzer Löcher und damit
auf die einzige Fluchtmöglichkeit zuhielt, setzten die Streit-
kräfte von Kessel alles auf eine Karte und feuerten aus allen
Rohren. Als die Fliehenden sich gerade kopfüber in den

230

Schlund stürzen wollten, kam ein anderes Raumfahrzeug aus
dem Cluster geschossen: der Sonnenhammer, an dessen Fer-
sen wiederum Admiral Daalas imperiale Streitmacht klebte.

Die Kessel-Flotte und die drei restlichen Sternzerstörer Da-
alas prallten in einer ebenso unerwarteten wie titanischen
Weltraumschlacht aufeinander, bei der die meisten der auf-
müpfigen Kriegsschiffe von Kessel vernichtet wurden. Der
Sonnenhammer und der Millennium Falke entkamen derweil
in den Hyperraum und die Flüchtlinge flogen zurück nach
Coruscant.

Daala, die nun ihrer Fesseln ledig war und die Wahrheit
über den Niedergang des Imperiums erfahren hatte, schwor,
sich einen Ausgleich für die lange Zeit ihrer Abwesenheit zu
verschaffen, auch wenn der Krieg längst vorbei war. Sie be-
fehligte immer noch drei mächtige Sternzerstörer und würde
den Kampf gegen die Rebellen auf eigene Faust aufnehmen.
Also begann sie ihren eigenen kleinen Guerillakrieg und
führte kurze Überraschungsangriffe durch, um ihren Feinden
so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Es war ihr unmög-
lich, das Imperium neu aufzubauen, aber sie wollte der
Neuen Republik Schmerzen zufügen und sie wenn möglich
in den Bürgerkrieg treiben.

Politische Wirren
11 n.S.Y.

Im Verlauf eines vermeintlich unbedeutenden Streits wäh-
rend eines diplomatischen Empfangs auf Coruscant schüttete
der wütende Botschafter Furgan von der Festungswelt Ca-
rida Mon Mothma seinen Drink ins Gesicht und stürmte an-
schließend wütend aus dem Raum. Erst viel später fand man
heraus, dass Furgan diese Aktion nur inszeniert hatte, um
Mon Mothma mit einem langsam wirkenden, speziell für
diesen Anlass hergestellten Gift in Berührung zu bringen,
das die Staatschefin mit der Zeit immer mehr schwächen
sollte. Als Mon Mothma ernsthaft erkrankte, konnten die Me-
didroiden nichts finden; dennoch wurden Gerüchte laut, sie

231

würde bald sterben. Die Neue Republik war geschwächt und
sah ausgerechnet während einer neuen Krise ihre Moral
untergraben.

Etwa um diese Zeit unterlief Admiral Ackbar, der sich auf
einer diplomatischen Mission nach Vortex befand, einer von
Sturmwinden heimgesuchten Welt, ein verhängnisvoller Na-
vigationsfehler. Er machte eine Bruchlandung und tötete da-
bei Hunderte von Planetenbewohnern. Ackbar legte be-
schämt den Dienst nieder und zog sich - so wie Obi-Wan
Kenobi sich in den Wüsten von Tatooine vergraben hatte - auf
seine ozeanische Heimatwelt Mon Calamari zurück. Auf der
Suche nach Kraft und Unterstützung für die Regierung reiste
Leia Organa Solo darauf selbst nach Mon Calamari, um mit
Ackbar zu sprechen, da sie inständig hoffte, ihn zur Rückkehr
bewegen zu können, damit er die Lücke in der Führung der
Neuen Republik füllte. Sie wurde auf ihrer Mission von der
Mon-Calamari-Botschafterin Cilghal begleitet.

Während Organa Solo nach Ackbar suchte, wurde Mon Ca-
lamari von Admiral Daalas abtrünniger Flotte angegriffen.
Ihre drei Sternzerstörer erschienen über den Meeren und be-
schossen die schwimmenden Städte. Der Regierungschef sen-
dete einen verzweifelten Hilferuf und Ackbar sah sich ge-
zwungen, die Leitung der Heimatverteidigung seines Volkes
zu übernehmen. Er zerstörte einen der angreifenden Sternzer-
störer. Während der Schlacht stellte Leia Organa Solo fest,
dass die Botschafterin Cilghal über unausgereifte Jedi-Kräfte
verfügte.

Nachdem Daalas Restflotte den Planeten verwüstet hatte,
floh sie in den Hyperraum. Das Leiden seiner Welt wirkte auf
den zurückhaltenden Ackbar wie eine Reinigung und er traf
die Entscheidung, den Kampf erneut aufzunehmen. Doch als
Organa Solo ihn bat, für die Dauer von Mon Mothmas Siech-
tum mit ihr nach Coruscant zurückzukehren, lehnte er ihr
Ansinnen ab. Er fühlte sich vor allem seiner Heimatwelt ver-
pflichtet und wollte seinem Volk beim Wiederaufbau helfen.
Obwohl Mon Mothma von Tag zu Tag schwächer wurde, sah
sich der Admiral außer Stande, den Platz der Staatschefin ein-
zunehmen.

232

Die Rache Exar Kuns
11 n.S.Y.

Die anhaltende Bedrohung der Neuen Republik unterstrich
die Dringlichkeit von Luke Skywalkers Bemühungen um die
Neugründung des Jedi-Ordens. Doch das Training seiner
Schüler auf Yavin 4 führte gelegentlich auch in die Irre. Sky-
walker rief sich immer wieder Obi-Wan Kenobis Versagen bei
der Ausbildung von Anakin Skywalker ins Gedächtnis, das
unabsichtlich den finsteren Darm Vader hervorgebracht
hatte.

Der ungestüme Gantoris, der erste potenzielle Jedi, auf den
Skywalker während seiner langen Suche gestoßen war, erlag
den Einflüsterungen eines verbitterten Geistes, der durch
seine Träume spukte. Noch bevor er so weit war, konstruierte
er sein eigenes Lichtschwert und forderte Luke Skywalker
zum Zweikampf heraus. Der Jedi-Meister staunte über die Fä-
higkeiten seines Schülers, war jedoch zutiefst beunruhigt
über die Risiken, die dieser einging. Gantoris wurde noch in
derselben Nacht tot aufgefunden - von einem schwarzen in-
neren Feuer verzehrt und zu Asche verbrannt. Skywalker
zwang seine Schüler, sich angesichts des schrecklichen An-
blicks daran zu erinnern, dass die Dunkle Seite sie niemals
losließ.

Han Solos Erlebnisse auf Kessel und in den Tiefen des
Schlunds hatten Skywalker von Kyp Durrons Fähigkeiten in
der Macht überzeugt. Obwohl er einen verstörenden dunklen
Schatten auf Durrons Seele bemerkte, nahm er den jungen
Mann in die Jedi-Akademie auf.

Durron erwies sich als ein außergewöhnlicher Schüler. Er
hatte die Macht während seiner rauhen Jugend im Imperium
instinktiv und ohne jegliche Anleitung schon immer benutzt
und überflügelte die übrigen Studenten daher rasch. Er
brannte darauf, immer mehr in immer kürzeren Zeiträumen
zu lernen; Skywalker riet zu Zurückhaltung, stieß bei Durron
aber auf taube Ohren.

Wenn der junge Mann allein in seiner Unterkunft war, er-
schien ihm eine verhüllte Gestalt, dieselbe Präsenz, die zuvor

233

von Gantoris Besitz ergriffen hatte: der uralte Geist von Exar
Kun, dem schon vor langer Zeit verstorbenen Dunklen Lord
der Sith, dessen Massassi-Sklaven die Tempel von Yavin 4 er-
baut hatten und der während des legendären Sith-Krieges an
vorderster Front gestanden hatte. Als die Jedi-Schüler die
Macht ergründeten, hatten sie unabsichtlich den Geist von
Exar Kun aus seiner 4000 Jahre währenden Gefangenschaft
befreit. Kun, der den Beschränkungen seiner ätherischen Ge-
stalt unterlag, überredete Durron, neue Wege in der Macht zu
beschreiten. Doch dem Sith-Lord ging es in Wahrheit allein
um die eigene Freiheit.

Durron, der insgeheim glaubte, die Macht beherrschen zu
können - und nicht von ihr beherrscht zu werden -, liebäu-
gelte mit der Dunklen Seite. Exar Kun fand bald eine ver-
wundbare Stelle in der Persönlichkeit seines Adepten, stei-
gerte und nährte den Hass des jungen Mannes auf das
Imperium und beeinflusste Durron so lange, bis dieser davon
überzeugt war, die größte Hoffnung der Neuen Republik zu
sein. Admiral Daala, die Durron während seiner Gefangen-
schaft im Schiundzentrum gefoltert hatte, machte immer
noch Jagd auf ohnmächtige Sternsysteme und lud die Last
unschuldig vergossenen Blutes auf ihre Schultern. Vielleicht,
so dachte Kun, konnte Durron sie ganz allein aufhalten.

Als Skywalker den Einsatz extremer Machtkräfte gegen
das Imperium ablehnte, verpflichtete sich Durron selbst zu ei-
ner Mission. Sein Ziel war die Vernichtung der abtrünnigen
Flotte und die Rettung von Millionen Leben. Nach einem
solchen Erfolg würde Durron auch andere Sternsysteme be-
strafen können, die sich weigerten, der Neuen Republik
beizutreten.

Durron stahl unter der Anleitung von Exar Kun ein Raum-
schiff "der Akademie und machte sich allein auf den Weg.

Zur selben Zeit drängte die exilierte Schlund-Wissenschaftle-
rin Qwi Xux die Neue Republik auf Coruscant dazu, sich des
Sonnenhammers zu entledigen. Der Imperator würde eine
solche Todesmaschine ohne Skrupel eingesetzt haben, die
Neue Republik jedoch nicht. Gleichwohl erklärten sich die Se-

234

natoren nur widerwillig bereit, die praktisch unzerstörbare
Waffe im Herzen des Gasriesen Yavin quasi zu entsorgen.
Wedge Antilles begleitete Qwi Xux und lenkte den Sonnen-
hammer in den wirbelnden Mahlstrom, wo er für niemanden
mehr zu erreichen sein würde. Nun war Xux die einzige le-
bende Person, die über das gefährliche Wissen um die Funk-
tionsweise der Superwaffe verfügte.

Doch Kyp Durron, der von Exar Kuns Geist dazu getrieben
wurde, das Vermächtnis des Imperators zu zerstören, spürte
die Schlund-Wissenschaftlerin auf dem üppigen Dschungel-
planeten Ithor auf. Als Qwi Xux gerade ihr Quartier betrat,
stürzte sich Durron mit seinen erst jüngst entdeckten Dunkel-
seite-Kräften auf sie und reinigte ihr Gedächtnis von allem
Wissen über tödliche Waffensysteme. Dann brach er auf, um
seinen einsamen Krieg fortzusetzen.

In völliger Gewissheit über sein weiteres Vorgehen kehrte
er nach Yavin 4 zurück und bezog Stellung auf der Spitze des
großen Tempels der Akademie. Von dort aus rief er unter dem
Einsatz seiner gewaltigen Fähigkeiten den Sonnenhammer
aus den wirbelnden Schleiern von Yavin zurück. Jetzt, da er
die Superwaffe unter seine Kontrolle gebracht hatte, konnte
er unter den Überresten des Imperiums gewaltigen Schaden
anrichten.

Doch Luke Skywalker stellte sich ihm in einem titanischen,
mit den Waffen der Jedi ausgetragenen Zweikampf entgegen.
Um Durron zu helfen, gab sich der Geist von Exar Kun
schließlich zu erkennen und warf die geballte Macht des Dun-
klen Lords der Sith in den Kampf. Nicht einmal ein Jedi-
Meister konnte einem derartigen Ansturm standhalten; die
dunklen Streiter überwältigten Skywalker und ließen ihn in
der Annahme, er sei tot, leblos am Boden liegen. Wenig später
fanden die Jedi-Schüler den reglosen Körper ihres Meisters,
der kein Anzeichen von Leben, keine Atmung und keinen
Herzschlag mehr aufwies.

Durron floh vom Tatort und steuerte den Sonnenhammer
in das Versteck von Admiral Daalas Flotte im Innern des
Cauldron-Nebels, eines Ozeans aus vielfarbigen Gasverbin-
dungen. Daala, die sich der unvorstellbaren Schlagkraft der

235

Superwaffe bewusst war, zog ihre Schiffe zusammen und floh
in den Hyperraum. Doch Durron löste die Waffe im Innern
des Nebels aus und verwandelte einen Cluster aus Riesen-
sternen in eine gewaltige Supernova. Die Schockwelle zerriss
den Nebel und hinterließ ein Inferno, in dem Daala und der
Rest ihrer abtrünnigen imperialen Flotte allem Anschein nach
vernichtet wurden.

Kyp Durron ließ den galaktischen Feuersturm hinter sich
und schwor, sich der übrigen Welten anzunehmen, die noch
immer mit dem Imperium sympathisierten. Er kam bald dar-
auf nach Carida, dem Ausbildungszentrum der Sturmtrup-
pen und der Heimat des verschlagenen Botschafters Furgan,
der Mon Mothma vergiftet hatte. Als die Kapitulation aus-
blieb und stattdessen die planetare Verteidigung auf den Plan
trat, feuerte Durron auf Caridas Sonne und löste eine Ketten-
reaktion aus. Die Caridaner und ihr Botschafter flohen mit ih-
ren Raumschiffen, dann explodierte ihre Sonne und löschte
im gesamten System alles Leben aus. Furgan konnte fliehen,
kam jedoch später bei dem fehlgeschlagenen Versuch, Solos
jüngsten Sohn Anakin zu entführen, ums Leben.

In der Jedi-Akademie schwebte Luke Skywalker monate-
lang in Stasis zwischen Leben und Tod. Seine Schwester Leia
Organa Solo traf mit den Zwillingen ein und spürte mit Hilfe
ihres eigenen schwachen Zugriffs auf die Macht, dass er noch
lebte. Skywalkers Geist hatte sich von den Fesseln seines
paralysierten Leibes befreit und war sich seiner Umgebung
vollkommen bewusst, während seine Gegenwart von nie-
mandem bemerkt wurde. Er war an eine spirituelle Ebene ge-
bunden, auf der er direkt gegen den uralten Dunklen Sith-
Lord Exar Kun kämpfen konnte, der geschworen hatte, ihn zu
töten.

Kuns böswilliger Geist drang in andere Jedi-Schüler ein
und benutzte sie als Werkzeuge für die Zerstörung von Sky-
walkers hilflosem Körper, doch jeder seiner Pläne konnte ver-
eitelt werden. In einem Fall dirigierte Skywalker selbst die
Handlungen des kleinen Jacen Solo, damit dieser ihn mit
einem Lichtschwert verteidigte.

Sobald der Jedi-Nachwuchs die wahre Natur der Bedro-
236

hung durch den Dunklen Lord erkannt hatte, vereinigten
Skywalkers Schüler ihre Kräfte. In der entscheidenden
Schlacht kämpften sie an der Seite der geistigen Gestalt Luke
Skywalkers und sogar des lange verstorbenen Jedi-Meisters
Vodo-Siosk Baas, den Kun 4000 Jahre zuvor auf dem Boden
des Senats der Alten Republik erschlagen hatte, und vernich-
teten Exar Kun ein für alle Mal. Skywalker wurde bald da-
nach wieder gesund.

Die Zerstörung des Schiundzentrums
11 n.S.Y.

Kyp Durron setzte seine Überfälle auf imperiales Territorium
fort und verursachte dabei ebenso große Schäden wie eine
ganze Streitmacht des Imperiums. Aber Han Solo und Lando
Calrissian spürten Durron auf und drangen in ihn, mit den
Verwüstungen aufzuhören. Stattdessen versuchte er den Mil-
lennium Falken
zu zerstören. Aber auf dem Gipfel seiner Rase-
rei fiel der Zorn mit einem Mal von ihm ab: Der verführeri-
sche Geist von Exar Kun war vernichtet.

Als Durron das Ausmaß seiner Untaten erkannte, kapitu-
lierte er und erklärte sich bereit, nach Coruscant zurückzu-
kehren. Nach einer Anhörung, bei der zahlreiche gegensätzli-
che Stimmen laut wurden, machte die sieche Mon Mothma
schließlich von ihrem Vetorecht Gebrauch: »An Ihren Händen
klebt das Blut von Milliarden, Jedi-Ritter, aber es steht mir nicht zu,
über Sie zu richten. Gehen Sie nach Yavin 4. Dort soll Ihr Jedi-
Meister über Ihre Strafe befinden.«

Kyp Durron traf, am Boden zerstört und voller Reue, dort
ein, als die Schüler gerade versuchten, ihr Leben neu zu ord-
nen. Er fragte Meister Skywalker, wie er Vergebung für die
unbedachten Handlungen finden könne, die ihn auf die Dun-
kle Seite getrieben hatten. Skywalker war sich bewusst, dass
der junge Mann, der die Gabe besaß, ein großer Jedi zu wer-
den, am Scheideweg stand; er musste deshalb herausfinden,
ob Kyp Durron von Exar Kun unwiderruflich verdorben wor-
den war.

237

Der Jedi-Meister kam bald zu einer Entscheidung. Er tat
kund, dass der Sonnenhammer ein für alle Mal zerstört wer-
den müsse und dass Kyp Durron dies als reuige Wiedergut-
machung selbst besorgen sollte. Sie wollten gemeinsam in
den Schlund fliegen und die Superwaffe in einen der boden-
losen Abgründe des Universums dort stürzen. Kurz darauf
reisten sie nach Kessel und von dort in den Schlund.

Die Neue Republik hatte, kaum dass Admiral Daalas Stern-
zerstörer abgezogen waren, eine Besatzungstruppe zusam-
mengestellt, die ohne Verzug zum Schiundzentrum aufgebro-
chen war. An dieser Operation nahmen auch Chewbacca, der
die noch in der Forschungsanlage verbliebenen Wookiee-
Sklaven befreien wollte, und Qwi Xux teil, obwohl die Wis-
senschaftlerin ihr geraubtes Gedächtnis niemals wiederer-
langt hatte. Die Besatzungstruppe bahnte sich einen Weg
durch die Ballung Schwarzer Löcher; bei ihrer Ankunft be-
mächtigte sich der nervös gewordene Forschungsadministra-
tor Toi Sivron des Todesstern-Prototyps und entkam.

Die Soldaten der Neuen Republik durchkämmten die Sta-
tion nach unfertigen Projekten, die von den Wissenschaftlern
des Zentrums entwickelt worden waren, und nahmen mit,
was der Verteidigung der neuen Regierung dienlich sein
mochte. Qwi Xux besichtigte den Ort, an dem sie den größten
Teil ihres Lebens verbracht hatte, konnte sich jedoch an kei-
nerlei Einzelheiten erinnern. Mit wachsendem Entsetzen las
sie ihre eigenen Notizen und begriff, wie sehr man sie in die
Irre geführt hatte.

Bevor die Einheiten der Neuen Republik die geheimen In-
formationen sichern konnte, erschien plötzlich ein rampo-
nierter alter Sternzerstörer im Schlund: das einzige noch halb-
wegs intakte Schiff aus Daalas Schutzflotte. Während die
übrigen imperialen Schlachtschiffe im Cauldron-Nebel ver-
nichtet worden waren, hatte Daala selbst überlebt. Nun
wollte sie das Schiundzentrum zurückerobern oder bei dem
Versuch zu Tode kommen.

Im Unterschied zu Großadmiral Thrawn hatte Admiral Da-
ala während ihrer Schreckensherrschaft niemals für sich in
Anspruch genommen, eine große militärische Führerin oder

238

chronik-62.jpg
Im Schlachtgetümmel
Strategin zu sein. Sie war nicht daran interessiert, über das
Imperium zu herrschen oder eroberte Welten zu regieren,
denn sie wusste, dass sie nicht gewinnen konnte. Obschon
Daala erkannte, dass sie gnadenlos unterlegen war, wollte sie
aus Rache für das, was die Rebellen ihr und ihrer Art zu leben
angetan hatten, noch so viel Unheil wie möglich anrichten.

Als sie nun sah, dass ihre Feinde in der Forschungsstation
die neuartigen Waffensysteme demontierten, die zu bewa-
chen Großmufti Tarkin ihr aufgetragen hatte, war sie sofort
bereit, sich selbst und die Besatzer in einem letzten ruhmrei-
chen Aufbäumen zu opfern. Während die Besatzungstruppe
sich in Sicherheit zu bringen beeilte, beschoss sie das
Schiundzentrum mit allem, was sie noch hatte.

Zur gleichen Zeit manövrierte der Administrator Toi Siv-
ron den beschlagnahmten Prototyp des Todessterns aus dem
Schlund in das nahe Kessel-System. Er setzte den Superlaser
ein, um eine Hand voll republikanischer Kriegsschiffe vom
Himmel zu fegen und den Garnisonsmond von Kessel zu ver-
nichten. Da der Prototyp über keine TIE-Jäger-Staffeln oder

239

strategische Verteidigungsmittel verfügte, änderte Sivron, als
er auf geordnete Gegenwehr stieß, sofort den Kurs und raste
in den Schlund zurück, um sich dort zu verstecken.

Da erschienen Durron und Skywalker, die von dem gan-
zen Durcheinander keine Ahnung hatten und nur ihr Zerstö-
rungswerk am Sonnenhammer vollenden wollten. Sie stießen
auf die verstreuten Streitkräfte der Neuen Republik und auf
die Trümmer des gesprengten Kessel-Mondes. Die beiden
Jedi flogen eilig zum Schiundzentrum weiter und sahen, wie
der Todesstern-Prototyp im Weltraum auftauchte, um sich
mit Daalas einsamem Sternzerstörer zu verbünden.

Allerdings war es Han Solo bei der Flucht des Prototyps
von Kessel gelungen, den Millennium Falken - von Toi Sivron
unbemerkt - in dessen unübersichtlichem Skelett zu verber-
gen. Gemeinsam mit Calrissian und ihrer zeitweiligen Ver-
bündeten Mara Jade, die unterdessen begonnen hatte, ihre
Machtsinne zu schärfen, machte sich Solo, noch ehe Sivron
auf das Schiundzentrum schießen konnte, an die Sabotage
des im Kern des Todessterns installierten Superlasers. An-
schließend entkam der Falke aus dem Gerüst des Prototyps,
während Sivrons Teams sich verzweifelt mühten, den Scha-
den zu beheben.

Kyp Durron, der das von ihm verursachte Unheil unbe-
dingt wieder gutmachen wollte, raste ohne Überlegung zum
Sonnenhammer zurück. Dann benutzte er diesen zum An-
griff auf den Prototyp, während Chewbacca eine Großoffen-
sive gegen Daalas letzten Sternzerstörer anführte. Daala
setzte zu einem Selbstmordangriff an und nahm den Haupt-
reaktor der Forschungsstation unter Beschuss, die in einem
grellen Blitz explodierte und das imperiale Schiff, wie zu ver-
muten stand, vollends zerstörte. Doch die Detonation blen-
dete alle Sensoren und Daala konnte abermals entkommen.
Dieses Mal floh sie zu den Überresten des Imperiums im
Tiefkern.

Kyp Durron spielte derweil in den Schwerkraftuntiefen des
Clusters mit Toi Sivrons Todesstern-Prototyp Katz und Maus.
Mit seinem letzten Schachzug lockte er den Prototyp zu nahe
an ein Schwarzes Loch - und ging selbst in die Falle. Doch als

240

der Sonnenhammer und der Prototyp trudelnd in der boden-
losen Singularität versanken, entließ die Superwaffe eine win-
zige Rettungskapsel.

Han Solo fischte die Kapsel aus dem All und stellte stau-
nend fest, dass es Durron gelungen war, sich in das enge Ge-
häuse zu zwängen. Dabei hatte er sich offenbar zahlreiche
Knochen gebrochen und sich in Jedi-Trance versetzt, die ihn
am Leben erhielt. Durron sollte sich bald erholen und gemein-
sam mit anderen Schülern Skywalkers noch viele große Taten
als Jedi-Ritter vollbringen, deren bemerkenswerteste der Sieg
über den mörderischen Leviathan auf der Bergbauwelt Cor-
bos war.

Auf Coruscant lief Mon Mothmas Lebenszeit unweigerlich
ab. Leia Organa Solo entdeckte das heimtückische Gift des
Botschafters Furgan, fand jedoch kein Gegenmittel. Mon
Mothma sorgte sich um die Zukunft der jungen Republik
und bestimmte Organa Solo zu ihrer unmittelbaren Nachfol-
gerin.

Die machtsensitive Mon Calamari Cilghal, eine von Sky-
walkers Schülerinnen, die über besondere Heilkräfte ver-
fügte, setzte an Mon Mothmas Sterbebett alles auf eine Karte:
Sie bündelte ihre Kräfte und konnte das bösartige Gift Mole-
kül um Molekül entfernen. Die zurückgetretene Staatschefin
blieb noch lange schwach und entkräftet, vermochte sich am
Ende jedoch selbst zu heilen.

Während eines Kampfes zum Schutz des dritten Solo-Kin-
des Anakin vor dem Zugriff des Botschafters Furgan - der mit
dem Tod des Botschafters endete -, erlangte Ackbar sein
Selbstvertrauen als militärischer Führer zurück und bot der
neuen Staatschefin schließlich, wie Han Solo und zahlreiche
andere Helden der Rebellion auch, seine Unterstützung an.
General Carlist Rieekan rückte in Organa Solos frühere Posi-
tion auf und wurde Staatsminister. Nach unruhigen Zeiten
stand die Neue Republik endlich vor einer Periode des Frie-
dens und Aufschwungs.

Kyp Durron und Luke Skywalker kehrten an die Jedi-Aka-
demie zurück und wurden von den Studenten willkommen

241

geheißen. Durron hatte seine Feuertaufe überstanden und
würde fortan, sofern er den Versuchungen der Dunklen Seite
widerstand, den Weg der Macht beherzt beschreiten können.
Jeden Tag fanden sich neue Kandidaten und Skywalker zwei-
felte nicht daran, dass die Jedi-Ritter abermals zu den Hütern
der Republik werden würden.

Die Hand des Imperators und die Senex-Lords
12
n.S.Y.

Nach Admiral Daalas Niederlage und der Zerstörung des
Sonnenhammers verging beinahe ein volles Jahr ohne größere
offene Auseinandersetzungen.

Corran Hörn, einer der Jedi-Schüler, die am Sieg über den
Geist von Exar Kun beteiligt gewesen waren, hatte die Akade-
mie während der Zeit des Daala-Konflikts verlassen, um
seine Frau aus den Fängen von Leonia Tavira zu befreien, ei-
ner Piratenführerin und ehemaligen Imperialen, die ihre ver-
heerenden Überfälle von ihrem Flaggschiff aus koordinierte,
dem Sternzerstörer Invidious. Hörn schlich sich für mehrere
Monate bei den sogenannten Invids ein, wo er mit Taviras
Jedi-Beratern aneinander geriet.

Die Präsenz neuer Jedi zog Skywalker magisch an; und als
die von Daala ausgehende Gefahr gebannt war, begab er sich
gemeinsam mit Hörn auf eine erfolgreiche Rettungsmission
zu Taviras Hauptquartier. Die Mitglieder der seltsamen, ein-
siedlerischen Jedi-Sekte nannten sich selbst die Jensaarai und
führten ihren Ursprung auf Nikkos Tyris zurück, einen Dun-
klen Jedi aus dem Volk der Anzati. Aber ungeachtet des Ein-
flusses der Sith waren die Jensaarai niemals dem Bösen er-
legen und Skywalker beschloss daher, ihren einzigartigen
Umgang mit der Macht zu studieren.

Während Skywalkers Nachforschungen brachen die Reste
des Imperiums ohne die Existenz eines verbindenden militä-
rischen Führers auseinander. Die Kriegsherrn des Tiefkerns
führten nun offen Krieg gegeneinander; ganze Kriegsflotten
prallten vor dem dichten Vorhang aus Sternen aufeinander.

242

chronik-63.jpg
Ein Bote des Ismaren-Komplotts sprengt die Große Versammlung von Ithor
Die Neue Republik nahm in der Hoffnung, die Imperialen
würden sich gegenseitig vernichten, zunächst eine abwar-
tende Haltung ein.

Doch einer der Kriegsherrn, Admiral Harrsk, brachte
Truppen aus dem Tiefkern, zog seine Streitmacht im Atravis-
Sektor im Äußeren Rand zusammen und fand die Unterstüt-

243

zung mehrerer imperialer Festungswelten. Während der Ge-
heimdienst der Neuen Republik Harrsk genau im Auge be-
hielt, entgingen den Agenten die unheilvollen Bewegungen
in den Sektoren Senex und Juvex im Mittleren Rand voll-
kommen.

Bei beiden Sektoren handelt es sich um uralte Aristokra-
tien, die von einer Vielzahl von Häusern regiert und im Allge-
meinen sich selbst überlassen blieben. Palpatine hatte zu sei-
ner Zeit nur eine symbolische militärische Präsenz in dieser
Region aufrecht erhalten und den wiederholten Bemühungen
der Neuen Republik, die Senex-Lords zu einer aktiveren An-
teilnahme an den Belangen der Galaxis zu überreden, war
kein Erfolg beschieden gewesen. Stattdessen fühlten sich die
Lords aufgrund ihrer Arroganz sowie ihres Sinns für No-
blesse zu einem Bündnis mit Roganda Ismaren veranlasst.
Zwar war diese Frau keineswegs blaublütiger Abkunft und
besaß auch keine eigene Streitmacht, doch sie trug einen Titel,
der ihr von Palpatine persönlich verliehen worden war: Hand
des Imperators.

chronik-64.jpg
Palpatine hatte viele derartige »Hände« be-
schäftigt. Die berühmteste - und wahr-
scheinlich angesehenste - unter
ihnen war Mara Jade; außer-
dem Maarek Stele, Arden Lyn
und eben Roganda Ismaren.
Nach dem Tod ihres Meisters
hatte sich Ismaren auf der
verschlafenen Welt Belsa-
vis niedergelassen. Wäh-
rend die Jahre ins Land
gingen, bildete sie ih-
ren Sohn Irek im Ge-
brauch der Macht aus.
Irek, von dem es hieß, er
sei Palpatines leiblicher
Sohn, war ein subelektro-

nischer Konverter implan-
Roganda und Irek Ismaren tiert worden, der es ihm

244

gestattete, jede beliebige Maschine durch bloße Gedanken-
kraft zu steuern.

Roganda Ismaren fand einen seit langem passiven imperi-
alen Kampfmond, Palpatines Auge, und wies ihren Sohn an,
das weit entfernte Schiff nach Belsavis zu »rufen«. Das Auge
trug ihr das Interesse der Senex- und Juvex-Lords ein und
als sie behauptete, Zugriff auf den Kampfmond zu haben,
blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihr aufmerksam zuzu-
hören.

Unterdessen übernahm die neue Staatschefin Leia Organa
Solo die Regierungsgeschäfte. Ihre Antrittsreise führte sie un-
ter anderem zu den regelmäßig stattfindenden Feierlichkeiten
der Großen Versammlung auf dem tropischen Planeten Ithor.
Die aufwendigen Feste der Ithorianer gehören seit jeher zu
den stilvollsten Ereignissen der Galaxis, doch in jenem Jahr
wurde die gehobene Stimmung durch das Erscheinen eines
glutäugigen Irren getrübt.

Als der tobende Wahnsinnige überwältigt war, erkannte
Han Solo in ihm einen seiner ehemaligen Schmugglerkolle-
gen. Der Mann nuschelte etwas über »die Kinder der Jedi« und
die Nachforschungen der Staatschefin ergaben, dass auf Bel-
savis vor langer Zeit eine große Zahl machtsensitiver Kinder
Schutz gesucht hatte. Leia Organa Solo, ihr Mann, Chewbacca
und R2-D2 reisten darauf unter dem Deckmantel eines diplo-
matischen Besuchs auf die Eiswelt, um der Sache auf den
Grund zu gehen.

Der Plawal-Spalt von Belsavis ist ein üppiger, mit Dampf
angefüllter Schacht im Eis des Planeten, über den sich eine
Kuppel aus Transparistahl wölbt. Achtzehn Jahre vor der
Schlacht von Yavin hatten dort Dutzende von Kindern Obhut
bei dem Ho'Din-Jedi-Meister Plett gefunden. Der Imperator
hatte darauf den Kampfmond Palpatines Auge geschickt, um
sie zu vernichten, doch dieser kam seltsamerweise niemals an
und konnte daher seinen blutigen Auftrag nicht erfüllen. Plett
und die Kinder flohen an einen unbekannten Ort.

Organa Solo ging im Plawal-Spalt verschiedenen Hinwei-
sen nach und stieß bald auf Roganda Ismaren, die sie an Pal-
patines Hof kennen gelernt hatte. Außerdem spürte sie die

245

Anwesenheit der aristokratischen Senex-Lords sowie die Prä-
senz von Doktor Ohran Keldor, einem der zahlreichen Archi-
tekten des Todessterns. Ihre Neugier kostete Organa Solo in-
des um ein Haar das Leben: Ismaren betäubte sie, nahm sie
gefangen und sperrte sie in einen Raum am Rande der Kup-
pel über der Eisspalte.

Die Staatschefin kam mit der Zeit dahinter, dass Ismaren
plante, sich Palpatines Auge unter den Nagel zu reißen, und
dass sie sich bereits die finanzielle Unterstützung der Senex-
Lords erschlichen hatte. Außerdem erfuhr sie von Ireks Fähig-
keit, elektronische Systeme durcheinander zu bringen, die er
zukünftig bei Angriffen auf Jäger-Staffeln der Neuen Repu-
blik anwenden wollte. Doch als Palpatines Auge aus dem
Hyperraum auftauchte und in das Belsavis-System eindrang,
musste Irek feststellen, dass er den Kampfmond nicht zu kon-
trollieren vermochte. Das führerlose Schiff besann sich auf
seine frühere Mission, die die vollständige Vernichtung des
Planeten vorsah.

Das Auge bereitete die Bombardierung von Plawal vor,
doch als der Beschuss ausblieb, erkannten die Bewohner, dass
nicht einmal Irek die verheerende Waffe beherrschen konnte.
Als ihnen bewusst wurde, dass die aus dem Ruder gelaufene
Todesmaschine außer Kontrolle geraten war, ging es zu wie in
einem Tollhaus. Organa Solo konnte entkommen, wählte je-
doch einen sehr gefährlichen Fluchtweg: Sie ließ sich an den
Rebenkaffeeranken hinunter, die von der Kuppel herabhin-
gen, sprang von einer Ranke zur nächsten und blieb Irek, der
mit einem Lichtschwert hinter ihr her war, stets um eine
Ranke voraus. Doktor Ohran Keldar fand während dieser
Verfolgungsjagd den Tod.

Als sich die Lage beruhigte, hatten sich die Ismarens abge-
setzt und baten im Senex-Sektor um Asyl. Die Senex- und
Juvex-Lords blieben wegen ihrer Beteiligung an der Ver-
schwörung unbehelligt, da sie praktisch nichts Unrechtes ge-
tan, sondern lediglich Ismarens Vorschlägen Gehör geschenkt
hatten.

Somit musste man sich nur noch um Palpatines Auge küm-
mern.

246

Palpatines Auge
12 n.S.Y

Der riesige, wie ein Asteroid geformte Kampfmond Palpatines
Auge
war in einer Zeit erbaut worden, in der Palpatine das
wahre Ausmaß seiner Macht noch hatte verbergen müssen.
Sein abscheuliches Vorhaben, jedes im Plawal-Spalt lebende
Wesen auszurotten - die meisten von ihnen Kinder -, hätte im
Senat, sofern es bekannt geworden wäre, zu unbeschreib-
licher Empörung geführt. Daher befahl der Imperator, bevor
er das Auge auf seine tödliche Mission schickte, den Sturm-
truppen des Kampfmonds, auf verschiedenen Welten im Äu-
ßeren Rand zu warten, bis sie an Bord genommen wurden.

Zum Glück wurde Palpatines Plan niemals Wirklichkeit,
denn aufgrund des beherzten Eingreifens zweier Jedi-Ritter
namens Geith und Callista blieb das Auge im Mondblumen-
Nebel liegen. Die Einwohner von Belsavis brachten sich recht-
zeitig in Sicherheit und die geduldig ausharrenden Sturm-
truppler starben schließlich an Alterschwäche. Palpatines Auge
lag dreißig Jahre lang in tiefem Schlummer - bis zu dem Tag,
an dem Roganda Ismaren den Kampfmond fand.

Zufällig stieß Luke Skywalker zur selben Zeit, als Irek Is-
maren seinen subelektronischen Konverter einsetzte, um das
Auge mit Hilfe der Macht herbeizurufen, auf den passiv im
Monblumen-Nebel treibenden Kampfmond. Das Riesenschiff
erwachte, seine automatische Landefähre folgte ihrer seit lan-
gem schon veralteten Programmierung und griff Skywalker
sowie zwei seiner Schüler in der Annahme, dass es sich um
wartende Sturmtruppler handelte, auf und nahm sie irrtüm-
lich mit auf die Reise.

Die Schüler Cray Mingla und Nichos Marr waren erst vor
kurzem in das Praxeum auf Yavin 4 eingetreten. Mingla war
eine brillante Programmiererin und eine viel versprechende
Jedi-Anwärterin; ihr Geliebter Nichos Marr litt indes an dem
tödlichen Quannot-Syndrom. Um Marrs Leben zu retten,
hatte Mingla sein Bewusstsein in den Körper eines erstaun-
lich lebensechten Droiden transferiert. Sie hatte gehofft, die
Ssi-ruuk-Methode der Technisierung kopieren zu können, die

247

chronik-65.jpg
Kämpfe an Bord von Palpatines Auge
es möglich macht, Lebensenergie einzufangen, doch stattdes-
sen war ihr offenbar nicht mehr gelungen, als Marrs Erinne-
rungen einem Droiden einzuprogrammieren.

Sobald Skywalker und Mingla an Bord des Auges festsaßen,
wurden sie von dem vollautomatischen Indoktrinations-
equipment des Schiffs zwangsweise einer Gehirnwäsche
unterzogen. Skywalker besaß die geistige Stärke, die Prägung
heil zu überstehen, die übrigen Neuzugänge hatten indes
nicht so viel Glück. Indem das Auge sie aufgriff, hatte es sich
bemüht, seiner Programmierung gerecht zu werden und sein
vorgesehenes Kontingent Sturmtruppen an Bord zu nehmen,
aber nach drei Jahrzehnten waren diese Truppen nur noch
eine vage Erinnerung. Das Schiff hatte sich dennoch uner-
schrocken auf jeden Wärme ausstrahlenden Körper herabge-
senkt, den es an den zugewiesenen Orten ausmachen konnte.
So nahm das zerstörerische Raumfahrzeug auf seinem Weg
ganze Gruppen unglücklicher Gefangener unterschiedlicher
Spezies von diversen Welten auf.

An Bord befanden sich unter anderem zwei gamorreani-
sche Stämme, die in eine voll entbrannte Clanfehde verstrickt
waren; die Gamorreaner waren so umgepolt worden, dass
jede Seite glaubte, sie sei eine Einheit loyaler Sturmtruppen,

248

während sie ihre Gegner für Meuterer hielt. Luke Skywalker
wurde bei einem Angriff der Gamorreaner von einer Vibroaxt
getroffen und so schwer am linken Bein verletzt, dass er
fortan hinkte und einen Stock benötigte.

Talz, Kitonaks, Tusken-Räuber, Affytechaner und andere
Nichtmenschen streiften ziellos durch die Korridore des auto-
matischen Raumers und warteten auf Befehle; Jawas machten
sich daran, links und rechts Kabel aus den Wänden zu rupfen;
eine Rotte Sandleute stürzte sich wütend auf Skywalker und
brachte ihn beinahe um. Der Jedi-Meister sah darauf nur noch
eine Möglichkeit, die wirre Lage zu beruhigen: Er musste die
Nichtmenschen von Bord des Auges bringen und das Schiff
zerstören, ehe es sein ursprüngliches Programm erfüllen und
alles Leben im Plawal-Spalt auslöschen konnte. Doch wer
auch immer das Vernichtungswerk vollbringen wollte, mus-
ste an Bord bleiben, um den letzten Schalter umzulegen.
Während der Jedi noch überlegte, gab ihm einer der Jawas ein
schmales zylindrisches Objekt, das seine Leute auf dem
Kampfmond gefunden hatten: ein Lichtschwert.

Skywalker entdeckte die Besitzerin des Schwerts schließ-
lich im Büro des Quartiermeisters: Callista, eine Jedi, die einst
der Republik gedient hatte und bei der es sich - in Ermange-
lung eines besseren Begriffs - um einen Geist handelte. Auf
eine ähnliche Weise, wie Exar Kun sein Bewusstsein mit den
Tempeln auf Yavin 4 verschmolzen hatte, hatte Callista ihre
Lebensessenz im Zuge ihrer Sabotagemission vor dreißig Jah-
ren in den Zentralcomputer des Auges transferiert. Ihr Be-
wusstsein hatte sich über Jahrzehnte in den Schaltkreisen er-
halten und die Turbolaser besetzt, um zu verhindern, dass
jemand an Bord kam und den tödlichen Kampfmond reakti-
vierte.

Wenngleich sie ausschließlich über einen Computerschirm
kommunizieren konnten, überkam Skywalker immer mehr
das Gefühl, dass Callista, die ebenso stark in der Macht war
wie er selbst, die Frau sein könnte, mit der er den Rest seines
Lebens verbringen wollte. Sein Entschluss, Palpatines Auge zu
zerstören, stellte ihn vor ein qualvolles Dilemma, denn dies
bedeutete, dass er auch Callista würde vernichten müssen.

249

Die Zeit wurde knapp, doch es gelang Skywalker und sei-
nen Gefährten, die Nichtmenschen auf Fluchtshuttles zu ver-
frachten. Dann wappnete er sich, die Selbstzerstörung des
Auges auszulösen, als Cray Mingla ihren Meister völlig uner-
wartet mit einem Lähmstrahler niederstreckte. Skywalker
kam auf einem der fliehenden Rettungsboote wieder zu sich
und sah gerade noch, wie Palpatines Auge in einer lautlosen
Detonation verging.

Wenig später entdeckten Arbeiter im Zuge von Bergungs-
operationen der Neuen Republik über Belsavis eine Rettungs-
kapsel mit Cray Minglas in Stasis versetztem Körper. Skywal-
ker zeigte sich verwirrt darüber, dass Mingla sich offenbar
entschieden hatte weiterzuleben, doch als er die Kapsel öff-
nete, war die Frau, die Crays Augen öffnete, Crays Kopf hob
und Crays Arme ausstreckte nicht Cray Mingla. Mingla hatte
ihren Leib in den letzten Sekunden des Auges freiwillig ver-
lassen und Platz für Callista gemacht, mit der gleichen Me-
thode der Bewusstseinsübertragung, die es Palpatine gestat-
tet hatte, in regelmäßigen Abstände neue Wirtskörper zu
besetzen. Nichos Marr blieb an Bord, um die Selbstzerstörung
zu initiieren und der wieder geborenen Callista die Flucht zu
ermöglichen.

Ein unerwarteter Nebeneffekt dieser Übertragung war in-
des, dass Callista ihre Gabe einbüßte, in die Macht hinauszu-
greifen oder irgendeine ihrer früheren Jedi-Fähigkeiten einzu-
setzen. Doch dies schien zunächst ein angemessener Preis zu
sein, denn Skywalker und Callista waren endlich in Geist und
Körper vereint.

Die Bedrohung durch den Darksaber
12 n.S.Y.
Während Callista unter dem Verlust ihrer Jedi-Kräfte litt, gab
sich Skywalker alle Mühe, ihre Situation zu verstehen. Im
Praxeum enthüllte die Historikerin Tionne derweil die
schrecklichen Legenden um Ulic Qel-Droma und seine

250

Machtblindheit während des Sith-Krieges, aber auch seine
Geschichte hielt keine Lösung des Problems bereit. Skywalker
beschloss, gemeinsam mit Callista fortzugehen und sich für
eine gewisse Zeit ihr allein zu widmen, um sich ganz auf die
Wiedererlangung ihrer Jedi-Fähigkeiten zu konzentrieren. Er
holte die Erlaubnis der Staatschefin ein und brach zu seiner
Suche auf.

Zu dieser Zeit hatten bereits mehrere seiner Schüler ihre ei-
genen Lichtschwerter konstruiert und waren zu Rittern der
Neuen Republik geworden, unter ihnen auch Cilghal, die Bot-
schafterin von Mon Calamari, die Mon Mothmas Krankheit
geheilt hatte. Der geklonte Jedi Dorsk 81 begab sich in Beglei-
tung von Kyp Durron auf eine Reise zu seiner Heimatwelt.
Durron, der noch immer seinen Zorn auf das Imperium
hegte, wollte von dort in den Tiefkern vordringen, wo sich die
Überreste des Imperiums versteckten. Durron wollte heraus-
finden, was der Feind im Schilde führte.

Im Tiefkern hatte Daala unterdessen daran gearbeitet, die
zerstrittenen Kriegsherrn zu einer ausgewachsenen Streit-
macht zusammenzufassen. Doch erst als sie sich mit dem
Vizeadmiral Pellaeon, Thrawns ehemaligem Stellvertreter,
verbündete, konnte sie gewisse Fortschritte verbuchen. Ad-
miral Daala, die jederzeit bereit war, alles für das Imperium
zu tun, ermordete dreizehn der mächtigsten Kriegsherrn, dar-
unter Harrsk, Teradoc und Delvardus, versammelte ihre
Streitkräfte unter ihrer eigenen Flagge und gelobte, nun ge-
gen den wahren Feind zu kämpfen. Pellaeon fügte seine Er-
fahrung und Klugheit der ihren hinzu und gemeinsam bilde-
ten sie ein wahrhaft Furcht einflößendes Team.

General Delvardus hatte vor seinem Ableben einen Super-
sternzerstörer bauen lassen, die Night Hammer, die Daala nun
zu ihrem Flaggschiff machte. Doch in Erwartung der Schlach-
ten, die sie gegen die Jedi-Ritter würde schlagen müssen,
nannte sie das Schiff fortan Jedi-Hammer. Da sie aus den Feh-
lern ihrer früheren Feldzüge gelernt hatte, lenkte sie ihre ge-
waltige Raumflotte gemeinsam mit Admiral Pellaeon und
machte sich bereit, ihre vereinte Streitmacht gegen die Neue
Republik zu führen. Und dieses Mal wollte sie gewinnen.

251

Der Plan der Hutts
12 n.S.Y.

Während Daala ihre Flotte formierte, schmiedete die wieder
erstandene Verbrecherorganisation Schwarze Sonne eigene
Pläne. Y'ull Acib war gestürzt und der neue Führer Durga der
Hutt installierte in dem ungastlichen Asteroidengürtel, der
dafür berühmt war, dass er dem Millennium Falken nach der
Schlacht von Hoth als Schutzschild gedient hatte, eine ge-
heime Fertigungsanlage. Durga, der inzwischen zum Führer
des Besadii-Clans aufgestiegen war, hatte mit einem ehrgeizi-
gen Griff nach der Macht außerdem die übrigen Clans unter-
worfen.

Obschon der Asteroidengürtel viele ernste Gefahren für die
Schifffahrt barg, sahen die Hutts darin nur einen riesigen Vor-
rat mineralischer Rohstoffe, die es auszubeuten galt.

Durga wollte gemeinsam mit dem imperialen General Su-
lamar, dessen Rang von der Militärhierarchie des Imperiums
jedoch nie anerkannt worden war, und dem schon so oft hin-
gerichteten Rüstungsingenieur Bevel Lemelisk, der im
Schiundzentrum gearbeitet und den Bau der ersten beiden
Todessterne beaufsichtigt hatte, seine eigene Superwaffe kon-
struieren. Obwohl das Vorhaben wiederholt von Katastro-
phen und Rückschlägen heimgesucht wurde, floss eine ge-
waltige Summe aus dem Familienvermögen der Hutts in das
waghalsige Projekt.

Um an die dringend erforderlichen Baupläne der Waffe
heranzukommen, reiste Durga, der mit Hilfe seiner Partner
bereits alle nötigen Ressourcen beschafft und Anlagen vorbe-
reitet hatte, mit seinem Gefolge zu einer anmaßenden diplo-
matischen Visite nach Imperial City. Dank ihrer unerfreu-
lichen Erfahrung mit Jabba verachtete die Staatschefin Leia
Organa Solo alle Hutts, aber deren weit gespanntes Netzt or-
ganisierter Kriminalität war zu mächtig, um von der aufblü-
henden Neuen Republik einfach ignoriert zu werden.

Durga versprach das Blaue vom Himmel und schlug eine
Allianz mit der Regierung vor. Er wies darauf hin, dass die
Hutts die Interessen zahlreicher Planeten kontrollierten, die

252

chronik-66.jpg
Der Darksaber in Bereitschaft
der Neuen Republik bislang noch nicht die Treue geschworen
hatten. Er gab weiter an, dass er diesen Welten nach einer Ver-
ständigung mit den Hutts möglicherweise raten könnte, die
Charta der Neuen Republik zu unterzeichnen. Obwohl kein
Zweifel daran bestehen konnte, dass die Staatschefin ihm
kein Wort glaubte, behauptete Durga ferner, die Hutts woll-

253

ten ihre Lebensweise ändern und sich Respekt sowie ein offe-
nes Mitspracherecht in der großen Regierung erwerben.

Durgas wahrer Grund für den Ausflug nach Coruscant war
jedoch seine Absicht, sich Zugang zum Imperialen Informa-
tionszentrum zu verschaffen. Während einer sorgfältig insze-
nierten Störung verschwanden unbemerkt einige kleine intel-
ligente, als Durgas Haustiere getarnte Wesen und brachen in
die riesigen Computersysteme ein, wo sie die kodierten Auf-
zeichnungen über die Pläne des ersten Todessterns kopierten.
Dieselben Pläne, die Prinzessin Leia einst in ihrem Astro-
mechdroiden R2-D2 verborgen hatte. Nach dem Ende seiner
diplomatischen Visite verschwand Durga mit den gestohle-
nen Plänen, die er sicher bei seinem Gefolge verwahrt hatte.
Doch zuvor lud er Leia Organa Solo zu einem Gegenbesuch
auf Nal Hutta ein, der Zentralwelt der Hutts.

Sobald Durga in den Hoth-Asteroidengürtel zurückgekehrt
war, wiesen er und General Sulamar ihre Teams an, mit dem
Bau ihrer Superwaffe zu beginnen, die den Namen Darksaber
trug. Die Konstruktion war eine gewissermaßen abgespeckte
Version des in den Todesstern integrierten Superlasers, der
ganze Planeten zerstören konnte; sie war von der umgeben-
den Kampfstation entblößt und ähnelte damit dem expe-
rimentellen Superlaser Türkin, den der Imperator zuerst in
Auftrag gegeben hatte. Sobald Durga im Besitz dieser unbe-
siegbaren Waffe sein würde, wollte er, wo auch immer er auf-
tauchte, Schutzgelder erpressen, Steuern durchsetzen und
Zölle erheben. Die Hutts konnten so leicht zu den größten
Verbrecherlords der Galaxis werden.

Es dauerte indes nicht lange, bis die Neue Republik ent-
deckte, dass Durga die Pläne geraubt hatte. Die Staatschefin
Leia Organa Solo beschloss, genau zu ermitteln, was der Hutt
vorhatte. Sie beraumte ihrerseits eine vorgeblich diplomati-
sche Visite an und brachte - angeblich zu Manövern - eine an-
sehnliche Streitmacht der Neuen Republik nach Nal Hutta
mit.

General Wedge Antilles und Admiral Ackbar kommandier-
ten die beiden Säulen ihres militärischen Aufmarschs. Bei ih-
nen war General Crix Madine, der Leiter aller verdeckten

254

Operationen der Neuen Republik. Madine, der großen Anteil
an der siegreichen Schlacht von Endor hatte, sollte seine Fä-
higkeiten als Spion einsetzen, um die Pläne der Hutts aufzu-
decken.

Als Organa Solo auf Nal Hutta landete, gab sich Durga als
großzügiger Gastgeber. Aber obwohl es Crix Madine gelang,
einen Signalgeber an dem Hutt-Raumschiff zu befestigen,
konnte Durga die Aufmerksamkeit der Staatschefin von sich
ablenken. Als er ihr eröffnete, dass Admiral Daala einen ver-
heerenden militärischen Schlag vorbereite, geriet Organa Solo
vor Entsetzen ins Wanken. Die Neue Republik hatte Daala für
tot gehalten und ihr erneutes Erscheinen traf sie vollkommen
unerwartet.

Admiral Daala kehrt zurück
12
n.S.Y.

Daala diente unterdessen im Tiefkern als charismatische Spre-
cherin der wieder vereinten imperialen Streitkräfte und ver-
ursachte einen dramatischen Paradigmenwechsel innerhalb
des imperialen Militärs, als sie zuließ, dass sowohl Nichtmen-
schen als auch Frauen in den aktiven Dienst aufgenommen
wurden. Zuvor waren Minderheiten - außer in der Phase des
Interimsrats von Canor Jax - dank der Vorurteile Palpatines
weitgehend außen vor geblieben. Daala hasste die adminis-
trative Kleinarbeit und hatte keineswegs die Absicht, das Im-
perium nach dem Erreichen ihres rachsüchtigen Ziels selbst
zu führen. Nach dem Sieg in der letzten Schlacht wollte sie
Pellaeon oder einem anderen Offizier die Herrschaft überlas-
sen; es spielte keine Rolle für sie, wer das sein würde, solange
der neue Führer nur die alte Lebensweise des Imperiums
zurückbrachte.

Daala und Pellaeon planten im engen Schulterschluss ihren
ersten bedeutenden Schlag, der gegen die Jedi-Akademie auf
Yavin 4 gerichtet sein sollte und die Vernichtung sämtlicher
Jedi-Ritter sowie die Verbreitung von Angst und Schrecken
unter ihren Feinden zum Ziel hatte. Sie würden diese Schlacht

255

mit Gewissheit gewinnen und dabei am Ende nur wenige Op-
fer und geringe Schäden verzeichnen. Die Flotte war zu-
sammengezogen und ausgerüstet, alle Waffensysteme arbei-
teten einwandfrei und es war an der Zeit, den Angriff zu
starten.

Doch noch während der Vorbereitungen zum Kampf dran-
gen Dorsk 81 und Kyp Durron in den galaktischen Tiefkern
ein. Als sie von Admiral Daalas Plänen erfuhren, flohen die
beiden Spione und traten einen Wettlauf gegen die Zeit an.
Sie kehrten in das Gebiet der Neuen Republik zurück und
schlugen Alarm.

Durgas Torheit
12
n.S.Y.

Luke Skywalker und Callista bekamen während ihrer priva-
ten Odyssee nichts von dem plötzlichen Aufruhr im Tiefkern
und in der Neuen Republik mit. Sie setzten ihre Suche nach
einer Möglichkeit, Callistas Jedi-Kräfte wiederherzustellen,
unbeirrt fort. Skywalker brachte sie an Orte, die Meilensteine
seiner eigenen Ausbildung gewesen waren, darunter auch
nach Dagobah, wo er unter Yodas Anleitung gelernt hatte,
und nach Hoth, wo ihm zum ersten Mal Obi-Wan Kenobi er-
schienen war. Dort wurden er und Callista Opfer eines furcht-
baren Angriffs von Wampa-Eisungeheuern und entkamen
nur knapp zu ihrem beschädigten Raumschiff.

Als die Lebenserhaltungssysteme vollends versagten, ver-
setzte sich Skywalker in Jedi-Trance; das steuerlose Schiff
driftete darauf in den nahe gelegenen Asteroidengürtel, wo
Durga seinen Darksaber zusammenbaute. Skywalker rief in
tiefer-Trance nach seiner Zwillingsschwester, die seine Bot-
schaft empfing und sofort Rettungsmaßnahmen einleitete.
Der Millennium Falke griff sie, ohne die nahezu fertig gestellte
riesige Waffe zu entdecken, auf der anderen Seite des tücki-
schen Asteroidengürtels auf.

Einer von Bevel Lemelisks jüngsten Kniffen war die Be-
schäftigung neuartiger Arbeitskräfte: kleiner simianischer Ge-

256

chronik-67.jpg
Gestorben in Erfüllung seiner Pflicht
schöpfe namens Taurill, die sich zu einem Kollektiv verban-
den. Ganze Schwärme dieser Kreaturen setzten das gewaltige
Objekt gemäß der modifizierten Pläne des Todessterns zu-
sammen. Doch die Taurill ließen sich auch allzu leicht ablen-
ken, so dass sie jedesmal, wenn etwas Ungewöhnliches - so
wie das Echo von Skywalkers Rettungsschiff, das vor dem na-
hen Sternenfeld vorbeiflog - ihre Aufmerksamkeit erregte,
zahlreiche Fehler verursachten.

General Sulamar und Bevel Lemelisk taten alles, um diese
frustrierenden Fehler und Verzögerungen unter Kontrolle zu
halten. Da Durga wusste, dass der Imperator Lemelisk immer
wieder hingerichtet und als Klon ins Leben zurückgerufen
hatte, drohte er dem Ingenieur mit einem ähnlichen Schicksal;
Lemelisk bezweifelte jedoch, dass der Hutt den Prozess der
Wiederbelebung richtig beherrschen würde und fürchtete
dessen Versagen daher mehr als den Tod.

Als Crix Madine den Sender prüfte, den er an Durgas
Schiff angebracht hatte, stieß er auf die in dem Asteroiden-
gürtel bei Hoth verborgene Anlage. Gemeinsam mit hand-

257

verlesenen Einsatzkräften machte er sich auf, um das ge-
heime Projekt auszuspionieren. Nachdem sie das Herz des
Asteroidengürtels und die Baustelle im All erreicht hatten,
drangen die Einsatzkräfte zunächst in die Montageanlagen
ein; anschließend schlugen sich Madine und sein Team bis zu
dem Gehäuse des Darksaber-Lasers durch. Madine nahm an,
dass bereits die elementare Konstruktion der Waffe fehlerhaft
sei, doch ehe seine Einheit diese weiter beschädigen konnte,
wurde er gefangen genommen. Die Mitglieder seines Teams
kamen bei einem Befreiungsversuch ums Leben. Während
die Wachen des Darksaber Madine vor Durga den Hutt
schleiften, gelang es dem einzigen Überlebenden des Kom-
mandounternehmens, mit Hilfe eines implantierten Senders
Alarm zu schlagen.

Auf der Brücke der fertig gestellten Darksaber-Waffe warf
der Gefangene, der sich vor langer Zeit im Dienst des Imperi-
alen Militärs ausgezeichnet hatte, nur einen Blick auf den auf-
geblasenen General Sulamar und erkannte in ihm einen Be-
trüger, einen feigen Infanteristen, der vorgab, ein imperialer
Offizier zu sein. Durga, den diese plötzliche Wendung völlig
unerwartet traf, ließ den bloßgestellten vermeintlichen Gene-
ral darauf ebenfalls in Gewahrsam nehmen. Dann befahl er,
den Darksaber zu starten, aus dem Asteroidenfeld zu steuern
und für den Überfall auf ohnmächtige Planeten bereitzuma-
chen. Dann erschoss Durga - gewissermaßen um seine neue
Waffe zu taufen - General Crix Madine, der als Held der
Neuen Republik starb.

Als der Darksaber sich schwerfällig in Bewegung setzte,
tauchten in dem Asteroidengürtel die von General Wedge
Antilles und Admiral Ackbar geführten militärische Kampf-
verbände auf. Während sie in der Nähe der Heimatwelt der
Hutts Manöver durchführten, hatten sie Madines Notsignal
aufgefangen. Nun stellten sie Durga ein Ultimatum und hiel-
ten sich bereit, die neue Superwaffe zu stoppen.

An Bord der nie getesteten und von Fehlern verseuchten
Konstruktion reagierte der Ingenieur Lemelisk mit schierem
Entsetzen, als Durga den Darksaber auf volle Kraft hochfuhr
und den Superlaser schussbereit machte. Da er nicht noch

258

einmal wegen eines Fehlers exekutiert werden wollte, verließ
er das Schiff mit einer kleinen Fähre.

Als Antilles und Ackbar näher kamen, floh der Darksaber
in den Asteroidengürtel; dabei steuerte Durga, der sein spek-
takuläres neues Schiff in allzu selbstsicherer, überheblicher
Weise kommandierte, eine gefährliche Zone kollidierender
Asteroiden an. Er wollte den mächtigen Laser einsetzen, um
sich einen Weg durch das Trümmerfeld zu bahnen. Doch im
entscheidenden Augenblick versagte die Waffe kläglich und
zündete nicht einmal einen Funken. Der Darksaber und
Durga verglühten bei einem titanischen Zusammenstoß im
All.

Bevel Lemelisks Fähre wurde von den Streitkräften der
Neuen Republik abgefangen; der Ingenieur geriet in Gefan-
genschaft. Lemelisk wurde später auf Orinackra eingekerkert
- in einem Gefängnis, in dem ironischerweise auch Crix Ma-
dine eingesessen hatte - und wegen seiner Verbrechen gegen
die Menschlichkeit vor Gericht gestellt. Er wurde anschlie-
ßend zum Tode verurteilt und war damit einer der wenigen
Verbrecher aus den Reihen des Imperiums, über die die To-
desstrafe verhängt wurde. Das Urteil wurde erst vier Jahre
später vollstreckt. Lemelisks letzte Worte waren: »Sorgen Sie
wenigstens dafür, dass Sie es dieses Mal richtig machen.«

Angriff auf Yavin 4
12 n.S.Y.

Kurz nachdem Dorsk 81 und Kyp Durron auf Yavin 4 anka-
men und vor dem bevorstehenden Angriff der Imperialen un-
ter Admiral Daala warnten, traf auch Vizeadmiral Pellaeon
mit einer aus zwölf Sternzerstörern bestehenden Vorausflotte
dort ein. Die imperialen Raumschiffe setzten Landetruppen
aus, bewaffnete Scoutläufer und schweres Gerät für den An-
griff am Boden; die Truppen erhielten den Befehl, das Jedi-
Ausbildungszentrum zu Staub zu zermalmen. Daala wollte
aus dem Sieg ein Fanal machen, den Dschungelmond in
Schlacke verwandeln und jeden einzelnen Jedi-Schüler um-

259

bringen. Wenige Stunden später folgte Daala der Vorhut mit
ihrem riesigen Supersternzerstörer, dem Jedi-Hammer.

Doch die Jedi-Anwärter verteidigten ihre Akademie auch
ohne die Führung Skywalkers mit allem, was sie bisher ge-
lernt hatten. Durron, Dorsk 81, Kam Solusar, Tionne, Kirana
Ti, Streen, Kyle Katarn sowie die übrigen neuen Jedi-Ritter
traten in Einzelkämpfen gegen die Kräfte des Imperiums an.
Doch gegen deren geballte militärische Schlagkraft hatten sie
keine Chance.

Als sie im Schutz des Großen Tempels zum letzten Gefecht
zusammenkamen, schlug Dorsk 81 vor, ihre Fähigkeiten in
der Macht für einen einzigen dramatischen Vorstoß zu bün-
deln, so wie sie es bereits im Kampf gegen den bösen Geist
von Exar Kun getan hatten. Er zitierte Yodas berühmte
Spruchweisheit, nach der »Größe nichts bedeutet«.

Die Jedi leiteten ihre vereinten Kräfte durch Dorsk 81, der
als eine Art Medium füngierte, und schufen einen Machtblitz,
der so stark war, dass er Pellaeons gesamte Sternzerstörer-Ar-
mada bis an den Rand des Yavin-Systems katapultierte. Aber
obwohl die Jedi den Sieg davontrugen, vermochte Dorsks
Körper der allzu gewaltigen Energiewelle nicht standzuhal-
ten; er verglühte innerlich und wurde zu einem der ersten
wirklichen Märtyrer der neuen Jedi-Ritter. Sein Plan jedoch
war von Erfolg gekrönt: Die Vorausflotte war weit vom
Schuss und außer Gefecht gesetzt.

Als Daalas Jedi-Hammer in der zweiten Angriffswelle über
Yavin erschien, konnte sie weder Pellaeon noch seine Schiffe
ausmachen. Sie ließ sich indes nicht umstimmen, startete ei-
nen erneuten Angriff auf den kleinen grünen Mond und be-
schoss den Dschungel aus der Umlaufbahn.

In diesem Moment erschien der Millennium Falke, der Luke
Skywalker und Callista von Hoth gerettet hatte, über Yavin 4.
Während Han Solo, Chewbacca und Leia Organa Solo an
Bord blieben, um im Weltraum in die Schlacht einzugreifen,
landeten Skywalker und Callista auf der Oberfläche, um die
Jedi-Schüler bei der Abwehr des Bodenangriffs zu unterstüt-
zen. Und obwohl Callista der Wiedererlangung ihrer Macht-
kräfte kein Stück näher gekommen war, verstand sie es doch

260

zu kämpfen. Aber während die Jedi-
Ritter sich im brennenden Dschungel
weiter mit vereinten Kräften zur Wehr
setzten, wurde Callista von Sky-
walker getrennt.

Da sah sie eine Chance,
etwas von Bedeutung zu
vollbringen, stahl ein be-
schädigtes imperiales Schiff
und flog damit allein hinauf zu
dem Supersternzerstörer Jedi-
Hammer.
Durch einen Bluff ge-
langte sie an Bord und landete in
einer der hinteren Andockbuch-
ten in der Nähe der mächtigen
Antriebssysteme. Dort hatten
etwa dreißig weitere Raum-
fähren festgemacht, die bei
dem Angriff im Urwald
nicht zum Einsatz ge-

chronik-68.jpg
kommen waren. Cal-'
lista brachte Sprengladun- Callista
gen mit Zeitzündern an den Treibstoffkammern der kleinen
verwaisten Schiffe an und begab sich zur Brücke. Sie wollte
Daala vor dem Ende persönlich gegenübertreten.

Wie Callista gehofft hatte, lösten die Sprengladungen eine
Kettenreaktion aus, bei der die Antriebssektionen der Jedi-
Hammer
zerfetzt wurden. Der Supersternzerstörer war binnen
weniger Augenblicke völlig lahm gelegt, ein Moloch ohne
Antrieb und Steuerung. Unter der gewaltigen Anziehungs-
kraft des Gasriesen Yavin richtete die Jedi-Hammer ihren Bug
auf den gewaltigen orangefarbenen Himmelskörper.

Daala war durch die Ereignisse wie gelähmt und wusste
keinen Rat, auf welche Weise sie die totale Vernichtung ihres
Flaggschiffs verhindern sollte. Ihre einzige Chance bestand
darin, Pellaeons Flotte zu erreichen, die jedoch bis zum Rand
des Sonnensystems zurückgeworfen worden war. Sie ordnete
daher die unverzügliche Evakuierung ihres Raumschiffs an,

261

worauf das gesamte Bordpersonal zu den Rettungskapseln
hastete. Daala selbst blieb auf der Kommandobrücke zurück -
ein Kapitän, der Gefahr lief, mit seinem Schiff unterzugehen.
Als sie sich schließlich doch zu den Rettungsbooten des Füh-
rungsstabes begab, traf sie auf Callista, die sie dort mit ge-
zücktem Lichtschwert erwartete.

Nach all ihren ebenso intensiven wie nutzlosen Bemühun-
gen spürte Callista, wie angesichts ihres brodelnden Zorns
schemenhafte Finger nach ihr griffen und ihr die Kraft ver-
liehen, die Macht zu benutzen - allerdings nur deren dunkle
Seite. Sie hätte ihre wieder erwachte Gabe in diesem Mo-
ment einsetzen können, doch sie liebte Luke Skywalker und
hatte die Ausbildung einer Jedi genossen. Daher schwor sie
sich, niemals den Versuchungen der Dunklen Seite nachzu-
geben.

Daala trickste Callista aus und nutzte das Überraschungs-
moment, um mit einen Lähmstrahl auf sie zu schießen. An-
schließend verließ sie die Jedi-Hammer, als das Schiff bereits
in die äußeren Schichten der Atmosphäre von Yavin ein-
tauchte.

Auf der Oberfläche von Yavin 4 erkannte Luke Skywalker
schlagartig, dass Callista sich an Bord der Jedi-Hammer befand
und es ihr gelungen war, wieder mit der Macht in Verbindung
zu treten. Mitten im Schlachtgetümmel hob er den Blick und
sah, wie der schwarze Supersternzerstörer sich in das Rund
des Gasriesen bohrte und verbrannte, während die winzigen
Punkte der Fluchtkapseln in alle Richtungen davonflogen.
Dann verschlangen die wirbelnden Wolken und verheeren-
den Stürme von Yavin das Schlachtschiff und vernichteten es
für alle Zeiten.

Skywalker erfuhr später, dass es Callista gelungen war, in
eine der letzten Rettungskapseln zu klettern und sich in Si-
cherheit zu bringen. Doch nach ihrer erschreckenden Berüh-
rung mit der Dunklen Seite schwor sie, erst dann zu ihm zu-
rückzukehren, wenn sie ihre Fähigkeiten wieder erlangt und
ihren Zorn zu beherrschen gelernt haben würde. Skywalker
sah sie darauf beinahe ein Jahr lang nicht wieder.

Am anderen Ende des Yavin-Systems formierte Pellaeon
262

derweil seine angeschlagenen Sternzerstörer neu und nahm
so viele Rettungskapseln der Jedi-Hammer auf, wie er konnte.
Er rettete Admiral Daala, ehe die Verstärkung der Neuen Re-
publik sich sammeln und die Verfolgung aufnehmen konnte.
Wieder einmal war einer der großen Pläne Daalas kläglich ge-
scheitert. Sie überließ Pellaeon die Befehlsgewalt in der Hoff-
nung, dass er das Imperium besser führen würde, als sie es
getan hatte. Diese Übertragung der Macht sollte sieben Jahre
später enorme Bedeutung für die Einstellung der Feindselig-
keiten zwischen dem Imperium und der Neuen Republik ge-
winnen.

Das Imperium schlägt zurück
12 -13 n.S.Y.

Pellaeon war nicht der Mann, den es nach Macht drängte,
aber als ihm diese Verantwortung aufgebürdet wurde, erwies
er sich als außergewöhnlich fähig. Die Lehren, die er aus sei-
ner Zeit im Dienst von Großadmiral Thrawn gezogen hatte,
machten ihn zu einem exzellenten Taktiker, und die Erleb-
nisse mit Daala und Teradoc hatten ihn den Wert verheeren-
der psychologischer Schläge und Terrorangriffe gelehrt.

Das Imperium verdankte seine damalige Stabilität Daalas
Bemühungen um Einigkeit, wenngleich es nur noch ein
Schatten seiner früheren Existenz war. Wenn jemand das Im-
perium wieder aufbauen oder wenigsten seinen unaufhaltsa-
men Niedergang verlangsamen konnte, dann schien Pellaeon
dieser Jemand zu sein.

Daala hatte sämtliche Streitkräfte der Kriegsherrn aus dem
Tiefkern abgezogen, daher gab Pellaeon dieses Gebiet nun
ganz auf. Der Äußere und der Mittlere Rand boten ihm weit
vielversprechendere Möglichkeiten, der Schifffahrt der Neuen
Republik immer neue Nadelstiche zu versetzen. Außerdem
verfügten die dortigen Systeme über mehr Rohstoffe, stärker
genutzte Hyperraumrouten sowie Hunderttausende zur Er-
oberung reifer Planeten. Pellaeon tat sich mit den bereits exis-
tierenden imperialen Festungswelten zusammen und setzte

263

seine beachtliche Streitmacht ein,
um ein klar begrenztes Reich zu
formen, das sich vom Wilden
Raum bis zum Mittleren Rand
erstreckte und darüber hinaus
eine Hand voll verstreuter An-
siedlungen in den übrigen Teilen
der Galaxis umfasste.

Die Muftis der imperialen
Festungswelten unterstütz-
ten ihren neuen Führer und
stellten ihm säuberlich ge-
hortete Munitionsvorräte
und Kriegsgerät zur Verfü-
gung. Die eindrucksvollste

chronik-69.jpg
Neuerwerbung war der Su-

persternzerstörer Reaper; das

Vizeadmiral Pellaeon
kolossale Raumfahrzeug war
einst das Flaggschiff des Großmuftis Ardus Kaine und vor
Kaines Tod im Zuge der Operation Schattenhand das Prunk-
stück seines Miniimperiums, der Pentastar-Gruppe, gewe-
sen. Pellaeon absorbierte die Überreste der Pentastar-Gruppe
und machte die Reaper zu seinem persönlichen Kommando-
schiff.

Sechs Monate, nachdem Daala die Befehlsgewalt abgege-
ben hatte, wagte Pellaeon den ersten gewaltsamen Ausfall ge-
gen die Neue Republik und besetzte den kleinen Planeten
Orinda. Die Republik reagierte darauf mit einiger Verzöge-
rung. Als General Antilles von der Brücke der Lusankya aus
zum Gegenschlag ausholte, hatte Pellaeon bereits sechs wei-
tere benachbarte Systeme eingenommen. Die Neue Republik
drängte Pellaeon erst nach monatelangen Kämpfen zurück,
erlitt in der Schlacht von Orinda jedoch eine schmerzliche
Niederlage. Indem die Reaper den Flottenträger Endurance
vernichtete, zerstörte sie auch den größten Teil von Antilles'
Sternjägern. Das an Bord der Lusankya stationierte Renegaten-
Geschwader deckte darauf den Rückzug der Flotte. Die Neue
Republik beschloss, Orinda zunächst in der Hand des Imperi-

264

ums zu belassen und lieber die Systeme in der Umgebung zu
verteidigen.

Admiral Daala spielte nach eigenem Entschluss bei Pellae-
ons Anstrengungen keine Rolle mehr. Sie hatte sich freiwillig
aus den Geschäften des Imperiums zurückgezogen und
agierte neuerdings als Präsidentin einer unabhängigen Sied-
lergemeinschaft auf Pedducis Chorios. Pellaeons Erfolge än-
derten nichts daran, dass die allgemeine Verfassung des Im-
periums sie anwiderte: Schließlich lebten zahlreiche kleine
Gebiete noch immer unter dem Joch kleinmütiger Gouver-
neure und gieriger Muftis. Eines dieser Gebiete war der von
Mufti Getelles kontrollierte antemeridianische Sektor.

Mission nach Adumar
13 n.S.Y.

Die abgelegene Welt Adumar bot in den Augen der Neuen
Republik eine Möglichkeit, das Imperium von zwei Seiten zu
bedrohen. Der am Rande des Wilden Raums gelegene Planet
war von den Zentren der Macht stets zu weit entfernt gewe-
sen, um während der Regentschaft Palpatines große Auf-
merksamkeit auf sich zu ziehen. Doch nun, da das Imperium
aus den Kernwelten verdrängt war, gewann Adumar für
beide Seiten an strategischer Bedeutung.

Die Bewohner dieser Welt waren maßlos militaristisch, be-
saßen eine starre, auf dem Konzept des Duells basierende
Kultur und zollten Sternjägerpiloten ehrfürchtige Bewun-
derung. Die Seite, der es gelang, Adumar zuerst zu verein-
nahmen, würde eine beachtliche Militärmacht und ein auf
die Produktion von Protonentorpedos ausgerichtetes In-
dustriezentrum erwerben. Die Neue Republik war nicht
so dringend auf diese Verstärkung angewiesen wie das Im-
perium, aber ein Verbündeter vor der Hintertür der Impe-
rialen würde Pellaeon zur Spaltung seiner Streitkräfte zwin-
gen.

Die Kultur der Adumari mied Diplomaten und bevorzugte
Kriegshelden, daher wurde General Wedge Antilles in die

265

Stadt Cartann entsandt, um mit der dortigen Führerschaft zu
verhandeln. Sein Widerpart auf imperialer Seite war der Ge-
sandte Turr Phennir, der nach Baron Fels Übertritt zur Neuen
Republik vor einigen Jahren das Kommando über das legen-
däre 181. Imperiale Jägergeschwader übernommen hatte.
Antilles erlebte die Liebe der Einheimischen zu blutigen Wett-
kämpfen und tödlichen rituellen Zweikämpfen aus erster
Hand; da ihn diese sinnlose Vergeudung von Leben entsetzte,
äußerste er unverblümt seine Meinung und bewog die Mon-
archen von Cartann dadurch, sich einem Bündnis mit dem
Imperium zuzuneigen.

Im Unterschied zu den meisten zivilisierten Planeten ver-
fügte Adumar über keine einheitliche weltweite Regierung.
Obschon die Nation der Cartanner die mächtigste war, exis-
tierten auf dem Planeten noch Dutzende kleinerer Staaten.
Diese Staaten verübelten dem größeren Vetter seine dominie-
rende Haltung ebenso wie die gewalttätige

Kultur. Also traten Vertreter der übrigen
Nationen an Antilles heran, der sich
schließlich bereit fand,
ihre vereinten Streit-
kräfte in eine Großof-
fensive zu führen, um
die Vorherrschaft Car-
tanns zu beenden.

Der Angriff verlief
erfolgreich und Adu-
mar kehrte zu einer ge-
teilten, aus Vertretern
aller Nationen zusam-
mengesetzten Koali-
tionsregierung zurück.
Nach einer angemesse-
nen Bedenkzeit trat der
Planet der Neuen Re-
publik bei.

General Wedge Antilles
chronik-70.jpg
266

Die Todessaat-Seuche
13 n.S.Y.
Einen Monat nach der Schlacht von Orinda und acht Monate
nach der Zerstörung des Supersternzerstörers Jedi-Hammer
brach die Staatschefin Leia Organa Solo mit einer kleinen
Flotte in den rückständigen Meridian-Sektor auf, der in un-
mittelbarer Nachbarschaft des Antemeridian-Sektors liegt
und damit an die umstrittene Grenze zwischen dem Impe-
rium und der Neuen Republik stieß. Organa Solo fand sich
dort - in Begleitung von Luke Skywalker - ein, um sich mit
Seti Ashgad von Nam Chorios zu treffen. Da Ashgad auf sei-
ner Heimatwelt kein offizielles Amt bekleidete, blieb diese
Mission, um unliebsame politische Folgen zu vermeiden, ein
streng gehütetes Staatsgeheimnis.

Ashgad hatte um Intervention der Neuen Republik auf
Nam Chorios gebeten; der Planet war siebenhundert Jahre
zuvor eine Gefängniskolonie gewesen, doch die Nachfahren
der ehemaligen Sträflinge hatten sich im Lauf der Zeit zu zä-
hen, unabhängigen Siedlern entwickelt. Diese Gruppe, die
Oldtimer, lag im Streit mit den Kolonisten aus jüngerer Zeit,
den Newcomern, als deren Sprecher Seti Ashgad auftrat. Ash-
gad gab an, der Sohn des ersten Seti Ashgad zu sein, der vier-
zig Jahre zuvor von Senator Palpatine nach Nam Chorios ver-
bannt worden war.

Doch all das war nur ein Gespinst aus lauter Lügen. Der
Mann, der sich mit Organa Solo traf, war in Wirklichkeit der
erste Ashgad, den Übelkeit erregende Erneuerungsbehand-
lungen jung und vital erhielten, die von Dzym, einem zu
Menschengestalt angeschwollenen, mutierten Drochkäfer,
durchgeführt wurden. Ashgads Bitte, Leia Organa Solo möge
die Oldtimer dazu zwingen, den Planeten für den Außenhan-
del zu öffnen, sollte lediglich von seinen wahren Absichten
ablenken: Er plante, die Staatschefin zu entführen und in sei-
nem Raumsektor eine unheilbare Seuche zu verbreiten.

Ashgads Leibwächter, allesamt Synthdroiden, bargen unter
ihren Schichten aus Synthfleisch Tausende winziger wim-

267

chronik-71.jpg
melnder Drochs. Und jeder dieser
Drochs war mit der Todessaat-Seu-
che infiziert. Der Oberdroch Dzym
kontrollierte den kollektiven Ver-
stand des befallenen Schwarms,
verbreitete die bösartige Epide-
mie unter der Einsatztruppe
der Neuen Republik und tö-
tete so jedes einzelne Mit-
glied der Crew an Bord.
Organa Solo wurde be-
täubt und in Ashgads
Festung auf Nam Chorios
verschleppt; Luke Skywal-
ker blieb unauffindbar.
Obwohl Ashgad damit ein
furchtbares Risiko einging,

hatte er mächtige Geldgeber

Seti Ashgad
für seine Zwecke eingespannt.

Getelles, der Mufti des Ante-
meridian-Sektors, hatte lange Zeit mit freier Hand über sein
Gebiet geherrscht und geriet daher in Zorn, als er sich Pel-
laeon unterordnen sollte. Getelles schmiedete gemeinsam mit
Ashagad Pläne, den Meridian-Sektor durch die Aussaat der
Todesseuche lahm zu legen. Die mit automatischen Nadeljä-
gern der Loronar Corporation ausgerüstete Raumflotte des
Muftis sollte darauf in den Sektor eindringen. Der Geschäfts-
führer der Loronar Corporation hatte außerdem zugesichert,
im Gegenzug für die Schürfrechte in den Kristallvorkommen
von Nam Chorios im gesamten, von der Seuche geschwäch-
ten Sektor verschiedene revolutionäre Gruppen zu bewaff-
nen. Nachdem all dies vollbracht sein würde, wäre Ashgad
ein schwerreicher Mann, Mufti Getelles ein Held des Imperi-
ums und Millionen Unschuldiger wären der tödlichen Todes-
saat zum Opfer gefallen.

Die einzigartigen Kristalle von Nam Chorios wurden als
programmierbare Matrizen in Synthdroiden und Nadeljägern
verwendet. Doch eigentlich handelte es sich um intelligente

268

Wesen auf Silikonbasis und um die dominierende Lebens-
form des Planeten. Aber nicht einmal Ashgad wusste dies -
oder es kümmerte ihn nicht. Er trug dafür Sorge, dass er den
Oldtimern die zur Verteidigung des Planeten dienenden Ka-
nonenstellungen entreißen konnte, so dass die Landungs-
boote der Loronar Corporation unverzüglich mit dem rück-
sichtslosen Tagebau beginnen konnten.

Organa Solo wurde derweil mit Hilfe von Drogen in ihrem
Trinkwasser gefügig und matt gehalten. Während ihrer Ge-
fangenschaft begegnete sie Beldorion dem Prächtigen, einem
uralten, machtsensitiven Hutt und ehemaligen Jedi-Ritter, der
seit Jahrhunderten auf Nam Chorios lebte; außerdem freun-
dete sie sich mit Ashgads gutmütigem Piloten Liegeus Vorn
an. Nach einem schrecklichen Zusammenstoß mit einer bro-
delnden Masse Drochs entkam Leia Organa Solo aus Ashgads
Festung und floh durch die felsige Einöde bis nach Bleak
Point, wo eine der Kanonenstellungen des Planeten installiert
war. Unter den Oldtimer-Siedlern dort traf sie auf eine ver-
traute Gestalt: Callista, die verlorene Liebe ihres Bruders.

Luke Skywalker hatte Callistas Entscheidung, ihn nach den
Ereignissen um die Jedi-Hammer zu verlassen, zutiefst er-
schüttert. Seit nunmehr acht Monaten suchte er nach ihr und
war endlich auf Hinweise gestoßen, dass sie sich auf Nam
Chorios niedergelassen hatte. Also hatte er Leia Organa Solos
kleine Einsatztruppe in den Meridian-Sektor begleitet und
war von Bord gegangen, kurz bevor die Todessaat-Seuche
alles Leben dort auslöschte.

Doch Skywalkers B-Flügler wurde von einer Verteidi-
gungseinrichtung des Planeten Nam Chorios abgeschossen,
die von einer religiösen Splittergruppe der Oldtimer besetzt
war. Er ließ das Wrack hinkend hinter sich und schloss sich
einer Gruppe hart arbeitender Newcomer an. Nam Chorios
stellte Skywalker vor ein Rätsel: Für eine karge Wüstenwelt
strotzte der Planet vor Lebensenergie - eine Folge der riesigen
Kristallpopulation, die wiederum bewirkte, dass jeglicher
Einsatz der Macht enorm verstärkt wurde. So wurde eine ein-
fache Levitation sofort zu einem mitunter tödlichen telekine-
tischen Zyklon.

269

chronik-72.jpg
Tödlicher Zweikampf
Als Skywalker seine Schwester aus Ashgads Festung zu
befreien versuchte, war diese bereits entkommen. Stattdessen
tat er sich mit Liegeus Vorn zusammen und eilte nach Bleak
Point, um Ashgads Leute von der Zerstörung der Kanone
abzuhalten. Doch sie kamen zu spät. Die Vernichtung der
Batterie von Bleak Point öffnete einen sicheren Korridor in
den Himmel über Nam Chorios und darüber hinaus. Seti
Ashgad würde ohne Zweifel die Gelegenheit nutzen, sich mit
Mufti Getelles' imperialer Invasionsflotte im Orbit zu ver-
bünden.

Skywalker und Organa Solo rasten zu Ashgads Festung zu-
rück, trafen jedoch wenige Minuten zu spät dort ein, um ihn
noch "aufhalten zu können. Während Skywalker Ashgads
Raumschiff folgte, wurde Leia Organa Solo von Beldorion
dem Hutt attackiert. Die Staatschefin hatte in den vergange-
nen zwei Jahren nur wenig Zeit gefunden, mit ihrem Licht-
schwert zu üben, und Beldorion war mit neun Metern sogar
für einen Hutt umwerfend groß und besaß auch nicht die
Fettwülste, die träge Hutts wie Jabba zur Bewegungslosigkeit

270

verdammten. Der alte Jedi-Hutt bestand nur aus Muskeln
und purer Energie und kam mit erstaunlichem Tempo auf Or-
gana Solo zugeschlittert. Zu ihrem Glück hatte die alderaani-
sche Prinzessin in ihrer Jugend eine umfassende Kampfaus-
bildung genossen; und sie besaß außerdem einen scharfen
Blick für die Strömung der Macht. Daher beendete ein weit
ausholender, geschmeidiger Flankenstoß mit blutigen Konse-
quenzen die Karriere von Beldorion dem Prächtigen.

Skywalkers Sternjäger wurde unterdessen von einer Blo-
ckade aus Laserfeuer in den unteren Schichten der Atmo-
sphäre festgehalten. Doch ehe Ashgads Raumer endgültig
entkommen konnte, spielte der Jedi-Meister seine letzte
Trumpfkarte aus: Unter Einsatz der Macht machte er den
lebenden Kristallen von Nam Chorios, die als ein einziges
Kollektivbewusstsein auftraten deutlich, welche Gefahr der
Galaxis drohte, falls Ashgads Pläne Wirklichkeit wurden.
Als dessen Schiff sich einem wartenden imperialen Stern-
zerstörer näherte, brachen plötzlich mehrere von Mufti Ge-
telles' Nadeljägern unter der Einwirkung der chorianischen
Kristallwesen aus ihrer Formation aus und zerstörten den
Raumer.

Getelles' Flotte traf indes über Nam Chorios auf eine von
Han Solo und Lando Calrissian zusammengewürfelte Streit-
macht der Neuen Republik. Die beiden Freunde hatten den
Meridian-Sektor seit Wochen nach irgendeiner Spur der
Staatschefin abgesucht und waren dabei auf zahlreiche Plane-
ten gestoßen, die wegen der Todessaat unter Quarantäne
standen. Leider hatte Solo den Aufenthaltsort seiner Frau erst
entdeckt, als ihm keine Zeit mehr blieb, die notwendigen Vor-
bereitungen zu treffen; und während die Schlacht von Nam
Chorios voll entbrannte, zeigte es sich, dass ihre ramponier-
ten Kriegsschiffe Getelles' modernen Zerstörern unterlegen
waren.

Ein einziger Faktor brachte die Wende zugunsten der
Neuen Republik: Admiral Daala. Die zurückgetretene Imperi-
ale hatte sich durch Mufti Getelles' ruhmsüchtiges Vorhaben
von ihrer Siedlergemeinschaft weglocken lassen. Daala war
erzürnt und angewidert, dass loyale Imperiale sich mit Rän-

271

keschmieden und Verrückten wie Ashgad und Dzym einlie-
ßen. Daher zog sie ihre Kriegsschiffe zusammen und half da-
bei, Getelles im Namen der imperialen Ehre zu besiegen.

Nach der Schlacht beendete Skywalker die Verhandlungen
mit dem kollektiven chorianischen Kristallbewusstsein, das
sich bereit erklärte, im Gegenzug für die Rückerstattung jedes
einzelnen Kristalls, der gegen seinen Willen in einem Synth-
droiden oder Nadeljäger der Loronar Corporation installiert
worden war, Hunderte von Kristallen in den Weltraum zu
entsenden, um sämtliche mit der Todesseuche infizierten
Drochs im Meridian-Sektor zu vernichten. Die Neue Republik
zwang die Loronar Corporation, in diesen Handel einzuwilli-
gen, und kündigte außerdem einen Gewinn bringenden Re-
gierungsvertrag über die Lieferung von Kreuzern der Strike-
Klasse. Dieser Schritt trieb Loronar um ein Haar in den
Bankrott.

Der Höhepunkt einer acht Monate währenden Suche -
Luke Skywalkers Wiedervereinigung mit Callista - fiel eher
bittersüß aus. Skywalker hatte sich allmählich zu der Er-
kenntnis durchgerungen, dass sein Leben einen anderen Ver-
lauf nehmen würde als das seiner Geliebten. Sie wechselten
kein einziges Wort, sondern nur einen zärtlichen Blick und
eine flüchtige Geste. Skywalker bestieg eine Raumfähre und
ließ Callista auf Nam Chorios zurück.

Nach ihrer Rückkehr nach Coruscant musste die Staatschefin
Leia Organa Solo sich mit noch umfangreicheren Sicherheits-
vorkehrungen einverstanden erklären, als sie zuvor bereits
ertragen hatte. Sie erhielt ein Leibwächterpaar, das sie mit den
Spitznamen Sniffer und Shooter belegte. Sie weigerte sich
jedoch, die beiden an ihrer Seite zu dulden, wenn sie sich
außerhalb des Imperialen Palastes aufhielt.

Staatsminister Rieekan war im Zuge der Krise um Ashgads
Pläne durch die Einwirkung von Gift außer Gefecht gesetzt
worden. Einer der Verantwortlichen für diesen Giftanschlag,
Senator Q-Varx, wurde festgenommen und wegen Hochver-
rats vor Gericht gestellt. Q-Varx entging der Todesstrafe nur
durch Rieekans Genesung. Rieekan beschloss allerdings,

272

nicht wieder in seine alte Stellung zurückzukehren; an seiner
statt wurde Mokka Falanthas in das Amt des Staatsministers
gewählt.

Admiral Daalas weitere Entwicklung nach der Schlacht
war bei alledem der wunderlichste Aspekt. Als sie die Ver-
wüstungen des Kampfes auf Nam Chorios begutachtete, fiel
ihr Blick auf Liegeus Vorn. Ehe Vorn Holofälscher und
schließlich der Pilot von Seti Ashgad wurde, hatte er - lange
Jahre vor ihrer Verbindung mit dem Großmufti Tarkin - eine
romantische Liaison mit Daala unterhalten. Es kam zu einem
innigen Wiedersehen und das Paar reiste nach Pedducis Cho-
rios. Doch einige Offiziere der Neuen Republik wollten Daala
festnehmen und vor Gericht bringen, während andere ihre
Hilfe in der jüngsten Schlacht würdigten und sie in Frieden
ziehen lassen wollten. Obwohl sich diese zweite Fraktion am
Ende durchsetzte, stellte es sich später heraus, dass der In-
stinkt der Gegenseite diese nicht getrogen hatte.

Daala und Vorn ließen sich nur für kurze Zeit auf Pedducis
Chorios nieder, dann verschwanden sie für fast ein Jahr von
der Bildfläche. In dieser Zeit beanspruchte Daala eine Füh-
rungsrolle unter den neuen Kriegsherrn des Tiefkerns. Wäh-
rend der Darksaber-Krise hatte sie dreizehn Kriegsherren um-
gebracht und sich deren Streitkräfte angeeignet, doch sie
hatte auch eine industrielle Infrastruktur sowie zahlreiche
Planeten voller imperialer Untertanen zurückgelassen. Sofort
waren neue Kriegsherren aufgestanden, hatten das Machtva-
kuum gefüllt und Harrsk, Delvardus und die anderen ersetzt.
Ihren Mangel an militärischer Stärke glichen die neuen
Kriegsherrn wie Foga Brill und Mufti Thetys durch nieder-
trächtige Grausamkeit aus. Daala, die immer noch darauf aus
war, die Ordnung wiederherzustellen, versuchte die zerstrit-
tenen Fraktionen des Tiefkerns zu einen und mit ihnen einen
gemeinsamen militärischen Schlag gegen die Neue Republik
ins Werk zu setzen.

Die Republik nutzte nach Nam Chorios ihren Vorteil und
fiel mit zwei kompletten Flotten in Mufti Getelles' Antemeri-
dian-Sektor ein. Getelles fehlten die Machtmittel, sie aufzu-
halten, und der gesamte Sektor sowie ein beträchtlicher Teil

273

der umliegenden Gebiete wurden dem Territorium der
Neuen Republik einverleibt. Pellaeon, der zunächst durch
einen langwierigen Feldzug gegen Adumar gebunden war,
gelang es schließlich, den Gegner vom Einmarsch ins Herz
des Imperiums abzuhalten, wenngleich er dabei den Super-
sternzerstörer Reaper verlor.

274

TEIL VIII
UNRUHEN UND
AUFSTÄNDE

Nach der Krise im Meridian-Sektor erlebte die Neue Re-
publik eine Periode relativer Stabilität. Luke Skywalkers
neue Jedi-Ritter dienten als tätige Friedensschützer und als
machtvolles Symbol der wieder erstandenen Republik. Die
Staatschefin Leia Organa Solo nutzte die Ruhe und brach ge-
meinsam mit ihren drei Kindern zu einer friedlichen Reise zu
mehreren abgelegenen Mitgliedswelten auf. Sie wollte damit
demonstrieren, dass sich die Neue Republik ungeachtet des
durch das sterbende Imperium verursachten Chaos auch
jener Planeten annahm, die wegen der rasch aufeinander fol-
genden Krisen der Vergangenheit bisher vernachlässigt wor-
den waren.

Doch tragischerweise bewies die Rundreise nur, wie zer-
brechlich der Friede in Wirklichkeit war. Das Neugeborene
Imperium war nur die erste von zahlreichen Bewegungen,
die in den kommenden vier Jahren für schwerwiegende
lokale Unruhen sorgen sollten.

Die Bewegung Neugeborenes Imperium
14 n.S.Y.
Während Organa Solos Besuch auf dem Provinzplaneten
Munto Codru wurden ihre spielenden Kinder Opfer einer
Entführung. Das Oberhaupt des Planeten, der Kammerherr
lyon aus dem Volk der Codru-Ji, versuchte die Staatschefin
durch die Vermutung zu beruhigen, dass es sich bei dem
Zwischenfall um eine sogenannte Staatsentführung handelte:

275

In der Gesellschaft der Codru-Ji wurden
Kinder königlicher Abkunft häufig von
rivalisierenden politischen Parteien
entführt und gegen ein Lösegeld
wieder freigelassen.

Die Kinder waren indes von
Lord Hethrir verschleppt worden,
einem menschenähnlichen Wesen
von Firrerre. Hethrir und seine Ge-
liebte Rillao waren während Palpati-
nes Regentschaft von Darth Vader zu
Dunklen Jedi ausgebildet worden. Der
Imperator zeigte sich von Hethrirs Fä-
higkeiten so beeindruckt, dass er ihn
zum Justizprokurator erhob, eine bei-
spiellose Beförderung für einen Nicht-
menschen im Dienst der Neuen

chronik-73.jpg
Ordnung. Als Justizprokurator

zeichnete er verantwortlich für die

Lord Hethrir
Vollstreckung imperialer Todesurteile
gegen Einzelpersonen und ganze Welten. Hethrir hatte als
Zeichen seiner unverbrüchlichen Treue sogar seine Heimat-
welt zum Tode verurteilt. Seine Geliebte Rillao war darüber
jedoch so entsetzt, dass sie ihn angewidert verließ. Hethrirs
Amtsführung blieb stets so undurchsichtig, dass es der
Neuen Republik nie gelang, ihn mit diesem Verbrechen in
Verbindung zu bringen.

Nach Endor verlor Hethrir seine Macht und Stellung und
floh an Bord seines Weltenschiffs, eines künstlichen Planetoi-
den, den ihm der Imperator geschenkt hatte, in den Äußeren
Rand und machte sich unverzüglich daran, wohlhabende
Geldgeber aufzutreiben, um seine Bewegung Neugeborenes
Imperium gründen zu können. Seine Befähigung für die dun-
kle Seite der Macht war zwar schwächer ausgeprägt als die
Vaders oder Palpatines, reichte jedoch aus, um zahlreiche
Zweifler zu überzeugen. Hethrir finanzierte sein Vorhaben in
erster Linie durch den Handel mit Sklaven. Während seiner
Dienstzeit als Prokurator hatte er Dutzende von Passagier-

276

transportern mit Gefangenen im Kälteschlaf an Bord in den
Tiefraum entsandt. Da Hethrir als einziger den jeweiligen
Aufenthaltsort der Transporter kannte, konnte er, sobald ihm
das Geld ausging, die Schiffe aufsuchen und nach Gutdünken
neue Sklaven auswählen.

Jacen und Jaina Solo waren zum Zeitpunkt ihrer Entfüh-
rung fünf, Anakin erst dreieinhalb Jahre alt; Hethrir erklärte
den Kindern, ihre Eltern seien tot, und erstickte ihre Macht-
kräfte unter einer »nassen Decke« aus dunkler Energie. Er
sperrte sie in getrennte Räume an Bord des Weltenschiffs und
unterstellte sie der Kontrolle älterer uniformierter Kinder, die
er Aufseher nannte. Die anderen kleinen Gefangenen durften
die Solo-Kinder nur für die Dauer streng bewachter Spielpe-
rioden sehen. Zu ihnen gehörte ein Zentaurenmädchen na-
mens Lusa, das der Neuen Republik zehn Jahre später bei der
Unterwanderung der Allianz der Vergessenen helfen sollte.
Hethrir hoffte, dass seine wohlhabenden Geldgeber ihm die
Kinder abkaufen würden.

Hethrir testete seine kleinen Häftlinge auf latente Fähigkei-
ten in der Macht. Er hatte ein Bündnis mit einem rätselhaften
Wesen namens Waru geschmiedet, das auf der an einen flie-
genden Bazar erinnernden Crseih-Forschungsstation lebte,
und plante, Waru ein machtsensitives Kind zu opfern, wenn
das Wesen ihm fortan half. Da Anakin Solo das mächtigste
unter den gefangenen Kindern war, brachte er den Jungen als
potenzielle Opfergabe auf die Crseih-Station.

Auf Munto Codru brach die Staatschefin unterdessen mit
sämtlichen Regeln des Protokolls und setzte alles daran, die
Befreiung ihrer Kinder zu erreichen. Sie verriet niemandem,
was sie vorhatte, sondern verschwand einfach von der Bild-
fläche und versetzte damit ihre persönliche Dienerschaft in
helle Aufregung. Der Geheimdienst der Neuen Republik ar-
beitete rund um die Uhr und untersuchte den Zwischenfall;
Staatsminister Falanthas trat an ihre Stelle, um die Regierung
in geordneten Bahnen zu halten; der neugierigen Öffentlich-
keit wurde mitgeteilt, Leia Organa Solo sei krank geworden,
und die Wahrheit kam erst Monate nach den eigentlichen Er-
eignissen ans Licht.

277

Organa Solo heftete sich in Begleitung von Chewbacca mit
ihrer Privatyacht Alderaan an die Fersen der Entführer und
stieß schließlich auf Rillao, Hethrirs stolze ehemalige Ge-
liebte. Rillao war überglücklich, Hethrirs Namen preisgeben
zu können, und ein weiterer Kontakt riet ihnen, Crseih - oder
dem Asyl, wie die Station unter Sklavenhändlern hieß - einen
Besuch abzustatten.

Auf ihrem Weg nach Crseih traf Organa Solo dank der
Macht, die sie mit ihren Kindern verband, alsbald auf Heth-
rirs Weltenschiff. Jaina Solo war in der Zwischenzeit bereits
aus ihrer Zelle geflohen und hatte die übrigen Gefangenen
befreit, während Jacen mit Hilfe der Macht Hethrirs Sanddra-
chen besänftigte, der das Gefängnis bewachte. Die ganze Kin-
derschar floh anschließend auf dem Rücken der riesigen Ei-
dechse. Nachdem Leia Organa Solo sich von der Sicherheit
aller auf dem winzigen Planetoiden überzeugt hatte, brachte
sie ihre Kinder an Bord der Alderaan und raste weiter nach
Crseih, um auch Anakins Leben zu retten.

Die Macht des Waru
14 n.S.Y.

Lord Hethrir hatte jahrzehntelang Investoren für die Bewe-
gung Neugeborenes Imperium geworben und damit beim
Geheimdienst der Neuen Republik kaum einen Verdacht er-
regt. Sein plötzlicher Entschluss, die Kinder der mächtigsten
politischen Persönlichkeit der Republik zu entführen, war da-
her eine schockierende Unverfrorenheit. Aber Hethrir war
nicht dumm und wäre ein derartiges Wagnis niemals einge-
gangen, wenn er sich seiner Sache nicht vollkommen sicher
gewesen wäre. Und der Schlüssel zu seinem Spiel war die
außerhalb der bekannten Dimensionen existierende Anoma-
lie namens Waru.

Die Crseih-Station ist eine unansehnliche Anhäufung von
Habitatkuppeln und Andockröhren, die zu einem ebenso exo-
tischen wie dekadenten Bazar angeordnet worden waren.
Während der Blütezeit des Imperiums war Crseih ein dem Jus-

278

tizprokurator direkt unterstelltes Forschungszentrum. Hethrir
hatte dort Experimente durchführen lassen, mit denen die
Grenzen des Realraums, des Hyperraums sowie eines theore-
tischen Bereichs namens Alternativraum erforscht wurden.

Nach der Schlacht von Hoth war Crseih in eine niedrige
Umlaufbahn um ein schwarzes Loch und einen kristallisie-
renden weißen Zwergstern verlegt worden. Inmitten der
Raum- und Zeitstrudel jener Region gelang es Hethrirs Wis-
senschaftlern, die Mauern zwischen den Dimensionen einzu-
reißen und ein bizarres Geschöpf, Waru, ans Licht zu zerren,
das an einen riesigen, mit glänzenden goldenen Schuppen be-
deckten Klumpen Fleisch erinnerte.

Zwischen den Schuppen quoll eine dunkle Flüssigkeit her-
vor und bildete rings um Warus Basis verkrustete Stalaktiten.
Obwohl Waru keinerlei erkennbare Sinnesorgane besaß, war
das Wesen hochintelligent und sprach mit einer tiefen, volltö-
nenden Stimme. Dank seiner einzigartigen Daseinsform zwi-
schen den Dimensionen verfügte der Waru über fantastische
Fähigkeiten; so vermochte er jede nur denkbare Krankheit zu
heilen und anderen Lebewesen den Zugang zur Macht zu er-
schließen. Doch leider war Warus Appetit ebenso maßlos wie
seine Macht: In der Hoffnung, in seine angestammte Dimen-
sion zurückkehren zu können, zehrte er von der Lebenses-
senz anderer Geschöpfe.

Als die Crseih-Station zu einem offenen Handelszentrum
und Sklavenmarkt wurde, erlangte Waru bald große Be-
rühmtheit als Heiler der Gebrechlichen. Religiöse Pilger ka-
men nach Crseih, um vor Warus Altar von ihren Krankheiten
zu genesen. Schließlich gelangten die Gerüchte über den
mächtigen Heiler auch bis zu dem Jedi-Meister Skywalker,
der die Akademie in der Hoffnung, dass die Berichte auf die
Existenz eines weiteren unerkannten Jedi-Ritters hindeuteten,
Tionne anvertraute und gemeinsam mit Han Solo und C-3PO
zu der Raumstation reiste.

Auf Crseih trafen sie ausgerechnet auf Xaverri, die Meister-
magierin und verflossene Geliebte von Han Solo, die diesem
siebzehn Jahre zuvor in der Schlacht von Nar Shaddaa gehol-
fen hatte. Xaverri nahm die Neuankömmlinge zu einer von

279

chronik-74.jpg
Der Altar des Waru
Warus nächtlichen Heilungssitzungen mit, bei denen die Bitt-
steller einer nach dem anderen vor das seltsame Wesen traten.
Waru hüllte jeden Leidenden in eine goldene Sphäre, aus der
er kurz darauf einen auf wundersame Weise geheilten Patien-
ten oder einen kalten, zerschmetterten Leichnam entließ. In
den letzteren Fällen sprach Waru sein Bedauern aus und be-
hauptete, sein Bestes getan zu haben.

Es dauerte nicht lange, da erschien Hethrir mit seinem
Gefolge wohlhabender Unterstützer. Hethrir wusste, dass
gewöhnliche Lebensessenzen Waru nur mit einer kleinen
Menge Lebensenergie versorgten. Wenn Waru ein Höchstmaß
an Kraft erlangen wollte, musste er ein machtsensitives Indi-
viduum verschlingen, und der kleine Anakin Solo, der Enkel
von Darth Vader, wäre eine angemessene Beute. Hethrir
hoffte im Gegenzug, allumfassende Machtkräfte zu erlangen,
wenn Waru ihn erst einmal an seinen extradimensionalen
Energien teilhaben lassen würde.

280

Solo, Skywalker und Organa Solo unterbrachen das
schändliche Opferritual und Anakin wurde gerettet. Doch
Skywalker blieb vor dem Altar zurück, als Hethrir kreischte,
dass er als Vaders leiblicher Sohn sogar noch mächtiger sei,
und Waru gierig auf ihn zustürzte. Der Jedi-Meister versank
in dem goldenen Licht und wurde von der schillernden Es-
senz des Wesens aufgesaugt.

Leia Organa sprang ihrem Bruder ohne nachzudenken
hinterher und Solo folgte wiederum ihr und fand sich in gol-
denem Licht treibend. Tief unter ihm wurden Skywalker und
Organa Solo scheinbar unaufhaltsam in einen schwarzen
Strudel gezogen, der in die alternative Dimension führte, aus
der Waru gekommen war. Doch nach zähem Ringen brachen
die Zwillinge Warus verlockenden Bann und lösten sich aus
der wirbelnden Masse. Alle drei erschienen unversehrt wie-
der in der Opferkammer.

Der Waru war außer sich vor Zorn. Da Hethrir ihm absolut
nichts gegeben hatte, beschloss er nun, diesen selbst zu ver-
schlingen. Er vertilgte den wehklagenden Firrerreo mit sei-
nem gewaltigen Leib, umfing ihn mit einer der goldenen
Sphären, die anschließend auf die Größe einer Faust und
dann eines Sandkorns schrumpfte und schließlich mit einem
kaum hörbaren Flopp! zerplatzte. Waru und Lord Hethrir ver-
schwanden aus dem bekannten Universum.

Zur gleichen Zeit hatte der weiße Zwergstern in der Nach-
barschaft der Crseih-Station das letzte Stadium der Erstar-
rung, der Verdichtung zu einem instabilen Quantenkristall er-
reicht. Der Kristallstern geriet in den Sog eines angrenzenden
schwarzen Lochs und näherte sich rasend schnell seinem Er-
eignishorizont. Die katastrophale Zerstörung des Sterns sollte
weniger als drei Stunden dauern und alles im umgebenden
Raum mit ins Verderben reißen.

Der seit langem untätige Hyperantrieb der Crseih-Station
konnte in letzter Minute gezündet werden; die Weltraum-
stadt sprang im selben Moment in die Lichtgeschwindigkeit,
als der Kristallstern in winzige Quantenfragmente zerschmet-
tert wurde und damit jede Möglichkeit zunichte machte, noch
einmal jene Bedingungen zu schaffen, unter denen Waru in

281

den Realraum eingedrungen war. Die Crseih-Station erschien
über Munto Codru, wo die meisten Passagiere aussteigen
und sich der Befragung durch den Geheimdienst der Neuen
Republik stellen mussten. Der bewegliche Weltraumbazar
blieb jedoch in Betrieb. Nachdem der Kammerherr lyon von
den Codru-}i den Behörden des Sektors eine formelle Protest-
note übergeben hatte, manövrierten die Bewohner von Crseih
ihre Lasterhöhle in das benachbarte Pakuuni-System, wo die
Station bis heute geblieben ist.

Der handfesteste Nebeneffekt der Ereignisse um das Neu-
geborene Imperium war die Übernahme von Hethrirs Wel-
tenschiff. Diese staunenswerte Konstruktion, ein lenkbarer
Planetoid mit einer bewaldeten Oberfläche und blauem Him-
mel, wurde nach ihrem Erscheinen in einem geheimen, gesi-
cherten System von zahlreichen Forscherteams untersucht;
sogar Bevel Lemelisk, dem Ingenieur des Todessterns, wurde
vor seiner endgültigen Hinrichtung ein kurzer Hafturlaub
aus dem Hochsicherheitsgefängnis von Orinackra gewährt,
um das erbeutete Raumfahrzeug studieren zu können. Das
Weltenschiff hielt seine Lufthülle mit Hilfe eines Kraftfelds
fest und wahrte durch vergrabene Gravfeldplatten eine
gleichmäßige Schwerkraft; das Herzstück war jedoch ein ge-
waltiger Reaktor, der den Hyperantrieb mit Energie versorgte
und den Traktorstrahl speiste, der die Miniatursonne des Pla-
netoiden an Ort und Stelle fixierte.

Die Neue Republik ließ verlautbaren, dass sie keinerlei
Interesse an einer Reproduktion der geradezu lächerlich teu-
ren Konstruktion besaß. Der Umstand, dass Hehtrir sie ein
Jahrzehnt lang hatte in Gang halten können, sprach lediglich
für dessen gewaltige Rücklagen. Die mit dem Weltenschiff-
Projekt betrauten Wissenschaftler der Neuen Republik erhiel-
ten indes neue Antworten auf Fragen des Ingenieurwesens
sowie des Energiemanagements; diese Erkenntnisse fanden
Eingang in das Programm zur Entwicklung von Raumschif-
fen der Neuen Klasse.

Die acht unterschiedlichen Schiffsarten der Neuen Klasse
waren unmittelbar nach dem Sieg über den wieder geborenen
Imperator in Auftrag gegeben worden. Die neuen Flagg-

282

schiffe wurden Jahr um Jahr vervollständigt und in Dienst ge-
stellt, sobald ihr Bau abgeschlossen war. Das letzte Schiffsmo-
dell, der republikanische Sternzerstörer der Nebula-Klasse,
wurde elf Jahre nach Endor und mehr als ein Jahr nach den
Ereignissen um das Neugeborene Imperium in Betrieb ge-
nommen. Da dies das ruhigste Jahr seit der Gründung der
Neuen Republik war, handelte es sich um einen eher ungeeig-
neten Zeitpunkt für die Einführung einer neuen Kriegswaffe.
Während dieser Zeit oberflächlicher Beruhigung war die Öf-
fentlichkeit über die Notwendigkeit militärischer Aufrüstung
geteilter Meinung. Doch ein Jahr später waren in den Werften
von Kuat bereits ausreichend Raumschiffe der Neuen Klasse
für eine komplette Streitmacht, die Fünfte Flotte der Neuen
Republik, produziert. Sofort begannen manche Senatoren un-
bequeme Fragen zu stellen und gingen sogar so weit, den Bau
der Fünften Flotte mit der zügellosen militärischen Mobilma-
chung des Imperators Palpatine zu vergleichen.

Die Schwarze Flotte
16 -17 n.S.Y.
Die Krise um die Schwarze Flotte begann acht Monate nach
der Schlacht von Endor, während des Rückzugs des imperia-
len Kommandos Black Sword aus dem Koornacht-Cluster. Bei
N'zoth erhoben sich yevethanische Dockarbeiter, ermordeten
ihre Unterdrücker und bemächtigten sich der Schwarzen
Flotte. In den darauf folgenden zwölf Jahren lernten die Yeve-
thaner mit den eroberten Raumschiffen umzugehen, zu de-
nen auch der Supersternzerstörer Intimidator gehörte; Nil
Spaar, der Rädelsführer des Aufstands, wurde nun zum Füh-
rer aller Yevethaner und zum Kopf der Duskhan-Liga, einer
Konföderation von Welten, die ausschließlich von Yevetha-
nern besiedelt waren.

Zwölf Jahre nach dem Untergang des Imperiums befand
sich die Neue Republik in einem beruhigenden Zustand rela-
tiven Friedens. Abgesehen von der Entführung der Solo-Kin-

283

der durch Lord Hethrir hatte die Galaxis seit dem Macht-
kampf im Meridian-Sektor keine ernste Krise mehr erlebt.
Gewissermaßen als ein Zeichen der Zeit hing vor den Ge-
schäftsräumen der Regierung ein Plakat, auf dem zu lesen
stand: 882 TAGE OHNE EINEN FEINDSELIGEN SCHUSS!

Leia Organa Solo übergab ihrem Gatten Han Solo die all-
täglichen Obliegenheiten der Erziehung dreier schulpflichti-
ger Kinder und ließ sich auf einen friedlichen Meinungsaus-
tausch mit Nil Spaar ein. Die Staatschefin hatte keine Ahnung
von der terroristischen Vergangenheit ihres Gastes und be-
schloss, die von ihren Beratern - unter ihnen der Vorsitzende
des Verteidigungsrates Behn-kihl-nahm - geäußerten Be-
fürchtungen zu ignorieren.

Admiral Hiram Drayson, der Kopf eines unlängst gegrün-
deten Nachrichtendienstes der Neuen Republik, verdächtigte
Nil Spaar, etwas zu verbergen, und ließ ein unbewaffhetes
Scoutschiff zu einem Aufklä-

rungsflug in die Tiefen des
Koornacht-Clusters aufbre-
chen. Das Schiff wurde sofort
in Stücke geschossen; Nil
Spaar nutzte die Gunst der
Stunde, um Leia Organa Solo
der Kriegstreiberei zu bezich-
tigen, und flehte förmlich da-
rum, von der offensichtlich
ruchlosen Republik in Frie-
den gelassen zu werden. Or-
gana Solo war ob des plötz-
lichen Sinneswandels wie vor
den Kopf gestoßen. Spaar
verstand sich auf die Politik
wie ein geborener Meister und
schlug aus der Tragödie so viel
Kapital wie irgend möglich. Die
kriegsmüde Bürgerschaft der Re-

chronik-75.jpg
publik tat lautstark ihren
Unmut über Organa Solos Der yevethanische Vizekönig Nil Spaar

284

scheinbare Fühllosigkeit kund; mehrere Mitgliedswelten gin-
gen sogar so weit, um ihre Entlassung aus dem Verbund der
Neuen Republik zu bitten.

Dies war der richtige Zeitpunkt für die Yevethaner, in Ak-
tion zu treten: Mit einer Serie von Blitzangriffen gingen sie
mit den gestohlenen Raumschiffen der Schwarzen Flotte ge-
gen alle nichtyevethanischen Kolonien im Koornacht-Cluster
vor; ihre fanatischen Truppen eroberten über ein Dutzend
Planeten, ermordeten Tausende unschuldiger Siedler und
tilgten sämtliche Spuren ihrer Siedlungen. Doch für die Yeve-
thaner bedeutete dies nichts weiter als die Ausmerzung »art-
fremden Ungeziefers«.
Voller Stolz nannten sie ihren blutigen
Kreuzzug die Große Säuberung.

Als Gerüchte über die Ereignisse nach außen drangen, gab
Nil Spaar an, lediglich seine Grenzen gegen die Aggression
der Neuen Republik zu verteidigen. Weiter warnte er die
Staatschefin, dass es unweigerlich zu einem totalen Krieg
kommen werde, falls sie nicht unverzüglich zurücksteckte
und den Yevethanern diesen Sieg zuerkannte.

Organa Solo stand vor einem politischen Scherbenhaufen.
Im Unterschied zu den schweren Schlägen von Thrawn oder
Daala rüttelte die Große Säuberung der Yevethaner die Wäh-
lerschaft nicht auf. Koornacht war zu weit entfernt; die
meisten Bürger der Neuen Republik waren nicht gewillt, ihr
Leben für Planeten zu riskieren, die sie noch nie mit eigenen
Augen gesehen hatten, und zürnten ihrer Staatschefin, weil
diese genau das von ihnen erwartete.

Leia Organa stellte Nil Spaar trotzdem ein Ultimatum und
wies den Führer der Yevethaner an, die von ihm besetzten
Planeten wieder freizugeben. Sollte er sich weigern, würde
ihn die Neue Republik mit Gewalt vertreiben.

Doch Spaar ließ es darauf ankommen. Die bewaffnete Aus-
einandersetzung war unvermeidlich. Die Streitmacht der
Yevethaner und die Armada der Neuen Republik stießen bei
einer Koloniewelt des Koornacht-Sternhaufens namens Door-
nik-319 zusammen. Aber als die K-Flügel-Jäger der Neuen
Republik in Stellung gingen, um die Vorhut des Feindes unter
Beschuss zu nehmen, sendeten die Yevethaner auf sämtlichen

285

chronik-76.jpg
Die Schlacht von Doornik-319
Frequenzen ein Signal: die flehenden Schreie von jüngst ver-
schleppten Geiseln, die bettelten, die Neue Republik möge
sich zurückhalten, da sie sonst gemeinsam mit ihren Unter-
drückern ums Leben kommen würden.

Die hinterhältige Taktik hatte Erfolg. Zu viele K-Flügler zö-
gerten und der sorgfältig geplante Angriff scheiterte. Die

286

Neue Republik zog sich nach der beschämenden Niederlage
zurück.

Mehrere Senatoren, die angesichts des Debakels wütend
und peinlich berührt waren, forderten die Staatschefin darauf
wegen Unfähigkeit und unnötiger Gefährdung tapferer repu-
blikanischer Soldaten offiziell zum Rücktritt auf. Der Antrag
wurde abgelehnt, blieb jedoch ein Unheil verkündender Vor-
bote zukünftiger Ereignisse.

Leia Organa wollte keinesfalls zurücktreten. Wenn das
Desaster überhaupt Spuren bei ihr hinterließ, bekräftigte
es nur ihre legendäre Entschlossenheit. Eine Reihe von Auf-
klärungsflügen ins Herz des Koornacht-Clusters förderte
schließlich die lange vergrabene Wahrheit zu Tage, dass sich
sämtliche Schlachtschiffe der verloren geglaubten Schwarzen
Flotte in der Hand der Duskhan-Liga befanden, darunter
auch jener Supersternzerstörer, der nun den Namen Stolz von
Yevetha
trug.

Als Reaktion darauf wurde eine gewaltige Streitmacht der
Neuen Republik in Marsch gesetzt, um die Grenzen des
Sternhaufens zu überwachen. Han Solo, der vorübergehend
den Rang eines Commodore erhielt, übernahm die Befehlsge-
walt über diese Eingreiftruppe. Doch auf dem Weg zu seinem
neuen Kommando, wurde Solos Raumfähre von einem
yevethnaischen Abfangkreuzer aus dem Hyperraum geris-
sen. Anschließend wurde er gefangen, gefesselt und geschla-
gen auf die Brutwelt N'zoth verschleppt und vor den hämi-
schen Nil Spaar geführt.

Als Leia Organa Solo die niederschmetternde Nachricht
von der Entführung ihres Mannes erfuhr, bat sie sogar einer
ihrer besten Freunde innerhalb der Regierung, ihr Amt frei-
willig niederzulegen oder sich vor dem versammelten Senat
dem Verfahren eines erzwungenen Rücktritts zu stellen. Man-
che glaubten, dass die Staatschefin nun, da ihr Mann in Ge-
fangenschaft geraten war, das Leben republikanischer Solda-
ten für einen unklugen Befreiungsversuch aufs Spiel setzen
könnte. Viele Senatoren meinten daher, sie müsse durch eine
weniger befangene Person ersetzt werden.

Organa Solo lehnte Patentrezepte wie den Vorschlag, Luke
287

Skywalkers Jedi-Ritter auf eine Infiltrations- und Rettungs-
mission zu schicken, unnachgiebig ab. »Die Jedi sind nicht die
Armee der Neuen Republik«,
sagte sie. »Oder deren Söldner oder
Geheimwaffe.«
Unerschrocken und stur setzte sie ihren Kampf
an zwei strittigen Fronten fort: auf dem Schlachtfeld und zu
Hause.

Derweil bot Nil Spaar seinem Gefangenen einen Handel
an: Der yevethanische Diktator versprach die Feindseligkei-
ten sofort einzustellen, falls Solo seine Frau zum Rückzug be-
wegte. Solo schlug das Angebot indes in seiner üblichen defti-
gen Art aus und Spaar warnte seinen Gegner, dass die
Niederlage der Neuen Republik bereits besiegelt sei, da sie
noch nie einem so fanatischen Feind wie der Duskhan-Liga
gegenüberstanden habe. Die Yevethaner würden niemals auf-
geben und bis zum letzten Mann kämpfen. Solo wurde an-
schließend unter zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen in
eine Zelle auf der Stolz von Yevetha verlegt.

Zum zweiten Mal während der Krise um die Schwarze
Flotte erzwang die Neue Republik eine militärische Konfron-
tation. Und zum Glück ging diese Schlacht weit günstiger aus
als jene bei Doornik-319, denn die republikanischen Streit-
kräfte zerstörten die Black-Nine-Raumschiffwerft der Yeve-
thaner.

Nil Spaar schäumte vor Wut. Ohne Verzug übermittelte er
der Staatschefin ein privates Holo, das zeigte, wie er den ge-
fesselten Han Solo qualvolle zwanzig Minuten lang brutal
trat und zusammenschlug. Während der ganzen Übelkeit er-
regenden Vorstellung wurden nur vier Worte gesprochen:
»Hände weg von Koornacht!«

Da Spaar so seine ganze Grausamkeit und völlige Verderbt-
heit offenbarte, erwies sich das Holo als der schlimmste takti-
sche Fehler, den er begehen konnte. Jetzt schlössen Organa
Solos Berater die Reihen hinter ihr. Mit flammendem Herzen
wandte sich die Staatschefin im Zuge eines unangemessenen,
von Doman Beruss eingebrachten Misstrauensantrags an den
Senat. Äußerlich gelassen verkündete sie, dass die Neue Re-
publik der Duskhan-Liga wenige Stunden zuvor offiziell den
Krieg erklärt hatte. Als sie die versammelten Senatoren bat,

288

sich der Unzahl Unschuldiger zu erinnern, die während der
Großen Säuberung ermordet worden waren, lief ein Raunen
durch das Plenum. Untätigkeit, so fuhr sie fort, würde deren
Andenken entehren. Ihre bewegende und aufrüttelnde Rede,
der ein Platz in den Annalen moderner Redekunst gebührt,
veranlasste den ganzen Saal, sich zu tosendem Beifall zu er-
heben.

Das bemerkenswerteste an Organa Solos Kriegserklärung
war ihre uneigennützige Entscheidung, die Belange der Op-
fer der Großen Säuberung über ihre eigenen Interessen zu
stellen. Doch zum Glück plante ein nahezu unaufhaltsames
Einsatzteam bereits eine Befreiungsaktion. Einige Wookiees,
darunter Chewbacca und sein Sohn, stellten ihre typische Wo-
okiee-Zurückhaltung unter Beweis, indem sie sich aus allen
Rohren feuernd auf die Stolz von Yevetha stürzten. Sie veran-
kerten den Millennium Falken an der Außenhaut des Super-
sternzerstörers und schnitten ein Loch hinein, durch das
Chewbacca und sein Sohn eindrangen und Han Solo aus sei-
ner Zelle befreiten.

Jetzt, da Spaar sein Unterpfand eingebüßt hatte, war es
höchste Zeit, mit aller Macht gegen die Duskhan-Liga vorzu-
gehen. Die Flotte der Neuen Republik sprang ins Zentrum
des Koornacht-Clusters und bezog Stellung gegen den Feind.
Der Zusammenstoß wuchs sich zu einem wüsten Gemetzel
aus, doch schließlich erhielt die Neue Republik unerwartet
aus zwei Richtungen Unterstützung.

Eine Phantomflotte erschien, durch die die Streitkräfte der
Neuen Republik mit einem Mal haushoch überlegen schie-
nen. Zwar verursachte diese Phantomflotte keinerlei Schä-
den, veranlasste die Yevethaner jedoch dazu, sinnlos Feuer-
kraft an Trugbilder zu vergeuden.

Die Raumschiffe der Schwarzen Flotte waren teilweise mit
imperialen Sträflingen bemannt, die vor vielen Jahren wäh-
rend des Werftaufstands von N'zoth gefangen genommen
worden waren. Obwohl die Imperialen die Rebellen nicht
mochten, verachteten sie ihre yevethanischen Unterdrücker
noch mehr. Die menschlichen Gefangenen aktivierten ein
Netzwerk verborgener automatischer Schaltungen, die sie in

289

den zurückliegenden zehn Jahren nach und nach in die Kon-
trollkonsolen der Schwarzen Flotte eingebaut hatten. Die Im-
perialen brachten die Schlachtschiffe zum Stillstand, wende-
ten sie, sprangen mit sämtlichen Sternzerstörern in den
Hyperraum und nahmen Kurs auf Byss im Tiefkern. Mit ih-
nen verschwand auch Nil Spaar an Bord der Stolz von Yevetha.

Obwohl zahlreiche Schiffe der yevethanischen Angriffs-
flotte zurückblieben, war die Schlacht eigentlich vorbei. Doch
die Yevethaner kämpften bis zum bitteren Ende und rissen
eine schreckliche Zahl republikanischer Raumer mit ins Ver-
derben. Die Schlacht von N'zoth endete mit einem teuer er-
kauften Sieg.

Als die Schwarze Flotte bei Byss wieder auftauchte, fand
sie nichts als Trümmer. Die imperialen Gefangenen waren
jahrelang isoliert gewesen, und obwohl sie Gerüchte über die
Eroberung von Coruscant durch die Rebellen gehört hatten,
nahmen sie weiter an, dass die verborgene Thronwelt des Im-
perators ihnen noch immer eine sichere Zuflucht bieten
würde. Stattdessen stießen sie auf ein Feld schwarz verbrann-
ter Asteroiden, das auch sechs Jahre nach der Vernichtung des
Planeten durch das Galaxisgeschütz noch immer seine Bah-
nen zog.

Aber die Imperialen hatten noch andere Probleme. Die
Schwarze Flotte musste mit weniger als einer Rumpfmann-
schaft auskommen, da die meisten Yevethaner, darunter
auch Nil Spaar, hingerichtet worden waren und die übrig ge-
bliebenen nichtmenschlichen Gefangenen sich weigerten, ih-
ren Gegnern zu helfen. Binnen eines Monats sah der größte
Teil der Schwarzen Flotte den Ernst der Lage ein und lief
zur Neuen Republik über; vier Sternzerstörer der Sieges-
Klasse taten sich mit Daalas Kriegsherren im Tiefkern zu-
sammen; zwei der fortschrittlichsten Sternzerstörer sowie
die Testvorrichtung EX-F für die Erprobung von Waffen und
Antriebssystemen kamen schließlich überein, sich Admiral
Pellaeons schrumpfendem Imperium im Äußeren Rand an-
zuschließen.

Die Stolz von Yevetha verschwand völlig von der Bildfläche.
Der Supersternzerstörer wurde erst vier Jahre später wieder

290

entdeckt, als das irreparabel beschädigte Raumschiff verlas-
sen am Rand der Unbekannten Regionen trieb.

Meister Skywalker und die Fallanassi
16 -17 n.S.Y.

Die Überwindung der Krise um die Schwarze Flotte wäre
ohne das Eingreifen einer Gruppe geheimnisvoller Frauen
nicht möglich gewesen, die als die Fallanassi bekannt sind.
Die Angehörigen dieser zurückgezogen lebenden religiösen
Sekte üben sich in Friedfertigkeit und folgen dem Weißen
Strom. Ähnlich wie die Hexen von Dathomir oder die Jünger
von Ta-Ree benutzen die Fallanassi den Weißen Strom in der
gleichen Weise, wie die Jedi-Ritter die Macht. Oder wie Luke
Skywalker es ausgedrückt hat: »Die Macht ist ein Fluss, aus dem
viele schöpfen können und das Jedi-Training ist nicht die einzige
Kelle, sein Wasser aufzufangen.«

Skywalker hatte unmittelbar vor der Krise einen Scheide-
punkt auf seinem Weg zum Verständnis der Macht erreicht.
Da er noch immer unter den Wunden litt, die ihm der ge-
klonte Imperator zugefügt hatte, gelangte er zu dem Ergeb-
nis, dass der Schlüssel zu tieferer Erkenntnis darin lag, sich
vom Lärm der täglichen Anforderungen zu isolieren. Er
kehrte dem Jedi-Praxeum den Rücken und legte die Ausbil-
dung seiner Schüler in die Hände des Wolkenprospektors
Streen; der Einsiedler von Bespin war einer von Lukes ersten
Schülern gewesen, galt allgemein jedoch als eher unwahr-
scheinlicher Nachfolger. Anschließend richtete sich Sky-
walker am Ufer des künstlichen Westmeeres von Coruscant
über den Ruinen der ehemaligen Meditationsstätte von Darth
Vader eine eigene Einsiedelei ein.

Nach wenigen Tagen der Isolation wurde er von Akanah
Norand Pell aufgesucht, einer Fallanassi-Schwester. Akanah
war als Kind gezwungen worden, ihr Volk zu verlassen, und
reiste seither herum, um dessen Spur aufzunehmen. Um sich
Skywalkers Hilfe zu sichern, stellte sie ihm eine äußerst ver-
lockende Information in Aussicht und deutete an, dass Sky-

291

walkers verschollene Mutter Nashira einst selbst eine Falla-
nassi gewesen sei. Akanahs Geschichte war vollständig er-
logen, sogar der Name Nashira, aber Skywalker konnte dies
unmöglich ahnen. Also übergab er Streen die Verantwortung
für die Neulinge an der Jedi-Akademie und schloss sich Aka-
nah an.

Die Spur der Fallanassi führte sie zunächst nach Lucazec,
dann nach Teyr, Atzerri und schließlich nach J't'p'tan im Zen-
trum des streitbaren Koornacht-Clusters. Leider stellte sich
heraus, dass die fanatische Armee der Yevethaner zuerst dort
eingetroffen war. Die einzige Ansiedlung auf J't'p'tan war be-
reits bombardiert und in eine leblose, rauchende Trümmer-
wüste verwandelt worden.

Gleichwohl erwiesen sich die Fallanassi als äußerst talen-
tiert in der Kunst, die Wahrnehmung zu beeinflussen und
Trugbilder zu erzeugen. Akanah zeigte Skywalker, wie er den
Weißen Strom gleichsam unterlaufen konnte; unter seiner
Oberfläche, einem alternativen Bewusstseinszustand, er-
schien ihm der Tempel der Sekte unbeschädigt und belebt.
Hunderte von Arbeitern und Pilgern liefen umher und Aka-
nahs Volk hieß seine verlorene Schwester mit offenen Armen
willkommen.

Skywalker erkannte die erstaunliche Bedeutung des ver-
borgenen Tempels und überredete die Fallanassi, der Neuen
Republik in der Schlacht von N'zoth mit der Erschaffung
einer Phantomflotte beizustehen. Doch die Fallanassi, die von
Hause aus Pazifisten sind, lehnten das Ansinnen zunächst
ab, willigten dann jedoch widerstrebend ein, als ihnen klar
wurde, dass ihre imaginären Raumschiffe lediglich das Feuer
von den wirklichen Zielen ablenken und so Hunderte von Le-
ben retten würden. Wie vermutet vermochte die Phantom-
flotte den rasenden Yevethanern keine Angst einzujagen, aber
immerhin spaltete sie ihre Feuerkraft und gestattet es der
Neuen Republik, die Armada der Angreifer mit weit weniger
Verlusten auszuschalten, als sie erwartet hatte.

Nach der Schlacht brachen die Fallanassi mit ihrem priva-
ten Passagierschiff auf und wurden seither nie wieder gese-
hen.

292

Der Teljkon-Vagabund
16 -17 n.S.Y.

Wenn man bedenkt, wie schnell sich das Blatt für Lando Cal-
rissian stets gewendet hat, mutet es bemerkenswert an, dass
er seine Gewürzmine auf Kessel zur Zeit der Krise um die
Schwarze Flotte bereits seit fünf zumeist gewinnbringenden
Jahren unterhielt. Das Unternehmen florierte sogar so pro-
blemlos, dass Calrissian sich nach einer kleinen Abwechs-
lung umsah. Er fand indes mehr Aufregung, als er sich ge-
wünscht hatte: Ein rätselhaftes fremdes Geisterschiff, das
dank seiner ersten Sichtung im Teljkon-Sektor den Kode-

chronik-77.jpg
Die Erforschung des Teljkon-Vagabunden
293

namen Teljkon-Vagabund erhalten hatte, tauchte in der Nähe
von Gmar Askilon erneut auf. Calrissian und der Cyborg Lo-
bot begleiteten ein Einsatzteam der Neuen Republik, um das
Rätsel zu lösen.

Calrissian und seine Gefährten enterten das seltsame orga-
nische Raumfahrzeug, das mit ihnen davonbrauste und un-
versehens in den Hyperraum sprang. Wochenlang schwebten
sie bei minimaler Verpflegung und immer dünner werden-
der Luft durch die verlassenen Korridore des erstaunlichen
Schiffs, das ein Produkt der seit langem ausgestorbenen Spe-
zies der Qella zu sein schien. Doch diese Erkenntnis nutzte ih-
nen bei der Suche nach der Kommandozentrale des Raumers
wenig.

Der Teljkon-Vagabund tauchte in den Tiefkern ein, wo er
von imperialen Kriegsschiffen unter dem Befehl von Foga
Brill unter Beschuss genommen wurde. Das Raumschiff
konnte entkommen, trug jedoch derart schwere Schäden da-
von, dass es auf der Stelle seine Heimatwelt ansteuerte: den
leblosen, in Eis gehüllten Globus Qella.

Dort wurde das Schiff schließlich von einer Suchmann-
schaft der Neuen Republik ausfindig gemacht. Skywalker,
der gerade aus der Schlacht von N'zoth kam, befreite Calris-
sian und seine Gefährten und setzte seine Jedi-Kräfte ein, um
mehr über den Vagabunden in Erfahrung zu bringen. Das
Raumschiff war tatsächlich von den Qella erbaut worden,
kurz bevor der Zwillingsmond aus der Umlaufbahn ihrer
Welt gestürzt war und eine verheerende Eiszeit ausgelöst
hatte. Der Teljkon-Vagabund war indes kein Rettungsschiff
oder ein riesiges fliegendes Museum, sondern erwies sich als
eine Art Werkzeug zum Auftauen ihrer vereisten Welt. Denn
unter dem kilometerdicken Eis lagen Tausende von Qella im
Kälteschlaf und warteten auf die Schneeschmelze. Daher
zieht der Teljkon-Vagabund auch einundzwanzig Jahre nach
der Gründung der Neuen Republik noch immer seine Kreise
und kommt auf die stets gleiche untadelige Weise der Erledi-
gung seiner Aufgabe nach. Die Wissenschaftler der Neuen
Republik an Bord der Qella-Forschungsstation im Orbit
schätzen, dass der Planet etwa in drei Jahren komplett vom

294

Eis befreit sein wird. Der Teljkon-Vagabund gilt neben den
planetaren Repulsoren Corellias sowie der Jedi-Bibliothek auf
Ossus als eine der bedeutendsten archäologischen Entde-
ckungen des Jahrhunderts.

Der Aufstand von Almania
17 n.S.Y.
Die Krise um die Schwarze Flotte hatte ernste Auswirkungen
auf den Frieden in der Galaxis. Die Yevethaner waren ein fer-
ner und zahlenmäßig unbedeutender Feind, trotzdem hatten
sie der Neuen Republik mehr Kummer bereitet als irgendje-
mand seit Admiral Daala. Andere Fraktionen, darunter die
Überreste von Pellaeons Imperium sowie die Kriegsherrn aus
dem Tiefkern, dachten über neue bewaffnete Auseinanderset-
zungen mit ihrem Erzfeind nach; sogar Mitgliedswelten be-
gannen die Autorität der Regierung, vor allem aber die Füh-
rung der Staatschefin, in Frage zu stellen. Und um noch mehr
Öl ins Feuer zu gießen, passierte ein Gesetz den Senat, nach
dem es ehemaligen Amtsträgern des Imperiums zukünftig er-
laubt sein sollte, sich in öffentliche Ämter wählen zu lassen.

Die lautesten Gegner dieser Bestimmung sagten richtig
voraus, dass die Aufnahme uneinsichtiger Anhänger des Im-
periums in den Senat den Zerfall der Regierung in einander
bekriegender Parteien zur Folge haben würde. Die früher
zum Imperium gehörigen Senatoren liebten es, sich bei jeder
Gelegenheit gegen Organa Solo zu stellen; die Gesetzgebung
versandete in Ausschüssen und das Parkett des Senats wurde
zur Bühne für Großmannssucht und aufrührerischer Rheto-
rik. Am einundfünfzigsten Sitzungstag der neuen Legislatur-
periode wurde Leia Organa Solo, als sie eben die Senatshalle
betrat, um vor dem Plenum eine Rede zu halten, durch eine
gewaltige Explosion von den Füßen gerissen. Bombensplitter
schössen wie tödliche Geschosse in alle Richtungen. Die
Staatschefin überlebte den Anschlag nur leicht verletzt, doch
Dutzende von Senatoren waren auf der Stelle tot. Weitere Op-

295

chronik-78.jpg
Die Senatshalle nach dem Bombenangriff
fer starben in den Tagen danach. Sofort wurden Notwahlen
abgehalten, um die so jäh entstandenen Lücken zu füllen. Die
Senatshalle wurde für baufällig erklärt und für Besucher ge-
schlossen, während unverzüglich mit der Arbeit an einem Er-
satzgebäude, der Großen Versammlungskammer, begonnen
wurde. Luke Skywalker untersuchte den Tatort des Bomben-

296

anschlags selbst und stieß zwischen den Trümmern auf das
Echo einer vertrauten Präsenz: Brakiss, einer der Irrläufer der
Jedi-Akademie auf Yavin 4 und ein ehemaliger Spion des Im-
periums, der erfolglos versucht hatte, sich in das Praxeum
einzuschleusen, hatte sich mit Dolph zusammengetan, einem
weiteren gescheiterten Jedi-Schüler. Dolph hatte seine Ausbil-
dung schon vor Jahren abgebrochen, um gegen das despoti-
sche Regime der Je'har auf Almania zu kämpfen. Er wurde
ein berühmter Widerstandskämpfer, nahm den Namen Kuel-
ler an und verbarg seine wahre Identität hinter einer anpas-
sungsfähigen Totenkopfmaske. Kueller setzte über Jahre die
Kräfte der Dunklen Seite ein, um die Je'har zu vernichten und
zum unumstrittenen Herrscher von Almania aufzusteigen.
Anschließend richtete er sein Augenmerk auf die Neue Repu-
blik.

Brakiss hingegen floh von der Jedi-Akademie, als Skywal-
ker ihn zwang, sich der Finsternis in seinem Herzen zu stel-
len. Kueller half ihm anschließend, wieder auf die Beine zu
kommen, so dass Brakiss dem mächtigen Mann fortan glei-
chermaßen aus Dankbarkeit und Furcht ergeben war. Brakiss,
der schon seit zwei Jahren ganz allein die Droidenfabriken
von Telti im Gang hielt, hatte die dort zuletzt produzierten
Droiden insgeheim mit Sprengkapseln ausgestattet. Diese
Sprengkapseln waren Kuellers Geheimwaffe: unvorherseh-
bar, unauffindbar und verheerend.

Kueller benutzte seine manipulierten Droiden nicht nur für
den Bombenanschlag auf den Senat, sondern dezimierte mit
ihrer Hilfe auch die Bevölkerung von Pydyr und Auyemesch,
zwei der drei bewohnten Monde von Almania. Er verwendete
das Vermögen der beiden Monde, um damit seine militäri-
schen Operationen zu bezahlen und die Schlinge um seinen
Sektor des Weltraums noch enger zu ziehen. Obwohl Almania
niemals der Neuen Republik angehört hatte, bezeichneten
proimperiale Beobachter diese Auseinandersetzung un-
gleicher Gegner als »die neue Rebellion«.

Luke Skywalker untersuchte zunächst Brakiss' Droidenma-
nufaktur auf Telti und brach anschließend nach Almania auf.
Doch sein X-Flügler war sabotiert worden, so dass der Stern-
297


chronik-79.jpg
Kueller und Brakiss
Jäger explodierte, als er gerade den verwüsteten Mond Pydyr
passierte. Skywalker sprang ab und strandete mit Verbren-
nungen dritten Grades am Rücken und einem zerschmetter-
ten Knöchel auf Pydyr. Sein linkes Bein war bereits seit der
Tortur an Bord von Palpatines Auge lädiert, so dass er jetzt
ohne Hilfe nicht mehr laufen konnte.

Kueller sah sich außer Stande, einer solch wertvollen Beute
wie einem verwundeten Jedi-Meister zu widerstehen; er
reiste also nach Pydyr, wo Skywalker hinter der Totenkopf-
maske rasch seinen ehemaligen Schüler Dolph erkannte. Er
versuchte zu Kuellers gutem Kern durchzudringen, hatte
jedoch keinen Erfolg. Der almanianische Autokrat erzwang
einen Zweikampf mit Lichtschwertern und besiegte seinen
behinderten Gegner mit Leichtigkeit. Dann nahm er Skywal-
ker mit nach Almania, wo er ihm als Lockvogel dienen sollte.

Auf Coruscant führte die Staatschefin inzwischen den Vor-
sitz über das politische Gegenstück eines tickenden Thermal-

298

Detonators. Die Notwahl hatte nur noch mehr ehemalige Im-
r^riale in den Senat gebracht, so dass die Opposition dort
nun über die einfache Mehrheit verfügte. Und da der Yeve-
tha-Zwischenfall und der Bombenanschlag auf den Senat
noch in aller Munde waren, gelang es einer Gruppe gegneri-
scher Senatoren, einen Misstrauensantrag einzubringen.

Inmitten der turbulenten Ereignisse nahm Kueller mit Or-
gana Solo Verbindung auf und verlangte, dass sie die Füh-
rung der Neuen Republik an ihn übergab. Sollte sie sich ihm
widersetzen, würde er ihren Bruder töten. Für Organa Solo
lag die Entscheidung auf der Hand: Sie trat unverzüglich von
ihrem Amt als Staatschefin der Neuen Republik zurück. Da-
mit war die Abstimmung über den Misstrauensantrag null
und nichtig und ihre Familie weniger gefährdet, Kueller bei
seinem Griff nach der Macht als Zielscheibe zu dienen. Da-
rüber hinaus hatte sie nun freie Hand, sich selbst an die Fer-
sen des Wahnsinnigen zu heften, ohne dabei stets die politi-
schen Folgen im Auge behalten zu müssen. Mon Mothma, die
zu Organa Solos ältesten Freunden zählte, kehrte bis zur
Durchführung von Neuwahlen an die Spitze der Neuen Re-
publik zurück. Außerdem setzte sie eine kleine Streitmacht
unter dem Kommando von General Antilles in Marsch, um
Organa Solos Rettungsmission mit der nötigen Schlagkraft
auszustatten. Obschon diese Handlungsweise im Nachhinein
eher fragwürdig anmutet, verfolgte Mon Mothma damit doch
eine kluge Strategie: Sollte die Rettungsaktion scheitern,
würde sie die kleine Armada einfach als ein unbefugtes Kom-
mandounternehmen bezeichnen und somit den größten Teil
ihrer politischen Glaubwürdigkeit behalten. Leia Organa Solo
brach mit ihrem eigenen Raumschiff nach Almania auf und
Antilles eskortierte sie mit einem Mon-Calamari-Sternkreuzer
und einer Armada kleinerer Kriegsschiffe.

Als sie das Almania-System erreichten, erhoben sich drei
Sternzerstörer der Sieges-Klasse von der Planetenoberfläche
und entließen Schwärme von TIE-}ägern. Antilles stürzte sich
in ein hitziges Gefecht mit Kuellers Armada, während Organa
Solo die Abschirmung aus Jägern durchbrach und auf Alma-
nia landete.

299

General Antilles' kleine Streitmacht musste schwere Ver-
luste durch die Geschütze der Sternzerstörer hinnehmen,
doch eine blitzartige Erkenntnis, die das Kriegsglück wen-
dete, verriet Antilles den Grund für die seltsam präzisen Ma-
növer der feindlichen Kräfte: Die Schiffe waren ausschließlich
mit Droiden besetzt. Der General befahl seinen Kanonieren
darauf, auf die anderen Raumschiffe der Neuen Republik zu
feuern, ohne ernste Schäden anzurichten. Dadurch konnte er
die Computer des Gegners davon überzeugen, dass es sich
bei seinem Raumschiff um eines der ihren handelte. Die von
Robotern gesteuerten Sternzerstörer bezogen darauf eine
schützende Position und flankierten das Flaggschiff des Ge-
nerals, der sie mit gezieltem Turbolaser-Feuer umgehend au-
ßer Gefecht setzte.

Auf Almania befreite Organa Solo ihren Bruder und half
ihm zu ihrem Schiff, doch sie mussten entdecken, dass Kuel-
ler zwischen ihnen und der Freiheit stand. Er hatte beschlos-
sen, sie beide zu töten, um der potenteste Beherrscher der
Macht in der Galaxis zu werden. Er zündete seine Energie-
klinge und stürzte sich auf Skywalker. Während des Schwert-
kampfs stellte Skywalker plötzlich fest, dass seine Wut Kuel-
ler immer stärker werden ließ. Er erkannte die Parallele zu
dem Duell zwischen Lehrer und Schüler, das Obi-Wan Kenobi
und Darth Vader an Bord des ersten Todessterns ausgetragen
hatten, und machte sich bereit, nun auch sein eigenes Leben
auf ähnlich heldenhafte Weise zu opfern. Wenn Kueller ihn
niederstreckte, würde er als Geist wiederkehren und Leia
Organa Solo zum endgültigen Sieg verhelfen.

Doch als Skywalker sein Lichtschwert zu einem passiven
Gruß hob, betrat ein unerwarteter Mitspieler die Arena. Als
sich ihnen stapfend ein Thernbee näherte - ein auf dem Pla-
neten "heimisches Pelztier, das gerade mehrere Nährrahmen
mit Ysalamiri verschlungen hatte, jenen kleinen Wesen mit
der Fähigkeit, die Macht zurückzudrängen -, büßte Kueller
mit der Übersicht auch seinen Vorteil ein. Sofort entstand eine
Art von der Macht befreite Blase und legte sich über die bei-
den Kämpfenden.

Kueller riss darauf in blinder Wut einen Fernauslöser für
300

seine Sprengkapseln aus seinem Gewand, mit dem er die Ex-
plosion jedes in den vergangenen zwei Jahren auf Telti ange-
fertigten Droiden auslösen konnte. Und ehe ihn jemand auf-
halten konnte, presste er den Finger auf den »roten Knopf«.

Währenddessen setzten die Droiden C-3PO und R2-D2 die
Untersuchung des Bombenattentats auf die Senatshalle fort
und stießen gleichfalls auf Telti. Sie überredeten den Techni-
ker und Piloten Cole Fardreamer, sie zu Brakiss' Droidenfa-
briken zu fliegen, wo es ihnen mit Hilfe einer ganzen Armee
von Astromechs gelang, in den Kontrollraum der Anlage ein-
zudringen. Dort koppelte sich R2-D2 an ein Computertermi-
nal; er fing Kuellers Mastersignal ab und deaktivierte in letz-
ter Sekunde die Fernzündungen sämtlicher Sprengkapseln.

Organa Solo konnte indes nicht wissen, auf welche Weise
Kuellers Bomben entschärft worden waren, und wählte daher
den kürzesten Weg zur Vermeidung weiterer Tricks: Sie zog
einen Blaster und erschoss Kueller. Der Möchtegerndiktator
brach zusammen und als Leia ihm die Totenkopfmaske vom
Gesicht zog, enthüllte sie das glatte, unschuldige Antlitz eines
Jungen. War ihre Tat, eine im Zorn begangene Bluttat, ein Pro-
dukt der dunklen Seite der Macht? Doch so weit es sie betraf,
war ihr das in diesem Augenblick egal.

Organa Solo, Antilles und Skywalker kehrten als Helden
nach Coruscant zurück; Mon Mothma trat bereitwillig und
froh zurück und Organa Solo nahm ihre frühere Stellung
ohne jeglichen Widerspruch wieder ein; das Misstrauensvo-
tum wurde zurückgezogen. Die Staatschefin wandte sich in
der provisorischen Senatshalle an den Hohen Rat und ge-
lobte, die neue Sitzungsperiode zu einer Zeit der Einheit und
Stärke zu machen.

Doch Almania blieb ein Krisenherd. Bei den Säuberungen
der Je'har und Kuellers mörderischem Gegenschlag waren
Millionen almanianischer Bürger umgekommen und die
Überlebenden besaßen nur wenig, das sie ihr Eigen nennen
konnten. Die Neue Republik trat in Verhandlungen mit Yane
ein, einem von Kuellers Lieutenants, der jedoch rasch von sei-
nem Rivalen Gant abgelöst wurde. Die Regierung wurde bald
durch eine Militärdiktatur mit häufig wechselnden Führern

301

ersetzt, so dass die Neue Republik die Aussicht, Almania in
naher Zukunft als Mitgliedswelt aufnehmen zu können, vor-
erst aufgegeben hat.

Nachdem Brakiss auf Telti gescheitert war, verließ er den
Mond und die Droidenfabrik und blieb mehrere Jahre lang
verschwunden. Später tauchte er als neutraler Vermittler zwi-
schen den Kriegsherrn des Tiefkerns wieder aus der Versen-
kung auf. Schließlich stieg er innerhalb des Zweiten Imperi-
ums, einer Gruppierung, die der Neuen Republik in den
späten Jahren des Friedens mit dem Imperium großes Kopf-
zerbrechen bereitete, in eine Führungsposition auf. In der Ab-
sicht, Machtkrieger für kommende Schlachten zu erschaffen,
gründete er die Schattenakademie, ein Trainingszentrum für
Dunkle Jedi.

Smuggler's Run
17
n.S.Y.

Obwohl Han Solo als einer der vortrefflichsten Helden der
Rebellion gilt und seine Loyalität ebenso wie seine Tatkraft
offenbar über jeden Zweifel erhaben sind, wurde er immer
wieder von seiner Vergangenheit als Schmuggler eingeholt.
So auch während des Aufstands von Almania, als einige der
Hardliner unter den Senatoren, von denen viele aus den Rei-
hen der ehemaligen imperialen Amtsträger kamen, den Ver-
such unternahmen, Solo die Schuld an dem schrecklichen
Bombenanschlag auf die Senatshalle in die Schuhe zu schie-
ben. Ihr explosivstes Beweisstück war ein höchst verdächtiger
abgefangener Funkspruch.

Die vage formulierte Nachricht deutete zwar auf Solo hin,
bewies in Wirklichkeit aber gar nichts, so dass einige meinten,
es könne sich dabei nur um ein Ablenkungsmanöver oder
eine Verleumdungskampagne handeln. Doch viele Bürger
waren nur zu gerne bereit, bei stets im Rampenlicht stehen-
den Persönlichkeiten nach Charakterfehlern zu suchen. Eine
Zeit lang stand Solos Zukunft auf dem Spiel und die Tatsache,
dass der unkonventionelle Corellianer die meiste Zeit der

302

chronik-80.jpg
Carlissian in der Klemme
Krise im Smugglers' Run verbrachte, trug nicht eben zur Be-
ruhigung der Lage bei.

Der Smugglers' Run ist ein dichtes Asteroidenfeld in der
Nähe von Wrea und dient ungeachtet aller Versuche der Wre-
aner und des Imperiums, die illegalen Bewohner zu vertrei-
ben, bereits seit Generationen als Refugium der Schmuggler.
Solo wurde unmittelbar vor dem Anschlag auf den Senat dar-
über informiert, dass einige seiner ehemaligen Geschäftspart-
ner ausrangiertes imperiales Kriegsgerät an einen mysteriö-
sen Käufer veräußerst hatten, der sich später als Kueller von
Almania entpuppte. Solo und Chewbacca trotzten dem tücki-
schen Asteroidenfeld mit dem Millennium Falken und gingen
der Sache auf den Grund.

Obwohl sich der Run seit seinem letzten Besuch erheblich
verändert hatte, fand Solo schnell heraus, dass die Schmug-
gler imperiale Ausrüstung aus zweiter Hand erhalten hatten,
die anschließend von Jawas zu weit geringeren Preisen, als
reguläre Mechaniker sie verlangt hätten, wieder in Stand ge-
setzt wurde. Obwohl es stimmt, dass eine Reparatur durch
Jawas häufig weniger empfehlenswert ist als überhaupt keine

303

Reparatur, legte Kueller offenbar mehr Wert auf den äußeren
Schein als auf Funktionstüchtigkeit.

Lando Calrissian folgte Solo, um ihn vor der Rufmordkam-
pagne zu warnen, die gegen ihn im Gange war. Calrissians
Selbstlosigkeit mutet angesichts der Tatsache, dass der Ver-
brecherlord Nandreeson, ein Feuer atmender Glottalphip, der
im Smugglers' Run residierte, ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt
hatte, einigermaßen bemerkenswert an. Zwanzig Jahre zuvor
hatte der Spieler Nandreeson eine Schatztruhe gestohlen und
der alte Gangster war ihm seither in inbrünstigem Hass zuge-
tan.

Calrissian wurde gefangen gesetzt und vor den Verbrecher-
lord geführt. In Nandreesons Quartier, einer von Moos über-
wucherten, mit Wasser gefüllten Höhle voller summender
Parfuemücken und eilnianischen Süßfliegen, wurde der Spie-
ler in einen tiefen Tümpel gestoßen, wo er bis zum Tod durch
Ertrinken Wasser treten sollte.

Solo und Chewbacca stellten darauf ein Rettungsteam zu-
sammen, das aus einer großen Zahl früherer Schmugglerka-
meraden bestand; doch ihre »Freunde« verrieten sie, kaum
dass sie in Nandreesons Versteck eingedrungen waren. Solo,
Chewbacca und Calrissian strampelten nun gemeinsam in
dem Tümpel. Als die Verräter das Feuer auf sie eröffneten,
tauchten sie unter die Wasseroberfläche. In dem darauf fol-
genden Chaos bekam Calrissian einen Blaster in die Hand
und störte damit ein Nest von Watumba-Fledermäusen auf.
Da sich diese Fledermäuse von Flammen ernähren, stürzten
sie sich auf die Feuer atmenden Glottalphibs und ließen nur
noch kalte, ausgetrocknete Leichen zurück.

Als sich die Gefährten bereit machten, den Run wieder zu
verlassen, explodierten im Innern der bewohnten Asteroiden
Dutzende von Droiden. Die auf Telti mit Sprengfallen ausge-
statteten Droiden waren eigentlich für den Dienst in der
Raumflotte von Coruscant ausersehen, jedoch kürzlich von
einer Piratenbande geraubt worden. Obschon die verhee-
rende Detonation im Smugglers' Run Hunderte von Todesop-
fern forderte, hätte die Stationierung der Droiden an Bord
voll bemannter Kriegsschiffe die Einsatzkräfte der Neuen Re-

304

publik bei Almania vollständig vernichtet und Kueller zu ei-
ner nachhaltigen Bedrohung für die ganze Galaxis gemacht.

Han Solo erfuhr erst zu diesem Zeitpunkt, dass seine Frau
nach Almania aufgebrochen war, also veranlasste er Talon
Karrde, ihm eine Ladung Ysalamiri zu überlassen, um Kuel-
lers Machtkräfte zu neutralisieren. Die Ysalamiri erwiesen
sich als ausgesprochen nützlich - wenn auch nicht ganz so,
wie der Corellianer sich dies vorgestellt hatte - und Solo
wurde bald im ganzen Nachrichtennetz als Held gefeiert. Die
Leitartikel, die seine Inhaftierung verlangt hatten, verschwan-
den so schnell wie ein Eiszapfen auf Tatooine und die uner-
freulichen Geschehnisse werden seither nur mehr als eine von
Imperialen lancierte Verleumdung angesehen.

Imperiale Scharmützel
17 -18 n.S.Y.

Unmittelbar nach dem Aufstand von Almania versuchten so-
wohl die Kriegsherrn des Tiefkerns als auch Pellaeons Impe-
rium die früher von ihnen gehaltenen Sektoren zurückzuer-
obern. Sie hofften, dass die Neue Republik aus Angst, in den
Augen der Öffentlichkeit ein ähnliches Debakel wie bei Door-
nik-319 zu erleben, nicht alles daransetzen würde, sie zu stop-
pen. Doch sie irrten sich.

Die Neue Republik ergänzte ihre Dritte Flotte um den
Supersternzerstörer Guardian, den sie ein Jahr zuvor dem ab-
trünnigen imperialen Admiral Drommel abgenommen hatte;
dann setzte sie die Dritte und Fünfte Flotte in Marsch, um
sich Pellaeon und einigen anderen Unruhestiftern in den Weg
zu stellen.

Nachdem sich der Staub dieser Auseinandersetzungen ge-
legt hatte, war Pellaeons Imperium auf kaum acht Sektoren
in einem strategisch bedeutungslosen Bezirk des Äußeren
Rands zusammengeschrumpft.

Die Kriegsherrn des Tiefkerns kämpften am anderen Ende
des Weltraums, bildeten jedoch keine gemeinsame Front. Da-
her gingen sie nach einer Serie tödlicher Grenzgefechte mit

305

der Vierten Flotte der Neuen Republik in die Knie. Im Zuge
eines der letzten dieser Agriffe unternahm General Bei Iblis
den Versuch, Admiral Daala mit einer Zangenbewegung un-
ter Einsatz zweier CC-7700-Schwerkrafttrichter-Fregatten ge-
fangen zu nehmen. Doch Daalas führende Fregatte rammte in
einem furchtbaren Manöver eine der CC-7700er und zerstörte
das Schiff völlig. Ihr schwer beschädigtes Flaggschiff entkam
anschließend in den Hyperraum und wurde seither nicht wie-
der gesichtet. Der Geheimdienst der Neuen Republik war
versucht, Daala für tot zu erklären, aber die Erfahrung lehrte,
niemals vorzeitig den Tod eines Feindes anzunehmen - vor
allem nicht den ihren.

Die Widersacher der Neuen Republik befanden sich auf
dem Rückzug, ihre Raumflotten waren aufgerieben und am
Horizont waren keine neuen bedrohlichen galaktischen Kon-
flikte in Sicht. Ackbar nutzte die Kampfpause, um die meisten
Krieggschiffe in die Trockendocks zu beordern, wo sie in
Stand gesetzt und überholt werden sollten. Die Schiffe, die
nicht von dieser Rückrufaktion betroffen waren, erhielten den
Auftrag, an den Grenzen des Imperiums und des Tiefkerns zu
patrouillieren.

Die Corellianische Revolte
18 n.S.Y.
Während dieser Flaute beschloss die Staatschefin Leia Organa
Solo, an einer großen Handelskonferenz auf Corellia teilzu-
nehmen. Der corellianische Sektor ist seit der Frühzeit der Al-
ten Republik eine der einflussreichsten Regionen des Welt-
raums. Das System selbst umfasst fünf bewohnte Planeten -
Corellia, Drall, Selonia sowie die Zwillingswelten Talus und
Tralus -, von denen manche Theoretiker schon lange annah-
men, dass sie einst von einer alten und unbekannten Macht
auf künstlichem Wege in ihre Umlaufbahnen befördert wur-
den.

Als Heimat bedeutender Konglomerate wie der Corellian
306

Engineering Corporation und als Geburtsort so berühmter
Helden der Republik wie Han Solo und Wedge Antilles ge-
nießt der corellianische Sektor überall in der Galaxis seit jeher
hohe Wertschätzung.

In der Ära nach Palpatine betrieb der Sektor allerdings eine
Politik strengster Isolation. Das herrschende corellianische
Diktat, das dem Sinn der Corellianer für Unabhängigkeit und
Selbständigkeit - manche sprechen indes auch von Überheb-
lichkeit - nicht entsprochen hatte, trat ab und der Sektor küm-
merte sich fortan nur noch um seine inneren Angelegenhei-
ten. Gewinnträchtige Handelsadern trockneten allmählich
aus und die Geschäftswelt suchte sich andere Standorte.

Die Neue Republik verfügte über wenig Einfluss auf das
corellianische System. Als sie daher einen Frozianer namens
Micamberlecto als Corellias Generalgouverneur einsetzte,
wurde dieser als Beamter von außerhalb überaus kühl aufge-
nommen; es gelang ihm kaum, die unzufriedene Bevölkerung
zu regieren.

Aus diesem Grund hoffte die Staatschefin, dass die Han-
delskonferenz ein erster Schritt zur endgültigen Integration
des Sektors sein könnte.

Organa Solo hätte es gerne gesehen, wenn ihre Familie sie
ohne große offizielle Gefolgschaft begleitet hätte. Doch ob-
wohl Luke Skywalker an der Akademie auf Yavin längst nicht
mehr rund um die Uhr gebraucht wurde, da viele seiner
ersten Schüler nun selbst unterrichteten, schlug er die Ein-
ladung aus. Doch er überreichte seiner Schwester ein Ab-
schiedsgeschenk: ein neues Lichtschwert mit einer roten
Klinge, um die Waffe zu ergänzen, die sie vor dem Feldzug
von Großadmiral Thrawn konstruiert hatte. Die Zwillinge
stellten sich einem improvisierten Übungszweikampf, in dem
Organa Solo ihren überraschten Bruder entwaffnete. Nun
wussten beide, dass Leias Fähigkeiten in der Macht offenbar
weiter zunahmen.

Lando Calrissian entschied unterdessen, seine regulären
Bergbauoperationen auf Kessel an Nien Nunb zu übergeben,
seinen sullustanischen Kopiloten während der Zerstörung
des zweiten Todessterns bei Endor. Obwohl die Gewürzmi-

307

nen durchaus noch Gewinn abwarfen, hatten sie ihm in letz-
ter Zeit zu viel Kopfzerbrechen bereitet. Die jüngsten Kämpfe
zwischen den Imperialen und der Neuen Republik im Äuße-
ren Rand hatten überdies einige Piratenbanden auf den Plan
gerufen. Während die Streitkräfte der Neuen Republik ander-
weitig beschäftigt waren, hatten diese Piraten Kessel ange-
griffen und sich anschließend mit unbearbeitetem Glitzerstim
im Wert von mehreren Milliarden Credits davongemacht. Zur
gleichen Zeit scheuchten unterirdische Beben ein Nest bösar-
tiger Gewürzspinnen auf, die den Gewürzabbau unter Tage
vorübergehend unmöglich machten.

In der Hoffnung, seinen Schaden begrenzen zu können,
verkaufte Calrissian darauf also einen Teil der Besitzrechte an
Nien Nunb und investierte den Ertrag in ein unterirdisches
Wohnungsbauprojekt auf Coruscant mit dem Namen Dome-
town. Doch Dometown stellte den Drang des Spielers nach
schnellen Erfolgen nicht zufrieden, also verfiel er auf die ein-
fachste und älteste Methode, reich zu werden: eine Geldhei-
rat.

Calrissian brachte Skywalker dazu, ihn bei der Brautschau
zu begleiten. Eine der Kandidatinnen auf seiner Liste war
Tendra Risant, eine wohlhabende Erbin von Sacorria am rück-
ständigen Rand des corellianischen Sektors. Risant war
warmherzig, freundlich und aufrichtig und Calrissian fand
ihretwegen Gefallen an ihr und nicht nur wegen ihres Vermö-
gens. Doch ihre aufkeimende Romanze fand ein jähes Ende,
als Calrissian und Skywalker von der repressiven Regierung
des Planeten, der Triade von Sacorria, ausgewiesen wurden.

Keiner der beiden Männer war sich zu diesem Zeitpunkt
der Tatsache bewusst, dass die führenden Köpfe der drohen-
den Corellianischen Revolte praktisch unter ihren Augen ope-
rierten. Die Triade von Sacorria hatte ein Komplott geschmie-
det, um sich von der Neuen Republik loszusagen und den
corellianischen Sektor als unabhängigen Staat neu zu organi-
sieren. Der Schlüssel zu ihrem Plan war Centerpoint Station,
eine Weltraumstation von den Ausmaßen des Todessterns,
die genau zwischen den Zwillingswelten Talus und Tralus
stationiert war. Centerpoint war ein unvorstellbar altes nicht-

308

menschliches Artefakt, das bereits seit unvordenklichen Zei-
ten isoliert im coerellianischen System existierte. In den laby-
rinthischen Korridoren und innerhalb der gekrümmten
Wände einer gewaltigen Hohlkugel namens Hollowtown leb-
ten Millionen Bewohner. Nach mehr als 30000 Jahren hatte
die Triade endlich den Zweck und Ursprung von Centerpoint
Station entdeckt.

Die Station entpuppte sich als ein gewaltiger Hyperraum-
Traktorrepulsor und das gesamte corellianische System als
ein künstliches Konstrukt, das vor Äonen von einer unver-
gleichlich mächtigen nichtmenschlichen Spezies zusammen-
gefügt worden war. Centerpoint war gleichsam der Motor,
mit dessen Hilfe die Planeten einst durch den Hyperraum
transportiert wurden: riesige, unter der Erdkruste der Plane-
ten vergrabene Repulsorkammern katapultierte jene dann in
stabile Umlaufbahnen um den Zentralstern. Die Identität der
Architekten dieses Gebildes bleibt ein Geheimnis, wenngleich
es gut möglich ist, dass es sich bei ihnen um die gleichen We-
senheiten handelte, die die Sharu des Rafa-Systems in geisti-
gen Tiefschlaf zwangen. Die Erkenntnisse über Centerpoint
haben überdies die Debatte darüber neu angefacht, ob die der
Schlund genannte Ballung Schwarzer Löcher natürlichen
oder künstlichen Ursprungs ist.

Die Triade von Sacorria kam rasch dahinter, dass Center-
point und die einzelnen planetaren Repulsoren auch als
mächtige Waffe eingesetzt werden konnten. Sie finanzierte
daraufhin auf jedem der Planeten diverse Gruppen von Auf-
rührern - die Menschenliga auf Corellia, die Absolutisten auf
Selonia, die Drallisten auf Drall - und befahl ihnen, ihre
jeweiligen planetaren Repulsoren ausfindig zu machen, um
zu verhindern, dass die Vorrichtungen irgendwann gegen die
Triade eingesetzt wurden.

Außerdem erfuhr die Triade, wie man von Centerpoint aus
Traktorrepulsor-Hyperraumentladungen abfeuern konnte,
um entfernte Sterne in Supernovae zu verwandeln. Ihre bei-
den ersten Ziele - ein unbenanntes, unbewohntes Testsystem
und das besiedelte System Thanta Zilbra - wurden vollstän-
dig zerstört. Schließlich fand die Triade auch noch heraus,

309

dass Centerpoint ein Sperrfeld zu
generieren vermochte, mit dem
das gesamte Sternsystem einge-
schlossen werden konnte. Sobald
die Staatschefin Organa Solo im
Innern dieses Sperrfelds gefan-
gen und die nicht verhandelbare
Drohkulisse zahlreicher explodie-
render Sterne errichtet sein
würde, wollte die Triade von
Sacorria ein abtrünniges Mi-
niimperium gründen.

Doch indem die Triade an
Thrackan Sal-Solo, den verräte-
rischen Führer der fremden-
feindlichen Menschenliga von Co-
rellia, herantrat, beging sie einen

chronik-81.jpg
verhängnisvollen Fehler. Als Organa
Solo zu der anberaumten Handels- Thrackan Sal-Solo
konferenz erschien, aktivierte die Tri-
ade unverzüglich das Sperrfeld. Aber Sal-Solo betrog seine
Herren und aktivierte seinerseits das gewaltige Störfeld von
Centerpoint und verhinderte so, dass die Sacorrianer mit der
Staatschefin verhandelten. Sal-Solo erklärte sich darauf zum
Diktator und behauptete, der Kopf des Komplotts zu sein, da
er glaubte, sich den größten Teil des corellianischen Systems
unter den Nagel reißen zu können, ehe die Triade etwas ge-
gen ihn zu unternehmen vermochte.

Was zunächst wie eine friedvolle Handelskonferenz ausge-
sehen hatte, endete in einer Katastrophe: Die Staatschefin
wurde von Truppen der Menschenliga gefangen gehalten;
Chewbacca und die drei Solo-Kinder flohen gemeinsam mit
ihrem Drall-Hauslehrer Ebrihim im Millennium Falken von
Corellia, wurden jedoch von dem Sperrfeld in den Grenzen
des Systems festgehalten; Han Solo wurde von Thrackan Sal-
Solo gefangen gesetzt. Die beiden Männer trafen schließlich
im unterirdischen Hauptquartier der Menschenliga aufeinan-
der. Dort bewahrheiteten sich Han Solos schlimmste Befürch-

310

tungen: Thrackan war wahrhaftig sein Vetter, der nach drei-
ßig Jahre währender Abwesenheit unversehens wieder aufge-
taucht war.

Han Solo wurde eingesperrt. Seine Zellengenossin war
Dracmus, eine pelzige Selonianerin. Die Selonianer leben in
einem insektenartigen Staatswesen, wobei jeder Stock ein fest
umrissenes Gebiet beherrscht. Dracmus' Volk kämpfte um die
Vorherrschaft über die von der Triade geförderten Absolutis-
ten. Eine Gruppe von Selonianern befreite die Gefangenen
aus ihrem Kerker und Solo wurde an Bord eines Kegelschiffs
geführt, das sie nach Selonia bringen sollte. Dracmus und die
Angehörigen ihres Stocks planten, den Helden der Neuen Re-
publik bei ihren Verhandlungen mit den Absolutisten als
Faustpfand zu benutzen.

Leia entkam ihrerseits mit Hilfe ihrer Mitgefangenen Mara
Jade aus dem Hausarrest. Eine abgefangene Botschaft der
Menschenliga hatte Jade an den Ort der Konferenz geführt,
die keinen anderen Zweck verfolgte, als sie und Leia in eine
Falle zu locken. Doch eine verborgene Fernsteuerung akti-
vierte Jades Yacht, die darauf sofort von ihrem Liegeplatz auf
dem Raumhafen startete. Kurz darauf flohen die beiden
Frauen, dicht gefolgt von den wütenden Truppen der Men-
schenliga.

Chewbacca steuerte den Falken nach Drall, wo er und die
Kinder von Ebrihims ebenso starrsinniger wie geradliniger
Tante Marcha aufgenommen wurden. Jacen, Jaina und Ana-
kin fanden kurz darauf den planetaren Repulsor von Drall,
eine riesige leuchtende Kammer von mehr als einem Kilome-
ter Tiefe. Anakin aktivierte mit einem unbewussten Griff in
die Macht unabsichtlich die uralte Vorrichtung. Der Repulsor
bohrte sich an die Planetenoberfläche und erhob sich in den
Nachthimmel.

Die Strategen der Neuen Republik auf Coruscant konnten
unterdessen keinen Kontakt zu ihrer Staatschefin oder
irgendwem sonst im corellianischen System aufnehmen. Und
wegen des Sperrfelds war es nicht einmal möglich, ein Scout-
schiff in Marsch zu setzen, um der Sache auf den Grund zu
gehen. Der einzig gangbare Weg schien die Entsendung einer

311

Einsatztruppe zu sein, die mit Unterlichtgeschwindigkeit flie-
gen würde - eine nervenaufreibend langsame Reise, die mehr
als zwei Monate dauern würde.

Doch Mon Mothma schlug eine bessere Lösung vor. Bei-
nahe jedes Großkampfschiff der Neuen Republik lag im Tro-
ckendock oder war in der Nähe des imperialen Territoriums
beziehungsweise des Tiefkerns anderweitig gebunden. Wäh-
rend Ackbar nur eine Hand voll Raumer der Heimatverteidi-
gung von Coruscant entbehren konnte, besaß Mon Mothma
Informationen aus der Hand des Geheimdienstes, die darauf
hinwiesen, dass die Bakuraner ein narrensicheres Gegen-
mittel gegen Sperrfelder entwickelt hatten. Luke Skywalker
wurde nach Bakura geschickt, um sich die bakuranische
Flotte zu »borgen«.

Seit dem historischen Pakt von Bakura waren vierzehn
Jahre vergangen, doch die Bewohner jenes Planeten hatten
niemals in ihrer Wachsamkeit nachgelassen, um gegen eine
mögliche Wiederkehr der Ssi-ruuk gewappnet zu sein. Sie
hatten vier schlagkräftige Kreuzer gebaut, deren jeder mit ei-
ner experimentellen Vorrichtung ausgerüstet war, die es ih-
nen erlaubte, sich unverzüglich aus jedem Sperrfeld zu be-
freien. Doch keiner dieser Apparate war dafür konstruiert,
mit so monströsen Feldern wie dem corellianischen fertig zu
werden, aber die Neue Republik wollte mit ihrer Streitmacht
in das System eindringen, ehe es zu einer Überlastung der
Vorrichtungen und zu ihrem Zusammenbruch kommen
würde.

Skywalker traf sich mit Gaeriel Captison, die sich aus der
Tagespolitik zurückgezogen hatte und dem Rat beigetreten
war. Aus Dankbarkeit für die Unterstützung durch die Neue
Republik während der aufreibenden Ssi-ruuk-Invasion ent-
sprach sie der Bitte um Hilfe. Also brachen die vier Kreuzer
mit Captison als Vertreterin der Bakuraner an Bord auf, um
das corellianische Sperrfeld zu durchbrechen, einen Ablen-
kungsangriff auf Selonia zu starten und schließlich nach Cen-
terpoint zu fliegen, um die Station außer Gefecht zu setzen.

Die kleine Armada sprang blind in das Herz des Systems.
Die einzigartigen Antischwerkrafttrichter-Vorrichtungen ge-

312

chronik-82.jpg
Die Zerstörung der Wächter
statteten es den Schiffen, ziemlich weit vorzudringen. Die
Flotte gewann einen beachtlichen Vorsprung, aber eines der
Schiffe, die Wächter, wurde beim Wiedereintritt in den Nor-
malraum so schwer beschädigt, dass sie in der bevorstehen-
den Schlacht ohne Nutzen sein würde. Das Schiff wurde da-
her evakuiert, um während des langsamen Anflugs auf
Selonia als voraus fliegender Köder verwendet werden zu
können.

Als die Eindringlinge sich dem Planeten näherten, schlug
wie erwartet ein unsichtbarer Blitz aus dem selonianischen
Planetenrepulsor in das Köderschiff ein und verwandelten es
in eine lockere Anhäufung von Bolzen, Nieten und Rumpf-
segmenten. Die restlichen drei Schiffe zogen sich von Selonia
zurück und setzten die Reise zu ihrem eigentlichen Ziel fort:
Centerpoint Station.

Doch die kolossale Konstruktion war bis auf ihren kom-
mandierenden Operationsoffizier verwaist. Ihre sämtlichen
Bewohner waren nach zwei »Eruptionen« der künstlichen

313

chronik-83.jpg
Die Verwüstung von Hollowtown
Sonne der Station nach Talus und Tralus evakuiert worden.
Im Zuge dieser Ereignisse hatte sich die Sonne im Zentrum
von Centerpoint so stark ausgedehnt und erhitzt, dass die
Seen von Hollowtown ausgetrocknet und die Gebäude zu
schwarzer Schlacke verkohlt waren.

Die Eruptionen waren ein Nebeneffekt der Feuerstöße, mit
denen Centerpoint ganze Sterne zur Explosion zu bringen
vermochte. Die Triade, die bereits zwei Systeme vernichtet
hatte, visierte nun ein drittes Ziel an: das von Millionen Lebe-
wesen bewohnte Bovo-Yagen-System. Die Streitkräfte der
Neuen Republik fanden bald heraus, dass sie sich auf einen
Wettlauf gegen die Zeit eingelassen hatten.

Lando Calrissian folgerte, dass eine unerforschbare nicht-
menschliche Technologie nur mit ihren eigenen Mitteln ge-
schlagen werden konnte. Um Centerpoint aufzuhalten, muss-
ten sie also einen der planetaren Repulsoren in ihre Gewalt
bringen.

Han Solo versuchte unterdessen, auf Selonia genau das zu
erreichen. Solo war wieder mit seiner Frau vereint. Gemein-
sam bemühten sie sich, Dracmus' Stock dazu zu bewegen,

314

den Planetenrepulsor ihrer Welt von den Absolutisten zu-
rückzuerobern - ohne Erfolg.

Doch auf Drall hatten die Solo-Kinder inzwischen den dor-
tigen Repulsor ans Tageslicht befördert. Unglücklicherweise
zogen ihre Aktivitäten die Aufmerksamkeit von Thrackan
Sal-Solo auf sich, dessen ruchlosen Kumpanen ein Wookiee,
zwei Drall und drei Kinder nicht gewachsen waren.

So machte Sal-Solo in zweifacher Hinsicht wertvolle Beute:
Mit den Solo-Kindern wollte er sich das Entgegenkommen
der Neuen Republik sichern und mit Hilfe des Repulsors von
Drall konnte er das Centerpoint-Komplott als Druckmittel ge-
gen seine Herren von der Triade einsetzen. Um seine erneute
Geiselnahme öffentlich zu machen, brachte Sal-Solo das sys-
temweite Störfeld zu Fall. Seine Übertragung erwies sich als
die Tirade eines Terroristen: Er forderte von der Neuen Repu-
blik die Anerkennung eines zukünftig unabhängigen corellia-
nischen Systems mit ihm an der Spitze. Doch Organa Solo
lehnte es ab, sich seinen Drohungen zu beugen.

Zum Glück gelang es den Solo-Kindern, unter den Augen
Sal-Solos zu fliehen. Sie entkamen an Bord des Falken von
Drall und wurden kurz darauf von einem der bakuranischen
Raumschiffe aufgenommen. Als die Streitmacht der Neuen
Republik sich auf die bevorstehende Schlacht vorbereitete,
beschloss die Triade von Sacorria, endlich ihr Gesicht zu zei-
gen. Thrackan Sal-Solos Übertragung veranlasste sie dazu,
das über das gesamte System verhängte Sperrfeld zu deakti-
vieren. Nur Augenblicke später sprang eine gewaltige Kriegs-
flotte der Triade in das corellianische System, um die Ein-
dringlinge der Neuen Republik mit einem Schlag zu
zerschmettern und zugleich ihren abtrünnigen Befehlsemp-
fänger zu züchtigen.

In der Schlacht gegen die Armada der Triade traten die
größten Helden der Neuen Republik an und flogen einige der
bekanntesten Raumschiffe der jüngeren Geschichte: den Mil-
lennium Falken,
Lando Calrissians Glücksdame sowie Luke
Skywalkers X-Flügel-Sternjäger. Der siebeneinhalb Jahre alte
Anakin Solo, dessen Fähigkeiten in der Macht für die Mani-
pulation fremder Technologie geradezu wie geschaffen schie-

315

nen, begab sich derweil nach Drall, um den dortigen Plane-
tenrepulsor zu aktivieren.

Die Flotte der Triade gewann durch den Einsatz automati-
scher Rammschiffe - massiver Stahlprojektile für Selbstmord-
einsätze - rasch die Oberhand. Vier dieser Rammschiffe stürz-
ten sich in halsbrecherischer Weise auf das Flaggschiff der
Bakuraner. Als die Kanoniere an Bord begriffen, was da auf
sie zukam, war es bereits zu spät. Die Rammschiffe bohrten
sich in den Raumer und fügten ihm irreparable Schäden zu.

Gaeriel Captison und Admiral Ossilege befanden sich auf
der Brücke des Flaggschiffs, als die Rammschiffe zuschlugen.
Beide wurden bei der Explosion schwer verletzt und mussten
erkennen, dass sie es niemals rechtzeitig in die Rettungskap-
seln schaffen würden. Captison löste in einem heldenhaften
Akt der Aufopferung die Selbstzerstörung ihres Raumschiffs
aus. Die gewaltige Detonation riss ein Loch in die Formation
der Triade. Nur Minuten später griff Admiral Ackbar mit star-
ken Verbänden der Neuen Republik in den Kampf ein, um
unter den Nachzüglern aufzuräumen.

Die feindliche Flotte war vernichtet, doch Centerpoint
machte sich immer noch für den ultimativen Schlag gegen
Bovo Yagen bereit. Aber der kleine Anakin Solo feuerte auf
der Oberfläche von Drall in allerletzter Minute eine unsicht-
bare Repulsorentladung ab, die Centerpoint traf und den Pro-
zess unterbrach. Der Schuss, der einen ganzen Stern zerstören
sollte, ging ins Leere.

Das letzte Aufbäumen der Corellianischen Revolte wurde
mit harter Hand erstickt. Die Corellianer waren seit jeher ein
auf Selbständigkeit bedachter Haufen; obwohl die meisten
von ihnen die extremen Methoden der Triade ablehnten, sym-
pathisierten doch viele mit dem dahinter stehenden Gedan-
kengut. Ein unabhängiger corellianischer Staat war für viele
Bürger eine verlockende Vorstellung.

Die Neue Republik wurde einmal mehr für ihre uner-
wünschte Einmischung kritisiert und die Staatschefin allseits
diffamiert, weil sie die Lage so weit hatte eskalieren lassen.
Doch Organa Solo wusste, dass sie alles getan hatte, was un-
ter den gegebenen Umständen möglich gewesen war. Nach

316

den Misstrauensbekundungen, die während der Krise um die
Schwarze Flotte und während des Aufstands von Almania
gegen sie laut geworden waren, war diese jüngste Runde
kleinlicher Krittelei das Scheit, das den Rücken des Banthas
brechen ließ.

Organa Solo erklärte ihren engsten Beratern in privater
Runde, dass sie von der Politik angewidert sei. Sie bestand
auf unbefristetem Urlaub, der ihr umgehend gewährt wurde.
Es kam zu Interimswahlen, bei denen der Calibop-Senator
Ponc Gavrisom zum neuen Staatschef und Senatspräsidenten
gewählt wurde.

Der corellianische Sektor erhielt mit Marcha von Drall eine
neue Generalgouverneurin. Ungeachtet der Tatsache, dass sie
von der Neuen Republik ernannt worden war, stieß Marcha,
da sie von einer der corellianischen Welten stammte, in der
Bevölkerung auf breite Zustimmung. Obwohl die Übergangs-
zeit nicht leicht für sie war, steht Marcha sieben Jahre nach
der gewaltsamen Revolte noch immer an der Spitze des corel-
lianischen Systems.

317


TEIL IX
DAUERHAFTER FRIEDEN
Auf dem Gipfel seiner Macht war Palpatines Imperium ein
Ehrfurcht gebietendes Beispiel allumfassender Herr-
schaft. Doch fünfzehn Jahre nach dem Tod seines Führers war
dasselbe Sternreich nur mehr eine Mitleid erregende Kurio-
sität. Der Einflussbereich des Imperiums war auf die uner-
schlossenen Säume des Äußeren Rands beschränkt und be-
stand nur noch aus acht kleinen Sektoren sowie tausend
bewohnten Systemen; daher stellte es für niemanden mehr
eine ernste Bedrohung dar - vor allem nicht für die florieren-
den Welten der ständig wachsenden Neuen Republik. Und
Admiral Pellaeon, der Oberbefehlshaber der Imperialen
Flotte, war klug genug zu erkennen, dass er geschlagen war.

Das Caamas-Dokument
19
n.S.Y.

Seit seiner Beförderung nach dem katastrophalen Angriff auf
Yavin 4 unter Admiral Daala hatte Pellaeon alles daran ge-
setzt, den Zerfall der imperialen Grenzen aufzuhalten. Doch
außer vereinzelten Siegen - in der Schlacht von Orinda oder
bei der Zurückeroberung seines Flaggschiffs Schimäre wäh-
rend der Kämpfe bei Gravlex Med - war ihm kein Erfolg be-
schieden gewesen, der den Gang der Geschichte aufgehalten
hätte. Pellaeon traf sich daher auf der imperialen Zentralwelt
Bastion mit den letzten Muftis und brachte das Undenkbare
zur Sprache: die Kapitulation des Imperiums. Die Muftis be-
gegneten seinem Plan zunächst mit verständlichem Wider-
stand, stimmten aber schließlich zu, dass eine Kapitulation
unter bestimmten Vorbedingungen der einzige Weg sei, das
Überleben des Imperiums auch zukünftig zu garantieren.

319

chronik-84.jpg
Das finstere Triumvirat: Mufti Disra, Major Tierce und Flim
Einer der Muftis verfolgte indes andere Pläne. Der ebenso
ehrgeizige wie amoralische Mufti Disra, ein politisches Genie,
war nur ein Mitglied eines geheimen Triumvirats, das es dar-
auf anlegte, Pellaeons wachsweiche Unterwerfungsstrategie
zu unterlaufen und das Imperium in seiner früheren Größe
neu entstehen zu lassen.

Disras Adjutant, Major Tierce, ein Experte für militärische
Taktik, behauptete, einer von Palpatines ehemaligen Ehren-
gardisten zu sein. Tierce war der Mann, der den Noghri-At-
tentäter Rukh exekutierte, nachdem dieser Großadmiral
Thrawn hinterrücks erstochen hatte. Aber es war der dritte
Mitspieler, ein einfacher Schwindler namens Flim, der den
Schlüssel zu Disras Plan in der Hand hielt. Flim besaß eine ge-
radezu unheimliche Ähnlichkeit mit dem verstorbenen
Thrawn; mit Hilfe von blauem Make-up und roten Kontakt-
linsen wurde aus dieser Ähnlichkeit nichts weniger als ein
staunenswertes Wunder. Flim - oder Thrawn - sollte gleich-
sam als inspirierende Galionsfigur und dringend benötigtes

320

Propagandawerkzeug dienen, um die Glut des verlöschen-
den Imperiums neu zu entfachen.

Disras erster Zug bestand darin, Pellaeons Unterhändler
abzufangen und gefangen zu nehmen, ehe dieser der Repu-
blik das Friedensangebot unterbreiten konnte. Die Korvette
des Unterhändlers wurde von einem der Sternzerstörer Dis-
ras bei Morishim aufgebracht, so dass die Neue Republik
keine Möglichkeit erhielt zu erfahren, wie nahe sie der fried-
lichen Lösung des schon Jahrzehnte währenden Galaktischen
Bürgerkriegs gekommen war. Darüber hinaus erfuhr auch
Pellaeon nichts von Disras Verrat und nahm daher an, dass
seine Kriegsgegner das Angebot des Imperiums erhalten hat-
ten und nun über dessen Bedeutung nachsannen. Pellaeon
brach darauf zu seinem auserwählten Rendezvouspunkt im
All auf und wartete vergeblich auf die Ankunft einer republi-
kanischen Delegation, die in Wahrheit niemals auftauchen
würde.

Disras zweiter Schritt war noch verschlagener: Eine Privat-
vorstellung des angeblichen Großadmirals Thrawn genügte,
um eine Hand voll imperialer Flottenkapitäne davon zu über-
zeugen, dass ihr geliebter Führer auf wundersame Weise aus
dem Grab zurückgekehrt war. Auf Thrawns Befehl wurden
drei Sternzerstörer mit Tarnvorrichtungen ausgestattet und
nach Bothawui in Marsch gesetzt. Dort, hoch über der Hei-
matwelt der Bothans, machten die unsichtbaren Schiffe an ei-
nem Kometen fest, der das System passierte, und warteten
auf das Zeichen zum Angriff.

Disras Ziel war nicht zufällig ausgewählt. Ein paar Wo-
chen vorher hatte Leia Organa Solo, die nun den Posten einer
Rätin bekleidete, eine Neusiedlung der Noghri auf Wayland
besucht, als ein devaronianischer Schatzsucher in den Ruinen
von Palpatines Depot im Mount Tantiss einen grausigen
Fund machte. Dabei handelte es sich um eine unscheinbare
schwarze Datenkarte, doch ihr skandalöser Inhalt offenbarte
alle historischen Einzelheiten der Verwüstung von Caamas
vor vielen Jahrzehnten. Die umfassende Zerstörung dieser
friedliebenden Welt galt seit langem schon als eine der größ-
ten Tragödien in der Geschichte der Galaxis, doch jahrelang

321

hatte niemand mit Sicherheit sagen können, wer hinter die-
sem niederträchtigen und willkürlichen Blutbad gesteckt
hatte. Doch jetzt lag die schmerzliche Wahrheit auf der Hand:
Zu den Aggressoren hatte auch eine Hand voll bothanischer
Saboteure gehört.

Zahlreiche Bürger der Galaxis verachteten die Bothans
wegen ihrer berüchtigt arglistigen Politik und eben diese
Bürger besaßen nun einen Blitzableiter, an dem sich ihr Zorn
entladen konnte. Im Senat der Neuen Republik kam es bald
zu wütenden Anklagen gegen die Bothans, während sich an-
dere entweder für diese Spezies aussprachen oder wenig-
stens darauf hinwiesen, dass die heutigen Bothans nicht für
die Verfehlungen ihrer Vorfahren verantwortlich gemacht
werden dürften. Doch die Gegenseite argumentierte, dass,
auch wenn seitdem viele Dekaden vergangen waren, einige
der Täter vielleicht noch am Leben sein könnten und daher
ausfindig gemacht werden sollten. Alle in die damaligen Er-
eignisse verwickelten Bothans sowie jede bothanische Insti-
tution sollten gezwungen werden, Wiedergutmachung zu
leisten.

Die Frontlinien waren gezogen und das für Zwietracht sor-
gende Thema drohte immer mehr, die Neue Republik ausein-
ander zu reißen. Die einzige Lösung lag darin, die Identität je-
ner Bothans aufzudecken, die tatsächlich in die Geschehnisse
verwickelt waren, und sie als Kriegsverbrecher vor Gericht zu
stellen.

Doch eine derartige Liste, die als Caamas-Dokument be-
zeichnet wurde, war in keiner der üblichen Datenbanken zu
finden. Darauf erging ein Aufruf an alle hohen Amtsträger
der Neuen Republik: Finden Sie eine Kopie des Caamas-Doku-
ments!

Leia Organa Solo und ihr Mann, die sich eben erst von ei-
nem Zusammenstoß mit Boba Fett auf Jubilar erholt hatten,
hofften inständig, verhindern zu können, dass der Bothan-
Zwischenfall weiter brodelte und gewaltsame Formen an-
nahm. Die beiden reisten nach Bothawui, um die Wirtschafts-
führung der Regierung zu überprüfen, gerieten jedoch in
antibothanische Unruhen. Siebenundzwanzig Aufrührer ka-

322

men bei dem Fiasko ums Leben und Solo wurde des kaltblüti-
gen Mordes beschuldigt.

Gerade als es so aussah, als könnte es gar nicht mehr
schlimmer kommen, wurde Lando Calrissian, der sich nach
seinen jüngsten Bergbauunternehmungen auf Varn eine
Pause gönnte, von einem imperialen Sternzerstörer unter
dem Kommando von Großadmiral Thrawn abgefangen. Ob-
wohl Calrissian selbst ein gewiefter Schwindler war, ließ er
sich blenden und musste einräumen, dass die Gerüchte über
Thrawns Ableben anscheinend maßlos übertrieben waren.
Calrissian wurde unversehrt freigelassen und trug die un-
frohe Kunde auf der Stelle zu den Führern der Neuen Repu-
blik.

Die Neuigkeit schlug in der ganzen Galaxis ein wie eine
Hochdruckbombe. Mit der erstaunlichen Möglichkeit eines
militärischen Wiederauflebens des Imperiums verwandelte
sich die Aufregung über die Bothan-Affäre in einen wahren
Hexenkessel und die Neue Republik trieb an den Rand des
offenen Bürgerkriegs.

Weitab von den galaktischen Informationszentren, im Orbit
um den Gasriesen Pesitiin, begann sich Admiral Pellaeon all-
mählich zu fragen, ob die Neue Republik seine Friedens-
offerte jemals erhalten hatte. Er dachte bereits daran, das
Rendezvous abzublasen, als eine beachtliche Armada von
Schlachtkreuzern aus dem Hyperraum gesprungen kam und
in Angriffsposition ging. Die Kriegsschiffe waren von Mufti
Disra angeheuerte Freibeuter, deren Rumpfbemalung den
Eindruck erwecken sollte, dass die Neue Republik Pellaeons
Waffenstillstandsangebot zurückwies und stattdessen auf-
tauchte, um ihn zu vernichten. Aber Pellaeon war klug genug
zu erkennen, dass eine solch hinterhältige Taktik nicht zum
Repertoire seines Gegners gehörte. Nachdem er die Angreifer
nach zähem Ringen zurückgeschlagen hatte, ging ihm auf,
dass irgendjemand ihm eine Falle gestellt hatte.

Doch in jeder anderen Hinsicht ging der große Plan von
Mufti Disra, Major Tierce und Flim perfekt auf. Thrawn absol-
vierte zahlreiche Auftritte und überzeugte sogar die misstrau-
ischsten Beobachter, dass der brillanteste von Palpatines

323

Großadmiralen einen Weg gefunden hatte, sogar den Tod zu
betrügen. Während die Neue Republik allmählich im mörde-
rischen Bruderzwist um die Bothan-Affäre zerfiel, mutete das
neu beseelte Imperium immer mächtiger und anziehender an.
Viele planetare Führer erinnerten sich noch gut daran, wie
nahe Thrawn zehn Jahre zuvor der Eroberung der Galaxis
gekommen war, und dieses Mal wollten sie frühzeitig sicher-
stellen, dass sich ihre jeweilige Heimatwelt auf der Seite des
Siegers befinden würde. Schon bald verlangten Dutzende
Systeme lautstark nach dem Wiedereintritt in das Imperium.

Die Neue Republik, die noch immer versuchte, eine Kopie
des Caamas-Dokuments in die Hand zu bekommen, entwarf
zu diesem Zweck zahlreiche Pläne. Unterdessen gerieten Han
Solo und seine Frau bei einem Zwischenfall auf Pakrik Minor,
der scheinbar nichts mit den anderen Ereignissen zu tun
hatte, in einen Hinterhalt imperialer Jäger, wurden jedoch
kurz darauf von einer Gruppe imperialer Klone gerettet. Die
kleine Schläferzelle, die man aus dem Genmaterial des legen-
dären Jägerpiloten Baron Fei gezüchtet hatte, war dort zehn
Jahre zuvor von Thrawn für unbekannte Zwecke stationiert
worden. Aber nach zehn langen Jahren des Wartens auf Be-
fehle hatten die Klone kein Interesse mehr daran, ihren impe-
rialen Herren zu dienen. Einer aus der Gruppe erklärte sich
sogar bereit, die streng geheimen Koordinaten der Zentral-
welt Bastion zu beschaffen. Solo, Calrissian und Lobot bra-
chen darauf in das eifersüchtig behütete Herz des Imperiums
auf, um sich in den Archiven von Bastion eine Kopie des Caa-
mas-Dokuments zu beschaffen. Doch ohne Erfolg.

Zum Glück verfügte die Neue Republik über einen weite-
ren Ausweichplan. Yaga Minor war ein stark befestigtes
Schiffbauzentrum und ein Stützpunkt des Geheimdienstes,
einer'der letzten Edelsteine in der Krone des Imperiums. Ein
Angriff würde daher ebenso riskant wie verlustreich sein,
doch Yaga Minor schien der einzige Ort zu sein, der noch ein
Duplikat des Caamas-Dokuments besitzen mochte. Admiral
Ackbar und General Garm Bei Iblis machten Pläne für einen
schnellen Überfall, der die Imperialen auf dem falschen Fuß
erwischen sollte. Der Schlüssel zu ihrer Attacke war Booster

324

Terriks Sternzerstörer, der mehr als ein Jahrzehnt zuvor am
Ende des thyferrianischen Bacta-Kriegs erbeutet worden war
und dem Schmugglercaptain seither als fliegender Bazar
diente. Ein solches Kriegsschiff aus imperialen Beständen war
vermutlich am ehesten dazu in der Lage, durch die Maschen
der Verteidigungsanlagen von Yaga Minor zu schlüpfen.

Leia Organa Solo erfuhr in der Zwischenzeit, dass Pel-
laeons Versuch, ein Waffenstillstandsangebot zu überbringen,
nicht ganz erfolglos gewesen war. Einige Bruchstücke der
Übertragung waren durchgesickert, ehe die Korvette des Ku-
riers von Mufti Disras Sternzerstörer aufgebracht und über-
nommen worden war. Das unzusammenhängende Fragment
konnte schließlich entschlüsselt werden. Als Organa Solo er-
kannte, dass Pellaeons Einladung bereits Wochen alt war, eilte
sie zu dem vorgeschlagenen Rendezvouspunkt und stieß dort
auf den imperialen Admiral, als dieser sich soeben zum Auf-
bruch bereitmachte. Die beiden führten an Bord der Schimäre
in freundlicher Atmosphäre erste Gespräche, die jedoch er-
gebnislos blieben. Pellaeon kehrte in das Gebiet des Imperi-
ums zurück, um sich mit Disra zu befassen und den Berichten
über Thrawns unglaubliche Wiederauferstehung auf den
Grund zu gehen.

In der Neuen Republik hatte die leidenschaftliche Ausein-
andersetzung um die Bothan-Affäre unterdessen ihren Siede-
punkt erreicht. Im Orbit über der Heimatwelt der Bothans
brachen unter dem zusammengewürfelten Aufgebot von
Kriegsschiffen Dutzender pro- und antibothanischer Fraktio-
nen schließlich offene Feindseligkeiten aus, die durch die un-
vermutete Zerstörung des planetaren Schildgenerators von
Bothawui durch imperiale Saboteure ausgelöst wurden. Wäh-
rend die Schiffe auf die Planetenoberfläche feuerten oder auf-
einander schössen, versuchte Leia Organa Solo, die Wieder-
herstellung der Ordnung zu erzwingen.

Han Solo fand unabsichtlich die Lösung des Problems. Als
er einen verdächtigen Kometen inspizierte, der Bothawui ge-
fährlich nahe kam, fuhr ihm, als der Millennium Falke in das
Tarnfeld eines unsichtbaren imperialen Sternzerstörers geriet,
ein gewaltiger Schrecken in die Glieder. Als die drei Sternzer-

325

chronik-85.jpg
Das Ende einer Ära
störer ihren Hinterhalt verraten sahen, deaktivierten sie ihre
Tarnfelder und stürzten sich ins Getümmel, um die Überle-
benden des republikanischen Bruderkriegs zu vernichten.
Doch zu ihrem Unglück genügte dieses plötzliche Auftau-
chen einer äußeren Bedrohung, um die kämpfenden Streit-
kräfte gegen den gemeinsamen Feind zusammenzuschwei-

326

ßen. Lando Calrissian führte die hastig zusammengestellte
Armada zum Sieg.

Bei Yaga Minor bereitete sich Booster Terriks Raumschiff
unterdessen auf den Überfall auf die dortigen Datenbanken
vor. Der gleichsam maskierte Sternzerstörer durchbrach er-
folgreich den äußeren Verteidigungsring des Planeten, wurde
jedoch, sobald er die kritische Linie, von der an jeder Rückzug
unmöglich war, überquert hatte, von Dutzenden schwerer in-
dustrieller Traktorstrahlen eingefangen. Mufti Disra, Major
Tierce und Flim befanden sich während des gescheiterten An-
griffs auf Yaga Minor. Thrawn wandte sich selbstgefällig an
seine ohnmächtigen Opfer und forderte Terriks bedingungs-
lose Kapitulation.

Aber ein ungeladener Gast sprengte die Privatparty des
Trios: Unter den Augen der sprachlosen Crews in den Mann-
schaftsschächten kam Admiral Pellaeon auf die Kommando-
brücke des falschen Thrawn marschiert. Von allen Anwesen-
den hatte Pellaeon Thrawn am besten gekannt, daher hielten
alle kollektiv den Atem an und erwarteten das Urteil des Ad-
mirals. Kühl und sachlich tat Pellaeon die explosive Neuig-
keit kund, dass es sich bei der ruhmreichen Rückkehr des
Großadmirals lediglich um einen Varietetrick handelte. Seine
Behauptung fand Bestätigung, als er Datenmaterial über
Flims Herkunft und seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort
präsentierte. Major Tierce versuchte zwar, die Fakten zu leug-
nen, doch Admiral Pellaeon konnte mit einer noch alarmie-
renderen Enthüllung über den ehemaligen Imperialen Ehren-
gardisten aufwarten. Tierce war alles andere als der letzte von
Palpatines Leibwächtern, wie er behauptete, sondern bloß ein
Klon des wahren Grodin Tierce, der während Thrawns ur-
sprünglichem Feldzug gezüchtet worden war. Tierce geriet in
Zorn und versuchte sich auf Pellaeon zu stürzen, wurde je-
doch getötet. Flim und Disra, deren Coup sich zu einem voll-
kommenen Fehlschlag entwickelt hatte, wurden von den Im-
perialen in Gewahrsam genommen.

Luke Skywalker hatte unterdessen eine Kopie des Caamas-
Dokuments beschafft. Die überlebenden schuldigen Bothans
wurden ausfindig gemacht und vor Gericht gestellt, womit

327

der größte Teil der inneren Zwietracht der Neuen Republik
ein Ende fand. Nun stand den offiziellen Verhandlungen zwi-
schen dem Imperium und der Neuen Republik nichts mehr
im Wege. Schon nach wenigen Wochen wurde das historische
Friedensabkommen von Admiral Pellaeon und dem amtie-
renden Staatschef Ponc Gavrisom an Bord der Schimäre unter-
zeichnet. Nach mehr als zwei Jahrzehnten endete mit der
stummen Spur eines Schreibstifts der verheerendste Krieg in
der Geschichte der Galaxis.

Die Hand von Thrawn
19 n.S.Y.

Unmittelbar vor der Jagd nach dem Caamas-Dokument ver-
ließ Luke Skywalker die Jedi-Akademie und ging einer beun-
ruhigenden Entwicklung auf den Grund: An Bord gesetzloser
Piratenraumer war eine wachsende Zahl geklönter Besat-
zungsmitglieder aufgetaucht. Zehn Jahre zuvor war die Neue
Republik zu dem Schluss gelangt, dass die Klon-Gefahr nach
der Zerstörung der Anlage im Mount Tantiss endgültig ge-
bannt sei. Doch die Existenz neuer Klone deutete darauf hin,
dass irgendwer einen Weg gefunden hatte, Thrawns aus ge-
klonten Soldaten bestehende Schläferzellen zu aktivieren.

Während Skywalker ein Piratennest im Kauron-Asteroi-
denfeld auskundschaftete, geriet er in einen Hinterhalt blut-
dürstiger Freibeuter und kam in deren erfinderischer »Jedi-
Falle« um ein Haar ums Leben. Die Flucht in letzter Sekunde
gelang ihm diesmal nur dank des rechtzeitigen Auftauchens
von Mara Jade. Auf ihrem Weg zur nächsten medizinischen
Einrichtung der Neuen Republik bemerkte Jade ein seltsames
fremdes Raumschiff. Ihr rätselhafter Begleiter funkte ein un-
verständliches, wirres Signal und verschwand im Hyper-
raum.

Mara Jade setzte Skywalker in einem Medizentrum ab und
stattete anschließend ihrem langjährigen Arbeitgeber Talon
Karrde einen Besuch ab. Während sie sich bei ihm aufhielt,
begegnete ihr ein weiteres der rätselhaften fremden Schiffe.

328

Wieder sprang es in den Hyperraum, aber jetzt besaß Jade
zwei Austrittsvektoren für den Hyperraum. Sie zog die ent-
sprechenden geraden Linien und fand so den Schnittpunkt:
ein außerordentlich fernes Sternsystem am Rand der Unbe-
kannten Regionen, das in den Navigationskarten als Nirauan-
System verzeichnet war. Auf Nirauan untersuchte Jade eine
dunkle Höhle und stieß auf einen dichten Schwärm kleiner
geflügelter Kreaturen, halb Fledermaus, halb Mynock. Jade
verlor den Boden unter den Füßen und fiel, als ihr Kopf gegen
einen spitzen Felsvorsprung stieß, in tiefe Bewusstlosigkeit.

Auf Drängen Talon Karrdes brach Luke Skywalker mit der
schwer bewaffneten Weltraumyacht Jades Feuer zu ihrer Ret-
tung auf. Skywalker stieß auf die zerklüftete Oberfläche des
Planeten herab, wo er der Notwendigkeit, Mara Jade zu Fuß
suchen zu müssen, nur entging, weil eines der an Fleder-
mäuse erinnernden einheimischen Wesen ihn und R2-D2 in
jene klamme und wenig einladende Höhle führte.

Die Höhlenbewohner, die er dort traf, nannten sich die
Qom Jha, doch das Wesen, dem er zuerst begegnet war, ge-
hörte einem anderen Stamm an, den Qom Qae. Beide Arten
legten eine zurückhaltende Freundlichkeit an den Tag und er-
baten die Hilfe der Menschen bei der Vernichtung einer Be-
drohung, die im Hohen Turm lauerte, einer Unheil verkün-
denden schwarzen Festung, die sich auf einem Vorgebirge in
der Nähe erhob. Skywalker und Mara Jade sagten ihre Hilfe
zu.

Der sicherste Weg ins Innere des Turms verlief indes durch
eine riesige unterirdische Höhle. Skywalker und Jade bahnten
sich ihren Weg durch tropfende unterirdische Gänge und be-
nutzten ihre Lichtschwerter, um Stalagmiten und Raubtiere
aus dem Weg zu räumen. Doch schließlich gelangten sie ans
Ziel und entdeckten den eigentlichen Zweck des Hohen
Turms.

Der Hohe Turm von Nirauan war Thrawns Geheimwaffe,
ein Informationsspeicher, der manchmal auch die Hand von
Thrawn genannt wurde. Die steinerne Festung war damals,
als der Imperator Thrawn den Auftrag erteilt hatte, die Unbe-
kannten Regionen zu erkunden, die Basis des Großadmirals

329

chronik-86.jpg
Mara und Luke dringen in die Hand von Thrawn ein.
gewesen. Thrawn hatte dabei weitaus mehr Erfolg gehabt, als
Palpatine es sich jemals hätte träumen lassen: Er kartogra-
phierte und katalogisierte sorgfältig einen riesigen Bereich
des bis dahin unerschlossenen Territoriums, der fortan eine
nie versiegende Quelle neuer Rohstoffe darstellte, die das Im-
perium binnen eines Tages vom Unterlegenen zum Sieger
machen konnte. Und die Bewohner der Hand von Thrawn
hatten nichts anderes im Sinn, als diese gut bewachte Beute
der aktuellen imperialen Führung auf Bastion zu übergeben.

330

Die Festung wurde von Admiral Voss Parck kommandiert,
einem langjährigen Kameraden Thrawns aus den frühen Ta-
gen des Imperiums, und von den Chiss in Gang gehalten, den
blauhäutigen, rotäugigen Wesen von Thrawns Heimatwelt.
Die Chiss-Besatzung auf Nirauan erwartete seit einem Jahr-
zehnt die triumphale Wiederkunft ihres Führers, denn
Thrawn hatte seinen Anhängern stets vorhergesagt, dass er,
sollte er jemals getötet werden, nach zehn Jahren zu ihnen zu-
rückkehren würde. Im Licht der jüngsten Gerüchte, dass je-
mand, der aussah wie Thrawn, die Reste des Imperiums um
sich zu scharen begonnen hatte, schien es, als würde sich
diese Prophezeiung endlich bewahrheiten.

Skywalker und Jade wurde schnell klar, dass sie Parck un-
möglich gestatten durften, Kontakt mit Bastion aufzuneh-
men. Die beiden Jedi entkamen in einem gestohlenen Jäger
der Nichtmenschen aus der Festung und Jade benutzte die
Fernkontrolle an Bord der Jades Feuer, um ihr geliebtes Schiff
zu starten und geradewegs in den Hangar der Hand von
Thrawn zu lenken. Die Yacht explodierte in einer gewaltigen
Detonation, zerstörte alle Raumer auf dem Startfeld und
nahm Parck damit jede Möglichkeit, seine Botschaft in der
Galaxis zu verbreiten.

Aber das war noch nicht genug - und beide wussten es.
Skywalker und Jade kehrten in die feindliche Zitadelle zu-
rück und stiegen dieses Mal in eine Reihe von Kammern tief
unter dem Fundament des Bauwerks hinab. Dort fanden sie
in einem Raum, der so gut geschützt war, dass nicht einmal
Parck von ihm wusste, einen Spaarti-Zylinder. Und im Innern
des Zylinders schwamm ein voll ausgewachsener Klon von
Großadmiral Thrawn.

Die schwierige moralische Entscheidung, ein hilfloses Le-
bewesen zu exekutieren oder nichts zu unternehmen und zu-
zulassen, dass ein neuer Thrawn die Galaxis unterjochte,
wurde ihnen abgenommen, als der Droide R2-D2 sich an das
Computersystem ankoppelte, um Datenmaterial abzuspei-
chern. Das automatische Abwehrsystem des Raums wurde
aktiv und nahm die Eindringlinge mit Blasterschüssen ins
Kreuzfeuer. Jades hervorragende Handhabung des Licht-
331


Schwerts bannte zwar diese Gefahr, schwächte dabei aber
auch auf verhängnisvolle Weise die Felswand der Kammer.
Tausende Gallonen Wasser aus einem See brachen mit wüten-
dem Gurgeln durch die beschädigte Barriere, überfluteten
den Raum mit peitschenden Strudeln eiskalter Nässe und
verhinderten so die bevorstehende Geburt des Thrawn-
Klons. Skywalker und Jade entkamen in letzter Sekunde -
durchnässt, aber am Leben.

Skywalker und Jade waren während der zurückliegenden
zehn Jahre von Feinden zu befreundeten Jedi geworden, aber
ihre Erlebnisse auf Nirauan markierten einen Wendepunkt in
ihrer Beziehung. Nachdem sie nur um ein Haar dem Tod ent-
ronnen waren und Seite an Seite gegen eine überwältigende
Übermacht gekämpft hatten, wurde ihnen allmählich klar,
dass sie anscheinend über die gleichen Fähigkeiten und Ein-
stellungen, Stärken und Launen verfügten. Auch wenn sie
nicht immer einer Meinung waren, ergänzten sich ihre unter-
schiedlichen Sichtweisen perfekt; ihre Herzen griffen ineinan-
der wie Berg und Tal und verbanden sich so fest, das ein Herz
allein kaum mehr hätte schlagen können. Luke Skywalker
machte Mara Jade einen Heiratsantrag und sie willigte ein.

Die beiden verließen Nirauan in ihrem gestohlenen frem-
den Schiff und kehrten mit einem unerwarteten Fund, der
mehr wert war als zehn Frachttransporter voller Glitzersztim,
in das Gebiet der Neuen Republik zurück. R2-D2 hatte wäh-
rend seiner elektronischen Verbindung mit dem Computer
des Kloning-Zentrums Unmengen von Daten aus Thrawns
persönlichen Archiven heruntergeladen; und eine dieser Da-
teien war eine vollständige Kopie des Caamas-Dokuments.

Skywalker traf Vorbereitungen für die bevorstehende Hoch-
zeit. Und drei Monate später wurden die beiden Jedi im klei-
nen Kreis in den Spiegelgärten von Coruscant getraut.

Nach seiner Heirat beschloss Skywalker, den Lehrplan sei-
nes Jedi-Ausbildungszentrums auf Yavin zu ändern. Er bil-
ligte, dass ein Teil des Trainings sich jüngerer Schüler an-
nahm, deren Jedi-Fähigkeiten sich gerade erst entwickelten.
Immerhin hatte Yoda erklärt, dass jüngere Schüler leichter im
Gebrauch der Macht zu unterweisen seien. Einige der fortge-

332

schrittenen Auszubildenden verließen Yavin 4, um überall in
der Galaxis Lehrer-Schüler-Beziehungen für den Einzelunter-
richt einzugehen, unter ihnen auch der unterdessen gereifte
Jedi Kam Solusar sowie Kyp Durron und Streen. Tionne über-
nahm zahlreiche historische Aufgaben und bereicherte das
Erbe der Jedi-Ritter. Mara Jade beharrte darauf, nicht zur Leh-
rerin zu taugen, und verbrachte auch dann nur sehr wenig
Zeit auf dem Dschungelmond, wenn ihr Mann zu seinem Pra-
xeum zurückkehrte, um sich seinen Schülern zu widmen.

Alles in allem sah die Zukunft nun, da endlich Frieden
herrschte zwischen der Neuen Republik und den formalen
Nachfolgern des Imperiums - obwohl es immer noch zahlrei-
che unzufriedene Splittergruppen gab - und da eine große
Zahl neuer Jedi-Ritter sich über die Galaxis verteilte, endlich
einmal rosig aus.

333


TEIL X
GENERATIONEN
VON
JEDI-RITTERN
Der durch das Abkommen zwischen Pellaeon und Gavri-
som erreichte Waffenstillstand erwies sich als ein be-
ständiger Friede. Drei ruhige, glückliche Jahre gingen ins
Land, die von keinen neuen Verschwörungen des Imperi-
ums, verrückten Jedi-Rittern, begrenzten Konflikten oder un-
erwarteten Invasionen fremder Rassen unterbrochen wur-
den.

Nach über zehn Jahren harter Arbeit konnte Luke Skywal-
ker in seinem Jedi-Praxeum auf Yavin 4 zahlreiche Erfolge
vorweisen. Er fand viele neue Schüler, einige von ihnen wa-
ren Menschen, andere gehörten exotischen Spezies an. Da
Skywalker immer wieder seinen eigenen Abenteuern nachge-
hen und auch mit Mara Jade zusammen sein wollte, über-
nahm eine seiner ersten Schülerinnen, die Gelehrte und Sän-
gerin Tionne, seine Pflichten.

Interplanetare Zwistigkeiten und Handelskonflikte kamen
ebenso häufig vor wie früher. Leia Organa Solo kandidierte
auf Drängen ihrer Freunde abermals für das Amt der Staats-
chefin der Neuen Republik und wurde siebzehn Jahre nach
der Schlacht von Endor ein zweites Mal gewählt.

Organa Solos drei Kinder, die Zwillinge Jacen und Jaina
sowie der jüngste Sohn Anakin, besaßen alle eine ausge-
prägte Befähigung für die Macht. Obwohl die immense poli-
tische Verantwortung auf ihren Schultern lastete, versuchten
Leia Organa Solo und ihr Mann so viel Zeit wie möglich mit
ihren Kindern zu verbringen. Doch das Vermächtnis der Sky-
walkers sorgte dafür, dass die drei Kinder ebenso viel Zeit im
Jedi-Praxeum auf dem Dschungelmond zubrachten.

335

Die goldene Kugel
und Kenobis Lichtschwert
22 n.S.Y.
Die noch verbliebenen Jedi-Holocrone boten nur wenige Hin-
weise auf die Ausbildung sehr junger Kinder und gar keine
Regel, im welchem Alter eine begabte Person mit der Ausbil-
dung in der Macht beginnen sollte. So trat Anakin Skywalker
in die Akademie ein, als er sein elftes Lebensjahr erst zur
Hälfte durchlaufen hatte. Anders als seine aufgeschlossenen
Zwillingsgeschwister war Anakin eher pedantisch und zu-
rückhaltend und blieb häufig gern für sich. Er liebte Rätsel,
geistige Herausforderungen und Denksportaufgaben - und
er besaß ein besonderes Talent, auch ohne Erlaubnis stets ein
Schlupfloch zu finden, um seiner eigenen Wege gehen zu
können.

Auf Yavin 4 freundete er sich mit einem Mädchen namens
Tahiri an, der Tochter einer Feuchtfarmerfamilie von Tatoo-
ine, die im Alter von drei Jahren bei einem Überfall der unge-
bärdigen Sandleute zur Waise geworden und entführt wor-
den war. Sie wuchs heran und führte ein Nomadenleben in
der Wüste, umwickelte ihr Gesicht mit Bandagen und atmete
durch Metallfilter. Die Jedi-Ausbilderin Tionne fand sie auf ei-
ner Reise nach Tatooine, stellte überrascht fest, dass das
kleine Mädchen Jedi-Kräfte besaß und nahm sie mit nach
Yavin 4, wenngleich Tahiri dem Führer ihres Tusken-Stamms
versprach, dass sie zurückkommen würde.

Einmal überquerten Anakin und Tahiri ungeachtet der Pro-
teste von Skywalkers Droiden R2-D2, der den Auftrag hatte,
auf die jungen Schüler aufzupassen, einen Urwaldfluss in der
Nähe der Akademie und wanderten zum Palast des Woola-
mander, einer allmählich zerfallenden Ruine, die bereits vor
vielen Jahren verlassen worden war. Die beiden jungen Jedi
waren von identischen Träumen gleichsam dorthin gezogen
worden. Während sie die düsteren Ruinen erkundeten, bra-
chen sie in eine versiegelte Kammer ein, die eine leuchtende

336

Kugel aus goldenem Licht ent-
hielt. Sie spürten ihre Macht
und glaubten Stimmen zu hö-
ren. Auf dem Sockel der Ku-
gel lag zusammengerollt und
in tiefem Schlaf ein rätselhaftes
pelziges Geschöpf, dessen Farbe
ebenso anpassungsfähig und ver-
änderlich schien wie die eines
Chamäleons. Das Wesen hatte
große Augen, Schlappohren
und affenartige Gesichtszüge.
Es rührte sich, erwachte
und folgte den Kin-
dern; aber Anakin er-

chronik-87.jpg
lebte das machtvolle
und bedrohliche Gefühl Anakin Solo und der Jedi-Meister Ikrit
einer Warnung, so dass er
und Tahiri zurück zum Großen Tempel flohen.

In der folgenden Nacht wurde Anakin von einer Bewegung
an seinem Fenster geweckt. Es war jenes Geschöpf, das in sein
Zimmer gehuscht kam. Das pelzige Wesen begann in der stil-
len Finsternis plötzlich zu sprechen und erklärte, sein Name
sei Ikrit. Ikrit war ein Jedi-Meister, der vor vierhundert Jahren
zu dem Dschungelmond gereist war, um die Ruinen der Mas-
sassi-Tempel zu studieren. Er entdeckte die goldene Kugel,
konnte ihren Bann jedoch nicht brechen und hatte seitdem in
tiefer Trance gelegen. Nun glaubte er, dass Anakin Erfolg ha-
ben könnte, wo er versagt hatte.

Anakin und Tahiri flogen zu dem nahen Mond Yavin 8 und
stießen dort an der Wand einer tiefen Höhle auf eine Botschaft
in einer uralten Schrift. Sie übersetzten die Worte und fanden
heraus, dass die goldene Kugel die gefangenen Seelen junger
Massassi enthielt, die vor Tausenden von Jahren den Experi-
menten Exar Kuns zum Opfer gefallen waren. Ahnlich wie
die Geister der Minenarbeiter, die der Leviathan von Corbos
verschlungen hatte - die später allerdings von Kyp Durron
und anderen Jedi-Rittern befreit worden waren -, wurden

337

diese Seelen in Gefangenschaft gehalten. Die Inschrift besagte
weiter, dass die Gefangenen von einem Sith-Zauber festgehal-
ten wurden, der nur von »machtsensitiven Kindern« überwun-
den werden konnte.

Doch ehe Anakin und Tahiri herausfanden, wie sie den
Zauber lösen konnten, verlangte der Führer des Stamms von
Sandleuten, bei dem Tahiri aufgewachsen war, dass sie nach
Tatooine zurückkehrte. Sie hatte keine andere Wahl und flog
zu der Wüstenwelt zurück, um sich einem Gottesurteil zu
unterwerfen und den Mann zu retten, der ihr Ersatzvater ge-
wesen war. Gemeinsam mit Anakin, der sie begleitete, schloss
sie sich erneut den Sandleuten an und erfuhr von ihren wah-
ren Eltern, Tryst und Cassa Veila, die beide stark in der Macht
gewesen, aber bei einem Tusken-Überfall versehentlich getö-
tet worden waren. Tahiri wurde in der grausamsten Einöde
des Dünenmeeres auf die Probe gestellt, aber sie und Anakin
überlebten dank ihrer wachsenden Machtkräfte.

Als sie endlich nach Yavin 4 zurückkehrten, waren die bei-
den Auszubildenden selbstbewusst genug, um den Palast des
Woolamander ein zweites Mal zu betreten und sich mit der
Sith-Barriere auseinanderzusetzen, die die goldene Kugel
umgab. Anakin und Tahiri durchbrachen die Barrikade, die
vor langer Zeit von Exar Kun errichtet worden war, und be-
freiten die gefangenen Seelen der Massassi.

Als sie aus dem Tempel kamen, trafen die Kinder auf Luke
Skywalker, der sie bereits erwartete. Und neben ihm stand
Ikrit. Das seltsame Wesen hatte dem Jedi-Meister seine wahre
Identität offenbart und versprochen, Anakin in seiner Ausbil-
dung zu unterstützen.

Doch Anakin wurde auch weiter von Träumen geplagt, in
denen er sich selbst als Dunklen Jedi sah - als legitimen Enkel
- und Namensvetter - von Darth Vader. Als Leia Organa Solo
mit Anakin schwanger war, hatte der wieder auferstandene
Imperator sie berührt und versucht, das ungeborene Kind in
seine Gewalt zu bringen. Um sich zu versichern, dass ihn ihm
nicht die Fähigkeit zum Bösen schlummerte, bat Anakin da-
rum, jene Höhle auf Dagobah besuchen zu dürfen, die auch
Luke Skywalker einst betreten hatte, um sich selbst ins Ge-

338

chronik-88.jpg
Anakin Solo und das Abbild seines Großvaters Darth Vader
in der Burg Bast aufVjun

sieht zu sehen. Es wurde dafür Sorge getragen, dass er von
Tahiri begleitet wurde, und Meister Ikrit bot an, die Verant-
wortung für die beiden Kinder zu übernehmen; darüber hin-
aus behauptete er, dass er den Sumpfplaneten ohnehin aus ei-
genen Erwägungen hatte aufsuchen wollen.

339

Ehe noch die nötigen Vorbereitungen getroffen werden
konnten, wurde auf einem der Versorgungsschiffe, die die
Jedi-Akademie regelmäßig anflogen, ein jugendlicher blinder
Passagier aufgegriffen. Der junge Mann, Uldir, flehte Skywal-
ker an, ihn zum Jedi auszubilden, doch als er einer Prüfung
unterzogen wurde, zeigte er nicht die geringsten Fähigkeiten
in der Macht. Als Anakin, Tahiri und Ikrit nach Dagobah
reisten, versteckte sich Uldir abermals an Bord und geriet an-
schließend mit den Sumpfwesen auf Dagobah aneinander.
Doch die jungen Schüler und Ikrit retteten ihn.

Schließlich kam die kleine Gruppe zu der Höhle, in der
Skywalker während seiner Ausbildung durch Yoda seinem ei-
genen dunklen Selbst begegnet war. Obwohl weder Tahiri
noch Uldir irgendetwas Sonderbares in der Höhle fanden, be-
gegnete Anakin dort den Manifestationen seiner Zweifel und
Ängste, kam jedoch schließlich stärker und mit größerem
Selbstvertrauen ausgestattet wieder zum Vorschein.

Ehe die Gruppe Dagobah wieder verließ, stattete sie Yodas
alter Wohnstatt einen Besuch ab, wo Ikrit offenbarte, dass
Yoda vor Hunderten von Jahren auch sein Meister gewesen
war. Obwohl er immer noch kein Gespür für die Macht besaß,
redete sich Uldir mehr denn je ein, ein Jedi-Ritter werden zu
können, wenn er nur die gleichen Möglichkeiten erhielt und
die gleiche »glückliche Hand« haben würde wie Anakin und
Tahiri.

Inzwischen kehrte die Jedi-Historikerin Tionne mit einer
aufschlussreichen Entdeckung nach Yavin 4 zurück: Nach
dem Mord an Obi-Wan Kenobi auf dem ersten Todesstern
hatte Darth Vader das Lichtschwert seines alten Meisters an
sich genommen und in seiner Festung Burg Bast auf dem Pla-
neten Vjun verborgen. Da ihr ein Informationsmakler diese
Neuigkeit verkauft hatte, konnte es gut sein, dass auch andere
Interessenten bereits darüber Bescheid wussten. Also machte
sie Skywalker klar, dass sie schnell handeln musste. Da sie
annahm, dass es sich nur um einen kurzen Ausflug und da-
mit um eine Gelegenheit zu praktischen Übungen handeln
würde, erlaubte sie Anakin und Tahiri, sie gemeinsam mit
Uldir und dem Jedi-Meister Ikrit zu begleiten.

340

Als sie auf der stürmischen Welt Vjun ankamen, entdeckten
sie ein weiteres Raumschiff. Da niemand an Bord war, fürch-
teten sie, dass jemand vor ihnen ans Ziel gelangt war. Die
Gruppe bahnte sich einen beschwerlichen Weg um Fallen und
automatische Verteidigungssysteme herum ins Innere der
Festung und stieß schließlich auf Kenobis Lichtschwert, das
in einem geschützten Alkoven ausgestellt war.

Aber kaum hatten sie das Artefakt in ihren Besitz gebracht,
da wurden sie von einer Bande Söldner und Piraten atta-
ckiert, die von einem verhüllten Mann namens Orloc ange-
führt wurde, der sich selbst als Magier mit großen Fähigkei-
ten bezeichnete. Die Diebe stahlen das Lichtschwert und
flohen damit; die Jedi verfolgten sie durch die gewundenen
Gänge der Festung. Bei einer kurzen Konfrontation führte Or-
loc Uldir in Versuchung, indem er dem machtlosen Jungen
alle Jedi-Gaben versprach, die dieser sich wünschte. Aber
Tionne, Ikrit und die anderen befreiten Uldir und holten sich
das Lichtschwert zurück. Außerdem brachten sie ein kostba-
res historisches Holocron voller Jedi-Wissen in ihren Besitz.
Orloc entkam.

Nachdem sie nach Yavin 4 zurückgekehrt waren, vertiefte
sich Tionne in die Informationen, die in dem Holocron gespei-
chert waren. Uldir blieb weiter von dem besessen, was der
Magier ihm erzählt hatte. Da niemand an der Jedi-Akademie
dazu in der Lage gewesen war, Machtkräfte in ihm zu we-
cken, stahl er das Holocron, das Lichtschwert und ein Raum-
schiff und machte sich auf, um Orloc zu finden.

Anakin, Tahiri, Tionne und Ikrit nahmen die Verfolgung
auf. Die Spur führte sie zu einer uralten Geisterstadt im Welt-
raum, der Exis-Station, wo Nomi Sunrider vor langer Zeit
eine große Jedi-Versammlung einberufen hatte und Tionne
während ihrer Suche nach Artefakten Luke Skywalker begeg-
net war. Der Magier hatte dort sein Lager aufgeschlagen und
Uldir als neuen Lehrling angenommen. Orloc besaß selbst
keinerlei Machtkräfte, setzte jedoch seine Hightech-Tricks ein,
um andere mit seinen vorgeblichen Machtdemonstrationen
an der Nase herumzuführen. Uldir war ihm vollständig auf
den Leim gegangen.

341

Tionne, Ikrit, Anakin und Tahiri stellten sich Orloc in den
Weg und versuchten Uldir zu zeigen, dass der große Magier
bloß ein Schwindler war. Während der folgenden Schlacht
zwischen echter Macht und falscher Technomagie wurde
Tionne verwundet. Ikrit, der geschworen hatte, erst dann ein
Lichtschwert zu benutzen, sobald er würdige Schüler gefun-
den haben würde, überlegte es sich anders und griff an der
Seite der Kinder Anakin und Tahiri in den Kampf ein. Als Ul-
dir wahre Machtkräfte in Aktion sah, sah er ein, dass er her-
eingelegt worden war, und half, Orloc mit seinen eigenen
Waffen zu schlagen. Gemeinsam eroberten sie das Holocron
und Kenobis Lichtschwert zurück und verließen die Exis-Sta-
tion. Sie kehrten in dem Bewusstsein an die Jedi-Akademie
zurück, dass sie noch viel zu lernen hatten und dass noch
viele Jahre vor ihnen lagen, dies zu tun.

Die Schattenakademie und
das Zweite Imperium

23 n.S.Y.
Die Solo-Zwillinge - Jacen mit seinem eigentümlichen Sinn
für Humor und seinem guten Verhältnis zu Tieren sowie Jaina
mit ihrer Begabung für technische Dinge - gehörten bald zu
den talentiertesten und bekanntesten Jedi der neuen Gene-
ration. Gemeinsam mit ihren Gefährten Tenel Ka, der krie-
gerischen Tochter von Prinz Isolder von Hapes und Teneniel
Djo von Dathomir, und Lowbacca, dem Wookiee-Neffen von
Chewbacca, kämpften sie ebenso tapfer für die Neue Repu-
blik wie die legendären Jedi-Ritter der alten Zeit.

Während einer ihrer Übungsstunden im Urwald von
Yavin 4 entdeckten die jungen Jedi-Ritter das Wrack eines
TIE-Jägers, der dort vor vielen Jahren, als die Rebellen sich
gegen den ersten Todesstern verteidigten, abgestürzt war.
Nachdem sie sich das von Unkraut überwucherte Monstrum
aus der Nähe angesehen hatte, befand Jaina, dass sie das
Schiff mit ein paar Handgriffen wieder in Gang setzen

342

könnte. Die anderen waren be-
gierig darauf, mit einem eige-
nen Raumschiff angeben zu
können, und halfen ihr. Sie hat-
ten indes keine Ahnung, dass
der Pilot, ein grauhaariger
alter Mann mit Namen
Qorl, den Absturz über-
lebt hatte und seit Jahr-
zehnten in der Wildnis
hauste. Als er beobachtete,
wie das Quartett die Repara-
turen an seinem Schiff ab-
schloss, sah er seine Chance

chronik-89.jpg
gekommen, ins Imperium

Jacen und Jaina Solo
zurückzukehren.
Qorl, der mit einem Blaster imperialer Bauart bewaffnet
war, versuchte die Gefährten als Geiseln zu nehmen. Low-
bacca und Tenel Ka konnten sich in Sicherheit bringen, doch
Jacen und Jaina gerieten in Gefangenschaft und wurden ge-
zwungen, die letzten Reparaturen vorzunehmen, damit der
schiffbrüchige Raumpilot den Dschungelmond verlassen
konnte. Die Zwillinge berichteten dem imperialen Flieger,
was sich in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren, seit-
dem er gestrandet war, zugetragen hatte. Obwohl Qorl darauf
ein wenig milder gestimmt war, weigerte er sich beharrlich,
ihnen zu glauben.

Lowbacca und Tenel Ka, die in verschiedene Richtungen
davongelaufen waren, versuchten sich zur Akademie durch-
zuschlagen, um Hilfe zu holen. Qorl kletterte unterdessen in
die Kanzel seines TIE-Jägers und brauste, noch ehe Verstär-
kung eintreffen konnte, hinaus ins All. Der TIE-Jäger setzte zu
einer Attacke auf die Massassi-Tempel aus, doch Jaina hatte
die Waffensysteme des kleinen Raumers deaktiviert. Da Qorl
nicht wieder eingefangen werden wollte, flog er davon, um
sich erneut dem Imperium anzuschließen - wo auch immer er
dessen Erben finden mochte.

Monate später, während die neuen Jedi ihre Ausbildung
343

chronik-90.jpg
Die enttarnte Schattenakademie
fortsetzten, begleiteten Jacen, Jaina und Lowbacca Lando Cal-
rissian zu dessen neuer Bergbauanlage Gemmentaucher-Station
in der Atmosphäre des Gasriesen Yavin, wo er Corusca-Gem-
men schürfte. Während Calrissian ihnen sein fantastisches
Unternehmen zeigte, wurde die Station von einer imperialen
Eliteeinheit angegriffen. Calrissian und die Bergleute setzten
sich zur Wehr, doch die Sturmtruppen, die von einer Furcht
einflößenden, schwarz verhüllten Frau namens Tamith Kai,
einer der Schwestern der Nacht von Dathomir, geführt wur-
den, hatten es auf die Entführung der Jedi-Schüler abgesehen.
Jacen, Jaina und Lowbacca wurden betäubt und als Gefan-
gene verschleppt.

Sie kamen an Bord einer getarnten Raumstation des Impe-
riums wieder zu sich, einer gigantischen Anlage, die als die
Schattenakademie bekannte wurde und bei der es sich um
das finstere Gegenstück zu Luke Skywalkers Jedi-Akademie
handelte. Die Schattenakademie wurde von Brakiss geleitet,
einem ehemaligen Schüler Skywalkers, der vor langer Zeit

344

vom Imperium auf Yavin 4 eingeschleust worden war. Sky-
walker hatte damals versucht, Brakiss mit seinem inneren
Selbst zu konfrontieren, doch der Spion des Imperiums trat
die Flucht an. Anschließend schloss er sich Kueller und des-
sen Neuer Rebellion gegen die Regierung auf Coruscant an,
arbeitete in der Droidenfabrik auf Telti und entkam erneut,
als Kuellers Plan scheiterte.

Brakiss hatte sich darauf mit einer weiteren aufständischen
Bewegung zusammengetan, dem Zweiten Imperium, und ge-
schworen, Dunkle Jedi für die Rückeroberung der Galaxis zur
Verfügung zu stellen. Er und seine Gefolgsleute weigerten
sich, das in ihren Augen heuchlerische Friedensabkommen
anzuerkennen, das Pellaeon unterzeichnet hatte. Die Schwes-
ter der Nacht Tamith Kai hatte Jacen, Jaina und Lowbacca ge-
meinsam mit dem TIE-Piloten Qorl entführt, um sie zu mäch-
tigen Kandidaten für die Gehirnwäsche durch das Imperium
zu machen.

Meister Skywalker machte sich zusammen mit Tenel Ka
daran herauszufinden, wo die verschwundenen Schüler hin-
gebracht worden waren. Die Suche führte sie zu der vergam-
melten Asteroidenstation Borgo Prime und danach auf Tenel
Käs primitive Heimatwelt Dathomir, wo sie auf weitere
Schwestern der Nacht trafen, die mit der Schattenakademie
zu tun hatten. Ausgestattet mit dem Wissen, das sie brauch-
ten, begaben sich Skywalker und seine Schülerin als nächstes
zu den letzten bekannten Koordinaten der getarnten imperia-
len Raumstation.

In der Zwischenzeit widerstanden die Gefangenen allen
Versuchen, sie auf die Dunkle Seite zu ziehen. Mit Hilfe einer
Corusca-Gemme, die Jacen von Calrissians Gemmentaucher-
Station
mitgenommen hatte, und Lowbaccas Computerkennt-
nissen gelang ihnen kurz darauf die Flucht. Ein unerwarteter
Komplize ihres Ausbruchs war der geplagte TIE-Pilot Qorl,
dessen sie sich bereits im Dschungel hatten annehmen wol-
len. Sie versuchten im selben Moment, von der Station zu ent-
kommen, als Skywalker und Tenel Ka dort eintrafen, um sie
zu befreien. Brakiss erblickte Skywalker und erkannte in ihm
seinen Todfeind. Sie duellierten sich mit ihren Lichtschwer-

345

tern, während Tenel Ka gegen Tanith Kai kämpfte, die ihre
Heimatwelt Dathomir verraten hatte.

Die Jedi-Gefährten entkamen anschließend in einem spe-
ziellen imperialen Raumschiff, dass sie von der Schattenaka-
demie entführten. Bevor die Raumflotte der Neuen Republik
erscheinen konnte, um sich die imperiale Raumstation vorzu-
nehmen, fuhr Brakiss die Triebwerke und Tarnfeldgenerato-
ren hoch und die Schattenakademie verschwand in den lee-
ren Weiten des Weltraums.

Die jungen Jedi-Ritter flogen nach Coruscant, um einige
Zeit mit Leia Organa Solo und Han Solo zu verbringen, und
erholten sich von den jüngsten Strapazen. Gemeinsam mit
Zekk, einem elternlosen Wildfang von der Straße, den die
Zwillinge schon seit Jahren kannten, erkundeten sie die unte-
ren Ebenen der riesigen planetenweiten Stadt. Zekk fühlte
sich in Gesellschaft seiner aus der Oberschicht stammenden
Freunde häufig nicht wohl in seiner Haut, da er in seiner
Kindheit stets benachteiligt gewesen war. Jacen und Jaina lu-
den Zekk zu einem offiziellen Staatsbankett ein, aber der
Abend endete in einem gesellschaftlichen Debakel. Zekk
suchte beschämt das Weite - und wurde von Tamith Kai auf-
gegriffen. Die Schwester der Nacht und andere Mitglieder der
Schattenakademie waren in die Unterwelt von Coruscant hin-
abgestiegen, um dort neue Kandidaten für das dunkle Ausbil-
dungszentrum um sich zu scharen, und hatten bereits die An-
gehörigen einer brutalen Straßenbande angeworben, die sich
die Verlorenen nannte.

Zekk wurde zu der verborgenen Schattenakademie ver-
schleppt, wo Brakiss ihm zeigte, wie er seine eigenen unver-
hofften Machtkräfte anzapfen konnte. Zekk sah sich mit
einem Mal über eine Macht verfügen, von der er nie zu träu-
men gewagt hätte, und wurde ein williges Opfer der imperia-
len Gehirnwäsche. Er nahm es seinen Freunden übel, wie sie
ihn im Stich gelassen hatten, und schon bald wurde aus ihm
einer der mächtigsten der neuen Dunklen Jedi.

Jacen, Jaina und ihre Freunde fanden bald heraus, dass
Zekk gefangen worden war und dass die imperiale Raum-
station in einer geheimen Umlaufbahn um Coruscant trieb.

346

Sie benutzten riesige Solarspiegel im Weltall, mit deren Hilfe
sie das Tarnsystem der Schattenakademie ausbrennen und
die Station dem Zugriff der Streitkräfte der Neuen Republik
aussetzen konnten. Als Zekk die Möglichkeit erhielt, mit
Jacen und Jaina zurückzukehren, weigerte er sich und be-
stand darauf, weiter auf der Seite des Zweiten Imperiums zu
kämpfen. Die Schattenakademie verschwand im Hyperraum
und hängte ihre Verfolger ein weiteres Mal ab.

In den darauf folgenden Wochen erhielt Zekk sein eigenes
Lichtschwert und widmete sich intensiven Übungen. Einige
der Mitglieder der Verlorenen wurden Sturmtruppler oder
Schüler der Dunklen Seite. Während einer Zusammenkunft,
bei der zukünftige Eroberungspläne erläutert wurden, sah
Zekk eine Übertragung des verborgenen Führers des Zweiten
Imperiums und erkannte die unter einer Kapuze steckende
Fratze des Imperators Palpatine höchstpersönlich! Palpatine
schien einmal mehr wiedergekehrt zu sein.

Im Zuge seiner Ausbildung an der Schattenakademie
kämpfte Zekk gegen ältere Schüler; bei einem Zweikampf auf
Leben und Tod in der Schwerelosigkeit tötete er den Klassen-
besten und wurde dadurch Brakiss' Dunkelster Ritter. Zekk
entsetzte das Blut, das er vergossen hatte, doch Brakiss unter-
stützte ihn weiter und betonte, dass nur die Stärksten über-
lebten.

Als Luke Sywalker von der Bedrohung durch die Schatten-
akademie und den finsteren Plänen des Zweiten Imperiums
erfuhr, entschied er, dass seine Schüler ihre eigenen Licht-
schwerter konstruieren mussten. Er erteilte Jacen und Jaina,
Tenel Ka und Lowbacca strenge Warnungen, dass es sich da-
bei um mächtige Waffen handelte, die nicht als Spielzeug ge-
eignet waren, und die jungen Jedi-Ritter machten sich unver-
züglich an die Arbeit. Als sie fertig waren, übten sie zuerst mit
Telematen und traten anschließend gegeneinander an. Dabei
kam es zu einem tragischen Unfall, bei dem Tenel Ka einen
Arm verlor, als ihre Waffe in einem Übungsduell gegen Jacen
Solo versagte.

Während sie sich körperlich erholte, reiste Tenel Ka in tie-
fer Verzweiflung nach Hause, um sich auf der wohlhabenden

347

Welt Hapes wieder aufpäppeln zu lassen, der Heimat ihres
Vaters Isolder. Sie hatte sich bis dahin stets auf sich selbst
und ihre Fähigkeiten verlassen und weigerte sich daher, eine
Armprothese zu akzeptieren. Als ihre Freunde sich ihr an-
schlössen, um ihr ihre Hilfe anzubieten, gerieten sie bald in
die politischen Untiefen am königlichen Hof von Hapes. So
entgingen sie nur mit knapper Not einem Attentatsversuch,
durch den Tenel Käs Großmutter, die Königinmutter Ta'a
Chume, gestürzt werden sollte. Aber die Jedi-Ritter, unter
ihnen auch die einarmige junge Kriegerin Tenel Ka, hielten
zusammen und erwiesen sich als stärker als ihre Feinde.

Sie kehrten alle gemeinsam nach Yavin 4 zurück und
schworen, auch in Zukunft als Team zusammenzubleiben.
Kurze Zeit später brachen sie zu Lowbaccas Heimatwelt Ka-
shyyyk auf. Während sich die Jedi-Schüler in den Hightech-
Städten der Wookiees, in den Baumwipfeln des Planeten und
den Computerfabriken von Thikkiiana City aufhielten, schlu-
gen die Agenten des Imperiums abermals zu. Diesmal woll-
ten sie die Bestände der Neuen Republik an leistungsfähigen
neuen Computereinheiten plündern. Diese Aktion sollte der
letzte Schritt vor der entscheidenden Schlacht zur Rückerobe-
rung der Galaxis sein. Das Kommandoteam der Imperialen
wurde von Zekk höchstpersönlich angeführt.

Unterdessen erfuhr Brakiss an Bord der Schattenakademie,
dass der Imperator der getarnten Station einen Besuch ab-
statten wollte. Ein schwer gepanzertes Raumschiff fiel aus
dem Hyprerraum und machte an der Station fest. Doch Pal-
patine, der in einem riesigen, auf Repulsoren schwebenden
Isolationstank an Bord gebracht wurde, wollte nicht einmal
Brakiss sehen, worauf der Leiter der Schattenakademie sich
sorgte, dass es um die Gesundheit des Imperators schlecht
bestellt sein könnte. Bisher hatte Palpatine auch noch keine
Erklärung dafür geliefert, auf welche Weise er die Vernich-
tung seiner sämtlichen Wirtskörper vor einigen Jahren
überlebt hatte. Der Imperator erschien in Begleitung seiner
rot gekleideten Ehrengardisten, die alle Fragen von Brakiss
abblockten. Aber die Anwesenheit der vermeintlichen Gar-
disten war nichts als Getue. Der Letzte der Imperialen

348

Ehrengardisten war Kir Kanos gewesen - bei Major Tierce
hatte es sich lediglich um einen Klon gehandelt -; die Män-
ner an Bord der Schattenakademie waren ehemalige Sturm-
truppler, die während der Herrschaft Admiral Daalas sym-
bolisch zu Imperialen Ehrengardisten befördert worden
waren.

Als Zekk nun die Produktionszentren von Kashyyyk über-
fiel, stellten sich die Jedi-Schüler den Eindringlingen in den
Weg, aber die Schattenakademie hatte Sturmtruppen, sogar
Schwestern der Nacht und andere Schüler der Dunklen Seite
geschickt. Zekk setzte seinen früheren Freunden bis tief in die
gefährliche Waldunterwelt nach. Jacen, Jaina, Tenel Ka und
Lowbacca schlugen den größten Teil der imperialen Truppen
zurück, doch schließlich stand Jaina ihrem ehemaligen Kame-
raden Zekk im Zwielicht des Urwalds direkt gegenüber. Aber
Zekk konnte sich nicht überwinden, sie zu verletzen. Statt-
dessen warnte er sie, sich von Yavin 4 fern zu halten, da der
Dschungelmond schon bald vernichtet werden würde. Und
mit ihm alle Jedi. Dann verließ er den Wookiee-Planeten, da
die Streitkräfte des Zweiten Imperiums alles gestohlen hatte,
was sie brauchten.

Derweil ließ sich der geheimnisvolle Imperator aus seiner
Isolationskammer zu einer bedeutenden Ankündigung
herab: Da er voller Ungeduld die baldige Machtergreifung
des Zweiten Imperiums ersehnte, verfügte er, dass es an der
Zeit sei, gegen die Jedi-Akademie vorzugehen. Denn schließ-
lich besaßen die Imperialen nun alle Machtmittel, derer sie
für diesen Feldzug bedurften.

Die jungen Jedi-Ritter rasten zu Skywalkers Ausbildungs-
zentrum zurück, schlugen Alarm und machten sich bereit
zum Kampf. Während Skywalker und die Jedi ihre Kräfte
sammelten, wurde die Streitmacht der Neuen Republik her-
beigerufen. Kurz darauf tauchte die Schattenakademie am
Himmel über dem Dschungelmond auf und Landetruppen
des Imperiums sanken auf die Oberfläche herab: TIE-Jäger,
Sturmtruppen und ganze Schwärme von Dunklen Jedi. An
der Spitze dieser Dunklen Jedi marschierte abermals Zekk
und mit ihm Tamith Kai, während Brakiss, der die Befehle der

349

holograhischen Projektion des Imperators Palpatine ent-
gegennahm, die Schlacht von der Raumstation aus lenkte.

Skywalkers Schüler setzten sich auf bewundernswerte
Weise zur Wehr. So sabotierte Tenel Ka die schwebende
Kampfplattform, von der aus Tamith Kai die Bodentruppen
führte. Das Gebilde stürzte in einen Fluss und tötete die Ta-
mith Kai. Jaina Solo erbeutete einen zu Boden gegangenen
TIE-Jäger und setzte dessen Feuerkraft gegen das Imperium
selbst ein.

Während die Flotte der Neuen Republik die Raumkreuzer
des Zweiten Imperiums angriff, trat Brakiss ein zweites Mal
in einem Kampf Schüler kontra Meister gegen Luke Skywal-
ker an. Doch als Skywalker den Leiter der Schattenakademie
zu besiegen drohte, griff Brakiss zu einem letzten Trick und
floh erfolgreich zu der Station im Orbit. Nur mit knapper Not
gelangte er an Bord seines dunklen Ausbildungszentrums.

Als das Kriegsglück sich gegen ihn wendete, verlangte Bra-
kiss den Imperator zu sehen. Zwei der Imperialen Ehrengar-
disten versuchten ihm in den Weg zu treten, aber Brakiss
streckte sie mit dem Lichtschwert nieder. Dann benutzte er
die Energieklinge, um die massive Luke von Palpatines ge-
panzerter Isolationskammer zu durchbrechen. Im Innern
stieß er auf einen dritten Imperialen Gardisten, der an einer
Konsole mit zahlreichen Kontrollen, Computerbildschirmen
und holographischen Generatoren hantierte. Der Imperator
war nicht wirklich ins Leben zurückgekehrt; das Ganze war
lediglich eine Illusion, die von den roten Gardisten in die Welt
gesetzt worden war, um selbst eine Machtposition im Zwei-
ten Imperium einnehmen zu können. Der letzte Gardist ent-
kam Brakiss' Wüten und setzte sich ab. Anschließend be-
nutzte er die Überlastungskontrolle seines »Imperators«, um
die Selbstzerstörungssysteme der Schattenakademie zu ak-
tivieren. Die gigantische Station verwandelte sich in einen
Feuerball im Weltraum.

Die Kämpfer des Imperiums auf der Oberfläche von Yavin
4 beobachteten die Zerstörung der Schattenakademie und
wussten, dass die Schlacht für sie verloren war. Trotzdem
schlich sich ein weiterer imperialer Soldat in den Großen

350

Tempel, das Hauptquartier der Jedi-Akademie, plazierte dort
eine Bombe und stellte den Zeitzünder ein. Als Skywalkers
verbliebene Jedi-Streiter, unter ihnen Jacen, Jaina und ihre
Freunde, sich um den Tempel versammelten, erschien Zekk
wieder auf der Szene und schnitt ihnen den Weg ab.

Er war ein gebrochener junger Mann, der erkannte, wel-
chen Schaden er angerichtet und dass er jedermann verraten
hatte. Jaina glaubte, dass er auf Leben und Tod mit ihr kämp-
fen wollte, in Wahrheit versuchte Zekk jedoch nur, sie alle am
Betreten des Tempels zu hindern. Die versteckte Bombe ex-
plodierte und zerstörte weite Teile des Großen Tempels. Nie-
mand wurde ernsthaft verletzt, doch wenn Zekk die Jedi
nicht davon abgehalten hätte, ins Innere einzutreten, wären
sie samt und sonders ums Leben gekommen.

Das Zweite Imperium war zerschmettert, die Schattenaka-
demie vernichtet und die überlebenden Imperialen sowie die
Dunklen Jedi gerieten in Gefangenschaft.

Die Allianz der Vergessenen
23 - 24 n.S.Y.
Skywalkers Schüler machten sich unter Einsatz der Macht
und der eigenen Muskelkraft ohne Verzug an den Wiederauf-
bau der Jedi-Akademie. Luke Skywalker sprach inmitten der
Trümmer des Massassi-Tempels zu seinen Studenten und
drängte sie, ihre Ausbildung fortzusetzen und sich auf neue
Herausforderungen vorzubereiten. Damit die Jedi-Akademie
zukünftig nicht mehr so anfällig für Angriffe von außen sein
würde, wurden Maßnahmen zur Verteidigung getroffen,
Schilde installiert und Schutztruppen der Neuen Republik im
Orbit stationiert. Obwohl Skywalker etwas mehr Abgeschie-
denheit vorgezogen hätte, sah er die Notwendigkeit dieser
Vorkehrungen ein.

Während Zekk sich von den Wunden erholte, die er sich bei
der Explosion zugezogen hatte, wurde er von Alpträumen
heimgesucht, die er der tiefen Verbindung mit der Dunklen

351

Seite zu verdanken hatte. Viele Tote lasteten auf seinem Ge-
wissen und zahlreiche Bürger der Neuen Republik hätten ihn
für seine Verbrechen lieber eingesperrt gesehen. Doch Sky-
walker erkannte Zekks Stärke in der Macht und wollte ihn
daher ausbilden, damit er der Dunklen Seite den Rücken
kehrte und ein begabter Jedi würde. Da Zekk durch Brakiss
einer Gehirnwäsche unterzogen worden war, erreichte Sky-
walker schließlich besondere mildernde Umstände für ihn.

Aber Zekk wollte die Macht niemals wieder einsetzen. Er
hatte seinen Freunden zu großes Leid zugefügt und zu viel
Schaden angerichtet. Er verließ Yavin 4 und machte sich auf
die Suche nach seiner Heimat und nach Frieden, während die
übrigen Schüler den Tempel wieder aufbauten. Schließlich
beschloss er, seine Talente einzusetzen, um ein Kopfgeldjäger
zu werden.

Während der Reparaturarbeiten erschien Han Solo mit ei-
ner schlimmen Nachricht für den Schüler Raynar Thul. Ray-
nar war ein Prinz aus einer adligen Familie, die rechtzeitig
von Alderaan entkommen war. Sein Vater, Bornan Thul, ein
reicher Kaufmann und Schiffsmagnat, war während einer
Reise zu einer wichtigen Handelskonferenz mit der TwiTek
Nolaa Tarkona verschwunden. Tarkona war die Führerin der
radikalen Allianz der Vergessenen, einer politischen Bewe-
gung, die Nichtmenschen bevorzugte.

Nolaa Tarkona war außerdem die verbitterte Halbschwes-
ter der Tänzerin Oola, die Jabba der Hutt einst an seinen Ran-
cor verfüttert hatte. Die ebenso niederträchtige wie begabte
Nolaa hatte sich erfolgreich zur ersten weiblichen Führungs-
persönlichkeit ihrer Spezies hochgearbeitet. Bei zahlreichen
charismatischen und leidenschaftlichen Kundgebungen ge-
wann sie immer neue Anhänger für ihre ausschließlich aus
Nichtmenschen bestehende Allianz, deren Endziel die Bestra-
fung aller Menschenwesen für die Schrecken des Imperiums
und die Exzesse der Vergangenheit war. Von Ryloth aus, der
Heimatwelt der Twi'lek, hatte sie ein immenses Kopfgeld auf
Thul ausgesetzt, hatte dabei vor allem jedoch die geheimnis-
volle Fracht im Auge, die dieser an Bord hatte. Thul hatte
seine Ladung eigentlich sogar an die Allianz der Vergessenen

352

chronik-91.jpg
Die Demagogin Nolaa Tarkona
verkaufen wollen, erschien jedoch nie am verabredeten Ort.
Noolas gewaltige Belohnung zog zahlreiche Kopfgeldjäger
an, darunter auch den großen Boba Fett.

In der Zwischenzeit reisten die Solo-Zwillinge auf der Su-
che nach einem einzigartigen Geschenk für ihre Mutter in das
Alderaan-System, um die Trümmer des vom Todesstern zer-

353

störten Planeten zu durchforsten. Die Jedi-Schüler landeten
auf einem öden Asteroiden und sicherten sich einen speziel-
len Splitter, der einst zum metallischen Kern von Alderaan
gehört hatte.

Dort gerieten die jungen Jedi-Ritter in einen Hinterhalt von
Boba Fett, der ihr Schiff lahm legte. Der Kopfgeldjäger hatte
vor, die Kinder zu verhören oder sie zumindest als Köder bei
seiner Suche nach Bornan Thul zu benutzen. Während Jacen,
Jaina, Tenel Ka und Lowbacca sich daranmachten, Fett zu
überrumpeln, beeilte sich Han Solo, ihrem Notruf nachzu-
kommen. Doch ehe Boba Fett aus seinem Versteck heraus zu-
schlagen konnte, tauchte der ehemalige Dunkle Jedi Zekk mit
seinem Raumschiff auf, der von seinen Freunden und der Ge-
fahr, in der sie sich befanden, angelockt worden war.

Zekk vertrieb Fett mit überraschendem Sperrfeuer und half
Solo, seine Kinder zu befreien. Jaina versuchte Zekk zu über-
reden, mit ihnen zu kommen, doch er war entschlossener als
je zuvor, sein eigenes Leben als Kopfgeldjäger zu führen.
Kurz darauf entschied er sich, ebenfalls nach Bornan Thul zu
suchen,

Raynar, der immer noch verzweifelt auf Nachricht von sei-
nem vermissten Vater hoffte, erhielt derweil eine Botschaft
von seiner Mutter Aryn und seinem Onkel Tyko, einem mäch-
tigen Fabrikanten, dem die automatischen Produktionsanla-
gen auf Mechis III gehörten. Die Thul-Familie fürchtete, zum
Ziel für die Verbrecher zu werden, die nach Bornan suchten,
und versteckte sich mit ihrer mobilen Handelsflotte an einem
unbekannten Ort. Sie baten darum, dass Raynar sich ihnen
anschloss, worauf der junge Mann in Begleitung von Meister
Skywalker, Jacen, Jaina, Tenel Ka und Lowbacca aufbrach. Bis
Bornan Thul gefunden wurde und Gewissheit darüber be-
stand, in welche Schwierigkeiten er geraten war, würde die
ganze Familie in ständiger Angst leben.

In der Hoffnung, Thul selbst aufzuspüren, inspizierten die
jungen Jedi-Ritter von uralten, in Trümmern liegenden Wel-
ten bis zu Mechis III sämtliche Orte, an denen der Mann zu-
letzt gesehen worden war. Dabei trafen sie auf eine Wookiee
namens Raaba, eine gute Freundin von Lowbacca, die vor

354

Jahren verschwunden war. Raaba hatte sich der Allianz der
Vergessenen angeschlossen, weil sie darin eine Möglichkeit
sah, Wiedergutmachung für alle Ausschreitungen zu errei-
chen, die Menschen während der finsteren Jahre des Impe-
riums gegen Nichtmenschen begangen hatten. Nach ihrer
Meinung waren die Menschen für die Verwüstungen durch
die furchtbare Neue Ordnung niemals zur Rechenschaft gezo-
gen worden. Als Lowbacca angesichts ihrer Propaganda im-
mer ungehaltener wurde, warf Raaba ihm vor, schon zu lange
in der Gesellschaft von Menschen zu leben. Schließlich über-
redete sie ihn dazu, seine Freunde zu verlassen und mit ihr
nach Ryloth zu fliegen, wo er mehr über die Allianz der Ver-
gessenen erfahren könne.

Thuls Spur führte Zekk zu einer kleinen, abgelegenen Men-
schenkolonie, wo er entdeckte, dass die gesamte Bevölkerung
von einer verheerenden Seuche ausgelöscht worden war. Er
stieß auf Hinweise, dass die Kolonie möglicherweise absicht-
lich vernichtet worden war, und irgendwie deuteten alle An-
zeichen auf Nolaa Tarkona. Kurz darauf trat insgeheim der
verkleidete Bornan Thul an ihn heran, der ihm eine Nachricht
für seine Familie anvertraute, in der er ihr mitteilte, dass er in
Sicherheit sei, aber sich weiter verstecken müsse. Thul hatte
einen verlassenen Asteroiden entdeckt, eines der geheimen
biologischen Labors des Imperators, in denen die Erreger ent-
setzlicher Seuchen aufbewahrt wurden, mit denen die ge-
samte menschliche Rasse mühelos ausgerottet werden
könnte. Dieses tödliche Forschungszentrum war einst das
Hauptquartier des bösen imperialen Wissenschaftlers Evir
Derricote gewesen, der in der Anfangszeit der Neuen Repu-
blik das zerstörerische Krytos-Virus freigesetzt hatte. Obwohl
Derricote schon lange nicht mehr lebte, bewahrte der Labor-
asteroid noch immer sein Vermächtnis von Krankheit und
Tod.

Nolaa Tarkona beabsichtigte in ihrem politischen Wahn tat-
sächlich, die Menschheit zu vernichten und die ausgestor-
bene Kolonie, die Zekk gefunden hatte, war ihr erster Testfall
gewesen. Sie verfolgte Thul, um den Standort des imperialen
Erregerbestands zu finden, und hatte ihre erste und einzige

355

Probe benutzt, um jene Kolonie auszulöschen. Sie bedurfte ei-
ner so großen Menge von Erregern, um sie über die ganze Ga-
laxis zu verbreiten, und Thul konnte unmöglich zulassen,
dass diese Information in die Hände der Allianz der Vergesse-
nen geriet. Ebensowenig konnte er der Neuen Republik
trauen, da die Bewegung für die Rechte der Nichtmenschen
allerorten über Spione verfügte.

Die terroristischen Anschläge gegen Menschen, darunter
mehrere Mordanschläge, nahmen sprunghaft zu und Jacen
und Jaina deckten weitere Hinweise auf die finsteren Pläne
der Allianz auf. Besonders besorgt waren sie, weil Lowbacca
zur Heimatwelt der Twi'lek gereist war, um sich der Bewe-
gung anzuschließen, ohne deren wahre Ziele zu kennen. Die
jungen Jedi-Ritter schworen, nach Ryloth zu fliegen und ihren
Wookiee-Freund zurückzuholen, doch als sie versuchten, sich
unentdeckt in die Twi'lek-Tunnels zu schleichen, wurden sie
erwischt und mussten in den Tiefen der Ryllminen schuften.
Lowbacca erfuhr nichts von ihrer Anwesenheit, da Nolaa Tar-
kona ihn für ihre politischen Überzeugungen gewinnen
wollte. Als der junge Wookiee den Betrug entdeckte, wandte
er sich gegen die Allianz der Vergessenen und half seinen
Freunden bei der Flucht. Sie überlebten mit letzter Kraft die
Unbilden der rauen Umwelt von Ryloth, konnten den Plane-
ten jedoch verlassen und die alarmierende Nachricht über die
gemeinen Pläne von Nolaa Tarkona verbreiten.

Doch die Allianz der Vergessenen war zu gerissen, um ihr
Vorhaben so leicht preiszugeben. Mit Hilfe mehrerer nicht-
menschlicher Führer im Senat wurde die Aussage der Solo-
Zwillinge als ein Hirngespinst von Kindern abgetan. Meister
Skywalker sprach sich jedoch zu ihren Gunsten aus und er-
bat die Entsendung einer aus Menschen und Nichtmenschen
zusammengesetzten Untersuchungskommission nach Ry-
loth. Während Tarkona verzweifelt ihre Spuren verwischte,
machte sich das Team auf den Weg.

Zekk, der die Weitläufigkeit der Verschwörung erkannte,
brach derweil mit Raynar auf, um dessen Vater in seinem Ver-
steck aufzusuchen. Die jungen Jedi-Ritter, die noch immer un-
ter der Schande litten, die man ihnen im Senat zugefügt hatte,

356

trafen die beiden im Weltraum. Als sich die Kinder darüber
klar wurden, dass Tarkona sich durch nichts davon abbringen
lassen würde, den Seuchenhort des Imperators in ihren Besitz
zu bringen, beschlossen sie, selbst zu dem abgelegenen Aste-
roiden zu fliegen und das geheime biologische Laboratorium
zu zerstören.

Aber auch Boba Fett hatte unterdessen den Standort des
Seuchenhorts ermittelt und der Allianz der Vergessenen ver-
tragsgemäß Bericht erstattet. Nolaa Tarkona ließ darauf ein
Kontingent Truppen zurück, das die Untersuchungskommis-
sion der Neuen Republik bekämpfen sollte, und startete mit
ihren eigenen Streitkräften, um sich den für Menschen töd-
lichen Virus des Imperators anzueignen. Als Skywalker und
die Inspektoren ihre Nase zu tief in die geheimen Vorgänge
auf Ryloth steckten, eröffneten die Getreuen der Allianz das
Feuer. Das Gefecht in den Tunnels der Twi'lek forderte zahl-
reiche Todesopfer, ehe die Soldaten der Neuen Republik den
Aufstand endlich niederschlugen. Doch Tarkona setzte an-
dere Prioritäten; sie wusste, dass der Besitz der Erregervor-
räte ihren Endsieg besiegeln würde.

Die Kriegsschiffe der Allianz der Vergessenen tauchten auf,
als Bornan Thul, Zekk und die übrigen Jedi-Schüler sich be-
reits daranmachten, überall in dem Asteroidendepot Spreng-
ladungen anzubringen. Die Gefährten gaben sich alle Mühe,
ihre Bomben zu plazieren, bevor Tarkona ihre Hände nach
den tödlichen Behältern ausstrecken konnte.

Da erschien die von den jungen Jedi-Rittern herbeigerufene
Eingreifflotte der Neuen Republik unter dem Befehl von Han
Solo. Die Flotte stürzte sich auf die Raumschiffe der Allianz
im Orbit, während die Kommandoeinheit auf dem Asteroi-
den die Explosionen auslöste, die das Waffendepot des Impe-
rators zerstören sollten. Bornan Thul schloss sich in der zen-
tralen Kontaminationskammer ein, in der die Tanks mit den
Krankheitserregern aufbewahrt wurden, wo er gemeinsam
mit Nolaa Tarkona und einer Hand voll ihrer Gesinnungsge-
nossen in der Falle saß. Als diese auf ihn schössen, zerbrachen
einige der Zylinder und Thul wurde infiziert. Er starb in der
Hoffnung, der Allianz der Vergessenen den Zugang zu einer

357

so schrecklichen Waffe erfolgreich verwehrt zu haben, wäh-
rend der Rest der Laboratorien und des Lagers um sie herum
verwüstet wurde. Nolaa Tarkona konnte sich in letzter Se-
kunde in Sicherheit bringen, ohne auch nur zu ahnen, dass
sie sich mit einer Variante von Derricotes Seuche angesteckt
hatte, bis sie kurze Zeit später auf einem Asteroiden in Qua-
rantäne einsam dahinschied.

Das Wiederaufleben der Schwarzen Sonne
24 n.S.Y.
Nachdem sich Zekk schließlich mit seiner dunklen Vergan-
genheit auseinandergesetzt hatte, erklärte er sich damit ein-
verstanden, einige Zeit im Jedi-Praxeum zuzubringen, um
seine Jedi-Fertigkeiten auszubilden und seinen Zorn zu be-
herrschen. Er entdeckte zahlreiche Talente und bis dahin un-
entwickelte Fähigkeiten und als er sich mit der Intensivierung
seiner Kräfte zu befassen begann, wurde er rasch ein ausge-
zeichneter Pilot, der den anderen Jedi-Rittern hilfreich zur
Seite stand. Er gewann das berühmte Derby der Blockadebre-
cher bei Ord Mantell, ein klassisches Rennen, dem Han Solo,
einer der ehemaligen Gewinner, als Schiedsrichter beisaß. Ei-
ner der Geldgeber des Rennens, Czethros, war ein alter Erz-
feind von Solo, der sich neuerdings als respektabler Ge-
schäftsmann ausgab.

Solo, der von seinen Kindern und ihren Freunden begleitet
wurde, fiel über Ord Mantell um ein Haar Raumminen zum
Opfer, die auf dem Kurs seines Schiffes ausgelegt worden
waren. Als er Beweise für diesen Zwischenfall mit in die
Andockbucht brachte, wo er eine Untersuchung abwarten
wollte, schlich sich eine Hand voll chameleonartiger Wesen
an Bord und setzte alles daran, die Bruchstücke der Minen zu
stehlen. Die Wesen wurden von den Jedi-Gefährten in die
Flucht geschlagen, denen gerade zur rechten Zeit eine ge-
heimnisvolle junge Frau namens Anja zu Hilfe eilte. Anja be-
saß ein eigenes Lichtschwert, war aber niemals zur Jedi aus-

358

chronik-92.jpg
Ein vereitelter Hinterhalt
gebildet worden. Stattdessen verließ sie sich auf hohe Ge-
würzdosen, um ihre Sinne zu schärfen. Als die erschöpften
Freunde sich erkundigten, wer sie sei, gab Anja kund, die
Tochter Gallandros zu sein, eines Mannes, der, wie sie angab,
von Han Solo in dessen frühen Schmugglertagen getötet wor-
den war. Anja hatte dereinst geschworen, den Tod des Vaters
zu rächen.

Han Solo beharrte darauf, dass Anja Gallandro falsch infor-
miert worden sei, und versprach ihr, seine Aufrichtigkeit zu
beweisen, indem er zu ihren Gunsten in den Bürgerkrieg ein-
greifen würde, der ihren Heimatplaneten Anobis verwüstete.
Anja ging widerstrebend mit den anderen an Bord des Millen-
nium Falken
und gemeinsam reisten sie zu ihrer vom Krieg
zerrissenen Welt.

Anja arbeitete in Wahrheit jedoch für Czethros, der insge-
heim einer der Führer der Verbrecherorganisation Schwarze
Sonne war. Die Schwarze Sonne hatte sich jahrelang bedeckt
gehalten, war hinter den Kulissen aber stets aktiv geblieben
und hielt nunmehr mit ihren loyalen Mitarbeitern überall in

359

der Neuen Republik einflussreiche Positionen in Politik und
Wirtschaft besetzt. Czethros hatte Anja von Gewürzen abhän-
gig gemacht, um sie nach seinem Willen manipulieren zu
können, und sie anschließend auf eine Mission geschickt, bei
der sie Han Solo in eine tödliche Gefahr locken sollte.

Nachdem der Falke auf Anobis gelandet war, traf sich Solo
mit den beiden Parteien des Bürgerkriegs, um beide Seiten
den Medaille kennen zu lernen, obwohl diese versuchten, ihn
und die Jedi-Schüler ebenso zu töten, wie sie einander an die
Kehle fahren wollten. Dank der Fähigkeiten der Jedi und
Solos Reaktionsschnelligkeit überlebten sie und schafften es
schließlich sogar, in dem bereits seit Jahren wütenden Krieg
einen unsicheren Waffenstillstand zu vermitteln. Anja konnte
kaum glauben, was Solo getan hatte, und begann sich zu fra-
gen, ob ihr lebenslanger Hass vielleicht deplaziert gewesen
sein mochte. Sie stimmte zu, sich Jacen, Jaina und den ande-
ren Schülern der Jedi-Akademie anzuschließen, um heraus-
zufinden, was sie von Meister Skywalker lernen konnte.

Obschon die Schüler ihr halfen, sich einzuleben, blieb Anja
stets rastlos und ungeduldig, da ihr das Jedi-Training zu lang-
sam voranschritt. Skywalker fand bald heraus, dass sie kein
echtes Potential besaß, dank ihrer wohl verborgenen Gewürz-
sucht jedoch gut mit dem Lichtschwert umzugehen verstand.
Obwohl Anjas Überzeugung bereits erschüttert war, wollte
sie Solo insgeheim immer noch auf jede nur erdenkliche
Weise Schaden zufügen. Ungeachtet der Tatsache, dass sie
sich für Jacens und Jainas aufkeimende Freundschaft er-
wärmte, schloss sie in ihren Hass auch seine Kinder ein.

Während dieser Zeit hatte Lando Calrissian, dem nach wie
vor die Gemmentaucher-Station im Orbit von Yavin gehörte,
mit den Dividenden aus den erfolgreicheren Bergbauunter-
nehmen auf Varn erneut ein gewisses Mitspracherecht an den
Gewürzminen von Kessel erworben. Die beträchtlichen Ge-
winne aus den Gewürzen investierte er wiederum in ein
neues kommerzielles Unternehmen, SkyCenter Galleria, ei-
nen Vergnügungspark in Cloud City. Calrissian und sein Ge-
schäftspartner Cojahn wollten die Solo-Zwillinge und ihre
Freunde vor der offiziellen Eröffnung der neuen Attraktionen

360

gewissermaßen als Versuchskaninchen einsetzen. Als Calris-
sian erfuhr, dass Anja selbst eine Schmugglerin war und ei-
nige Ecken und Kanten besaß, lud er auch sie ein, da er in ihr
einen verwandten Geist vermutete.

Als sie alle gemeinsam in Cloud City eintrafen, fand Cal-
rissian heraus, dass sein Farmer Cojahn tot war. Er hatte sich
offenbar von einer der Terrassen der Stadt in den Wolken ge-
stürzt. Calrissian war entsetzt, konnte aber unmöglich glau-
ben, dass es sich um einen Selbstmord handelte; die Gruppe
benutzte daher ihre besonderen Gaben, um der Sache auf den
Grund zu gehen. Die Spur führte sie in die unteren Ebenen
der schwebenden Stadt und in die Lagunen von Clak'dor VII,
wo sie auf die Machenschaften der Schwarzen Sonne stießen.

Czethros hatte seine Spione in die Spielzentren von Cloud
City geschickt, wo sie unter Wahrung des üblichen Anscheins
allmählich die Kontrolle übernommen hatten. Die Schwarze
Sonne, die die Kasinos und das Glücksspiel ebenso beherr-
schen wollte, wie sie den Waffenschmuggel auf Anobis und
anderen umkämpften Welten dirigierte, arbeitete obendrein
daran, zukünftig auch die Gewinne aus den Gewürzminen
von Kessel abzuschöpfen. Zuletzt hatte Czethros auf Bespin
versucht, Cojahn zur Zusammenarbeit zu zwingen, doch als
Calrissians Partner sich weigerte, hatte der Verbrecherboss
ihn ermordet.

Da die Schwarze Sonne die meisten Polizeibeamten von
Cloud City bestochen hatte, zeigten diese wenig Neigung,
dem Verbrechen allzu genau auf den Grund zu gehen. Und
als Calrissian und die jungen Jedi-Ritter zu neugierig wurden,
setzte Czethros seine Mörderbanden in Marsch, unter ihnen
auch jene chameleonartigen Wesen, die sie bereits auf Ord
Mantell attackiert hatten. Erst als die Attentäter ebenso wie
die politischen Führer von Cloud City entlarvt waren, kam
allmählich auch der ganze Plan der Schwarzen Sonne ans
Licht. Kurz darauf erging an alle Planeten ein auf Czethros
ausgestellter Haftbefehl.

Anja Gallandro, die bereits durch den nur knapp vereitel-
ten Tod derer, die sie widerwillig als Freunde anzusehen
begonnen hatte, ausreichend irritiert war, wurde noch wü-

361

tender, als sie erfuhr, dass ihr Mentor und Drogenlieferant
Czethros von der Bildfläche verschwunden war. Mehrere
Teams von Ermittlern der Neuen Republik durchkämmten
die ganze Galaxis, doch Czethros war in der Hoffnung abge-
taucht, die letzte Phase seines Komplotts zur Übernahme der
Regierung ins Werk setzen zu können.

Nach ihrer aller Rückkehr nach Yavin 4 erkannte Anja end-
lich, dass sie schwer gewürzabhängig war und dass sie ohne
Czethros keinen Zugang zu der streng limitierten Substanz
mehr hatte. Skywalker hatte ihre Sucht längst vermutet,
wusste jedoch, dass er seine Jedi-Fähigkeit besser nicht ein-
setzen würde, um das Problem aus der Welt zu schaffen.
Anja würde selbst eine Lösung finden müssen. Sie schlich
sich verzweifelt davon, stahl Zekks Raumschiff und flog
nach Kessel, wo sie genug Gewürz aufzutreiben hoffte, um
ihre Bedürfnisse zu stillen.

Auf Kessel traf sie in einer bewachten Landebucht auf ei-
nen von Czethros Schmugglern, der ihr widerwillig ein paar
Gewürzrationen überließ und von größeren Vorräten berich-
tete, die angeblich unter den eisigen Polkappen von Mon Ca-
lamari versteckt waren. Anja brach darauf eilig auf, um sich
diese Schiffsladung selbst unter den Nagel zu reißen.

Der ängstliche Sullustaner Nien Nunb, Calrissians langjäh-
riger Verwalter der Minen auf Kessel, überlebte unterdessen
nur mit knapper Not einen vermeintlichen Unfall in den Kar-
bonidgefrierkammern der dortigen Verarbeitungsanlage. Die
Schwarze Sonne hatte sich auch dort eingenistet und Nien
Nunb wusste - da sich seine eigenen Arbeiter gegen ihn stell-
ten -, dass er in großer Gefahr schwebte.

Als Zekk und seine Freunde bemerkten, dass Anja samt sei-
nem Schiff verschwunden war, setzten sie ihr unverzüglich
nach. Sie kamen jedoch zu Spät auf Kessel an, wo sie erfuh-
ren, dass Anja bereits nach Mon Calamari aufgebrochen war.
Da Nien Nunb sich alleine fürchtete, blieben Jaina und Low-
bacca in den Gewürzminen zurück, um dort zu helfen, wäh-
rend Jacen, Zekk und Tenel Ka rasch zu der Wasserwelt
weiterreisten.

Sie folgten Anjas Spur bis zu den Polarmeeren von Mon
362

Calamari, wo sie in einem schwimmenden Urlaubsort na-
mens Crystal Reef gelandet war. Sie stellten sie, als sie gerade
ein Mini-U-Boot zu mieten versuchte, um damit die Polkap-
pen zu erforschen, und taten ihre Enttäuschung darüber
kund, verraten worden zu sein.

Aber auch Anja fühlte sich verraten - von ihrem Mentor.
Sie hatte inzwischen erfahren, dass Czethros hinter dem Waf-
fenschmuggel auf ihrer von Krieg zerrissenen Heimatwelt
steckte und dass er und die Schwarze Sonne für die verhee-
renden Kämpfe und all das Leid dort verantwortlich waren.
Außerdem hatte sie sich ihre schreckliche Gewürzsucht ein-
gestanden und wollte sich an Czethros rächen, indem sie die
wertvollen Lagerbestände zerstörte, die er auf Mon Calamari
gehortet hatte.

Die Jedi-Schüler gewährten ihr widerwillig ein letztes Mal
Aufschub und folgten ihr zu den eisigen Polkappen, wo sie
die Gewürzvorräte vernichtete. Doch dann wurden sie von
einem riesigen Seeungeheuer angegriffen und entkamen nur
mit knapper Not, weil sie ihr kleines Unterseeboot in ein La-
byrinth aus Eisbergen steuerten. Das Eis schob sich zusam-
men und zermalmte um ein Haar ihr Fahrzeug, so dass den
Jedi nichts anderes übrig blieb, als in das eiskalte Wasser zu
steigen und das U-Boot mit ihren Lichtschwertern zu be-
freien. Am schlimmsten Punkt dieses Martyriums griffen die
Freunde in ihrer Verzweiflung zu gewissen Jedi-Techniken
und heilten Anja von ihrer physischen Gewürzabhängigkeit,
während sie mit dem psychischen Teil selbst würde fertig
werden müssen.

Nicht lange nachdem Jacen, Zekk und Tenel Ka von Kessel
abgereist waren, verschaffte sich ein unscheinbares Versor-
gungsschiff Zugang zum Transporthafen der Mine und ent-
ließ einen Strom von Söldnertruppen, die von Czethros per-
sönlich angeführt wurden. Die Schwarze Sonne übernahm
die Gewürzminen von Kessel und setzte Czethros als Kom-
mandanten ein. Nien Nunb wurde gefangen gesetzt; Jaina
und Lowbacca gelang es jedoch, sich in den Stollen zu verste-
cken, von denen aus sie alle Vorgänge beobachteten und sich
gegen die Verbrecher zur Wehr setzen konnten.

363

Sie fanden heraus, dass die Schwarze Sonne in zahlreichen
bedeutenden Positionen der Regierung und des Militärs der
Neuen Republik sowie auf zahllosen verbündeten Planeten
und industriellen Raumstationen getreue Infiltratoren unter-
gebracht hatte. Czethros plante von seinem Hauptquartier
auf Kessel aus, ein kodiertes Signal auszusenden, das sie
zu den Waffen rufen würde. Tausende von Verrätern in Tau-
senden von Schlüsselstellungen konnten die galaktische
Regierung ohne weiteres stürzen. Obwohl ihre Zahl nicht
ausreichte, einem geordneten militärischen Gegenschlag
standzuhalten, würde ihr Übernahmeversuch simultan und
so weit verstreut stattfinden, dass die Neue Republik nicht
hoffen durfte, sich erfolgreich zur Wehr setzen zu können.

Aber Czethros hatte nicht mit Sabotage von innen gerech-
net. Jaina und Lowbacca zerstörten den Transmitter, noch ehe
die Schwarze Sonne ihr Signal zu senden vermochte. Darüber
hinaus befreiten sie die Gefangenen in den Gewürzminen
und trieben die Söldner zurück, die Kessel zuvor in ihre Ge-
walt gebracht hatten. Nien Nunb scharte seine Truppen um
sich und hetzte Czethros durch die Stollen bis zur Karbonid-
gefrieranlage. Czethros wollte nicht zulassen, dass man ihn
gefangen nahm, und stürzte sich lieber in einen Karbonid-
tank, wo er augenblicklich eingefroren wurde. Die Staatsche-
fin Leia Organa Solo sah später zu, wie er wieder aufgetaut
wurde, und nahm an seinem Verhör teil, bei dem sie die Na-
men der Infiltratoren der Schwarzen Sonne erfuhr, die noch
immer in Schlüsselpositionen der Neuen Republik saßen. Erst
jetzt war die Schwarze Sonne endgültig zerschlagen.

Nach ihren zahlreichen Erfolgen erklärte Meister Luke Sky-
walker, dass seine kleine Gruppe junger Schüler - Jacen und
Jaina Solo, Tenel Ka, Lowbacca, Zekk und Anakin Solo - sich
fortan als angehende Jedi-Ritter betrachten durfte. Und eines
nicht so fernen Tages würde aus ihnen gewiss eine neue Ge-
nerationen von Verteidigern der Neuen Republik werden.

364

NACHWORT
Die Vorbereitung dieser Chronik war ein langwieriger und
mühevoller Prozess, der die Teilnahme mehrerer Teams
von Historikern und Gelehrten erforderte. Doch keinesfalls
dürfen wir diese Arbeit als eine erschöpfende Geschichte der
Galaxis betrachten. Dank der Natur der Zeit ist dieses Werk
mit dem Datum seiner Fertigstellung bereits wieder veraltet.

Die Arbeit wird also fortgesetzt. Schon jetzt durchforschen
Droiden die gewaltigen Archive des Imperialen Informations-
zentrums auf der Suche nach bisher unzugänglichen Auf-
zeichnungen oder solchen, die während der zahllosen Säube-
rungen durch Palpatine verändert oder beschädigt wurden.
Beweistechniker und Datenrestaurateure haben Jahre damit
zugebracht, die Trümmer des Mount Tantiss zu durchwühlen.
Dabei haben vereinzelte Funde ein neues Licht auf die Verbre-
chen und Pläne des Imperators geworfen.

Archäologen haben gerade erst damit begonnen, die riesi-
gen Wissensbestände freizulegen, die unter den Ruinen der
großen Jedi-Bibliothek von Ossus begraben sind; die noch
existierenden Jedi-Holocrone, in denen das Wissen legendä-
rer Meister gespeichert ist, sind bisher kaum angezapft wor-
den; und die uralten Aufzeichnungen von zahlreichen entle-
genen Welten wie Toola oder Dathomir werden zur Zeit
übersetzt.

Viele der Informationen, die jetzt allmählich ans Licht ge-
langen, beziehen sich auf die dunklen Übergangsjahre zu Be-
ginn des Imperiums, als Palpatine die schwindende Macht
der Regierung der Republik an sich riss. Noch immer leben
einige Augenzeugen dieser Ereignisse, wenngleich viele un-
ter ihnen längst ein fortgeschrittenes Alter erreicht haben. Wir
werden in unseren gemeinsamen Bemühungen fortfahren,
diese kostbaren Quellen ausfindig zu machen und sie, ehe es
zu spät ist, für die historischen Protokolle befragen.

Die Geschichte ist auch gegenwärtig in steter Bewegung:
365

Borsk Fey'lya, der die Rebellion seit ihren Anfängen beglei-
tete, hat in der Vergangenheit bereits eine Reihe finsterer
Skandale überstanden und konnte am Ende doch in das be-
gehrte Amt des Staatschefs aufsteigen; Meister Luke Skywal-
kers neue Jedi-Ritter sind zu den Wächtern der Galaxis heran-
gewachsen, doch Skywalker selbst sieht neuerdings die
Notwendigkeit, die Jedi zu beaufsichtigen. Daher wirbt er um
die Erlaubnis, den Hohen Rat der Jedi wieder einzurichten, in
dem zwölf führende Jedi-Ritter zu einer leitenden Körper-
schaft zusammengefasst werden sollen, wie es sie seit den Ta-
gen der Alten Republik nicht mehr gegeben hat.

Und natürlich gibt es immer noch Krisenherde: Ein paar
Konflikte zwischen unterschiedlichen Spezies schwelen be-
reits seit den Ereignissen um die Hand von Thrawn; der pro-
fessionelle Brandstifter Nom Anor - jene rätselhafte Gestalt,
die zu Carnor Jax' Interimsrat gehörte - ist wieder aufge-
taucht, um auf den Planeten Rhommamool und Osarian für
Unruhe zu sorgen. Doch bei alledem handelt es sich lediglich
um lokale Kontroversen, die keine unmittelbare Gefahr dar-
stellen. Während sich die Überreste des Imperiums damit zu-
frieden geben, ihren Abschnitt des Äußeren Randes zu be-
herrschen, scheint es gegenwärtig keinen Winkel zu geben,
aus dem neues Unheil erwachsen könnte. Wir Historiker kön-
nen nur hoffen, dass die Galaxis endlich einer Ära des Frie-
dens und der Stabilität entgegen blickt.

Es ist unsere andauernde Aufgabe, die Ereignisse des
heroischen Überlebenskampfes in der Galaxis zu schildern
und das Wissen darum zu bewahren; denn nur durch die
Kenntnis unserer Geschichte können wir uns selbst verstehen.
Und die Geschichte endet niemals.

366

Zeittafel
Für Leser, die den historischen Ereginissen der Star Wars-
Galaxis genauer auf den Grund gehen möchten, bietet die
folgende Zeittafel eine chronologisch angeordnete Übersicht
über alle Filme, Romane, Comics und Computerspiele. Wie es
sich für eine solche Chronik gehört, fanden nur die Quellen
Berücksichtigung, die für die Entwicklung der Galaxis und
ihrer Schlüsselfiguren von größter Bedeutung waren.

Manche Teile der Ultimativen Chronik, vor allem jene, die
sich auf die Geschichte der Alten Republik beziehen, wurden
den Schilderungen von Romanen entnommen, die in der Zeit-
tafel erst viel später erscheinen. Zur leichteren Orientierung
wurden diese Romane nur einmal, nämlich unter der Epoche
aufgelistet, in der der größte Teil ihrer Handlung angesiedelt
ist.

Gleichgültig, ob Sie nach Informationen über eine be-
stimmte Ära suchen oder die wichtigsten Star Wars-Erzählun-
gen in der annähernd richtigen zeitlichen Reihenfolge lesen
wollen, bietet Ihnen diese Zeittafel eine praktische Orientie-
rungshilfe.

(Anmerkung des deutschen Lektorats: Die Recherche der deutschen Titel
erfolgte nach bestem Wissen; eventuelle Fehler bitten wir zu entschuldi-
gen. Die englischen Originaltitel stehen in eckigen Klammern. Stand der
Recherche: 12/2000)

367

TEILI
LEGENDEN DER ALTEN JEDI-RITTER______
DAS ERSCHEINEN DER SITH
5000 v.S.Y.
DAS GOLDENE ZEITALTER DER SITH
• Star Wars Bd. 14 u. 15, Das goldene Zeitalter der Sith
(Comic, 1997)

[Tales OfThe Jedi: The Golden Age OfThe Sith#0,l-l,5]
DER GROSSE HYPERRAUMKRIEG

• Star Ward Bd. 16-18, Der Untergang der Sith (Comic,
1997)
[Tales OfThe Jedi: The Fall OfThe Sith Empire #1-5]

DAS VERMÄCHTNIS DER SITH
4400 v.S.Y.
DER SCHATTEN VON FREEDON NADD
4000 v.S.Y.
DIE PRÜFUNGEN DER JEDI
• Das Geheimnis der Jedi-Ritter (Comic, 1994)
[Tales ofthe Jedi: Knights ofthe Old Republic]

3998 v.S.Y.
DER FREEDON-NADD-AUFSTAND
• Der Freedon-Nadd-Aufstand (Comic, Carlsen 1995)
[Tales ofthe J4edi: The Freedon Nadd Uprising #1-2]

3997 v.S.Y.
DAS DROHENDE ENDE
• Star Wars Bd. 1-3, Die Lords von Sith (Comic, 1995)
[Tales OfThe Jedi: Dark Lords OfThe Sith #1-6]

368

3996 v.S.Y.
DER SITH KRIEG
• Star Wars Bd. 6-8, Der Sith Krieg (Comic, 1996)
[Tales OfThe Jedi: The Sith War #1-6]
3996 v.S.Y.
DIE VERWÜSTUNG VON Ossus
3986 v.S.Y.
DIE ERLÖSUNG VON ULIC QEL-DROMA
• Tales of the Jedi: Redemption (US-Comic #1-5, keine
Übersetzung)

4000-3000 v.S.Y.
AUSWIRKUNGEN AUF DIE REPUBLIK
2000-1000 v.S.Y.
DIE NEUEN SITH
600-iOO v.S.Y.
JEDI-TAPFERKEIT
TEIL II
DAS IMPERIUM UND DIE NEUE ORDNUNG
ca. 50-18 v.S.Y.
DIE GEBURT DES IMPERIUMS
• Star Wars Episode II (Film, 2002)
• Star Wars Episode III (Film, 2005)
44 v.S.Y.
• Jedi Padawan Bd. 1: Die geheimnisvolle Macht
(Roman, 1999)
[Jedi Apprentice: The Rising Force #1]

Jedi Padawan Bd. 1: Der dunkle Rivale (Roman, 1999)
[Jedi Apprentice: The Dark Rival #2]

369

• Jedi Padawan Bd. 3: Die gestohlene Vergangenheit
(Roman, 1999)
[Jedi Apprentice: The Hidden Fast #3]

43 v.S.Y.
• Jedi Padawan Bd. 4: Das Zeichen der Krone
(Roman, 2000)
[Jedi Apprentice: Mark ofthe Crown #4]

• Jedi Padawan Bd. 5: Die Rächer der Toten
(Roman, 2000)

[Jedi Padawan Bd. 6: Der Ungewisse Weg (Roman, 2000)
[Jedi Apprentice: The Uncertain Path #6]

32 v.S.Y.
STAR WARS EPISODE I: DIE DUNKLE BEDROHUNG
[The Phantom Menace]

• Star Wars-Episode: Die dunkle Bedrohung (Film, 1999)
• Star Wars-Episode: Die dunkle Bedrohung
(Roman, 1999)

• Star Wars-Episode: Die dunkle Bedrohung
(Computerspiel)

• Star Wars-Episode: Die dunkle Bedrohung (Comic,
1999)

ca. 18-0 v.S.Y.
AM VORABEND DES KONFLIKTS
Droids (US-TV-Cartoons, nicht übers.)
• Die Droiden (Comic, 1995)
[Droids: The Kalarba Adventures]

• Die Rebellion der Droiden (Comic, 1996)
• Der Kampf der Droiden (Comic, 1996)
[Droids: Rebellion and Season ofRevolt #1-8]

• Jabba der Hutt (Comic, 1997)
[Jabba the Hutt, The Art ofthe Deal]

Protocol Offensive (US-Comics, keine Übers.)
Boba Fett: Enemy ofthe Empire (US-Comics #1-4, keine
Übers.)

• X-Wing (Computerspiel)
370

Star Wars Stories, Bd. 1: Soldat des Imperiums (Comic,
1997)
[Dark Forces: Saldier For The Empire #1]
TEIL III
HISTORISCHE PROFILE________________
DIE SKYWALKERS
• Star Wars-Episode IV: Krieg der Sterne (Film)
[Star Wars Episode IV: A New Hope]
HAN SOLO UND LANDO CALRISSIAN
10 v.S.Y.

• Han Solo-Trilogie Band 1: Der Pilot (Roman, 1999)
[The Paradise Snare]

10-5 v.S.Y.
DIE AKADEMIE
5-2 v.S.Y.
DAS LEBEN ALS SCHMUGGLER
• Han Solo-Trilogie Band 2: Der Gejagte (Roman 1999)
[The Hutt Gambit]

4 v.S.Y.
DAS ERWACHEN DER SHARU
• Die Geisterharfe von Sharu, Teil l von:
Lando Calrissian - Rebell des Sonnensystems (Roman,
1995)
[Lando Calrissian and the Mindharp Of Sharu]
371

3 v.S.Y.
DIE SCHLACHT VON NAR SHADDAA
ZURÜCK IM OSEON-SYSTEM

• Der Flammenwind von Oseon. Teil 2 von:
Lando Calrissian - Rebell des Sonnensystems (Roman,
1995)
[Lando Calrissian and the Flamewind of Oseon]
WIE GEWONNEN, SO ZERRONNEN
3-2,5 v.S.Y.
DIE RETTUNG DER THONBOKA
• Die Sternenhöhle von Thon Boka Teil 3 von:
Lando Calrissian - Rebell des Sonnensystems (Roman
1995)
[Lando Calrissian and the Starcave ofThonBoka]
2-1 v.s.Y.
DER KORPORATIONSSEKTOR
• Auf Stars End. Teil l von:
Han Solos Abenteuer (Roman, 1982)
[Han Solo at Star's End]

• Han Solos Rache. Teil 2 von:
Han Solos Abenteuer (Roman, 1982)
[Han Solo 's Revenge]

2,5-0 v.S.Y.
FREIES UNTERNEHMERTUM
1-0 v.S.Y.
MITTELLOS IN DER TION-HEGEMONIE
• Das verlorene Vermächtnis. Teil 3 von:
Han Solos Abenteuer (Roman, 1982)
[Han Solo and the Lost Legacy]

372

im Jahr der S.Y.
(wenige Monate vor der Schlacht von Yavin)
RÜCKKEHR NACH YLESIA

• Han Solo-Trilogie Band 3.
Der König der Schmuggler (Roman 2000)
[Rebel Dawn]
(unmittelbar vor der Schlacht von Yavin)
DER LETZTE GEWÜRZSCHMUGGEL

0-3 n.s.Y.
»EIN MANN VON EHRE«
TEIL IV
DIE REBELLION GEGEN DAS IMPERIUM
DIE REBELLION BEGINNT
3-0 v.S.Y.

DER BAU DES TODESSTERNS
• Star Wars Stories, Bd. 1:
Soldat des Imperiums (Comic, 1997)
[Dark Forces: Saldier For The Empire #1]

im Jahr der S.Y.
VORBEREITUNG ZUR SCHLACHT
DIE GEFANGENNAHME VON PRINZESSIN LEIA
NEUE HOFFNUNG
[Star Wars Episode IV: A New Hope]
• Star Wars-Episode IV: Krieg der Sterne (Film)
• Krieg der Sterne. Teil l von:
Die Star Wars Saga (Roman, 1985)

• Eine neue Hoffnung (Comic, 1995)
• Sturm über Tatooine (Roman, 1997)
[Tales from the Mos Eisley Cantina]

373

0-0,5 n.s.Y.
DIE SCHLACHT UND IHRE FOLGEN
Vader's Quest (US-Comics #1-4, keine Übers.)
Boba Fett: Salvage (US-Comics #1-2, keine Übers.)
DIE REBELLEN IN DER FALLE

• Classic Star Wars, Bd. 1-9 (Comics, 1996)
[Classic Star Wars #1-17]

Shadow Stalker (US-Comics, keine Übers.)
• Marvel Star Wars (US-Comics #1-38, keine Übers.)
0,5-2 n.S.Y.
DER GEGENSCHLAG DES IMPERIUMS
• Galaxy of Fear Bd. 1&2: Lebendig Begraben/Stadt der
Toten (Roman, 1998)
[Eaten Alive / City of the Dead]

• Galaxy Plague / The Nightmare Machine]
• Galaxy Of Fear Bd. 5&6: Der Geist des Jedi/Armee des
Terrors (Roman, 1999)
[Ghost ofthe Jedi / Army of Terror]
[Restliche Galaxy ofFear-Bände 7-11 noch nicht übersetzt]

• Dark Forces (Computerspiel)
• Rogue Squadron (Computerspiel)
• Star Wars Bd. 1-5, Der Fluß des Chaos (Comic, 1996)
[River of Chaos #1-4]

Classic Star Wars: The Early Adventures (US-Comics #1-9,
noch nicht übersetzt)

2 n.S.Y.
ClRCARPOUS SCHLIEßT SICH DEM WIDERSTAND AN
• Skywalkers Rückkehr (Roman, 1996)
[Splinter ofthe Mind's Eye]

• Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker Bd. 1-2
(Comic, 1996)
[Splinter ofthe Mind's Eye]

374

2-3 n.S.Y.
EINE ZUFLUCHT IM Eis
Classic Star Wars #17-20 (US-Comics, noch nicht übersetzt)
Rebel Mission to Ord Mantell (US-Hörspiel, noch nicht
übersetzt)

EIN LICHT VERBLASST
• Star Wars-Episode V: Das Imperium schlägt zurück
(Film)
[Star Wars Episode V: The Empire Strikes Back]

• Das Imperium schlägt zurück. Teil 2 von Die Star Wars
Saga. (Roman, 1985)

Das Imperium schlägt zurück (Comic, 1995)
Kopfgeld auf Han Solo (Roman, 1996)
[Tales ofthe Bounty Hunters]

Rebel Assault II: The Hidden Empire (Computerspiel)
Tie Fighter (Computerspiel)
Marvel Star Wars (US-Comics #39-80, noch nicht übersetzt)

3 n.S.Y.
DIE SCHLACHT VON HOTH
EIN NEUER JEDI

3,5 n.S.Y.
Prinz Xizor und die Schwarze Sonne
• Schatten des Imperiums (Roman, 1996)
[Shadows ofthe Empire]

Schatten des Imperiums (Comic, 1997)
• Shadows of the Empire (Computerspiel)
Battle ofthe Bounty Hunters (US-Comic, noch nicht
übersetzt)

• X-Wing Alliance (Computerspiel)
375

4 n.S.Y.
DIE ALLIANZ TRIUMPHIERT
• Star Wars-Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
(Film)
[Star Wars Episode VI: Return ofthe Jedi)

• Star Wars-Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter.
Teil 3 in: Die Star Wars Saga. (Roman, 1985)

• Die Rückkehr der Jedi-Ritter (Comic, 1995)
• Palast der dunklen Sonnen (Roman, 1997)
[Tales from Jabba's Palace]

The Bounty Hunter Wars (Roman-Trilogie, Übersetzung in
Vorbereitung)

Jabba Tape (US-Comic, noch nicht übersetzt)
DIE REBELLION FORMIERT SICH NEU
DIE SCHLACHT VON ENDOR
DER PAKT VON BAKURA

• Der Pakt von Bakura (Roman, 1993)
[The Truce at Bakura]

• Marvel Star Wars (US-Comics #81-107, noch nicht
übersetzt)

Classic Star Wars: Vandelheim Mission (US-Comic, noch
nicht übersetzt)

4-5 n.S.Y.
AUFBRUCH IN DEN SSI-RUUVI-RAUM
TEIL V
DIE GEBURT DER NEUEN REPUBLIK
DIE ZERSCHLAGUNG DES IMPERIUMS
• X-Wing 1: Intrigen auf Cilpar (Comic, 1996)
[X-Wing comics #1-20]
DER SCHWARZE NEBEL

• Mara Jade I-III (Comic, 1999)
[Mara Jade: By the Emperor's Hand #0,1-6]
376

Shadows ofthe Empire: Evolution (US-Comics #1-5, noch
nicht übersetzt)
DER AUFSTIEG ISARDS

X-Wing #21-35 (US-Comics, noch nicht übersetzt)
Boba Fett: Twin Engines of Destruction (US-Comic, noch
nicht übersetzt)

The Glove ofDarth Vader (Junior-Roman, noch nicht
übersetzt)

The Lost City ofthe Jedi (Junior-Roman, noch nicht
übersetzt)

Zorba the Hutt's Revenge (Junior-Roman, noch nicht
übersetzt)

Mission from Mount Yoda (Junior-Roman, noch nicht
übersetzt)

Queen ofthe Empire (Junior-Roman, noch nicht übersetzt)
Prophets ofthe Dark Side (Junior-Roman, noch nicht
übersetzt)

5-5,5 n.S.Y.
GENERAL SKYWALKER

• Dark Forces II: Jedi Knight-Mysteries of the Sith
(Computerspiel)
[Jedi Knight]

Star Wars Stories 2 (Comic)
[Dark Forces: Rebel Agent]

• Star Wars Stories 3 (Comic)
[Dark Forces: Jedi Knight]

6 n.S.Y.
DER LETZTE GROßADMIRAL?
6,5-7 n.S.Y.
DIE SCHLACHT UM CORUSCANT
• X-Wing: Angriff auf Coruscant (Roman, 1999)
[Rogue Squadron]

• X-Wing: Die Mission der Rebellen (Roman, 1997)
[Wedge's Gamble]

177

7-7,5 n.S.Y.
• X-Wing: Die teuflische Falle (Roman, 1997)
7,5 n.S.Y.
DER BACTA-KRIEG
• X-Wing: Bacta-Piraten (Roman, 1998)
l The Bacta War]

7,5-8 n.S.Y.
DIE JAGD NACH ZSINJ
• X-Wing: Die Gespensterstaffel (Roman, 1999)
[Wmith Squadmn]

• X-Wing: Operation Eiserne Faust (Roman, 1999)
[hon Fist]

• X-Wing: Kommando Han Solo (Roman, 2000)
[Solo Command]

8 n.S.Y.
DIE HAPANER UND DIE SCHWESTERN DER NACHT VON
DATHOMIR

• Entführung nach Dathomir (Roman, 1994)
[The Courtship ofPrincess Leia]
ZSINJS TOD

8,5 n.S.Y.
EINS KOMMT ZUM ANDEREN
378

TEIL VI
DIE WIEDERAUFERSTEHUNG DES IMPERIUMS
9 n.S.Y.
DIE VERWÜSTUNGEN DURCH GROßADMIRAL
THRAWN

• Thrawn-Trilogie Band 1:
Erben des Imperiums (Roman, 1999)
• Star Wars Bd. 9-11:
Erben des Imperiums. (Comic, 1996)
[Heir to the Empire]

• Thrawn-Trilogie Band 2:
Die dunkle Seite der Macht (Roman, 1999)
• Star Wars Bd. 19-21:
Die dunkle Seite der Macht (Comic, 1998)
[Dark Force Rising]

• Thrawn-Trilogie Band 3:
Das letzte Kommando (Roman, 1993)
• Star Wars Bd. 22-24:
Das letzte Kommando (Comic, 1998)
[The Last Command]
TALON KARRDE UND DIE SCHMUGGLER
DIE NOGHRI WECHSELN DIE SEITEN
DIE KATANA-FLOTTE UND DIE KLONKRIEGER
THRAWNS FALL

9-10 n.S.Y.
ISARDS WIEDERKEHR
• X-Wing: Isards Rache (Roman, 2000)
[Isard's Revenge]

379

10 n.S.Y.
DIE AUFERSTEHUNG DES IMPERATORS PALPATINE
• Das dunkle Imperium I (Comic, 1994)
[Dark Empire #1-6]

• Dark Forces II: Jedi Knight-Mysteries of the Sith
(Computerspiel)
[Jedi Knight]
KOPFGELDJÄGER BOBA FETT (COMIC, 1996)

• Schwere Zeiten für Boba Fett (Comic, 1997)
[Boba Fett: Death, Lies and Treachery]
OPERATION SCHATTENHAND

• Das dunkle Imperium II (Comic, 19959
[Dark Empire II #1-6]

11 n.S.Y.
PALPATINE UNTERLIEGT
• Das dunkle Imperium III (Comic, 1996)
[Empire's End #1-2]
JAX, KANOS UND DER INTERIMSRAT

• Star Wars Sonderband 2: Crimson Empire (Comic, 2000)
[Crimson Empire #0,1-6]

Crimson Empire U (US-Comics #1-6, noch nicht übersetzt)
TEIL VII
DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER
11 n.S.Y.
SKYWALKERS JEDI-AKADEMIE
• Flucht ins Ungewisse (Roman, 1997)
[Jedi Academy #1: Jedi Search]

• Der Geist des dunklen Lords (Roman, 1996)
[Jedi Academy #2: Dark Apprentice]

Die Meister der Macht (Roman, 1995)
[Jedi Academy #3: Champions ofthe Force]

380

• Der Kampf des Jedi (Roman, in Vorbereitung 2001)
[I, Jedi]
DAS SCHLUNDZENTRUM
POLITISCHE WIRREN
DIE RACHE EXAR KUNS
DIE ZERSTÖRUNG DES SCHLUNDZENTRUMS

12 n.S.Y.
DIE HAND DES IMPERATORS UND DIE SENEX-LORDS
PALPATINES AUGE

• Palpatines Auge (Roman, 1997)
[Children of the Jedi]

DIE BEDROHUNG DURCH DEN DARKSABER
• Darksaber-Der Todesstern (Roman, 1997)
[Darksaber]
DER PLAN DER Hurrs
ADMIRAL DAALA KEHRT ZURÜCK
DURGAS TORHEIT
ANGRIFF AUF YAVIN

12-13 n.S.Y.
DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK
13 n.S.Y.
MISSION NACH ADUMAR
X-Wing: Starfighters ofAdumar (Roman, noch nicht
übersetzt)
DIE TODESSAAT-SEUCHE

• Planet des Zwielichts (Roman, 1999)
[Planet ofTwilight]

The Leviathan ofCorbos (US-Comics #1-4, noch nicht
übersetzt)

381

TEIL VIII
UNRUHEN UND AUFSTÄNDE
14 n.S.Y.
DIE BEWEGUNG NEUGEBORENES IMPERIUM
• Der Kristallstern (Roman, 1998)
[The Crystal Star]

16-17 n.S.Y.
DIE SCHWARZE FLOTTE
• Die schwarze Flotte Band 1:
Vor dem Sturm (Roman, 1997)
[Before the Storni]

• Die schwarze Flotte Band 2:
Aufmarsch der Yevethaner (Roman, 1997)
[Shield OfLies]

• Die schwarze Flotte Band 3:
Entscheidung bei Koornacht (Roman, 1998)
[Tyrant's Test]

MEISTER SKYWALKER UND DIE FALLANASSI
DER TELJKON-VAGABUND

17 n.S.Y.
DER AUFSTAND VON ALMANIA
• Die Rebellion der Verlorenen (Roman, 1999)
[The New Rebellion]
SMUGGLER'S RUN

17-18 n.S.Y.
IMPERIALE SCHARMÜTZEL
382

18 n.S.Y.
DIE CORELLIANISCHE REVOLTE
• Der Hinterhalt. Das erste Buch der Corellia-Trilogie
(Roman, 1996)
[Ambush at Corellia]

• Angriff auf Selonia. Das zweite Buch der Corellia-
Trilogie (Roman, 1997)
[Assault at Selonia]

• Showdown auf Centerpoint. Das dritte Buch der
Corellia-Trilogie (Roman, 1997)
[Shodown at Centerpoint]

TEIL IX
DAUERHAFTER FRIEDE_________
• Hand von Thrawn Band 1:
Schatten der Vergangenheit (Roman, 2000)
[Spector of the Fast]

• Hand von Thrawn Band 2:
Blick in die Zukunft (Roman, 2000)
• Hand von Thrawn Band 3:
Der Zorn des Admirals (Roman, 2000)
[Band 2 und 3 im Original Vision ofthe Future]

DAS CAAMAS-DOKUMENT
DIE HAND VON THRAWN
383

TEILX
GENERATIONEN VON JEDI-RITTERN_____
22 n.S.Y.
DIE GOLDENE KUGEL UND KENOBIS
LICHTSCHWERT

• Junior Jedi Knights #1-6 (Junior-Romane, noch nicht
übersetzt)

23 n.S.Y.
DIE SCHATTENAKADEMIE UND DAS
ZWEITE IMPERIUM

• Young Jedi Knights Band l:
Die Hüter der Macht (Roman, 1998)
[Heirs of the Force]

Young Jedi Knights Band 2:
Akademie der Verdammten (Roman, 1998)
[Shadow Academy]

• Young Jedi Knights Band 3:
Die Verlorenen (Roman, 1998)
[The Lost Ones]

• Young Jedi Knights Band 4:
Lichtschwerter (Roman, 1998)
[Lightsabers]

• Young Jedi Knights Band 5:
Die Rückkehr des dunklen Ritters (Roman, 1999)
[Darkest Knight]

• Young Jedi Knights Band 6:
Angriff auf Yavin 4 (Roman, 1999)
[Jedi under Siege]

384

23-24 n.S.Y.
DIE ALLIANZ DER VERGESSENEN
• Young Jedi Knights: Die Trümmer von Alderaan
(Roman, 1998)
[Shards of Alderaan]

• Young Jedi Knights: Allianz der Vergessenen
(Roman, 1998)
[Diversity Alliance]

• Young Jedi Knights: Stimmen des Zorns (Roman, 1999)
[Voices Of Anger]

• Young Jedi Knights: Gefangen auf Ryloth (Roman, 1999)
[Jedi Bounty]

• Young Jedi Knights: Das Vermächtnis des Imperiums
(Roman, 2000)
[The Emperor's Plague]

24 n.S.Y.
DAS WIEDERAUFLEBEN DER SCHWARZEN SONNE
Young Jedi Knights: Return to Ord Mantell (Junior Roman,
noch nicht übersetzt)

Young Jedi Knights: Trouble on Cloud City (Junior Roman,
noch nicht übersetzt)

Young Jedi Knights: Crisis at Crystal Reef (Junior Roman,
noch nicht übersetzt)

385

chronik-93.jpg
386
387

REGISTER
A
Abkommen von Corellia,
das, 71, 89,118
Absolutisten, die, 309
Ackbar, Admiral, 115,

126 f., 142,185 f., 324
- bei der Befreiung der
Lusankya, 204

- beim Angriff auf den
Darksaber, 258 f.

- im Ruhestand, 232
- in der Schlacht von
Coruscant, 168 f.

- in der Schlacht von
Endor, 145

- und der Finanzskandal,
195

- und die Kriegs-
herren, 186

- während der Correlia-
nischen Revolte, 312,
316
Adumar-Mission, die,

265 f.
Agav.e-Klasse, Kriegsschiffe

der, 224
Akanah, Norand Pell,

291 f.
Alderaan, 278
- die Zerstörung von,

Alderaan, 72,119 f.,
122
Aleema, 38 ff., 45, 48,
50 f.
Allianz der Vergessenen, die

277, 351-358
Allianz Freier Planeten,

155
Allya, 59,181
Almania, der Aufstand von,

295-302, 317
Alte Republik, die

- Aufstieg und Nieder-
gang der, 20 f., 33,
61 f.

- das Wachsen der,
17-60

- die Aufsicht der Jedi
über die, 33

- die Exilregierung der,
71

- ihre Begegnung mit
den Sith, 20-30

- im Großen Hyperraum-
krieg, 26-30

- im Sith-Krieg, 47-51,
55

- regionale Konflikte in
der, 55

- und der Freedon-
Nadd-Aufstand,
36-39

- und die Bedrohung
durch die Nachfolger
der Sith, 56-59

388

- und die Invasion von
Naboo, 63 f.

- siehe auch Neue Repu-
blik
Amanoa, Königin von Iziz,

34 f.
Ambria, 36
Amidala, Königin von

Naboo, 63 f.
Amisus, 88
Ammuud, 84
Anobis, 87, 359 ff.
Anor, Nom, 222
Antilles, Wedge, 156, 200,

207, 235, 307
- als Kommandant der
Lusankya, 221 f.,
264

- bei der Gespenster-
staffel, 175

- bei der Mission von
Adumar, 265 f.

- beim Angriff auf den
Darksaber, 258 f.

- im Bacta-Krieg,
172 f.

- in der Schlacht von
Coruscant, 167

- in der Schlacht von
Endor, 145 f.

- in der Schlacht von
Orinda, 264

- und der Aufstand von
Almania, 299 ff.
Arca, Jeth, 33-40,42 f. 46,

55
Argazda, 55
Aruk der Hutt, 77, 88
Ashgad, Sethi, 68, 267-270
Atzerri, 292

Augwynne, 183
Auyemesch, 297

B
Bacta-Krieg, der Badura,
172 ff.
Bakura

- der Pakt von,
146-151, 312
- die Flotte von, 312 f.
- die Ssi-ruuk-Invasion,
147-151
Bane, Darth, 58 f.
Batch, Admiral, 166
Behn-kihl-nahm, 284
Beldorion der Prächtige,

60,197 f., 269 ff.
Bei Iblis, Garm, 71,129,

306, 324
Belsavis, 69,244-247
Bengat, 83
Beruss, Doman, 288
Besadii-Hutts, die 75-78,

88 f.
Bespin, 107,134,136,

361
Big Bunji, 82
Blue Max, 82 f., 85 ff.
Bollux, 82 f., 85 ff.
Bombenanschlag auf den

Senat, der, 295 f., 299
Bonadan, 84
Borleias, die Eroberung von,

167
Bothans, 68, 321, 327
Bothawui, 321 f., 325
Bpfassh, 67
Brakiss

389

- und der Aufstand von
Almania, 297,302

- und die Schattenakade-
mie, 302, 344-350,
352

Brand, Empatajayos, 216,
219 f.

Brentaal, die Eroberung von,
159 f.

Bria, 79,81
Briggia, 71
Brill, Foga, 273, 294
Bruderschaft der Naviga-
toren, die, 22

Burg Bast, 340
Byss, 157, 202, 207 f.,
212 ff., 216, 290

- in der Schlacht von
Coruscant, 207

- in der Schlacht von
Endor, 91,145 f.

- in der Schlacht von
Nam Chorios, 271

- in der Schlacht von Nar
Shaddaa, 81, 95 ff.

- und der Bothan-Zwi-
schenfall, 323 f., 327

- inCloudCity, 81,97,
105,107,134,136,
360 f.

- im Kampf mit Gepta,
103

- und die Drogenrazzia,
98,100

- auf der Flucht von
Kessel, 230 f.

- als Spieler und
Schwindler, 91,107
- und Han Solo, 79,
91 f., 195

- beim Angriff auf das
Schiundzentrum, 237,
240

- die Bergbauunterneh-
men von 197,323,
344

- aufMyrkr, 190 f.
- im Oseon-System,
92 f., 97-100

- bei der Verteidigung
der Oswaft, 103

- im Rafa-System, 93 ff.
- im Smuggler's Run,
304

- in der Weltraum-
schlacht mit der
Eclipse II, 219

c
C-3PO, 119,121,152,180,
194, 207, 301
Caamas, 68
Caamas-Dokument, das,

199, 322, 324, 327, 332
Callista

- als Saboteurin von
Palpatines Auge, 247,
249 f.

- bei der Explosion
der Jedi-Hammer,
260 ff.

- der Verlust ihrer Jedi-
Fähigkeiten, 250,
256

- Skywalkers Suche nach,
269, 272
Calrissian, Lando, 73, 90 f.,
195

390

- auf dem Teljkon-Vaga-
bunden, 293 f.

- und der Thrawn-Dar-
steller, 323

- und der Handel mit
gebrauchten Raum-
schiffen, 96 f., 105

- auf Brautschau, 308
- beim Angriff auf Ylesia,
89
Captison, Gaeriel, 147, 151,

312, 316
Captison, Yeorg, 147,

151
Carida, 76 f., 223, 236
Carivus, Xandel, 222
C'baoth, Joruus, 189,198
Celchu, Tycho, 163,

169 ff.
Centerpoint Station,

308 ff., 312 f., 316
Chewbacca, 82-85,87,

88
- als Schmuggler, 78,
89

- auf der Flucht vom
Todesstern, 122

- beim Angriff auf das
Schiundzentrum, 238,
240

- die Befreiung von Han
Solo, 289

- die Heirat von, 81
- imSmuggler's Run,
303 f.

- seine Befreiung durch
Han Solo, 77

- während der Corellia-
nischen Revolte, 310 f.
Chiss, die 153, 331

Chu'unthor, 59,136, 181,
183
Cilghal, 232, 241, 251
Cinnagar, 22,46
Circarpous IV, 130 f.
Circarpous V (Mimban),

130
Ciutric-Hegemonie, die

203 ff.
Clan der Singenden Berge,

der, 181 f.
Cloud City, 81, 97,107,

162, 360 f.
Cojahn, 360 f.
Corellia, 71, 73, 306
Corellianische Revolte, die,

74, 306-317
Coruscant

- als Imperiales Zentrum,
206

- als Jedi-Hauptquartier,
65

- das Krytos-Virus in,
169 ff.

- der Große Hyperraum-
krieg auf, 26-30

- der Vorstoß der Repu-
blik gegen, 167 ff.

- die imperiale Blockade
von, 200

- die Rückeroberung
durch das Imperium,
206

- die Schlacht der Taung-
Zhell auf, 17

- die Schlacht um,
167 ff.

- Xizors Festung, 139
Crado, 40, 42, 47-51, 54
Croke, 103

391

Crseih-Forschungsstation,
die, Crynyd, 277 ff.,
281 f.

Crynyd, Arvel, 146,164
Czethros, 358-364

- die Schlacht von,
181 f.

Defender-Klasse, Raum-
schiffe der, 224

Dela, 101
Dellalt, 85 ff.
Dellalt-Projekt, das, 87
Delvardus, General, 206,
251

Denarii Nova, 30,166
Deneba, 42
Dequc, 158 f.
Derra IV, die Schlacht von,
132

Derricote, Evir, 169,
355

Desilijic-Hutts, die, 77 f.,
88,106,141

Despayre, 114
Devastator, 116,119
Dewlanna, 74
Disra, 320 f., 323, 327
Djo, Teneniel, 181,183
Dodonna, Jan
- aufYavin, 118,122,
126 f.

- die Befreiung von,
204

- im Lusankya-Gefäng-
nis, 128,171,173,
203 f.

- tritt der Rebellen-
Allianz bei, 117
Dolph (Kueller), 297-301,

303 ff., 345
Dominator 150
Doneeta, Tott, 34, 36, 39 f.,

45 f., 48, 51 f.
Doole, Moruth, 89, 228,

230
D
Daala, Admiral
- als Führerin der Kriegs-
herren, 231 f., 251,
255, 263, 273

- beim Angriff auf Ya-
vin 4, 255, 259, 261 ff.

- beim Angriff des Son-
nenhammers, 235 f.

- das Flaggschiff von,
238, 251, 308

- im Ruhestand, 263 ff.,
271 f.

- im Schiundzentrum,
113, 229 f., 238 f.

- in der Schlacht von
Nam Chorios, 271 f.
Dagobah, 136,142, 256,

338, 340
Dantooine, 40, 71,117
Daragon, Gav, 21-25,28
Darksaber, der 250 f., 254,

256, 258 f.
Darth Vader, siehe Vader,
Darth
Da Soocha, 208
D'Asta, Baron, 222
Dathomir, 59,180 ff.,

345
- die Schwestern der
Nacht von, 178,
181 ff.

392

Doornik-319, die Schlacht
von, 285
Dorsk 81, 227, 251, 256,

259 f.
Dracmus, 311,314
Drago Vykk alias Han Solo,

76,78
Drall, 306, 309, 311, 315 f.
Drayson, Hiram, 284
Droidenfabriken, 297,

301 f., 304
Drommel, Gaen, 157,

305
Durane, Giles, 110
Durga der Hutt, 88,

252-259
Durron, Kyp, 228, 241, 259,

337
- als Spion im Tiefkern,
251, 256

- an der Jedi-Akademie,
233 f., 241 f.
- auf der Dunklen Seite,
234 f.
- beim Angriff auf das
Schiundzentrum,
237 f., 240
Duskhan-Liga, die, 283,

287 ff.
Dxun

- die Bestien von, 32 f.
- und der Freedon-Nadd-
Aufstand, 37
Dzym, 267 f., 272

Eclipse, 186,212
Eclipse U, 218 f.
Eisenfaust, die 174,176 ff.,
180,183

Eislesy, Mos, 90
Emancipator, 186,210
Eminence, 103
Endor, die Schlacht von,
73,143-146,155

Endurance-Klasse, Kriegs-
schiffe der, 224

Eol Sha, 226
Ession, die Schlacht von,
175

EV-9D9, 107
Executor, 126 f., 140,146,
164

Exis-Station 54,341
F
Falanthas, Mokka, 273,
277
Fallanassi, 291 f.
Falleens Faust, 140 f.
Fardreamer, Cole, 301
Fei, Soontir, 77, 80,159,

324
Fett, Boba, 78, 90 f., 105,

107,125,134,136, 322,
353 f., 357
Fey'lya, Borsk, 129,195,

199
Fiolla von Lorrd, 84
Flammenwinde, die, 98
Flim, 320, 323, 327
Freedon-Nadd- Aufstand,

der, 36-39
Furgan, 231, 236, 241

E
Ebrihim, 310
Echo-Basis, 132 ff., 216

393

G
Galaxisgeschütz, das,
216 f., 290
Galia, Königin von Iziz,

34 f., 37
Gallandro, 84, 86 f., 359
Gallandro, Anja, 87,

358-363
Gantoris, 226,233
Gavrisom, Ponc 317, 328
Geisterharfe der Sharu, die,

93 ff.
Geith, 247
Gemmentaucher-Station, die

344 f., 360
Gepta, Rokur, 93, 98 ff.,

103 f.
Gespensterstaffel, die 175
Getelles, 265,268,

270-273
Gethzerion, 182 f.
Ghorin, 128
Ghorman-Massaker, das,

69 f., 72
Glottalphib, 304
Glücksdame, die, 315
Goldene Kugel von Exar

Kun, die 46, 60, 337
Gra'aton, Meister, 59
Grant, Admiral, 166
Gravlex Med, die Schlacht

von, 319
Große Hyperraumkrieg,

der, 26-30
Greelanx, Admiral, 79,

81
Griff, Admiral, 126
Grigmins Reisende Flug-
show, 85

Gründung der Neuen
Republik, die, 220

Gründung der Rebellion,
die, 155

Grunger, Admiral, 166
Guardian, 157,305
Guri, 141,159
H
Händlerglück, die, 74 f.
Hfl/'en-Klasse, Kriegsschiffe

der, 224
Halcyon, Neeja, 67,

171
Hand von Thrawn, die,

328-333
Hapes-Konsortium, das,

55,183
Harrsk-Admiral, 156,166,

206, 221, 243 f., 251
Hethrir, Lord, 276-282
Hexen von Dathomir, die,

59,181, 225
Hoffner, Captain, 196
Hoggon, 54
Honoghr, 194 f., 201
Hörn, Corran, 170 f., 227,

242
Horuz-System, das, 114
Hoth, 127 f., 132, 256

- die Schlacht von,
133 ff.
Hoth, Lord, 57 f.
Hutts, die, 18, 79

- der Besadii-Clan,
75-78, 88 f., 252

- der Desilijic-Clan,
77 f., 88

394

- der Diebstahl der
Todesstern-Pläne,
254

- ihre illegalen Aktivi-
täten, 254

- in der Schlacht von Nar
Shaddaa, 79

- in der Schlacht von
Vontor, 18
Hydianische Straße, die,
56

die Geburt des,
61-69

die Invasion der
Ssi-ruuk, 149 f.
die Invasion von Rena-
tasia, 100

die Kriegsmaschinerie
des, 70

die Niederlage von
Endor, 143-146
die Rückeroberung von
Coruscant, 206
die Tarkin-Doktrin,
113

die Vernichtung
von Alderaan, 120,
124

die Waffen des, 69 f.
die Wiederauferste-
hung von Palpatine,
205-213

die Zerschlagung des,
im Bacta-Krieg,
172 ff.

im Kopfgeldjägerkrieg,
124

Isards Aufstieg im,
158-163

und der Fall von Corus-
cant, 167 ff.
und die Hutt-Schmugg-
ler, 79

und die Katana-Flotte,
62,195 ff.

und Pellaeons Friedens-
angebot, 321, 323, 325,
328

unter Daalas Kom-
mando, 231 f., 251,
255

I
Ikrit, 60,337-342
Il-Raz, Admiral, 166
Imperiale Ehrengarde, die,

165
Imperiale Zentrum, das,

70
Imperium, das

- Angriffe auf Rebellen-
stützpunkte,
127-130

- das Ghorman-Massa-
ker, 69 f., 72

- der Angriff auf die
Oswaft, 102 ff.

- der Guerillakrieg gegen
das, 129,206

- der Interimsrat
des, 221 ff.

- der Waffenstillstand
mit der Rebellen-
Allianz, 212

- der Zusammenbruch
des, 217-223

- die Blockade der Rebel-
lenbasis, 126 f.

395

- unter Pellaeons Kom-
mando, 156, 201 f.,
262 ff.

- unter Thrawns Füh-
rung, 187-190

- Widerstand gegen,
siehe Neue Republik,
Rebellen-Allianz

- Zaarins Verschwörung
gegen das, 141

- Zinjis Feldzug,
174-178

- siehe auch Todesstern,
der

- siehe auch Vader,
Darth
Interimsrat, der imperiale,

221 ff.
Intimidator, 162,283
Invidious, 242
Invincible, 72
Isard, Ysanne

- als Staatslenkerin,
203

- der Aufstieg von,
158-163

- ihre Rückkehr als Klon,
202

- im Bacta-Krieg,
172 f.

- und das Krytos-Virus,
171,176

- und der Fall von Corus-
cant, 169,174
Ismaren, Irek, 244, 246
Ismaren, Roganda,

244-247
Isolder, Prinz von Hapes,

179 ff., 183,185
Isoto, Admiral, 159

Ithor, die Große Versamm-
lung von, 245
Ivpikkis, 148 f., 153
lyon, 275,282
Iziz

- die Bestienreiter von,
33

- die ummauerte Stadt
von, 32 f.

- Sith-Magie in, 32
J
Jabba der Hutt, 77 f., 88 ff.,
106,136,141
Jade, Mara,

- als die Hand des
Imperators, 191,198,
244

- als Saboteurin der
Kloning-Anlage,
198 f.

- ihre Fähigkeiten in der
Macht, 225,227

- ihre Heirat mit Luke
Skywalker, 332,335

- in der Hand von
Thrawn, 329-333

- und die Schmuggler,
191, 328

- während der Corellia-
nischen Revolte, 311
Jades Feuer, 329, 331
Jax, Carnor, 214, 217,

220 ff., 255
Jedi-Akademie, die 225 ff.,

255, 351
- die fortgeschrittenen
Schüler der, 332 f.

396

- die jüngeren Schüler
der, 332, 360, 364

- Gantoris und die,
233

- und die Schattenakade-
mie, 342-351

- und die Suche nach den
Jedi, 214 ff., 226 f.

- unter Streen, 291
- unter Tionne, 335
Jedi-Hammer, die, 251,

260-263
Jedi-Holocron, das 211,

214 f., 336, 341 f.
Jedi-Ritter, die

- Daalas Angriff auf
die, 255,259-263

- die neue Generation
von, 260-263

- Jensaarai, 242
- Skywalkers Wieder-
belebung der, 225

- und der Geist von Exar
Kun, 236 f.
Jedi-Ritter, die alten, 18 f.

- abtrünnige, 59
- aufRuusan, 57 f., 65
- die Ausbildung der,
36

- die Leistungen der,
62 f.

- die Prüfungen der,
33-36

- die Revolte der, 21
- die Ursprünge der,
18

- die Versammlung der,
42, 54, 341

- im Großen Hyperraum-
krieg, 26-30

- im Sith-Imperium,
20-30

- im Sith-Krieg,
48-51

- in den Bestienkriegen
von Onderon, 34 f.

- Meditationstechniken
der, 36,46

- und das Wiederauf-
leben der Sith-Magie,

- und der Freedon-Nadd-
Aufstand, 36-39

- und die Lorell-Räuber,
55
Jedi-Meister, die,

- Arcajeth, 33^10, 42 f.,
46,55

- C'baoth, 189,198
- Gra'aton, 59
- Hoth, 57
- Ikrit, 60,337-342
- Jinn, 64 f.
- Mace Windu, 65 f.
- Ood Bnar, 51 f.,
215

- Thon, 35 f., 42 f., 48 f.,
51 f.

- Vima-Da-Boda, 210,
216 f., 225, 228

- Vodo-Siosk Baas, 36,
40 ff., 48 f., 237

- Vulatan, 59
- siehe auch Kenobi, Obi-
Wan
Jedi-Säuberung, die 68
Jensaarai, die, 68, 242
Jerec, 164 f.
Jiliac der Hutt, 77, 88
Jinn, Meister Qui-Gon,

64 f.
397

J't'p'tan, 292
Juvex-Lords, die,
244 ff.

- versteckt die Sky-
walker-Zwillinge,
109

Kessel, 308,360-363
Kessel-Route, die, 78, 89,

112
Keto, Satal, 38 f., 45 f.
Khabarakh, 194
Kirrek, der Große Hyper-

raumkrieg auf, 29 f.
Klon-Kriege, die, 66 ff.,

197
Klon-Soldaten, 197
Kommando Black Svvord,

283
Kommission zur Erhaltung

der Neuen Ordnung
(KOMENOR), 70,206
Koornacht-Cluster, der,

161 f., 283 ff., 287
Kopfgeldjägergilde, die

124,134
Kopfgeldjägerkrieg, der

125,138
Korporationssektor-Verwal-
tung, die 81
Korriban

- der Bürgerkrieg
auf, 23

- die Daragons Reise
nach, 23 f.

- Kuns mentaler Hilferuf
von, 41 f.

- Palpatines Reise nach,
218
Kossak der Hutt, 18
Kothlis, 139,142
Krennel, Admiral, 161,

203 ff.
Kressh, Ludo, 23 ff., 29

K
Ka, Tenel, 183, 342 f.,
345-350, 362 ff.
Kaan, Lord, 56, 58
Kai, Tamith, 344 f.,

349
Kaine, Ardus, 157,188,

264
Kaiburr-Kristall, der,

131
Kallea, Freia, 56
Kamar, 83
Kanos, Kir, 221 f., 349
Kanz-Unruhen, die 55
Karrde, Talon, 172,190 f.,

196, 200, 305, 328 f.
Kashyyyk, 81, 348 f.
Katana-Flotte, die, 62,

195 ff.
Katarn, Kyle, 115,128,

164 f., 225, 227
Keldor, Ohran, 112, 246
Kenobi, Obi-Wan, 66,109,

226
- die Mission zur Über-
bringung der Todes-
stern-Pläne, 119,
121

- sein Lichtschwert,
198, 340 ff.

- sein Tod, 122
- und Anakin Sky-
walkers Ausbildung,
65 f., 233

398

Kriege
- Bacta-Krieg, der,
172 ff.

- Bestienkriege von On-
deron, die, 32 f.

- Große Hyperraum-
krieg, der, 24 f., 29

- Klon-Kriege, die,
66 ff.

- Kopfgeldjägerkrieg,
der, 138

- mit der Duskhan-Liga,
288 f.

- siehe auch Schlachten,
Rebellen-Allianz

Kriegschiffe, das Ent-
wicklungsprogramm der
Neuen Republik für,
223 f.

Krytos-Virus, das, 169 ff.,
355

Kuat, 175,177,186,
283

Kueller, siehe Dolph
Kun, Exar 40, 43, 47, 49,
51

- als Dunkler Lord der
Sith, 43, 46, 49, 51

- der Geist von, 234 f.,
237

- die Goldene Kugel von,
46, 60, 337

- die Schlacht mit Vodo,
49

- Im Sith-Krieg, 47-51
- sein Bündnis mit Ulic,
47

- seine Beisetzung, 52
- und der Geist von
Nadd, 41,43

L
Lamuir IV, 104
Lars, Owen und Beru, 109
Lehesu von den Oswaft,
102
Leia, Prinzessin, siehe

Organa Solo, Leia
Lemelisk, Bevel, 252,

256 f., 282
- die Hinrichtung von,
124

- und der Bau des
Darksaber, 256,258

- und der Bau des Todes-
sterns, 112 ff., 124,
229, 252
Leth, Umak, 112 f., 209,

216, 229
Liberator, 186,207
Lightsider, 215
Lobot, 107, 294, 324
Lorell-Räuber, die 55
Loronar Corporation,

268 f., 272
Lorrd, 55
Lowbacca, 342-345, 347 ff.,

354 ff., 363 f.
Lucazec, 292
Lur, 83
Lusa, 277
Lusankya

- der Angriff auf Impe-
rial City, 171

- die Befreiung der
Insassen der, 204

- die Insassen der,
203

- im Bacta-Krieg,
172 f.

399

- unter dem Kommando
der Neuen Republik,
203 f., 222
Lyn, Arden, 244

- bei der Verteidigung
von Yavin 4, 260

- bei Solos Rettung von
N'zoth, 289

- beim Angriff auf das
Schiundzentrum, 237,
240

- die Flucht vom Todes-
stern, 122

- die Flucht von Cloud
City, 136 f.

- die Flucht von Corellia,
310

- die Flucht von Hoth,
134

- die Flucht von Kessel,
228, 230 f.

- gestohlen auf Tion,
85 f.

- im Lando Calrissians
Besitz, 79,81

- in der Schlacht von
Coruscant, 207

- Solos Gewinn des, 81,
105

- während der Corelliani-
schen Revolte, 310 f.,
315

Milvayne, 129
Mimban, 130
Mindor, die Schlacht von,

165
Mingla, Cray, 247 f., 250
Minenmaulwurf, 190
Mission Widderkopf,

129
Mon Calamari, 83, 232,

363 f.
- die Schlacht von,
208-212

M
Mace Windu, Meister,
65 f.

Madine, Crix, 128 f., 254 f.,
257 ff.

Majestic-Klasse, Kriegs-
schiffe der, 224

Mallatobuck, 81
Marcha von Drall, 311,
317

Marr, Nichos, 247 f., 250
Massassi-Krieger, die, 24,
27, 30 f., 43 f., 46, 52

- die Geister der, 60,
337 f.
Matriarchalische Gesell-
schaften

- Hapes-Konsortium,
das, 55

- von Dathomir, 59
Menschenliga, die, 74,

309 ff.
Micamberlecto, 307
Milagro, die Schlacht von,

163 f.
Millennium Falke, der 82,

91,101 f.
- als Schmugglerschiff,
90

- auf Dathomir, 180,
183

- bei der Ssi-ruuk-Inva-
sion, 149 f.

400

Man Remonda, 175 f.,
178
Mothma, Mon 70 f., 73,

118
- als Staatschefin, 220,
299, 301

- bei der Evakuierung
der Pinnacle-Basis,
216 f.

- die Vergiftung von,
231, 241

- im Provisorischen Rat,
220

- im Streit mit Bei Iblis,
129,196

- in der Schlacht von
Milagro, 163 f.

- und das Krytos-Virus,
169

- und das Rebellenhaupt-
quartier, 132

- und der Aufstand von
Almania, 299,301

- und der Diebstahl der
Todesstern-Pläne, 115,
117

- und die Gründung
der Rebellen-Allianz,
71

- und die hapanische
Allianz, 185

- und die Jedi-Akademie,
225 f.

- und die Ssi-Ruuk-Inva-
sionsflotte, 151 f.

- und die Verteidigung
von Bakura, 146 f.

- während der Corelliani-
schen Revolte, 312
Mrissi, 112

Munto Codru, 275, 277,
282
Mutdah, Bohhuah, 98,

100
Myrial, 55
Myrkr, 191
Mytus VII, 81 f.

N
Naboo, die Invasion von,
63 f.
Nadd, Freedon, 31, 36, 41

- als König von Onderon,
32 f.

- das Grab von, 33, 40 f.
- der Geist von, 38 f.,
41,43
Nadill, Memit, 27, 29
Nam Chorios, 60, 68,

267-272
Nandreeson, 304
Nar Shaddaa, 78 f., 88 f.,

95 ff., 105, 210, 216
- die Schlacht von,
79 ff., 95 ff.
Nebw/a-Klasse, Kriegsschiffe

der, 151, 224, 282
Nereus, Wilek, 147,149 f.
Nespis VIII, 214, 217
Neue Republik, die, 155

- bei der Befreiung von
Coruscant, 167 ff.

- beim Angriff auf das
Schiundzentrum,
238

- das Entwicklungspro-
gramm für Kriegschiffe,
223 f., 282

401

- das Senex/Juvex-Kom-
plott gegen, 244

- der Bombenanschlag
auf die Senatshalle der,
295 f., 299

- der Provisorische Rat
der, 156

- die Bedrohung durch
Daala, 255

- die Bedrohung durch
den Darksaber, 258 f.

- die Evakuierung
der Pinnacle-Basis,
216 f.

- die Flotte der,
- die Ssi-ruuk-Invasions-
flotte der, 149-153

- ihr Sieg über Palpatine,
146

- Palpatines Schlag
gegen, 213

- Skywalkers Kommando
in der, 164

- und das Friedensab-
kommen, 321

- und das Hapes-Konsor-
tium, 185

- und der Aufstand von
Almania, 295-302

- und der Bothan-
Zwischenfall, 323 ff.

- und die Hutts,
252-255

- und die Katana-Flotte,
195 ff.

- und die Kriegsherrn,
202

- und die Krise um
die Schwarze Flotte,
161 f., 283-290

- und die Krytos-Seuche,
169 ff.

- und die Mission nach
Adumar, 265 f.

- und die Mission zur Be-
freiung der Lusankya,
203 f.

- und die Noghri, 194
- und Pestages Übertritt,
160 f.

- während der Corelliani-
schen Revolte, 316

- siehe auch Jedi-Akade-
mie, Jedi-Ritter
Neugeborene Imperium,

das, 278,282
New Cove, 195
New Hope, 163 f.
Night Hammer, 251
Nikto, 18
Ninx, Shug, 78, 210
Nirauan, 329, 331 f.
Nkllon, 190,193,197
Noghri, die, 189,193 ff.
Nomad City, 190,197
Nunb, Nien, 362 ff.
N'zoth, 161, 283, 289

- die Schlacht von, 290,
292

O
Obroa-skai, 67,188
Odan-Urr 27, 29 f., 48

- bei der Versammlung
der Jedi, 42

- der Tod von, 48
- im Großen Hyperraum-
krieg, 29

402

- Ooroos Prophezeiung
über, 30,48
Odumin, 84
Ommim, König von Iziz,

37 f.
Onderon

- die Bestienkriege von,
32 f.

- die Schlacht von,
37 ff., 219

- Nadds Herrschaft über,
32 f.

- Solos Versteck auf,
218

- und der Freedon-Nadd-
Aufstand, 36-40
Ood Bnar, Meister, 51 f.,

215
Ooroo, 27, 29 f., 48
Operation Schattenhand,

213-217, 222 f.
Operation Skyhook, 90
Operation Strike Fear,

71 f.
Ord Cantrell, 222
Ord Mantell 132, 358,

361
Organa, Bail Prestor, 70 f.,

110,118,129
Organa Solo, Leia, 73,108

- als Staatschefin, 245,
335

- als Staatsministerin,
220

- aufNalHutta, 254 f.
- bei dem Bombenan-
schlag auf die Senats-
halle, 295 f., 299

- das Flaggschiff von,
174,186

die Enthüllung ihrer
wahren Identität, 143
die Erscheinung ihres
Vaters, 147
die Geburt der Zwil-
linge, 198

die Geburt von Anakin,
217

die Gefangennahme
von, 118 ff., 122, 211 f.
die Rettung ihrer ent-
führten Kinder, 277 f.
die Rettung ihres Bru-
ders von der Dunklen
Seite, 210-213
ihr Besuch auf Belsavis,
245 f.

ihr Besuch auf Corellia,
306 f.

ihr Besuch auf Nam
Chorios, 268-271
ihre Abstammung und
Kindheit, 110
ihre Entführung durch
Han Solo, 180 f.
ihre Flucht von Cloud
City, 136

ihre Flucht von Hoth,
133 f.

ihre Flucht von Nam
Chorios, 272
ihre Flucht vor der Co-
rellianischen Revolte,
311

ihre Flucht vor Palpa-
tine, 212 f.
ihre Friedensgespräche
mit Pellaeon, 325
ihre Heirat mit Han
Solo, 184 f.

403

- im Banne des Waru,
281

- und der Aufstand von
Almania, 295-302

- und der Bothan-
Zwischenfall, 321 f.,
324

- und der Diebstahl der
Todesstern-Pläne, 116,
118 f.

- und der Pakt von
Bakura, 147

- und die Evakuierung
von Hoth, 133

- und die Hapaner,
179 f.

- und die Krise um die
Schwarze Flotte,
283-290

- und die Noghri, 194 f.
- und die Wiederkehr der
Jedi-Ritter, 333

- und Pestages Übertritt,
160 f.

- und Thrawns Entfüh-
rungsversuch, 189
Orinda, die Schlacht von,

264, 319
Orloc, der Magier, 341 f.
Oron Kira, 34
Oseon-System, das, 92 f.
Ossilege, Admiral, 316
Ossus

- die Museumstadt, 30,
37

- die Ruinen von, 215
- die Ursprünge der Jedi
auf, 19,36

- im Sith-Krieg, 47,51
Oswaft, die, 102 ff.

Outbound-Flugprojekt, das,
66

p
Palast des Woolamander,
der, 336,338
Palpatine, Imperator, 61,

68,73
- als Senator, 62, 64
- der Geist von, 202
- der Tod von, 144,
146

- die Admirale von,
165

- die Auflösung des
Senats durch, 118

- die Konsolidierung
seiner Macht, 69 f.

- die letzte Niederlage
von, 217-220

- die Wiederauferste-
hung von, 205-213,
347 f., 350

- sein Aufstieg zur
Macht, 68

- und der Bau des Todes-
sterns, 111,114

- und die Senex-Lords,
244, 246

- und Palpatines Auge,
69, 245-250
Parck, Voss, 331
Pedducis Chorios, 265,

273
Pellaeon, Gilad, 156,162,

188
- beim Angriff auf
Yavin 4, 259 f., 319

404

- das Imperium unter
dem Kommando von,
156, 201 f., 206, 223, 255,
262 ff., 274, 319

- und das Friedensab-
kommen, 321, 323,
325, 328

- und die Entlarvung des
falschen Thrawn, 327

Pentastar-Gruppe, die, 188
Peremptory, 186,197
Perlemianische Handels-
straße, die, 20

Pestage, Säte, 157-161
Phaeda, 221
Pinnacle-Basis, die 208,
212, 216

Pitta, Admiral, 166
Plawal-Spalt, der, 245 ff.,
249

Plett, 245
Ploovo Zwo-Vier-Eins, 82
Priam, 72
Priole-Danna-Fest, das,
104

Propheten der Dunklen
Seite, die, 163

Pydyr, 297 f.
- die Prüfung von, 42
- sein Bündnis mit Exar
Kun, 47,49

- sein Eindringen in Cin-
nagar, 43,45

- und der Angriff der
Droiden, 42

- und der Freedon-Nadd-
Aufstand, 36 f.
Qella, 294
Qom Jha, die, 329
Qom Qae, die, 329
Qorl, 343,345
Queen ofRanroon, 85 f.
Q-Varx, 272

R
R2-D2, 119 ff., 207, 212,
219, 245, 301, 329, 331 f.,
336

Raaba, 354 f.
Rafa-System, das, 79,
93 f.

Ragnos, Marka, 22 f.
- der Geist von, 47
- der Tod von, 23
- die Prophezeiung von,
23
Ralltiir, 72,115, 206
Raynor, Dominic, 107, 354,

356
Reaper, 264,274
Rebellen-Allianz, die, 71 f.,

115,118
- beim Angriff auf Ylesia,
89

- Bria Tharen in der,
88 f.

Q
Qel-Droma, Cay, 34, 36,
39 f., 43, 45 f., 48 f., 51 f.

Qel-Droma, Ulic, 34, 36 f.,
42 f., 45^9, 51 f., 191

- bei der Onderon-
Mission, 34 f., 39 f.

- die Erlösung von,
53 f.

405

- die Deklaration der
Rebellion, 71

- die Finanzierung durch
die Wirtschaftsführer
von Circarpus, 130

- Dodonnas Übertritt
zur, 117

- und das Renegaten-Ge-
schwader, 128

- und der Angriff auf die
Yavin-Basis, 122 f.

- und der Diebstahl der
Todesstern-Pläne,
115 f.

- und die Blockade von
Yavin, 126

- und die Formierung
der, 71

- und die Operation Sky-
hook, 90

- und die Schlacht von
Endor, 143-146

- und die Schlacht von
Hoth, 133 ff.

- und die Schlacht von
Yavin, 127

- und die Ssi-ruuk-
Invasion, 149 f.

- und die Widderkopf-
Mission, 129
- siehe auch Allianz Freier

Planeten, Neue Republik
Rebellentraum, die, 174,

186
Renatasia, 100
Rendar, Dash, 139
Renegaten-Geschwader, das

- bei der Lusankya-Be-
freiungsmission, 171,
203 f.

- im Bacta-Krieg, 172 f.
- in der Schlacht von
Coruscant, 167 f.

- in der Schlacht von
Orinda, 264
Renthal, Drea, 101 f.,

105 f.
Rieekan, Carlist, 132 f.,

216, 241, 272
Rillao, 276,278
Risant, Tendra, 308
Rogriss, Admiral, 177,

185 f.
Rukh, 195, 201, 320
Ruusan

- das Tal der Jedi auf,
164

- die Schlacht von, 57 f.
s
Sacorria, die Triade von,
308-311, 314 ff.
Sadow, Naga, 23-30

- das Flagschiff von, 45,
50

- das Holocron von,
48

- die Verbannung von,
30 f.

- im Großen Hyperraum-
krieg, 24-30

- und die Rivalität mit
Ludo Kressh, 23, 29
Salis D'aar, 147,149
Sal-Solo, Thracken, 74,

310 f., 315
Sedriss, Exekutor, 213 ff.
Selonia, 306, 312 ff.

406

Senex-Lords, die, 244 f.
Schattenakademie, die,

302, 342-351
Schattenkrieger, die (Taung),

17
Schimäre, die 156,162,188,

195 f., 201, 223, 319, 325,
328
Schlacht, die

- der Taung-Zhell, 17
- um Coruscant, 167 ff.
- von Dathomir, 181 f.
- vonDerraIV, 132
- von Doornik-319,
285

- von Endor, 73,
143-146,155

- von Ession, 175
- von Gravlex Med,
319

- vonHoth, 133 ff.
- von Milagro, 163 f.
- von Minder, 165
- von Mon Calamari,
208-212

- vonN'zoth, 290
- von Nam Chorios,
271

- von Nar Shaddaa,
79 ff.

- von Onderon, 219
- vonOrinda, 264,319
- von Ruusan, 57 f.
- vonSluisVan, 192 f.
- von Storinal, 186
- von Vontor, 18
- vonYavin4, 122
- während der Corelliani-
schen Revolte,
306-317

Schlund, der (Ballung
Schwarzer Löcher),
112
Schwarze Flotte, die Krise

um, 161 f., 283-291,
317
Schwarze Sonne, die 88,

124,138,158 f., 168, 222,
252, 358-364
Schwarzen Löcher des

Schlunds, die, 112
Shadowspawn, Lord, 165
Sharu, die, 92-95
Shild, Mufti Sarn, 79
Shrike, Garris, 73, 75 f.,

84
Shriwirr, 148-150
Sibwarra, 152 f.
Sibwarra, Dev, 148-151,

164
Sidious, Darth, 63
Sieges-Klasse, Sternzerstörer

der, 84, 290, 299
Si'klaata-Sternhaufen, der,

18
Sith-Imperium, das, 20,

22-31
- Daragons Reise in das,
23 f.

- der Bürgerkrieg im,
23,47

- die Ursprünge des,
20-26

- die Verbannung von
Naga Sadow, 30 f.

- im Großen Hyperraum-
krieg, 24-30

- und das Erbe der
Magie, 56-59
Sith-Krieg, der, 47-53

407

Sith-Magie, die 22, 32,
38 f., 42,46, 52
Sith-Orden, der 56, 58, 65

- auf Ruusan, 57 f., 65
- im Verborgenen, 58
Sivron, Toi, 113, 238 ff.
SkyCenter Galleria, die,

360
Skynx, 85,87
Skywalker, Anakin 64-66,

108
- der Geist von, 147
- der Tod von, 144
- die Enthüllung der
Identität seiner Kinder,
123

- die versteckten Kinder
von, 109

- seine Ausbildung zum
Jedi, 65 f., 233

- siehe auch Vader,
Darth
Skywalker, Leia, siehe

Organa Solo, Leia
Skywalker, Luke, 73,108

- als Blockadebrecher,
126 f.

- als General, 163 ff.
- an Bord von Palpatines
Auge, 248

- aufDathomir, 181
- auf der Dunklen Seite,
208, 211

- das Komplott der
Schwarzen Sonne ge-
gen, 139 f.

- der Klon von, 198
- die Enthüllung der
Identität seiner Schwes-
ter, 142

- die Enthüllung der
Identität seines Vaters,
137,142

- im Banne des Waru,
279 ff.

- im Ruhestand, 291
- im Zweikampf mit
Darth Vader, 131

- in Darth Vaders Gefan-
genschaft, 143 f.

- in der Hand von
Thrawn, 329-333

- in der Schlacht von
Nam Chorios, 270 f.

- in der Schlacht von
Onderon, 219

- in der Zurückgezogen-
heit, 291

- in Karrdes Gefangen-
schaft, 191

- in Palaptines Gefangen-
schaft, 143, 208, 210

- seine Abstammung und
Kindheit, 108 ff.

- seine Ausbildung zum
Jedi, 135 f.

- seine Flucht von Cloud
City, 137

- seine Flucht von Hoth,
135

- seine Flucht von Kessel,
230 f.

- seine Heirat mit Mara
Jade, 332,335

- und Callista, 256,
260 ff., 272

- und das Renegaten-
Geschwader, 128

- und der Aufstand von
Almania, 296-302

408

- und der Bothan-
Zwischenfall, 139

- und der Kaiburr-
Kristall, 131

- und der Teljkon-Vaga-
bund, 294

- und die Besessenheit
durch den Geist von
Exar Kun, 236 f.

- und die Entdeckung
von Leias Botschaft,
120 f.

- und die Fallanassi,
291 f.

- und die Invasion von
Bakura, 149 ff.

- und die Jedi-Akademie,
225 ff.

- und die Tavira-Befrei-
ungsmission, 242

- und die Übergabe der
Todesstern-Pläne, 121

- und die Verwüstung
seines Zuhauses auf
Tatooine, 121

- und die Wiederkehr der
Jedi-Ritter, 225 f.

- zerstört den Todesstern,
122
Sluis Van, die Schlacht von,

192 f.
Schmuggler, die,

- imSmuggler's Run,
303 ff.

- in der Schlacht von Nar
Shaddaa, 79 ff.

- und die Hutt-Politik,
77,79

- und die Kessel-Route,
78, 89,112

- unter Karrdes Befehl,
190-193
Solo, Anakin,

- als Jedi-Ritter,
336-342, 364

- an der Jedi-Akademie,
336

- die Geburt von, 217
- entführt von Lord
Hethrir, 276 ff., 280

- Furgans Angriff auf,
241

- Palpatines Komplott
gegen, 218 f.

- während der Corelliani-
schen Revolte, 310 f.,
315 f.
Solo, Han, 73,107 f.

- als Gefangener von Nil
Spaar, 287 ff.

- an der Militärakade-
mie, 76 f.

- aufDathomir,
180-183

- aufMyrkr, 190 f.
- aufYlesia, 88 f.
- beim Angriff auf das
Schiundzentrum, 237,
240

- beim Angriff auf Ylesia,
89,106

- der Gewinn des Millen-
nium Falken, 81,105

- der in Karbonid einge-
frorene Körper von,
136

- die Befreiung von
Chewbacca, 77

- die Befreiung von Leia
Organa, 122, 149

409

- die Entführung von
Leia Organa, 180 f.,
184 f.

- die Rettung seiner Kin-
der, 278, 280 f.

- die Schandkampagne
gegen, 302 f.

- im Korporationssektor,
81-85

- in Darth Vaders Gefan-
genschaft, 134 ff.

- in der Schlacht von
Milagro, 164

- in der Schlacht von
Nam Chorios, 271

- in der Schlacht von Nar
Shaddaa, 81

- in der Schlacht von
Onderon, 219

- in der Tion-Hegemonie,
85-88

- sein Besuch auf Belsa-
vis, 245

- seine Befreiung von
N'zoth, 289

- seine Flucht aus dem
Schiundzentrum,
230 f.

- seine Flucht vom
Todesstern, 122

- seine Flucht von Hoth,
134

- seine Flucht vor Jabba
dem Hutt, 90,141

- seine Flucht vor Mo-
ruth Doole, 89 f., 228

- seine Flucht vor Pal-
patine, 211

- seine Heirat mit Leia
Organa, 184 f.

- seine Kindheit und
Jugend, 74 f.

- und der Bothan-
Zwischenfall, 322-325
- und der Bürgerkrieg
auf Anobis, 360

- und die Allianz der
Vergessenen, 354,
357

- und die Invasion von
Bakura, 149 f.

- und die Kopfgeldjäger,
76

- und die Schmuggler,
77-81, 303 f.

- und die Wiederkehr der
Jedi-Ritter, 233

- und Thrawns Entfüh-
rungsversuch, 189

- während der Corelliani-
schen Revolte, 310 ff.,
314

- während Zsinjs Feld-
zug, 174-178
Solojacen, 207,217,236

- als Jedi-Ritter,
342-347, 349, 351, 354,
356, 362 ff.

- die Geburt von, 198
- entführt von Lord
Hethrir, 276 ff.

- während der Corelliani-
schen Revolte, 310 f.,
315
Solo, Jaina, 207, 217

- als Jedi-Ritter,
342-347, 349, 351, 354,
356, 362 ff.

- die Geburt von,
198

410

- entführt von Lord
Hethrir, 276 ff.

- während der Corelliani-
schen Revolte, 310 f.,
315
Solo, Leia, siehe Organa

Solo, Leia
Solusar, Kam, 214-217, 225
Sonnenhammer, der, 230 f.,

234 f., 238, 240 ff.
Spaar, Nil, 162, 283 ff.,

287-290
Spince, Mako, 77 f.
Ssi-ruuk, die

- und die Invasion von
Bakura, 147-152,312

- und die Invasionsflotte
der Allianz, 149-153
Starbreaker 12, 22 f., 25 ff.
Stars' End, das Gefängnis

von, 81 f.
Stele, Maarek, 244
Stern des Imperiums, die,

91
Stolz des Senats, die, 80
Stolz von Yevetha, die,

287-290
Storinal, die Schlacht von,

186
Sturmtruppen, die, 165,

349
Streen, 226, 291 f.
Sulamar, General, 252, 254,

257 f.
Sunrider, Andur, 35
Sunrider, Nomi, 35 ff.,

39 f., 42 f., 48 f., 51-54, 227,
341
- ihre Ausbildung zur
Jedi, 36

- ihr Martyrium, 35 f.
- und die Befreiung
von Ulic Qel-Droma,
45 ff.
Sunrider, Vima, 35 f., 51,

53 f.
Susevfi, 68
Sylvar, 40, 42, 47, 54
Syn, Admiral, 166

T
Ta'a Chume, 179,183,185,
348
Taanab, 106 f.
Tahiri, 336-342
Takel, Admiral, 166
Tal der Jedi, das, 164
Talion, Adar, 204
Talus, 306
Tantive IV, 116,119
Tarkin, 69,138, 254
Tarkin, Großmufti, 69,

111 ff., 115,118 f., 228 f.
Tarkin-Doktrin, die, 113
Tarkona, Nolaa, 352,

355-358
Tarnfeld, das, 199 f.
Tatooine, 17, 64, 77, 90,

109,120,136
Taung, die, 17
Taurill, die, 257
Tavira, Leonia, 242
Teljkon-Vagabund, der,

293 ff.
Telti-Droidenfabrik, die,

297, 301 f., 304
Tempel von Pomojema, der,

131
411

Teradoc, Admiral, 15 f.,
186, 206, 223, 251
Terrik, Booster, 172 ff.,

327
Teta, Kaiserin 26 f.

- im Großen Hyperraum-
krieg, 26
Kaiserin-Teta-System, das

26, 39, 46 f.
Tethys, Mufti, 273
Teyr, 292
Thanas, 150 f.
Thanta Zilbra, 309
Tharen, Bria, 75 f., 88 ff.,

105 f., 116
Thila, 129
Thon, Meister, 43, 48 f.,

51 f., 81,102 ff.
Thon Boka, die 81
Thrawn, Großadmiral, 66,

88,141,166,173,187-190,
196
- der falsche, 320 f., 323,
325, 327

- der Klon von, 324,
331 f.

- der Tod von,
199-202

- die Hand von,
328-333

- die Klonkrieger von,
189 f., 197

- die Tarnvorrichtung
von, 199 f.

- und die Reorganisation
der Flotte, 188
Thul, Bornan, 352,

35-357
Thul, Raynar, 352
Thyferra, 172 f.

Tiefkern, der galaktische,
156 f., 202, 205, 305
Tierce, Grodin, 201, 320,

323, 327
Ti, Kirana, 227
Tion, Lord, 72,115
Tion-Hegemonie, die, 18
Tionne, 226 f., 250, 336,

340 f.
Todessaat-Seuche, die,

267 ff.
Todesstern, der, 111-116

- der Diebstahl der Pläne,
254

- der Prototyp, 138,228,
239 f.

- der zweite, 137 f., 139,
142

- die Baustelle des,
112 f.

- die Vernichtung von
Alderaan, 119 f.
Toka, 93 f.
Toprawa, 90,115 f.
Tralus, 306
Triade von Sacorria, die,

308-311, 314 ff.
TriNebulon News, die,

107
Trioculus, 162 f., 166
Tusken-Räuber, die, 249
Tyrant, 174
Tyris, Nikkos, 242

U
Überlebenden, der Kult der,
86
Uldir, 340 ff.

412

v
Vader, Darth, 66,107 f.
- auf Derra IV, 132
- aufHoth, 133 ff.
- aufYavin, 126
- der Supersternzerstörer
von, 126

- die Erben von, 108 ff.
- im Zweikampf mit
Luke Skywalker, 131

- sein Tod, 144
- und das Verbrechersyn-
dikat Schwarze Sonne,
140 f.

- und der Bau des Todes-
sterns, 114

- und der Mord an Obi-
Wan Kenobi, 122,
340

- und die Gefangen-
nahme von Han Solo,
134 f.

- und die Gefangen-
nahme von Luke Sky-
walker, 143

- und die Kopfgeldjäger,
124,134

- und die Noghri, 194
- und die Todesstern-
Pläne, 114

- während der Jedi-Säu-
berung, 68

- siehe auch Skywalker,
Anakin
Valorum, Finis, 63 f.
Varn, 83,360
Varn, Welt aus Wasser, 83
Veila, Tryst und Cassa,

338
Vergere, 66
Vima-Da-Boda, 210, 216 f.,

225, 228
Vjun, 340 f.
Vodo-Siosk Baas, Meister,

36, 40 ff., 48 f., 236
Vodran, 18
Vontor, die Schlachten von,

18
Vorn, Liegeus, 269 f., 273
Vortex, 232
Vuffi Raa, 93 f., 96 f., 100,

102,104
Vulatan, Meister, 59

W
Wächter, die, 313
Waffen, imperiale,

- siehe auch Todesstern
Waru, 277-281
Wayland, 189,198, 321
Weequay die, 18
Weiße Strom, der, 291 f.
Weltenschiff, das, 282
Welten vernichter,

209-212
Wessiri, lella, 204
Willard, Vanden, 204

X
Xaverri, 78 f., 279
Xim der Despot, 18, 85 f.
Xizor, Prinz, 88, 124,
138-141
Xux, Qwi, 112, 229 f.,

234 f., 238
413

Y
Yaga Minor, 324 f., 327
Yag'Dhul-Raumstation, die,

172 f.
Yane, 301
Yavin 4, 30, 234

- Daalas Angriff auf,
259-263

- die imperiale Blockade
von, 126

- die Jedi-Akademie auf,
227, 233, 235
Yavin, die Schlacht von,

100,106,122,127
Yevetha, 299
Yinchorr, 220 ff.
Ylesia, 75 f., 77, 89
Yoda, Meister, 59, 65,136,

142, 260, 332, 340
Ysanna, Jem, 215, 217
Ysanna, Rayf, 216, 219

Zaarin, Admiral, 141,166
Zauberer von Tund, die,

103 f.
Zekk, 346-349, 351 f.,

354-358, 362 ff.
Zend, Salla, 78, 81, 216 f.
Zhell, 17
Ziost, 24
Zonama Sekot, 66
Zorba der Hutt, 162 f.
Zsinj, 157,174-178,180,

182 f.
Zweite Imperium, das,

347, 349
414

Star Wars bei Heyne
Best.-Nr; Autor:________Titel (ET)/Originaltitel:
Zeit:
01/9372
01/9373

01/9374
01/9375

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Legende:
v.S.Y. = Roman spielt vor der Schlacht von Yavin
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